Frage für eine Freundin

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Männer trugen im Hoch- und Spätmittelalter keine "Beinlinge" (denn das ist ein moderner Begriff)! Sie trugen *trommelwirbel* .. sehr wohl "Hosen" (denn das ist der korrekte historische Begriff) Und zwar immer "ein Paar Hosen" (der Begriff hat sich dann bis in die Neuzeit erhalten)
 
Jau, "Hosen", ein Paar Hosen. Und die sehen aus wie bei "Robin Hood - Helden in Strumpfhosen" (Sorry konnte ich mir nicht verkneifen.)
 
Nee, nee, nee, bei Robin Hood sieht mir das ganze doch immer sehr nach Komplettstrumpfhose aus - Beinlinge mit Bruche sind aber noch mal eine ganz andere Sache... Wenn dann oben aus den engen Beinen das weiße Leinen rausquillt... (Also der Stoff quillt, weil die Bruche so weit ist und nicht weil... :wacko: ) Die moderne Wortschöpfung "Beinlinge" für die mittelalterlichen Hosen wurde übrigens eingeführt (und auch von mir benutzt), um das mittelalterliche Hosenbeinpaar von den einteiligen Hosen, wie wir sie kennen, zu unterscheiden.
 
Um mal wieder zu den behosten Damen zurückzukommen: Um sich mal kur für einen Marktbesuch in Klamotte zu schmeißen, lohnt sicherlich kein allzu großer Aufwand. Aber wenn sie grundsätzlich an einer historischen Damenkleidung mit Hosen interessiert ist, dann wäre es möglicherweise interessant, sich mal bei spätantiken/frühmittelalterlichen östlichen Reiter- bzw. Nomadenvölkern umzusehen. Ich dachte da an die Skythen, aber auch an die Bulgaren und die Magyaren. Diese Völker assoziiere ich mit Frauen in Hosen, muss aber die Quellenangaben dazu schuldig bleiben. Von den Awaren weiß ich's nicht.
 
Hallo Panzerreiter, danke für den Hinweis, da muß sie doch glatt mal schauen bzw. ich werde auch mal versuchen zu dem Thema was rauszufinden. Klingt interessant :) Hat da vielleicht jemand einen Tipp wo man am Besten mit der Suche anfängt? Grüße Chris
 
Auf einer Veranstaltung in der das Wort "Spektakel" drin vorkommt, oder auch als dritter Großbuchstabe mit einem S geschrieben wird, sind sicherlich keine "blöden Sprüche" zu erwarten. Es kommt eben immer darauf an, welchen Anspruch und welche Zielgruppe eine solche Veranstaltung hat.
Du hast die Ey-Märkte vergessen. :D
 
Was die Frauen mit den Hosen angeht, dann dürfte man als Frau definitiv mit der Spätantike, bzw. dem frühen Mittelalter gut aufgehoben sein ! Beispielsweise die Merowingerdamen; diese trugen eine Art Kniestrümpfe, um es mal so auszudrücken, die mit einer entsprechenden Garnitur unter dem Knie fixiert wurden. Aus unserer Lagererfahrung ist es einfach so, dass wir Mädels da auch gelegentlich mal ne dünne Hose, statt der "Strümpfe" tragen, da das unter dem knielangen Kleid (nix andres wie ne lange Tunika beim Mann) kaum auffällt, wenn man dann die Beine wickelt, wie es andere ja zuvor schon geschrieben haben ! Ich denke, dass das eine Alternative sein könnte, mit der Frau ganz gut leben kann, ohne völlig ins Fantasygenre abzurutschen. Wenn das allerdings nichts ist, dann kann man, bzw. Frau wirklich bei den Steppennomaden schauen; beispielsweise bei den Skythen. Bei diesen lassen sich nämlich Funde belegen, wo in den Gräbern deutlich weibliche Attribute zu sehen sind. Beispielsweise Schmuck, Kosmetika, Spiegel, besetzte Schultertücher und ähnliches. Daneben wurden allerdings auch männliche Trachtbestandteile gefunden, die nahelegen, dass auch die Frauen auf die Jagd gingen oder längere Strecken zu Pferd zurücklegten und dementsprechend auch Hosen trugen. Dokumentierte Funde gibt es dabei aus Ak-Alacha, wo gute Erhaltungsbedingungen dafür sorgten, dass auch Stoffe sichergestellt werden konnten ! Wobei ich da sagen muss, dass die "Hosen" auch sehr strumpfhosenartig aussehen und vermutlich recht eng waren. Darüber wurde dann eine lange Tunkia getragen. Da ist zumindest, was man von wenigen bildlichen Darstellungen entnehmen kann.
 
Aus dem 17. Jahrhundert sind im deutschsprachigen Raum etliche Fälle durch Gerichtsakten belegt, wo Frauen Männerkleidung getragen haben. Weniger aus neigung, sondern, um sich zu schützen, als Mann durchzuschlagen, arbeiten zu können... Manch eine Frau ist sogar Soldat geworden und hat gekämpft, bis sie durch eine Verwundung oder ähnliches aufflog. Danach endeten sie aber böse, denn solche - hm - Geschlechtsanmaßung war verboten. Ist zwar kein Mittelalter mehr, aber das sind die Skythen etc. ja auch nicht. Dies wär jedenfalls ne Möglichkeit, als Frau die Hosen anzuhaben.
 

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