MA Märkte und Schwert

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Kurz :eek:ff1 : @ Thirk : Zu empfehlen ist u.a. Zur Bewaffnung und Sozialstruktur der Merowingerzeit Beitrag zur Forschungsmethode von Heiko Steuer Als pdf frei im Netz zu finden. Nun zurück zu rescue und seinem Schwert ...
 
Da ich momentan für keines meiner Schwerter ne Scheide habe, musste ich ein bischen improvisieren. Mit 1485 bin ich zeitlich von den Landsknechten gar nicht mehr soooo weit weg und nutze daher die mit Bildquellen belegte Tatsache, dass die ihre Schwerter (Meist allerdings Zweihänder) oft in der Hand auf die Schulter gestützt trugen. Da die netten Kerle ja Protz aller Art liebten, kann ich mir gut vorstellen, dass sie das auch in der Öffentlichkeit zu friedlichen Anlässen getan haben. Ist zwar kein Beleg... aber durchaus eine nachvollziehbare Schlussfolgerung, denke ich. Würde auch einfach auf's Schwert verzichten, aber ich kenn zuviele Leute die ich mag und mit denen man immer mal eine kurze Runde Sparring machen kann, auch wenn man nur Tagesgast ist. Und für Wanderungen in voller Rüstung gehört auch ne Waffe dazu. :D Außerdem muss es ja nicht immer ein Schwert sein, dass man spazieren trägt - Gerade in meiner Zeit und der folgenden wurden zusehends auch andere Waffengattungen zu Statussymbolen...
Als "Hauptmann eines Söldnerfähnleins um 1485" würde ich Zivil aufs Schwert verzichten ( gab es überhaupt Städte, in welchen es einem Bürger erlaubt gewesen wäre, ein Schwert zu tragen?) und "im Dienst" gehört das Langschwert in eine Scheide, da es doch bestimmt nicht deine Primärwaffe ist.
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Ja, würdest du, ich aber nicht. :D Ich nutze gerne jede Chance Leute die dafür was übrig haben mit meinem Schwert zu hauen (Und andersrum) und wenn ich's dann nicht dabeihab, ärgere ich mich - Ist schon oft genug passiert. Daher hab ich's als Gast bei Veranstaltungen wo ich Leuten über den Weg laufe die ich kenne und Kampfsport betreiben immer mit, so oder so. Mache ich Living History ist das Stück eh im Zelt und ich meist mit Stangenwaffe unterwegs, wenn es um Repräsentation geht. Ich hätte's Schwert natürlich gerne noch mit dabei, da ich aber eben keine Scheide habe, kommt's halt nicht mit. Geht es auf Veranstaltungen um's "A" bin ich da bei dir. Bei der Wanderung bei der zusammengewürfelt alle Jahrhunderte mitmachten ging's mir um das Gewicht und Handling einer Waffe bei längeren Fußmärschen und man verzeihe mir: Meine eine Stangenwaffe hab ich verkauft, dann ist die Andere geklaut worden - Ne Scheide ist bereits in der Mache, dauert aber noch seine Zeit - Bevor ich dann darauf verzichte einen experimentellen Marsch in voller Rüstung mit Waffen zu machen nur weil ich keine Scheide habe, solle man mir doch am Arsche lecken. ;) Und jetzt kommt's: Du argumentierst, dass es wohl kaum eine Stadt gab, in der es den Geminen erlaubt gewesen wäre, Schwerter rumzutragen. Magst du sehr wohl Recht haben, dafür gibt es andere Dinge, die man tragen kann - Ein paar davon sind gerade auf dem Weg zu mir. Das ist aber nicht mein Gegenargument, neee... Jetzt mal ehrlich: Wieviele der Events (Gerade hier im Norden), auf denen wir/ich sind, finden -tatsächlich- in einer Stadt statt? 90% sind Zeltlager. Teils große Zeltlager, ja, aber Zeltlager. Z.B. so Zeltlager wie, wenn die Hälfte der Zelte nicht Saharas wären, ein Söldnertross so zum Lagern aufgebaut haben könnte. Und wenn ich der verdammte Hauptmann des Söldnertrosses bin, nehme ich mir das ******* Recht meine Waffen so zu tragen wie ich will. Ende der Diskussion, oder man kann sich seinen Sold woanders verdienen. :D Märkte mit mehr Anspruch die oft in historischen Stadtkernen stattfinden? Klar, da ist es mir deutlich wichtiger Living History gerecht zu werden und angemessen rumzulaufen - Oft eben auch ohne Schwert. Da bin ich ganz bei dir. :) Aber selbst wenn ich auf GroMi-Events bin sach ich den Leuten die Fragen auch direkt, dass es eine freie Auslegung ist, die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht historisch korrekt und nicht belegbar ist. Auf Events die eh keinen großen Anspruch habe stehe ich lieber einfach zu solch einem Fauxpas und habe dafür die Gelegenheit mich mit eventuell anwesenden Sparringspartnern zu kloppen. :ritter15
 
was ich an der sache nicht verstehe: erlangte man durch die schwertleite nicht das privileg, das schwert am gurt zu tragen? wieso sollte jemand darauf verzichtet haben?
 
@BabbsaggMoe: Ich werfe als "unwissende Frau " mal dazwischen: Aus dem gleiche Grund, warum du heute eher nicht mit nem Maschinengewehr im Restaurant aufschlägst? Will meinen: Es gehört sich nicht. (nach meiner Info zu bestimmten Anlässen ein Unding, man möge mich berichtigen) Das Schwert immer und überall herzeigen zu müssen und "kampfbereit" zu sein, erscheint mir doch eher eine neuzeitliche Art zu Zeit zu zeigen was man doch für ein "toller Hecht" ist..... Sorry, wenn ich das SO deutlich sage.
 
Für mich ist die Lösung Schwert in der Hand am eingängigsten: Ich kann mich wehren, ich darf das! Aber ich will keinen Ärger machen, deswegen ist die Scheide "zugebunden". Zum Punkt Handlichkeit: Als nobler Ritter hab ich jemand, der mir meinen Kram hinterher trägt, das schleppe ich meine Einkäufe nicht selber. Ich flaniere und zeige was ich habe (Mein Pferd, mein Schwert, mein Weib)
 
Um auch mal meinen Senf dazuzugeben... WENN sich schon einer der hohen Herren Schwerträgerberechtigten dazu herabgelassen hat, sich in ganz höchsteigener Person auf dem Markt blicken zu lassen, dann geschah das vermutlich auch mit dem Hintergedanken, schlicht und einfach gegenüber seiner Untertanenschaft, zu denen nun ja auch die Langfingrige Gesellschaft gehörte, als Rechtsprecher und Rechtwahrer präsent zu sein (...genauso, wie wenn heutzutage die Polizei in der Fußgängerzone oder auf dem Wochenmarkt Streife geht...) und um den Langfingern mithilfe des mitgeführten Schwertes zu zeigen, daß Ihnen hier im Zweifelsfalle (also bei Ausführung und Erwischt werden bei einer spontanen Eigentumsverschiebung) u.U. fix mal die Möglichkeit einer sauberen und dauerhaften Maniküre geboten wird... ;) :D LG Halfdan Horntrinker
 
@BabbsaggMoe: Ich werfe als "unwissende Frau " mal dazwischen: Aus dem gleiche Grund, warum du heute eher nicht mit nem Maschinengewehr im Restaurant aufschlägst? Will meinen: Es gehört sich nicht. (nach meiner Info zu bestimmten Anlässen ein Unding, man möge mich berichtigen) Das Schwert immer und überall herzeigen zu müssen und "kampfbereit" zu sein, erscheint mir doch eher eine neuzeitliche Art zu Zeit zu zeigen was man doch für ein "toller Hecht" ist..... Sorry, wenn ich das SO deutlich sage.
der vergleich hinkt nicht nur, der robbt durch den (mittelalterlichen) schlamm ;) hier in unserem extrem ...demilitarisierten deutschland (oder mitteleuropa) hat sowieso niemand das recht egal welche waffe mit sich rumzutragen (und ich glaub selbst in alaska wo man so ziemlich alles sonst darf ist das nicht erlaubt). hier wird man ja schon komisch angeguckt wenn man ein taschenmesser hat das größer als ein schweizer messer ist. gucken wir aber in andere länder wo mans darf, z.b. afghanistan, oh wunder, da rennen die jungs wirklich mit der AK zur hochzeit. und auch in amiland gibt es durchaus gegenden in denen es vollkommen normal und gesellschaftlich akzeptiert ist wenn man mit der waffe im holster zum kaffeetrinken geht. das ist definitiv KEINE neuzeitliche art des angebens. eine waffe zu tragen ist ein privileg, das unterscheidet den freien vom unfreien oder den ritter vom reichen pfeffersack. vielleicht ein bischen vergleichbar mit der tunika der römer (die unglaublich unpraktisch ist und grad darum ein zeichen von bürgerschaft und reichtum in rom war). und das festschnüren in der scheide ist einfach ein sicherheitsmechanismus um zu verhindern das hitzköpfige und/oder betrunkene haudraufs anfangen sich zu kloppen und dann den schädel einschlagen.
 
Ist zwar ein uralt Thread, sorry. Aber hier in der Schweiz war es in gewissen Kantonen die noch Landsgemeinden durchführten ( und es zum Teil heute noch machen) usus, dass der mitgeführte Degen / Säbel Eintrittskarte war und bezeugte, dass man stimmberechtigt ist. https://www.flickr.com/photos/hdz/sets/72157629969185627/ Also so eine Waffe hatte bis in die heutige Zeit, auch wenn sie nur in der Hand getragen wird, die Aussage, dass der Träger einen gewissen Stand, gewisse Rechte hat.
 
Über die Bestimmungen, wer, wo, wie und wann ein Schwert tragen durfte, findet man recht viel in den sogenannten "Landfrieden": https://books.google.de/books?id=g0...#v=onepage&q=Landfrieden 1244 schwert&f=false Man gehe davon aus, dass ein Verbot in einem Landfrieden Folge einer Fehlhandlung war und es voher möglicherweise gestattet war. Z. Bsp. wenn Bauern verboten wurde, ein Schwert zu tragen, durften sie es sicherlich vor der jeweiligen Ausfertigung des Landfriedens noch, nur dass irgendwas Schlimmes passiert war. Ist wie mit den heutigen Gesetzen: Erst nach den Ereignissen in Köln wurden sexuelle Belästigungen bei Frauen von Gesetzgeber ins Strafrecht aufgenommen. Vorher war das auch schon pfui, aber da passierten wohl nicht so viele Dinge, dass es gleich ein Gesetz nach sich zog. Ich vermute daher mal, dass ein Landfrieden immer dann aktualisiert wurde, wenn z. Bsp. gerade ein Bauer mit seinem Schwert auf einen anderen losgegangen war. Eine ähnliche Diskussion hatten wir schon mal: Wann wurden Schwerter getragen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als Standessymbol.
,denn das Schwert war mehr als "nur" eine Waffe. Gut,im europäischen Mittelalter trieb man es nicht so weit wie im Japan des 16. und 17.Jahrhunderts,wo das Katana fast schon als die "Seele" des Samurai betrachtet wurde,aber einen hohen Stellenwert besass es auch.
 

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