Tut mir leid, Yldrasil, aber "Authentizität" hat nun mal eine ganz klare Bedeutung, einfach vom Wort her. Und zwar "real, wirklich, echt". Wenn du also eine Figur von vornherein auf der Basis einer höchst unwahrscheinlichen Hypothese aufbaust (Magier als anerkannter Stand in der mittelalterlichen Gesellschaft), dann wirst du nie Authentizität erreichen können. Geht einfach nicht. Wenn's was nicht gibt, kann's auch nicht echt sein. Demzufolge ist das Ganze also inzwischen eine "Was-wäre-wenn"-Frage: Was wäre, wenn im Hochmittelalter die katholische Kirche nicht eine so dominierende Stellung gehabt hätte? Was wäre, wenn Magier hätten offen praktizieren können? Was wäre, wenn sie anerkannte, respektierte Persönlichkeiten gewesen wären? Dann ... - tja, dann wäre es keine mittelalterliche Gesellschaft gewesen. In der (damals realen, authentischen) mittelalterlichen Gesellschaft gab es für einen Magier nun einmal einen derartigen Platz nicht. Und wenn du von einer anderen als der bekannten mittelalterlichen Gesellschaft ausgehst, dann mußt du dir diese Gesellschaft (also die äußeren Umstände, unter denen dein Magier praktiziert) eben auch selber ausmalen: Reiche Leute, arme Leute, gläubige und nicht gläubige Leute, Leute mit großen und kleinen Problemen, Adlige und Bettler... Je nachdem, wie diese Gesellschaft aussieht, welche Wertvorstellungen sie hat und welche Symbole sie verwendet, würde sich dein Magier eben verhalten und z.B. auch kleiden. Ich vermute einmal, so entstehen Fantasy-Romane und Rollenspiele... ^^