Hummelchen
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Ich möchte nur meinen Standardspruch zum Thema Religion preisgeben: Ich habe kein Problem mit der christlichen Religion - wohl aber mit dem Bodenpersonal !
Gut bemerkt. Katharina! Aber was die Wikinger betrifft, möchte ich dir widersprechen. Da macht sich die Christanierung im Laufe des FrüMis im Bild der Funde schon deutlich bemerkbar. Nur passt das halt vielen nicht in ihr Idealbild vom Wikinger.ich finde es immer wieder erstaunlich wie viele ein Problem mit der Kirche haben, aber dann sich mit dem Mittelalter beschäftigen, wo die Kirche das ein und alles war
Na ja ,- dass die Kirche im Verbindung mit ihrer politischen Macht mehr Einfluss auf die Menschen hatte als heute, ist wohl Fakt. Es hat zu alllen Zeiten und in allen Kulturen und Religionen Menschen mit der komplettten Bandbreite der Intensität des Glaubens gegeben . Von extrem gläubig über ein bischen/manchmal bis ungläubig. Deshalb halte ich die Einstufung " ein und alles " für stark überzogen, da die Dunkelziffer der reinen Lippenbekenntnisse zur Kirche mit Sicherheit sehr viel höher war, als es der damaligen Öffentlichkeit gefallen hat.Original von Katharina zu Weyhgang EDIT: ich finde es immer wieder erstaunlich wie viele ein Problem mit der Kirche haben, aber dann sich mit dem Mittelalter beschäftigen, wo die Kirche das ein und alles war (wir hatten ja schon klargestellt, daß Wikinger nicht als dem (Früh)Mittelalter zugehörig zu bezeichnen sind). Wie viele von euch klammern den religiösen Aspekt der Darstellung aus?
Georg-Legende;Zauberer vergiftet den Ochsen Bild: 014612 Kunstwerk: Wandmalerei profan ; Böhmen Dokumentation: 1338 ; 1338 ; Jindrichov Hradec ; Tschechien ; Burg Anmerkungen: S-WandOriginal von Katharina zu Weyhgang @Alienor: aus welchem Kontext stammt das Bild? Habe versucht es über die Datenbank aufzurufen aber die will nicht aus welchem Grund auch immer.
Für mich ist die Kirche eine Institution, die für mich nichts mit dem zu tun hat, für was Gott aus meiner Sicht steht. Aber ich kann mich trotzdem für das Mittelalter interessieren und auch den religiösen Aspekt zumindestens beim Studium dieser Zeit berücksichtigen. Den religiösen Aspekt bei meiner Darstellung klammere ich aber auch schon aus einem anderen Grund aus. Diesen Aspekt zu verstehen, hieße, das Denken und das Weltbild der Leute von damals zu verstehen und zu kennen. Ich als Mensch des 21. Jahrhunderts kann mich aber nicht in diese Gedankenwelt versetzen, da ich sozusagen durch unseren heutigen Wissensstand "kontaminiert" bin. Es gelingt einem doch nicht einmal die Welt mit den Augen eines Menschen zu sehen, der im Nationalsozialismus gelebt hat. Und das ist gerade mal etwas mehr als ein halbes Jahrhundert her. Insofern wird jede Darstellung, und wenn man noch so tolle Gewandung trägt, unvollständig sein. Wir haben heute unsere Art und Quellen, diese Epoche zu interpretieren. Vor hundert Jahren war dieses Bild ein ganz anderes und in nochmals hundert Jahren wird sich diese Rückschau wahrscheinlich wieder gewandelt haben. Daher gehe ich auch eher vorsichtig mit Quellen auch aus dieser Zeit selbst um. Keine Quelle dürfte wirklich objektiv sein. Es gibt aber Anzeichen dafür, daß es durchaus ein Leben neben der Kirche gab, auch wenn die Kirche zweifelsohne um ein vielfaches dominanter war als heute. Wer also religiös ist, soll seine Religiosität oder auch Spiritualität ausleben. Wer hinter der Kirche steht, bitte, ich hab damit kein Problem. Um auf Deine Frage zurückzukommen: ich klammere bewusst den religiösen Aspekt meiner Darstellung aus. Würde ich die Religiosität in der Art "leben" wollen, wie es im Mittelalter und auch auch heute noch in weiten Teilen nicht nur des Christentums sondern auch anderer Weltreligionen (möglicherweise mit Ausnahme des Buddhismus) üblich ist, dann müsste ich davon ausgehen, dem einzig wahren und richtigen Glauben anzugehören. Das ist eine Vermessenheit, die ich mir nicht anmaßen möchte.Original von Katharina zu Weyhgang ich finde es immer wieder erstaunlich wie viele ein Problem mit der Kirche haben, aber dann sich mit dem Mittelalter beschäftigen, wo die Kirche das ein und alles war (wir hatten ja schon klargestellt, daß Wikinger nicht als dem (Früh)Mittelalter zugehörig zu bezeichnen sind). Wie viele von euch klammern den religiösen Aspekt der Darstellung aus?
Da sei Dir unbenommen. Aber wir sprechen hier von einer Darstellung, die ich für meinen Teil als Hobby und nicht als wissenschaftliches Experiment betreibe.Original von Katharina zu Weyhgang Ich sehe das anders. Als nichtpriesterliche Darstellung stellt sich nicht einmal die Frage nach der Richtigkeit oder nicht des Glaubens. Klar mußten sich dann eben andersgläubige zurückhalten. Es gibt genügend Beispiele friedlicher Koexistenz.
Das hat es für die Betroffenen aber auch nicht besser gemacht. Und die Kirche hat deshalb auch keine weissere Weste, nur weil auch die weltliche Macht daran beteiligt war.Original von Katharina zu Weyhgang Man bedenke eben, daß die meisten Verfolgungen andersgläubiger erst dann stattfanden, als der Papst UND der zuständige König/Kaiser dazu aufgerufen haben.
Sicher. Aber aus meiner langjährigen Berufspraxis als Redakteur und Journalist weiß ich aber auch, das Neutralität oder Objektivität immer nur ein angestrebter Zustand ist, dem man mal mehr und mal weniger nahekommt.Original von Katharina zu Weyhgang Also ich weiß nicht - hat sich jemand überhaupt mal neutral mit den Fakten auseinandergesetzt oder es zumindest versucht?
Das Land, aus dem Du kommst, mag mittelalterlich anmuten (auch in Deutschland gibt es aus meiner Sicht Dinge, die dasselbe tun), aber das Mittelalter ist nun mal vorbei. Und auch Traditionen sollte man immer mal wieder hinterfragen. Aber jetzt sind wir schon eine ganze Ecke vom Ursprungsthema einer "mittelalterlichen" Darstellung eines "Magiers" abgekommen. Und wie es scheint, hat sich Yldrasil auch aus der Diskussion ausgeklinkt. Insofern kann man das Thema "Die mittelalterliche Darstellung unter Berücksichtigung der Religion" von mir aus gern an anderer Stelle fortführen.Original von Katharina zu Weyhgang Ich kann nicht von mir behaupten neutral zu sein, denn ich bin mit all diesen Dingen aufgewachsen in einem Land, das noch in seiner Tradition viel mittelalterlich anmutendes vorweisen kann. Hier in Deutschland kenne ich mich auf dieser Ebene nur bedingt aus.
Das würde voraussetzen, dass du im realen Leben nackt herumläufst, wenn du nämlich "Klamotte tragen" = "Rolle spielen" setzt. Für mich hat es wenig mit einer Rolle zu tun, wenn ich ein Kleid trage und gleichzeitig von Atherosklerose und der Präparation von Nabelschnüren rede. Ich rekonstruiere Gegenstände, kein fiktives Leben. Und mit Romantik hat das in meinen Augen nichts zu tun. Es sei denn du betrachtest Handwerk an sich als Romantik. Und ich glaube du hast ein anderes Verständnis des Hobbies als ich.Original von Yldrasil Das ist genauso romantisch wie das nachbasteln irgendwelcher Kleidungsstücke die man von Zeichnungen und Bildern her kennt. EIN Jeder und eine Jede hier will letztenendes, egal wie sehr es bestritten wird und der teilweise wissenschaftliche Aspekt vorgeschoben wird, eine Rolle spielen. Egal ob auf einem Markt oder einer anderen Veranstaltung. Das Tragen von mehr oder weniger authentischer Kleidung bedeutet ein ablegen seiner heutigen Identität und Rolle und das schlüpfen in eine andere Existenz.
Nicht wirklich. Warst du mal auf einer VA ohne Strom und Wasser aus der Wand? Und das mehr als zwei Tage?Original von Yldrasil Musste man wirklich in einer Zeit wie dem Mittelalter leben würde jeder als erstes seine hygienischen Möglichkeiten von heute missen und dem ganzen irgendwann bitter nachweinen.
Also ich kann der Erfiindung der Dusche, des fließenden Wassers etc. durchaus positive Seiten abgewinnen. Und nach mehr als zwei Tagen auf einem Lager begrüsse ich diese Errungenschaften sogar mir einer gewissen Euphorie. Das Leben im Mittelalter war ganz sicher anders, aber nicht unbedingt besser.Original von VladislawaNicht wirklich. Warst du mal auf einer VA ohne Strom und Wasser aus der Wand? Und das mehr als zwei Tage?Original von Yldrasil Musste man wirklich in einer Zeit wie dem Mittelalter leben würde jeder als erstes seine hygienischen Möglichkeiten von heute missen und dem ganzen irgendwann bitter nachweinen.
Wie soll etwas was es nicht gegeben hat authentisch sein?Ich habe auf einem Markt neulich ein Behältniss für Tränke und Pulver gesehen aus Leder mit kleinen Fläschchen drin. Sah aber nicht authentisch aus....
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