Natürlich gab es "Ausreißer". Nach oben wie nach unten.
....das Zauberwort in der
Anthropometrie ist dazu der Begriff
Perzentile. Ein Begriff, der heutzutage eher einer Mutter durch Blick in den Mutterpaß geläufig ist.... :whistling: Und wie ich schon geschrieben habe: auch bei der Vermessung der
Langknochen ist eine gewisse Toleranz zu berücksichtigen. Warum erwähne ich jetzt explicit den Begriff
"Langknochen" ? Nun, die Oberarm- und Oberschenkelknochen (
Humerus und
Femur ) sind die üblichen Maßknochen der Anthropometrie. anhand von Berechnungsformeln kann man aus ihnen die
ungefähre, durchnittliche Körpergöße bestimmen. Nur , wir haben bei einem aufrecht stehenden menschen noch diverse andere Faktoren, welche z.Tl. über die Formeln mitberücksichtigt werden, aber manche auch nicht. Aufgrund einer
Flüssigkeitsverminderung und langjährigem "Auswalzen" und Abnutzen der
Bandscheiben kommt es z.B. zum
altersbedingten Schrumpfen der Körpergröße beim lebenden Menschen. Und dies kann schon mehrere
cm ausmachen... Weiterhin kann eine
Verkrümmung der Wirbelsäule , eine sog.
Skoliose, ebenfalls ganz massiv die Körpergröße verändern, genau so wie
Wirbelkörpereinbrüche wie z.B. bei der
Osteoporose oder anderen destruierenden Erkrankungen ! Im Falle eines
Skelettfundes, fehlen aber die Bandscheiben und man kann nur über das geschätzte Lebensalter und vorhandene Abnutzungsspuren der Wirbelkörper-Deckplatten und Wirbelkörperhöhe, ungefähr auf die Beschaffenheit der gesamten Wirbelsäule Rückschlüsse ziehen. Wir sehen also: die Vermessung der Langknochen ist zwar ganz praktisch und meist auch recht genau, aber ein gewisser
Unschärfegrad bleibt immer bestehen. In der heutigen Medizin wird übrigens in der Praenatal-Diagnostik, über die Ultraschall-Vermessung des foetalen Femurs, die Körpergröße ermittelt. Die Berechnung übernimmt praktischerweise die software des Ultraschallgerätes z.B. anhand des
Hansmann-Scores etc.