Projekt Marktstand

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Mein Mann und ich möchten nächstes Jahr einen Marktstand machen. Da wir aber nicht nur verkaufen, sondern auch den Leuten erklären/zeigen möchten wie etwas ensteht ist es nicht ganz einfach etwas passendes zu finden. Im Idealfall passt der Marktstand ins Jahr 1300. Mein Mann verkauft seine Truhen und möchte zeigen wie Holz verarbeitet wurde (Schreiner/Tischler). Ich selber möchte etwas von meinem Garn verkaufen und zeigen wie Wolle zu Garn verarbeitet wurde. Wir möchten auch, dass die Leute nicht nur zuschauen, sondern auch selber probieren können. Eine Kollegin hat kürzlich gemeint, dass sie vielleicht auch noch mit machen würde. Sie hat gefallen am Handnähen bekommen... Wäre also auch toll wenn wir den Stand noch für weitere Handwerker anbauen könnten. Mit diesem Vorhaben fällt ein normaler Marktstand mit Verkaufstheke weg. Irgendwie finde auch keine Bilder die hilfreich sein könnten, von Bauanleitungen ganz zu schweigen. Es eilt zwar nicht, aber wir müssen uns trotzdem langsam damit beschäftigen. Immerhin will der Marktstand ja auch noch gebaut werden...
 
Wie wäre es mit einer dreigeteilten Überdachung mit Holzgestänge (Sonnensegel mit Seitenteilen und ausklappbaren "Vordach") die in Holz - Wolle - Nähen aufgeteilt ist. Evtl. mit Durchzugtunnel für das Gewebe ansonsten die üblichen Schlingen. Benötigte Grundstoffe für das jeweilige Gewerk, bereits hergestellte Waren und das benötigte Material für die Weiterverarbeitung plus Werkzeug auf kleinen Arbeitstischen zum Vorführen. Bildhafte Beispiele am Holzgerüst aufgehängt plus evtl. ein paar Bücher. Dazu 2-3 Hocker und für einen selbst etwas passend Bequemes zum Sitzen beim Spinnen oder Nähen. Sowas würde sich beliebig erweitern lassen. Wäre sowas wie eine transportable kleine "Verkaufsgasse". Ums selber bauen kommt man da wohl nicht drumrum - was aber auch nicht so schwierig ist, da eine recht einfache Konstruktion. Gesine
 
naja, ob "schwierig" oder nicht, kommt ganz auf den Anspruch an. Sollte man auf Spax & Co. verzichten und nur Holzverbindungen wählen, ist das Ganze nicht mal so schnell gebaut. Wenn das Ganze auch noch stabil sein soll UND halbwegs historisch (ich kenne auch keine Bilder von um 1300), dann scheiden Weichhölzer und Baumwolle aus. Das Ganze wird dann durchaus ein teurer und schwerer Batzen Material. Habt Ihr denn jetzt ausreichend Transportkapazität? Ich hab in Erinnerung, dass Ihr "mit kleinem Gepäck" unterwegs wart.
 
ich habe mich im Rahmen meiner Darstellung auch schon mit der Frage beschäftigt wie ich den Besuchern meine Ausrüstungsgegenstände gescheit und möglichst A Presentieren. Da ich Abbildungen von richtigen marktständen oder konstruktionen wie Gesine sie erwänt erst aus dem 15.jh kenne (hier zb), bin ich zu dem schluss gekommen das ein Pavilion wie man es auch schon auf abbildungen von ca.1300 sieht die Beste Lösung ist. Wenn man es vorne weit genug Offen lässt und es gross genug ist, dürfte man auch darin mit mehreren Leuten gleichzeitig verschiedene Tätigkeiten zeigen können und gleichzeitig kann man den hinteren bereich mit einer art vorhang abtrennen und dort evtl. sein bett und Moderne gegenstände unterbringen. Was meint ihr? mit herzlichen grüssen, Singa
 
Ein eigener Marktstand heisst ja auch: Man ist an einem Anlass, zwei drei Tage. Also Unterkunft, Stand und was so zum "Campieren" nötig ist. Also Transport ist etwas sehr wichtiges. Mein Gott was würd ich noch alles gern mitschleppen, aber es passt nicht mehr ins Auto oder den Anhänger. Grad mit ein paar Truhen, wirds schon heftig. Soll ja alles auch regengeschützt sein. Hast dir ja einiges vorgenommen. Machbar aber natürlich aufwendig. Grad dieses Jahr, wos fast immer regnet, lernt man: Es geht nichts über ein trockenes Plätzchen. Also da darfs auch etwas kosten. Immerhin lebt man in dem Ding und es sollte auch ein paar Jahre halten. Auch wenns mal etwas heftiger kommt, ist es doch beruhigend wenn man weiss: Man braucht nicht gleich zusammen zu packen und zu retten was zu retten ist. Zu meinem Teil: egal ob authentisch oder nicht, auch Baumwolle ist mir egal wenns dafür trocken bleibt. Ausser uns paar "Spinnern" interessiert das eh keinen. ( Es hat mich jedenfalls die letzten Jahre noch keiner gefragt was für Material es ist und da ich mein Zelt als Occasion erworben habe , weiss ich es auch selbst nicht genau.). Ein Holzgestänge lässt sich immer anfertigen, damits besser wirkt. Ich persönlich würde mich im entsprechenden Handel umsehen was passt und das modifizieren. Dein Schwerpunkt liegt ja mehr darin was du zeigen willst. Der Rest muss einfach soweit stimmig sein und praktisch sein. Grad die letzten Wochen bin ich mancherorts in einem Lager untergestanden. Niemals hats mich interessiert ob jetzt die Plane aus Baumwolle ist oder Leinen. Es hat optisch gepasst und war dicht ( oder eben nicht). Verbessern und optimieren lässt sich mit der Zeit einiges. Es ist endlos. Aber man muss ja mal irgendwo einen Anfang finden. Wenn ich erst in Erscheinung trete wenn alles perfekt ist, erlebe ich das nicht mehr. Also ich schätze und bewundere jeden, der alles authentisch und von Hand anfertigt. Hut ab ! Ich kanns nicht und erst als Rentner mitmachen , na dann vertrag ich das draussen campieren vielleicht eh nicht mehr.
 
schau mal unter https://de.pinterest.com/andrejpfeifferp/händlerdarstellungen/ (quelle Pinterest) nach, Andrej hat dort einige Darstellungen von Händlern mit ihren ständen verlinkt. Ist allerdings wie gesagt 15tes und frühes 16.jh. Ich habe mal die bilder raus gesucht die eine ähnliche Konstruktion aufweisen wie der Marktstand auf dem eben verlinktem Bild: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/3656587 (quelle = Link) https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/17/ac/8b/17ac8b78d758c88ec2d598239942fff2.jpg (quelle Pinterest) https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/53/47/6a/53476a78262ca66c298aea5d71c17dd8.jpg (quelle Pinterest) https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/71/3c/08/713c084c6dea3ea936d63b38ce16bc3d.jpg (quelle Pinterest) https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/ae/26/65/ae266581d0d4b5d09b4b34d1cd6571c8.jpg (quelle Pinterest) Singa
 
Schöne Bilder Singa. Ich dachte aber auch eher an eine "pavilionähnliche" Ausführung. Darum hab ich ja Seitenteile vorgeschlagen. Wird dann halt größer wenns für 3 verschiedene Sachen sein soll. Oder halt 3 einzelne. Und klar ist so ein Teil nicht preiswert...... dafür hat man aber auch lange was davon. Für so einen Stand braucht man einen Hänger oder Transporter - den man ja auch teilen kann durch 3 oder mehr (kostenmäßig) Gesine
 
Darf man dort als, ich nenne es mal Nichtgewerbetreibender, einfach so einen Verkaaufsstand errichten ? Bedarf es hier nicht eines Gewerbescheines oder aehliches ?
 
Ohne als Spassbremser dastehen zu wollen, muss ich einwenden, dass ein Pavillon als Marktstand eines Handwerkers schon allein aufgrund seiner damaligen Anschaffungs- und Transportkosten absolut unglaubhaft ist. Abgesehen davon wäre ein Pavillon auch nicht standesgemäss. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder Handwerker seinen Pavillon aufstellt? Aber im Ernst: Auf den zeitgenössischen Abbildungen um AD1300 herum kenne ich Pavillons nur als Statussymbol wohlhabender Adliger. Ich empfehle ein Sonnesegel mit ein paar Stangen und einer Tischplatte auf zwei Böcken. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningn
 
stimmt, macht nicht wirklich sinn... hast du denn belege für die von dir vorgeschlagene kontruktion?
 
Ich würde vor der Frage nach dem Stand, auch erst mal die Sache der zugehörigen Gewerbeanmeldung klären. Dann würde ich auch eher zu einem Segel mit Tischen darunter tentieren, gerade wenn man vor hat mitmachaktionen anzubieten. Die Leute müssen ja auch bei schlechtem Wetter irgendwohin (oder bei praller Sonne) , das könnte in einem Zelt schnell kuschlig werden.
 
Aus historischer Sicht ergibt sich natürlich ein Problem. Märkte fanden in Marktflecken oder Städten statt. Nicht auf offenem Feld. Vorhanden waren also Marktplätze, Gassen, Markthallen, Bogengänge etc. Alles ziemlich eng. Also entweder man war im Freien, hatte Stände ähnlich heutigen, war in einer Halle oder sonst unter einem Bogen... Uebernachtung wahrscheinlich in einer Herberge, am Stand oder sonst ausserhalb ? Anreise vermutlich meist mit Karren, Wagen etc. Auch damit liesse sich ein Stand machen. Heute: Mit Wagen und Karren zu kommen ist heute ein Transportproblem. Oft sind Märkte auf freiem Gelände. Also die Voraussetzungen sind oft etwas anders. Natürlich wäre ein einfacher Unterstand mit "Sonnensegel" und Tisch auf Böcken passend. Für Kurzzeit und passablem Wetter ok. Wirds mehrtägig wird das schon mühsam. Abends alles abräumen, sichern und abtransportieren, anderswo eine Bleibe haben und morgens wieder von neuem anschleppen? Da man dort auch meist übernachtet, reicht ein einfacher Stand alleine schlecht aus. Man ist auch ziemlich der Witterung ausgesetzt. Von daher dürfte wahrscheinlich ein Marktzelt (" Giebelzelt" das sich auf einer Längsseite aufklappen lässt) am passendsten sein. Man kann dann immer noch im Freien arbeiten, Ueberdachung ist vorhanden, aber das Material kann geschützt werden und eine einfache Unterkunft ist auch vorhanden. Praktisch wenn das Ding einen festen Grundrahmen hat, also auch steht wenn man keine Abspannung machen kann. Wenn man regelmässig auf Märkten ist, machen einige Kompromisse einfach Sinn, auch wenn es nicht immer ganz authentisch ist. Hab ja auch nichts gegen vernünftige sanitäre Anlagen auch wenn sie nicht authentisch sind. Ich schmeiss ja auch Gemüseabfälle etc. nicht einfach in die Gasse. Sind ja auch keine Schweine da, die damit aufräumen würden. Was das Gewerbe angeht: Das ist hier CH nicht soo ein Problem. Auffällig, dass in deutschen Foren ( auch ganz anderen als diesem) bei irgendwelchen Sachfragen immer gleich die Frage nach: Darfst du das? Ist die Genehmigung vorhanden etc kommt. Es geht hier doch nur um die Frage was für eine Art Stand wäre angebracht.
 
Soviel ich weiss haben Handwerker im Mittelalter ihre Werkstätten möglichst nahe am Marktplatz gehabt und dann einfach "offene Werkstatt" gemacht. Man hat das Tor geöffnet oder durch ein grosses Fenster verkauft, wenn möglich wurde wegen dem Licht draussen gearbeitet um das Tageslicht zu nutzen. "Fahrende Handwerker" die in keiner Zunft/Gilde waren hat es ja auch gegeben und die haben wohl einfach einen grossen Wagen oder Karren gehabt. Leider ist das alles heutzutage nicht mehr möglich.
Habt Ihr denn jetzt ausreichend Transportkapazität? Ich hab in Erinnerung, dass Ihr "mit kleinem Gepäck" unterwegs wart.
Stimmt, wir sind mit "kleinem Gepäck" unterwegs wenn wir als Besucher irgendwo hin gehen - für mehr "Gepäck" haben wir den Leiterwagen. Eine Transportmöglichkeit lässt sich organisieren. Das ist das kleinste Problem.
Grad die letzten Wochen bin ich mancherorts in einem Lager untergestanden. Niemals hats mich interessiert ob jetzt die Plane aus Baumwolle ist oder Leinen. Es hat optisch gepasst und war dicht ( oder eben nicht).
Oh ja - in Wil beim Platzregen irgendwo unterstehen und hoffen, dass es dicht bleibt! Und dazu noch schauen, dass man nicht im Matsch stecken bleibt. :D Wenn der Marktstand von aussen einigermassen historisch aussieht sind wir bereits glücklich. Ob das Stoffdach jetzt aus (imprägnierter) Baumwolle oder Leinen ist spielt eigentlich keine Rolle - Hauptsache es hält dicht und wir werden nicht nass. Ein stabiler "Bodenrahmen" ist sicher bei jedem Wetter praktisch. Mein Mann wird für seine Truhen irgendwie eine Möglichkeit zum hinstellen brauchen. Vielleicht ein breites "Bodenbrett" oder ähnliches. Für kleinere Sachen wird er wohl einen Tisch brauchen. Ich kann meine Wolle problemlos als Strang an Stangen oder Haken zum Verkauf präsentieren - spart Platz und wird nicht dreckig. Denkbar wären auch Körbe, aber die brauchen dann wieder eine Standfläche. Meine Kollegin wird je nach Gegenstand einen Tisch oder vielleicht auch Stangen/Haken brauchen. Was die Arbeitsfläche angeht wird mein Mann am meisten Platz brauchen. Ich für mich werde wohl einen Tisch und einige Schemel zum arbeiten haben. Jedenfalls sollen alle Arbeitsschritte von der gewaschenen Wolle bis zum fertigen Garn ausprobiert werden können. Meine Kollegin wird für ihre Näharbeiten wohl auch einen kleinen Tisch brauchen. Welche Märkte es dann sein sollen kann ich noch nicht sagen. Ich schleppe meinen Mann einfach mal dahin und dann mal dorthin damit er sich eine Vorstellung machen kann was es so alles gibt. Ziemlich sicher ist Wangen an der Aare wo der Markt in den Gassen der Altstadt ist und es Kopfsteinpflaster hat. Denkbar wäre auch die Lenzburg mit ähnlichen "Bodenverhältnissen". Vermutlich werden es für den Anfang auch nur so 3 oder vielleicht 4 Veranstaltungen werden.
 

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