Reenactorpreis/ Qualität der "Szene"

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Ulrich

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Zitat: Thorsten_P Hier noch einmal die vollständige Liste der Gewinner des Reenactor-Preises (einer 8kg Statue!) Beste Nachwuchgruppe: In der ahte Min Erik ist ja auch gelegentlich hier im Forum unterwegs ... Bester Einzeldarsteller: Jörg Nadler, der Schleifischer Freut mich persönlich besonders, denn Jörg ist nicht nur ein absoluter Spezialist auf seinem Gebiet, sondern auch ein äußerst netter Mensch ... Beste Gruppe Legio VIII Augusta Wir hatten die schon in einer Ausgabe und speziell ihr "Generationes" Projekt ist ein absoluter Hammer. Ganz großes Kino ... Der erste Reenactorpreis in Deutschland wurde am Wochenende verliehen und es wurden würdige Preisträger gefunden. An dieser Stelle erstmal herzlichen Glückwunsch an die "Sieger". Aber was bedeutet dieses jetzt für unser Hobby? Wäre es nicht interessant zu wissen, wie die generelle Qualität aller Bewerber war um ein Bild für die Güte des Living History und Reenactments in Deutschland zu erhalten? Mich würde es interessieren, ob die Preisträger nur die Lichtblicke sind in einer sonst düsteren und mittelmässigen Umsetzung einer Darstellung, oder ob wir bereits eine recht gute Qualität in diesem Bereich vorzeigen können. In vielen Foren kommt es so vor, als wenn die "Guten" eher einsame Rufer in der Wüste der allgemeinen MA Szene sind. Ich möchte hier keine Diskussion über A oder nicht A lostreten, sondern ich möchte mehr über die Umsetzung von LH Konzepten und deren Qualitätsbewertung wissen.
 
Was mir hier aufgefallen ist, und was ganz interessant ist: wie sind denn die Bewertungskriterien und wer hat die Auswahl getroffen? Wer war alles in der Auswahl und was bringt einem solche eine Auszeichnung? Wonach wird bewertet? Mal überspitzt gesagt, Handnaht mit selbstgesponnenem Faden? Selbstgefälltes Holz für die Möbel? Ich persönlich halte von solchen Bewertungen nichts ... Trotzdem meinem Glückwunsch an die Gewinner, welche wirklich gute Gruppen sind.
 
Eine "Qualitätsbewertung" innerhalb dieser Szene finde ich generell schwierig. Es hat jeder seine eigene Vorstellung/Einstellung dazu. Wir sind auch kürzlich auf das Thema gekommen, wenn es schon alleine heisst: Welcher Helm ist denn nun eigentlich "museumstauglich"? Ist es allein der eigens angefertigte mit allen beachteten Kleinigkeiten, oder ist es doch der "Look-a-like" Helm von Krondak? Ist eine falsch angebrachte Krempe im falschen Winkel ein Ausschlußkriterium? Wenn man bei solchen Fragen schon innerhalb einer Gruppe unterschiedliche Meinungen hat, wie soll man eine Qualitätsbewertung innerhalb einer ganzen Szene hin bekommen? Ich gebe Lisabeth recht....wo setzt man die Grenzen? Wenn man sich die Besucher der Messe anschaut, war doch wirklich von Larp über Gromi bis LH alles vertreten.....all die Leute passen nicht zusammen in eine Schublade. Ich habe mir die Preisverleihung auch nicht angeschaut, weil ich davon nicht besonders viel halte. Sicher sind es alles gute Gruppen (wobei ich von Römern einfach keine Ahnung hab, um hier eine Bewertung abgeben zu können), aber was macht z.B. die Nachwuchsgruppe was viele andere nicht machen? Auf diesem "Level" gibt es ja doch noch einige, die sich aber nicht beworben haben. Sind sie deswegen schlechter? Jemanden mit einem solchen Preis auf ein Podest zu stellen, finde ich schwierig. Beim Schleifischer kann ich es noch am ehesten verstehen, weil seine Sache schon einzigartig in der Szene ist....aber die anderen? Zudem, einen Nachwuchspreis einer Gruppe zu geben, die sich im Grunde nur neu formiert hat, aber deren Darsteller doch stellenweise jahrelang in der Szene aktiv sind.....finde ich auch nicht so wirklich gut betitelt. Da hätte ich eine junge Gruppe mit allesamt Neuanfängern eher angebracht gefunden, aber vielleicht hat sich da niemand beworben? Das finde ich das nächste Problem....die Auswahl ist zu klein, wenn man nur die Gruppen nimmt die sich bewerben.....da fällt zuviel gutes hinten runter. Also...nichts gegen die Gruppen, sie machen allesamt eine tolle Darstellung, aber die Preisverleihung generell finde ich ungünstig, da man nie einen gemeinsamen Level innerhalb der Szene finden wird.
 
Ich sehs wie Manuela und Lis. Zusätzlich mit einer guten Portion *ich muß Niemanden etwas beweisen*. Der Spaß an der Sache, verbunden mit ich wills so gut hinbekommen wie es geht, ist mir wichtig,nicht was andere denken oder sagen. Insgeheim habe ich befürchtet das die am meisten aufgebrezelte bis an die Zähne bewaffnete Person gewinnt. Schön das es dann doch anders ist. Das Jörg den Preis bekommen hat,hat mich wirklich und ehrlich gefreut. Nicht nur das er das ganze Gerödel hat, er packt es auch allein ein und aus,schleppt seien Boote überall hin,sitzt da allein und bescheiden und vergißt vor lauter Erklären, etwas zu essen. Bei manch einem Ego wäre nach der Verleihung des Preises, die Halle zu klein gewesen. ;) Er ist erfreut und gerührt, setzt sich hin und knüpft weiter an seinem Netz. Und das nicht nur für ein oder drei Zeiträume, sondern man hat das Gefühl,man könne eine beliebige Zeit nennen und Jörg geht sich umziehen. Die Preisverleihungen der anderen Gruppen habe ich verpaßt und kenne sie auch nicht, was aber eher an mir, als an den Gruppen liegt. Auch hier herzlichen Glückwunsch habe ich doch auf den HPs ein paar Gesichter erkannt,die man von Avatarbildern her kennt.
 
Dem ist nicht mehr viel inzu zu fügen. Seh ich genauso. Leider bemerkt man in der Szene das "ich bin besser als Du" immer häufiger. Ein Preis verstärkt das ganze nach meiner Ansicht nur.
 
naja, "ich bin besser als Du" ist nun so eine Sache .... Bei Jörg Nadler ist das ganz einfach, er stellt "sich" zu verschiedenen Zeiten dar. Er ist ja "Schleifischer", kennt das Metier und beherrscht die zum Beruf gehörenden Künste. Ich würde seine Darstellungen glatt als das "erstrebenswerte Ziel eines Reenactors " bezeichnen. Handwerklich allererste Sahne, ausrecherchiert bis zum Anschlag und ein Gedächtnis wie ein Elefant. Und immer auf der Suche ..... Solch eine Liebe zum Beruf und dessen Geschichte haben ja noch einige, aber die Fähigkeit, das alles zu zeigen wohl ganz wenige. Und sich dann noch gegen andere, angeblich höherqualifizierte Meinungen durchzusetzen , alles zusammen nur der Schleifischer. Wie waren denn eigentlich die Auswahlkriterien? Weiß das jemand? Denn an denen kann man sich ja dann eventuell selbst messen
 
Kann ja ein paar Worte zum Reenactorpreis sagen, schließlich haben wir das ja als Medienpartner von "Minden – Geschichte neu erleben" begleitet. Zuerst mal zur Jury: Vorsitzender war Mark Wallis von "Past Pleasures" einer der führenden Experten in Europa für Geschichtsinterpretation Weiterhin Dr. Werner Best, LWL-Archäologie für Westfalen, Archäologe und Experimentalarchäologe; Dr. Martin Klöffler von Facing the Past, Interessengemeinschaft Historischer Alltag; auch ein Fachmann für Geschichtsinterpretation Dr. Marcus Junkelmann, freier Historiker und Schriftsteller mit Schwerpunkt Militärgeschichte und experimentelle Archäologie; einer der ersten Experimentalarchäologen in D, der Arbeit im Kostüm geleistet hat und der einige Standardwerke geschrieben hat Prof. Dr. Hochbruck: Universität Freiburg, der einiges an Kontakten zwischen Reenactment und Wissenschaft angeschoben hat und den Begriff "Geschichtstheater" als eigenständige Vermittlungsform etabliert hat Schließlich auch noch Gerry Embleton, Gründer der Co. of St. George, Illustrator etc., der aber leider aus Gesundheitsgründen kurzfristig abspringen musste. Also meiner Meinung nach eine hochkompetente und unabhängige Jury, die es sich meines Wissens nach auch nicht leicht gemacht hat. Für einige Bewertungen haben sich die Jury-Mitglieder die Gruppen persönlich in Aktion angesehen. Zuallererst muss noch geklärt werden, was die Intention hinter diesem Preis (außer Werbung für Minden) ist: Mit dem Preis sollen Darsteller geehrt werden, die sich besonders im Rahmen der Kriterien durch vorbildliche Reenactment-Darstellungen auszeichnen und als positives Beispiel wichtige Impulse auch für andere Darsteller geben können. Es geht also nicht darum den König der Reenactors zu küren, sondern Beispiele von Reenactment-Konzepten und speziell in der Vermittlung von lebendiger Geschichte aufzuzeigen ... Ob das für den Einzelnen jetzt wichtig ist oder nicht sei dahin gestellt. Keine der Gruppen hat ja auf diesen Preis hingearbeitet. Wer hat teilgenommen, bzw. wer konnte teilnehmen? JEDER konnte Gruppen oder Einzelpersonen in den entsprechenden Kategorien (Bester Einzeldarsteller, Beste Gruppe, Beste Nachwuchsgruppe) vorstellen, die in die Wertung genommen wurden. Weiterhin konnten sich Darsteller auch für den Preis bewerben. Soweit ich weiß, hat sich keiner der Gewinner selbst beworben, sondern sie sind alle vorgeschlagen worden. Kriterien:
  • Ein Kriterium war die Qualität die Ausstattung. Diese sollte entsprechend der Zeitstellung und Darstellung natürlich hochwertig sein. Der Baumwoll-/Pannésamt-Ritter hat da entsprechend wenig Chancen
  • Ein weiteres ist die Kreativität - sprich, was für Darstellungskonzepte hat die Gruppe (die LEG VIII AUG z.B. hat das Generationes Projekt, in dem es Zivil- und Militärdarstellung von 50 v. Chr. bis zum Ende des römischen Reiches zeigt), wie setzt sie Dinge um, was macht sie anders, als andere Gruppen etc.
  • Publikumsarbeit und Publikums-Konzepte sind im Rahmen des Preises auch wichtig. Es wurden z.B. Gruppen vorgeschlagen, die in ihrer Darstellung sehr gut sind, die jedoch bewußt auf Publikumskontakt verzichten. Diese haben dementsprechend weniger Chancen in diesem Rahmen den Preis zu bekommen
  • Es wurde auch Wert auf die Recherche und wissenschaftliche Zusammenarbeit gelegt. Auch hier ist z.B. die LEG VIII AUG beispielhaft
  • Ein (kleines) Kriterium war auch die Selbstdarstellung - dies aber eher als Zünglein an der Waage, das bei den Gewinnergruppen auch keinen Ausschlag gegeben hat
Etwas spezieller sieht es mit dem "Nachwuchs" aus. Hier sollte einfach auch honoriert werden, dass Gruppen in relativ kurzer Zeit einen hohen Level in Darstellung und Publikumsarbeit erreicht haben. Erik von der Ahte mîn hat das sehr nett ausgedrückt, in dem er sagte, dass er den Preis stellvertretend für all die vielen, hervorragenden Darsteller die sich genau so abstrampeln, entgegen nimmt. Wobei ich persönlich sonst keine überzeugende Bauerndarstellung aus dem HMA kenne ... insofern hat mich der Preis für diese Gruppe auch gefreut ;) Aus allen diesen Komponenten hat die Jury dann die Gewinner ermittelt. Es waren afaik rund 70 Gruppen und Einzeldarsteller in der Auswahl - in Zeitstellungen von Antike bis Wilhelministik. Was bringt der Preis? In erster Linie erstmal nichts. Man kann sich dafür nichts kaufen, er steht rum und staubt sicher vor sich hin. Ich bin selber auch nicht so der Freund von Preisverleihungen, doch kann ich die Intentionen dafür verstehen. Für die Gruppen heißt der Preis erstmal nur, dass es vielleicht für die eine oder andere Bewerbung einfacher wird. Sowas macht sich ja immer gut auf der Gruppenvita ;) Ob die "Szene" eine Zertifizierung benötigt? Keine Ahnung - das wurde in den letzten Jahren in verschiedensten Foren und auf höchster Ebene heiß diskutiert. Da kann Prof. Hochbruck sicher einiges zu sagen, denn er hat z.B. die Waldkircher Gespräche und ähnliche Veranstaltungen initiiert in der Museums und LH-Szene zusammen gebracht wurden. Aber Fakt ist, dass wir zum Beispiel kein English Heritage haben, die nur qualitativ gute Darsteller auf ihre attraktiven Veranstaltungen lassen und damit in GB ein wichtiger Faktor für die Qualitätssicherung sind. So, jetzt erstmal zurück zur Arbeit ... Thorsten
 
Thorsten,danke für die Erklärung. Das der Preis von so einer Jury kam,war mir nicht bewußt. Freut mich für die Gewinner doppelt. :) Irgenwie dache ich das Gegenteil. Das von Händlergemeinschaft XY ein Preis für den verwegensten bis an die Zähne bewaffneten, Wasweißich des Tages, verliehen wird. Von daher hat es mich nicht interssiert.
 
Na ich weiß nicht ob dieser Preis nötig oder nicht ist. Auf jedem Fall bietet die Möglichkeit der Gruppenvorstellung vor einer Fachjury die Chance eine,wie ich meine, kompetente Außenmeinung zu erhalten. Denn nur dann, wenn man sich einer Kritik stellt, kann man besser werden oder neue Einblicke gewinnen. Darum ginge es mir hierbei nicht um das Gewinnen sondern das Mitmachen.
 
Haben denn die Nicht-Prämierten eine solche Rückmeldung von der Jury erhalten? Denn nur so kann man ja lernen und wachsen....
 
Habe ich bis jetzt nichts von gehört. Aber das kann ich ja mal nachharken ... wenn Sie´s dieses mal nicht gemacht haben, wäre es beim nächsten mal sicher interessant. Ich hoffe, man ist in Minden lernfähig ;) Bis denn Thorsten
 
Aber das kann ich ja mal nachharken ... wenn Sie´s dieses mal nicht gemacht haben, wäre es beim nächsten mal sicher interessant.
Das wäre Super! Danke Thorsten !!!
 
Da hatte sich die Jury aber mächtig was vorgenommen .... Denn was ist eine zeit und darstellungsmäßig hochwertige Ausrüstung? Kreativität ist ein schwer fassbares Kriterium, entweder kommt "das rüberbringen" bei der Jury an, oder nicht. Das bedeutet aber leider nicht, es kommt beim "Besucher" auch so rüber, die Jury ist ja "Fachpublikum" Weiter wissenschaftliche Zusammenarbeit und Recherche, ein SEHR zweischneidiges Thema, bei dem man schnell als Juror befangen ist ... Selbstdarstellung , gehört das nicht auch zu Kreativität? Die Aufgabe scheint die Jury für diesmal jedenfalls gelöst zu haben, obwohl die ahte min im einzelnen ja nun keine Anfänger sind
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe/hatte da auch so meine Bedenken wegen dieses Preises bin jedoch ob der Vorgehensweise und des Ergebnisses deutlich beruhigt.
Haben denn die Nicht-Prämierten eine solche Rückmeldung von der Jury erhalten? Denn nur so kann man ja lernen und wachsen....
Sollte eine solche qualifizierte und konstruktive Kritik tatsächlich geben wäre ich alleine deswegen versucht mich einmal zu bewerben. :krank01
 
Hier wäre vielleicht anzuregen, etwa 5-6 der größten und qualitativ besten Großveranstaltungen in den deutschsprachigen Landen auszuwählen, auf der jeweiligen Veranstaltung Gewinner zu küren und dann unter diesen in den verschiedenen genannten Kategorien die Besten zu ermitteln...
 
HvTronje, was wären die "größten und qualitativ besten Großveranstaltungen in deutschen Landen????" Und was ist mit Österreich und der Schweiz????? Und was wäre Sinn der "Deutschen Meisterschaft im Reenactment"? Nach welchen Kriterien sollte ein Norddeutscher z.B. die Wienischen Hantwërcliute beurteilen? Oder ein Süddeutscher eine veritable Westfalendarstellung der Zeit KdG´s? Jeder ist doch in seiner Darstellung eigentlich bemüht, ein Spezialist seiner Region in der entsprechenden Zeit zu sein, mit dem dazugehörigen "Handwerk". Da kann doch bei so einem "Wettbewerb" nur "Mainstream" bewertet werden, was dann "Anfänger" und "qualifizierte Querdenker" von solchen Veranstaltungen fernhielte, und zwar auf Dauer. Ich denke, die ausgewählten VAs würden dann sehr schnell "vergreisen". Als "Spaßbewertung" oder "Bester des Tages" ist so ein Preis nicht verkehrt, als echter, ernsthafter Wettbewerb voll daneben. Zumal ja sowieso nur "überregional Reisende" bewertet würden.
 
Womit wir ja wieder bei der Bewertung der Qualität wären ... Was sind die Bewertungskriterien denn genau? Reicht es, eben kein Pannesamtritter zu sein oder muss man mindestens von Kappi gefärbte Stoffe verwenden oder doch lieber selbst gefärbt mit selbst angebauten Färbepflanzen? Mal so als Beispiel für EIN Kriterium .... ?(
 
Wir driften hier ein wenig ab. Es ging ja nicht um die Frage "Wer wird Deutschlands Superreenactor" sondern um die Frage nach einer vernünftigen Darstellung, bzw. Wissensvermittlung. Die Kriterien dazu hat Thorsten ja schon eindeutig dargelegt. (Siehe Post Nr. 7) Jeder, der eine LH Darstellung macht, oder sie anstrebt, möchte sich doch in seiner Präsentation und in seinem Konzept ständig verbessern. Zumindest ist das bei mir so. Eine Verbesserung ist aber nur durch konstruktive Kritik möglich. Diese Kritik durch eine Fachjury zu erhalten ist eine sehr gute Chance dafür. Das ist auch der Grund, warum ich mich mit meiner Gruppe beworben hatte. Das Ding zu gewinnen, war nie meine Absicht, denn mit Blick auf Gruppen wie die Chasuari, Hedningar, Huosi oder den Bajuwaren fehlt uns doch noch so einiges. Aber wie gesagt, geht es mir um die Wissenvermittlung und dem Umgang mit dem Publikum. Für eine Jury ist das Bewerten natürlich sehr schwer. Jede Gruppe hat eine andere Fachausrichtung, einen anderen Darstellungszeitraum und unterschiedliche Möglichkeiten einer Präsentation. Beim Living History geht es um eine Wissensvermittlung. Und genau die soll ja bewertet werden. Es nützt also nichts, wenn ich die allerbeste "Grabdarstellung" mache, wenn ich den Leuten dazu nichts vermitteln kann. Der Besucher soll "Wissen" mit nach Hause nehmen. Das ist der "aha" Effekt! Und hier ist eine Hilfestellung durch Fachpersonal immer gut.
 
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