Hat jemand eigentlich schon mal historische Abbildungen von der Schildinnenseite gesehen...? Mir pers. sind jetzt keine bekannt. Man sieht ja immer nur die Vorderseite. Ich zitiere mal aus meinem schlauen Büchlein zum deutschen Orden (
wo für diese These aber kein direkter Quellenachweis gegeben wird)
Schildrückseite ..... Der Schild bestand aus einem verleimten Holzkorpus, beidseitig bezogen mit enthaarter Rohhaut, ab etwa 1300 zunehmend mit Leinwand. Auf dieser Bespannung erfolgte die Bemalung auf beiden Seiten des Schildes. .....
Anmerkungen meinerseits: Das
beidseitige beziehen des Holzskorpus mit Rohhaut macht Sinn wenn man den Schild in der Plankenbauweise herstellt, da dieses leichter gespalten werden kann. Ab 1350 wurden mehr und mehr Schilde auch aus Sperrholz gefertigt, so dass die vollkommene Bespannung nicht mehr nötig war und besonders wert auf die Kanten gelegt wurde (was auch Sinn macht, da Speerholz Schläge auf die komplette Fläche gut verkraftet, dafür aber an den Kanten instabiler ist) Das ist das, was ich dazu gefunden habe... nichts
wirklich richtig handfestes, da es eben aus zweiter Hand kommt. Dem Quellenverzeichnis am Ende entnahm ich aber folgende Werke:
Tracht, Wehr und Waffen des späten Mittelalters 1350-1450 von Wagnar, Droba, Durdik; Prag 1957
Die Forschungen über die Bewaffnung des Deutschen Ordens und seine Gegner in Ostmitteleuropa von Andrzej Nadolski; Thorn 1987 und 75 weitere Quellen die vielleicht auch zur Klärung beigetragen haben. Herrn Andrzej Nadolski halte ich allerdings für eine glaubhafte Quelle, da er Historiker, Professor und Archäologe war und sich Zeit seines Lebens mit dem Thema befasst hat.