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Heribert von Werden
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Schlacht von Worringen - Limburger Erbfolgestreit Datum 5. Juni 1288 Ort bei Worringen (Fühlinger Heide) Ausgang Folgen Der Herzog von Brabant wird in Personalunion Herzog von Limburg; Machtschwächung des Erzbischofs von Köln Kontrahenten Siegfried von Westerburg, Erzbischof von Köln, und seine Vasallen • Graf Reinald I. von Geldern • Heinrich VI. Graf von Luxemburg • Walram von Luxemburg, Herr von Ligny • Graf Adolf von Nassau (1292 König) • Herren von Plettenberg • Herr Walram von Valkenburg • Dietrich "Luf" von Kleve, (1290 Graf von Hülchrath) • Walram von Jülich, Herr von Bergheim • Dietrich III. von Moers Johann I. von Brabant, Herzog von Brabant, und seine Vasallen • Graf Adolf V. von Berg • Graf Eberhard I. von der Mark • Bürger der Stadt Köln • Bergische und Märkische Bauern • Graf Walram von Jülich • Graf Arnold von Loon • Graf Otto IV. von Tecklenburg • Graf Otto I. von Waldeck • Graf Gottfried VI. von Ziegenhain • Graf Gottfried I. von Vianden • Graf Heinrich von Virneburg Befehlshaber Siegfried von Westerburg Johann I. von Brabant Truppenstärke 4.200 4.800 Die Schlacht von Worringen war 1288 das kriegerische Finale im zuvor bereits sechs Jahre währenden Limburger Erbfolgestreit. Hauptkontrahenten des Konflikts waren Siegfried von Westerburg, Erzbischof von Köln, und Herzog Johann I. von Brabant. Der Ausgang der Schlacht hat das Machtgefüge im gesamten Nordwesten Mitteleuropas verändert. Die Ursache des Konflikts Auslöser des Konflikts war der Streit um die Erbnachfolge Irmgards, die als einzige Tochter des letzten limburgischen Herzogs Walram V. und Ehefrau des Reinald von Geldern nach Tod ihres Vaters das Herzogtum Limburg ihrem Ehemann zugebracht hatte. Verbunden mit der Hoheit über dieses Herzogtum war der Titel des Herzogs von Niederlothringen. König Rudolf I. bestätigte und anerkannte diese Nachfolge, indem er Reinald 1282 mit Limburg belehnte. Bereits im folgenden Jahr starb Irmgard. Die Ehe war ohne Kinder geblieben. Im Lehnrecht war es immer wieder strittig, ob im Falle, dass keine männlichen Erben existierten, die Erbfolge über die weibliche Linie fortgesetzt wird, oder über die nächsten männlichen Verwandten. Vor diesem Hintergrund ist der Anspruch zu sehen, den Graf Adolf V./VIII. von Berg als Neffe Walrams V. nach Irmgards Tod geltend machte. Neben ihm verstanden sich über ihre Abstammung von Herzog Heinrich dem Alten von Limburg (+1221) auch Heinrich von Luxemburg, sein Bruder Walram von Ligny, deren Vetter Walram von Valkenburg, Walram von Jülich (Propst des Aachener Marienstifts), dessen Brüder Otto von Heimbach und Gerhard von Kaster, außerdem dessen Vetter Walram von Jülich-Bergheim, sowie Dietrich von Heinsberg und sein Bruder Johann von Heinsberg-Löwenberg als erbberechtigt. Alle diese Bewerber waren überein gekommen, am 2. Februar 1284 eine Entscheidung zu treffen, wer von ihnen mit Unterstützung der anderen den Anspruch auf die Erbnachfolge erheben sollte. Zu diesem Zeitpunkt schien eine friedliche Einigung durchaus möglich. Der lange Weg nach Worringen Herzog Johann von Brabant konnte keinerlei Erbansprüche vorbringen, unverkennbar hatte er nicht nur machtpolitische, sondern auch wirtschaftliche Interessen. Eine Verbindung zu Limburg ließ sich über die Herzogswürde von Niederlothringen herstellen, auf die neben dem Brabantischen auch der Limburgische Titel zurück ging. Den Grund für die folgende kriegerische Auseinandersetzung lieferte Adolf von Berg, als er angesichts der Erkenntnis, selbst nicht über ausreichende Mittel zur Durchsetzung seines Anspruches zu verfügen, diesen am 13. September 1283 an Johann von Brabant verkaufte. Die limburgischen Vasallen Adolfs verweigerten Johann den Huldigungseid, worauf dieser mit seinen Truppen im Herzogtum Limburg einfiel. Siegfried von Westerburg, Erzbischof von Köln in seiner Eigenschaft als Landesherr des Kurfürstentums Köln, konnte die Ambitionen des Johann von Brabant nicht hinnehmen, da er den Machtzuwachs, der dem Brabanter durch das Herzogtum Limburg entstehen würde, als Einschränkung und Bedrohung der eigenen Machtposition am Niederrhein erkannte. Reinald von Geldern erkannte seinerseits, dass auch er allein nicht in der Lage sein würde, sich gegen Johann von Brabant durchzusetzen und so schloss er bereits eine Woche später ein gegen Brabant und Berg gerichtetes Militärbündnis mit dem Kölner Erzbischof. Reinald wurde mit Wassenberg belehnt, das in der Vergangenheit die Herzöge von Limburg als kölnisches Lehen hielten. Zur Partei des Reinald gehörte auch Walram von Valkenburg, der von Reinald zu seinem Vertreter in Limburg bestimmt wurde. Ein komplexes Vertragssystem im Zusammenhang mit der Belehnung von Wassenberg band Reinald und seine Verbündeten einerseits, den Erzbischof andererseits, fest aneinander. Die Grafschaften Berg und Mark waren dem Erzbischof in dessen Funktion als Herzog von Westfalen zur Heerfolge verpflichtet. Die verwandtschaftlichen Ansprüche seines Verwandten Adolf von Berg auf Limburg nahm Graf Eberhard von der Mark zum Anlass, seine seit langem verfolgten Emanzipationsversuche von der herzoglichen Gewalt unter neue Vorzeichen zu stellen und den territorialen Arrondierungsversuchen des Kölner Erzbischofs im Bereich seines Herzogtums Einhalt zu gebieten und trat dem Erzbischof folglich als Mitstreiter des Adolf von Berg entgegen. Die limburgische Ritterschaft war gespalten: der Drost von Limburg, Kuno "Snabbe" von Lontzen und seine gesamte Sippe der Skavedriesch, standen auf der Seite von Reinald. Heinrich von Mulrepas aus dem Geschlecht derer von Geilenkirchen hatte das Amt des Drosten vor Kuno innegehabt, war aber von Reinald entlassen worden. Vor diesem Hintergrund erklärt sich, dass die Mulrepas und die mit ihnen verwandten von Wittem auf der Seite des Johann von Brabant wiederzufinden waren. Beide Parteien, die Scavedriesch und die Mulrepas mit den von Wittem, waren gleich mächtige Parteien. Die Luxemburger hatten sich ebenfalls an die Seite Reinalds gestellt, hielten sich aber im ersten Jahr der Auseinandersetzungen noch zurück. Die Zeit vom September 1283 bis Juni 1288 war gekennzeichnet von zahlreichen Auseinandersetzungen, die überall, aber besonders im Herzogtum Limburg, verbrannte Erde hinterließen. Dabei kam es immer wieder zu Frontwechseln einzelner beteiligter Parteien. Im Mai 1288 zog Graf Heinrich von Luxemburg mit seinem Heer Richtung Köln. Auf dem Weg dorthin wuchs sein Heer durch Anschluss zahlreicher Vasallen und Verbündeter stark an. Ende Mai traf sich Heinrich mit den Grafen von Geldern und den anderen Verbündeten in Valkenburg. Man beriet das weitere Vorgehen. Am Ende verkaufte Reinald für 40.000 Mark brabantischer Denare alle Ansprüche und Rechte auf das Herzogtum Geldern an Heinrich und seinen Bruder Walram von Luxemburg. Als ihm dies bekannt wurde, machte sich Herzog Johann von Brabant ebenfalls auf den Weg, zunächst Richtung Valkenburg, dann nach Köln. Am 25. oder 26. Mai fanden in Brühl Verhandlungen zwischen Johann, den Grafen Eberhard von der Mark, Adolf von Berg und Walram von Jülich statt. Außerdem nahmen Vertreter der Stadt Köln daran teil. Man handelte einen Landfriedensbund aus, der am 27. oder 28. Mai in Köln vertraglich abgesichert wurde. Köln wurde somit zur wichtigen Basis für Johann. Das erste Ziel der Gemeinschaft war die Schleifung der erzbischöflichen Burg Worringen. Vom 29. Mai bis 5. Juni wurde Worringen belagert; ein großes Truppenkontingent der Kölnischen Bürger unterstützte dabei das brabantische Heer mit Belagerungs- und Schleudermaschinen. Gleichzeitig sammelten der Graf von Luxemburg, Siegfried von Westerburg und ihre Verbündeten sich bei Neuss und zogen nach Brauweiler. Dort lagerten sie in der Nacht zum 5. Juni 1288. Zu diesem Zeitpunkt waren alle beteiligten Parteien an den Rand ihrer Belastbarkeit gelangt. Nach dem Landfriedensbund der Stadt Köln mit Johann, der auch in der Tradition der Emanzipationsbemühungen der Kölner Bürger von ihrem Stadtherrn seit dem ersten Konflikt mit Anno II. im Jahr 1074 zu sehen ist, gab es auch für den Erzbischof keinen anderen Weg mehr. Eine Entscheidungsschlacht, die man in den Jahren zuvor in diesem Ausmaß stets vermieden hatte, war für alle unausweichlich geworden. Der 5. Juni 1288 auf der Fühlinger Heide Positionen gegen Anfang der Schlacht Am frühen Morgen, nachdem er die Morgenmesse besucht und gebeichtet hatte, machte sich Erzbischof Siegfried von Westerburg von seinem Lager in Brauweiler mit seinem Heer auf den ca. 12 km langen Weg Richtung Worringen. Johann von Brabant, durch Späher über das Herannahen des Erzbischöflichen Heeres informiert, zog ihm von Worringen aus entgegen und bezog Stellung auf einer Anhöhe südostwärts des Worringer Bruchs (nordwestlich des heutigen Fühlingen). Vermutlich gegen 11:00 Uhr traf der Erzbischof mit seinen Truppen dort ein. Seine Aufstellungen formierten sich westlich des heutigen Fühlingen, dabei nahmen auf Seiten des Erzbischofs die Luxemburger die mittlere Position gegenüber den Brabantern ein, der Erzbischof mit den Kölnischen Truppen auf dem rechten Flügel gegenüber den Truppen Adolfs von Berg und dem ganz außen auf dem Flügel befindlichen Fußvolk der Stadt Köln und der Bergischen Bauern. Der Herzog von Geldern bezog auf dem linken Flügel Stellung gegenüber den Reitern der Jülicher und des Grafen von Looz sowie dem Brabantischen Fußvolk, das ganz außen positioniert war.