Schuppenpanzer im Lauf der Geschichte

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Wilfried Tenneberg

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Nachdem in anderen Bereichen dieses Forums der Schuppenpanzer hoch und runter diskutiert wurde und es Probleme bei der Herstellung gibt, möchte ich in diesem Thema einige zusammenfassende Klarheit einbringen: - Geschichte des Schuppenpanzers - Schuppenpanzer in der Antike, Mittelalter und Neuzeit mit Bildbelegen - Schuppenpanzerfunde/ -belege in Nordamerika - Bau eines Schuppenpanzers für das Mittelalterhobby Basierend auf meinem Vortrag zum Kreuzfahrertreffen 2019 auf der Tannenburg, ist es auf Grund des Umfangs nicht möglich, alles mit einmal darzulegen. Dies wird hier in mehreren Fortsetzungen erfolgen. Beginnen wir wortwörtlich beim "Urschleim"... Der Schuppenpanzer ist die älteste und und immer noch existierende Rüstung der Welt. Sein Alter beträgt rund 200 Millionen Jahre. Dinosaurier, Echsen, Reptilien und Fische schützten und schützen sich mit überlappenden Schuppen. Eine modernere Art von Schuppen am Körper tragen seit etwa 47 Millionen Jahren die verschiedenen, in Asien und Afrika beheimateten Schuppentiere. Sie schützen diese Säugetiere vor Freßfeinden, sind scharfkantig und sehr flexibel. Je nach Art besteht die "Rüstung" der Schuppentiere aus 190 - 260 Schuppen. Dass es keine Rüstung ohne Schwachstellen gibt, lehrt uns die Natur: die Bauchseite der Tiere ist ungeschützt. Deshalb rollen sie sich bei Gefahr zusammen, dabei stehen die Schuppen nach außen ab wie bei einem geöffneten Tannenzapfen. Vermutlich liegt hier der Ursprung der antiken Schuppenrüstungen. Ein flexibler, guter Schutz, bei dem aber nicht alle Bereiche abgedeckt werden können. Rüstungen aus den Schuppen getöteter Schuppentiere sind aus ganz Asien bekannt. Da diese Schuppen immer noch begehrt sind stehen die Tiere unter Schutz, leider werden sie für zahlungskräftige Kunden gewildert. Irgendwann kam ein findiger Kopf auf die Idee, die Schuppen aus Metall nachzuahmen, was einen noch besseren Schutz bot. Dazu in Kürze mehr. Pangolin_borneo.jpg Malaiisches Schuppentier, Borneo, (wikipedia file) Coat_of_Pangolin_scales1820.JPG Jacke aus Schuppentierschuppen, England/ Asien 1820 (wikipedia file)
 

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Teil 2: Die "lorica schuppicata" auf der Trajanssäule Dacian_Trajanssäule.JPG Quelle: wikipedia file Wohl jeder, der sich mit der Thematik beschäftigt (hat), kennt diese Abbildung. In verschiedenen threads hier im Forum wurde diese Rüstung diskutiert. Das müssen wir nicht aufwärmen. Laut einiger Meinungen hier gilt dieser Panzer als "unanziehbar". Vertieft man sich jedoch in das Teil, so wird man feststellen dass dem nicht so ist. Allerdings hängt das mit der grundlegenden Problematik einer guten Reproduktion zusammen. Doch darauf möchte ich ganz zum Schluss dieser Reihe zurückkommen. Das Problem ist das Ansetzen der Ärmel. Beim Ringpanzer kein Problem, stößt man hier auf einige vermeintliche Schwierigkeiten. Man ist versucht, das Ärmelproblem so zu lösen wie bei der Pangolinjacke von 1820 im vorigen Beitrag. Ähnliche Umsetzungen findet man auch bei reenactors der römischen Antike im Netz. Allerdings ist die Lösung ebenso einfach wie genial. Das versuche ich mal textiltechnisch zu erklären. Man nehme eine Tunika/ Cotte bei welcher die Ärmel eingesetzt sind wie heutzutage bei einem Hemd oder Sakko. Jetzt stellt Euch vor, wir schneiden parallel zum Halsausschnitt 10 - 15 cm rundum ab. Armkugel weg, Halsausschnitt bis zur Brust weg. Dann nehmen wir eine Gugel mit enganliegendem, bis auf die Brust reichendem Kragen. Die Kapuze schneiden wir ab und nähen den Kragen an die verschnittene Cotte, sodass wir wieder ein komplettes Kleidungsstück haben. Das heißt, das Rumpfteil der Cotte sowie die Ärmel sind an den Gugelkragen angenäht. Und jetzt stellt Euch vor, dieser Gugelkragen wurde parallel zur unteren Kante, von dieser bis zum Halsausschnitt mit Schuppen besetzt. Die Ärmelröhren, die nach dem ersten Schnitt noch übrig waren sind ebenfalls rundum beschuppt und der Rumpf der Cotte auch. Nun habt Ihr die Rüstungskonstruktion wie auf der Trajanssäule abgebildet. Ich habe das mal eingezeichnet um meine Theorie etwas deutlicher zu machen. Natürlich muss man die Schuppen, da sie im Schulterbereich im Bogen liegen und die Reihen sich zum Hals hin verjüngen, entsprechend zuschneiden. Halt wie Schieferplatten, mit denen man ein rundes, spitzes Turmdach eindeckt. Dacian_Trajanssäule.JPG Quelle: wie vor, bearbeitet Das soll zur Antike reichen, im nächsten Beitrag begeben wir uns kurz ins Frühmittelalter, zu Rüstungsteilen mit denen @Sky schon einige Erfahrungen gesammelt hat.
 

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Teil 3: Mini kommt in Mode StuttgartPsalter800-850.jpg Quelle: www.manuscripminiatures.com Diese Abbildung aus dem Stuttgart-Psalter von ca. 801-850, Folio 005v ist ebenfalls wohlbekannt. Der Krieger links trägt eine den ganzen Körper bedeckende Rüstung, die anderen beiden nur von der Hüfte abwärts. Wie diese modischen Kreationen aufgebaut waren überlassen wir den experimentellen Archäologen. Worum es bei dem Bild geht ist die Präsenz von Schuppenrüstung als einzige Rüstungsvariante. Auch auf den anderen Abildungen des Psalters findet man keine Kette oder gar Platte. Auch trägt nicht jede Person eine Rüstung. Das soll es zu diesem Zeitabschnitt auch schon gewesen sein, wir konzentrieren uns dann mal aufs Hochmittelalter, denn da wird es spannend. Übrigens... ...fand ich im Herbst letzten Jahres eine süddeutsche Realie. Dazu mehr im nächsten Beitrag. ^^
 

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Exkurs: Schwarzwälder "Schuppenpanzer" Nach einer längeren Pause möchte ich heute eine Realie zeigen, die in einem Museum im Schwarzwald ausgestellt ist Dieses Museum ist ein Schwarzwälder Bauernhaus, dessen Bewohner außerdem Dinge des täglichen Bedarfs aus Holz herstellten, unter anderem Dachschindeln. Natürlich ist es kein mittelalterlicher Schuppenpanzer, dennoch ist sehr schön die Anordnung zu sehen. Die Schindelschuppen sind vermutlich mit einem starken Bindfaden auf einer textilen Unterlage befestigt. Die einzige schützende Wirkung entfaltet die Rüstung nur gegen strömenden Regen. Eine Verwendung als Schwimmweste wäre auch möglich. WP_20191009_15_48_48_Pro.jpg (eigenes Foto) Nach diesem Exkurs in bäuerliches/ handwerkliches Brauchtum wenden wir uns dann aber dem Schuppenpanzer im Hochmittelalter zu.
 

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Teil 4 Die Kathedralen-Krieger schuppiReims2Ritter.jpg (Quelle: dieses Forum) Wie aus der Quellenlage sichtlich, ist dieses Bild schon zur Thematik gepostet worden. Die Skulpturen befinden sich an der Innenseite des Westwerks der Kathedrale von Reims und stammen aus dem 13. Jahrhundert. Diese Figuren sind hier im Forum schon ausgiebig besprochen worden, deshalb gehe ich jetzt nicht ins Detail. Das Besondere an diesen Skulpturen ist das Nebeneinander zweier verschiedener Rüstungen. Kette und Schuppe haben, und das bestätigen die Bilder in den nächsten Abschnitten, immer nebeneinander bestanden. Man muss sich bewusst machen, dass mit dem vermehrten Aufkommen des Ringpanzers der Schuppenpanzer nicht verschwand. Er fand weiterhin Verwendung, wenn auch nicht so häufig. Versuche, dies mit Trageeigenschaften, Schutzwirkung und Herstellungskosten im Vergleich zur Ringpanzerung zu erklären sind müßig. Ich persönlich gehe mit den nachfolgenden Ausführungen konform. Der portugiesische HistorikerTomas Rocha Martins, der sich hauptsächlich auf Rüstungen aus der frühen Eisenzeit spezialisiert hat und sich mit mittelalterlichen Rüstungen befasst, antwortet auf die Fragen: Warum war ein Kettenhemd im Mittelalter in Westeuropa populärer als ein Schuppenpanzer, und wann geschah das? wie folgt: "Ein Grund, den wir nicht vernachlässigen können und der meiner Meinung nach oft unterschätzt wird, sind Mode und Tradition. Es ist möglich, dass Ringpanzerungen einfach zur Mode wurden und in der Folge die Tradition der Herstellung von Schuppenpanzerungen in Vergessenheit geriet. ... Kultur spielte eine große Rolle bei der Ausstattung der Menschen! Also, zusammenfassend: Wir wissen dies aufgrund archäologischer Funde und aufgrund zeitgenössischer Beschreibungen. Der Trend zu Ringen und nicht zu Schuppen begann wahrscheinlich um 300–200 v. Chr., aber erst um 500–900 n. Chr. war die Ringpanzerung vollständig allgegenwärtig. Es ist schwer zu sagen. Dafür gibt es wahrscheinlich mehrere Gründe. Die Tatsache, dass die Römer weiterhin Schuppenrüstungen verwendeten, deutet darauf hin, dass es keinen massiven Vorteil gegenüber dem anderen gab, aber ich würde argumentieren, dass Ringpanzerungen im Allgemeinen aus einer Vielzahl von Gründen besser sind. Wir können auch den Faktor, den Kultur und Mode auf Kriegsausrüstung haben, nicht völlig außer Acht lassen." (Quelle: Aufsatz im Internet)
 

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Das ist gut, aus dem Dekret zum Morden (also zur Kriegsführung) gesellte sich und wurde das Diktat der Mode 8) In unserer heutigen Zeit mehr als einleuchtend.
 
Teil 5 Das 11. Jahrhundert Alle ab jetzt folgenden Darstellungen stammen von der Bilder-Mediathek www.manuscriptminiatures.com , deshalb erfolgen Quellenangaben nur da wo es nicht so ist. Einige habe ich aus dem Netz, die genauen HP's habe ich nicht vermerkt. Mir ging es nicht darum Quellen, sondern Bilder zu sichten. Dennoch sind alle seriös. Die meisten dürften bekannt sein. Es geht hierbei nicht um eine Diskussion oder Interpretation, sondern um bildliche Belege, da Realien (außer die im Schwarzwald, s.o. :D ) nicht existieren. Deshalb lasse ich sie so wirken, mache nur Randbemerkungen wo mir dies wichtig erscheint. schuppiAquileaKryptaKreuzf11.jhdt.jpg Fresko in der Krypta der Kreuzfahrerkapelle in Aquilea, 11.Jh. (fb-post) SchuppiStGeorgRom11Jhdt.jpg Buchdeckel mit St.Georg, Rom, 11.Jh. Nicht St. Georg, sondern die knieende Figur trägt einen Schuppenpanzer (Internet) schuppiRodaBibelSpanien11Jhdt.jpg Roda Bibel, Spanien, 11.Jh. France1100.jpg Frankreich, um 1100, 2. von rechts und der zustechende Ritter eindeutig Schuppenrüstung Dies soll zum 11. Jh. genügen, ab 1100 werden die Darstellungen zahlreicher, obwohl man bei der Präsenz von Ringpanzern im historischen Hobby eher das Gegenteil erwarten dürfte... Mehr dazu im nächsten Beitrag.
 

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Teil 6 Das 12. Jahrhundert schuppi1100Italien.jpg Codex Graecus Matritensis Ioannis Skyllitzes, Sizilien 1100-1200 1109HardingBible02.jpg Harding Bible 1109 1120St.Albans, Engl,MS Titus D XVI Psychomachia.jpg St.Albans, England 1120,MS Titus D XVI Psychomachia schuppi1175Deutschland.jpg Dialogus de laudibus sanctae crucis, Regensburg, 1170-1180 Worms bibleca.1148.jpg Frankenthaler Bibel, Deutschland 1148 CodGuelf1188Dtland.jpg Codex Guelf, Deutschland 1188 1194LiberAdHonoremAugustiItalien.jpg Liber ad honorem Augusti, Italien 1194 schuppi1180Deutschland.jpg Deutschland 1180 schuppi1125England.jpg England 1125 1109HardingBibleBurgundFranceAusschnitt.jpg Harding Bible 1109, Ausschnitt Alle Schuppenpanzerfans mit Augenmerk auf das 12.Jahrhundert können erstmal durchatmen. Diese Rüstung ist darstell- und benutzbar. Rechtfertigende Geschichten, warum man denn im "Zeitalter des Kettenhemdes" noch diese altmodischen Rüstungen benutzt, kann man sich sparen. Sparen kann man sich auch die Zeit, beratungsresistente Middelalder-Experten, welche ihr Fachwissen aus den online-Katalogseiten von Elfbert, Longstreet Arms, Ork-forest und Co. herleiten, aufklären zu wollen. Warum der Schuppenpanzer ein Schattendasein in der Mittelalterdarstellung fristet und wie die damit verbundenen Probleme zu lösen sind darauf komme ich später zurück.
 

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Teil 7 Das 13. Jahrhundert 1275Salisbury.jpg BNF Francais 403, Apocalypse, Salisbury England 1250 BodleianLibraryEngl1250-60bearb.jpg Bodleian library, England 1250-60, Ausschnitt schuppi1200Österreich.jpg Reiner Musterbuch, Österreich 1200-1220 schuppi1204DeutschlMorganBibel.jpg Stundenbuch, Bamberg, Deutschland 1204-1219 schuppi1270Frankreich.jpg Psautier de Saint Louis, Frankreich 1270 schuppi1275germany.jpg Deutschland 1275 schuppi1278Italy.jpg Italien 1278 schuppiHildesheim1210.jpg Psalterium non feratum, Hildesheim, Deutschland 1210-1213 schuppiReimsRitter.jpg Ritterskulptur, Kathedrale Reims, Frankreich 13. Jhdt. schuppimorganbibel.jpg Stundenbuch, Bamberg, Deutschland 1204-1219, jetzt Morgan Library Ich denke die Bilder sprechen für sich. Wieder ist sehr schön zu sehen, dass Kette und Schuppe auf ein und derselben Darstellung zu finden sind. Ein Beleg, dass auch im 13. Jahrhundert beide Rüstungsarten parallel getragen wurde. Ein Fakt, der sich im 14. Jahrhundert fortsetzt.
 

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Teil 8 Schuppenpanzerelemente im 14. Jahrhundert Verwendung in der Neuzeit Ab etwa 1300 nehmen die Schuppenpanzerdarstellungen ab, aber sie verschwinden nicht ganz. Die Rüstung veränderte sich weiterhin. Plattenelemente kommen auf, Rüstungsteile werden vermischt getragen: - Schuppe-Kette - Schuppe-Platte - Kette-Platte - Schuppe-Kette-Platte* (* schließt auch Brigantinen und andere Formen mit ein) Nachfolgende Darstellungen veranschaulichen das sehr schön. BNF1317Frankr.jpg BNF, Frankreich 1317 SchuppiKuenring1310.jpg Codex Zwettlensis - Zwettler Bärenhaut, Österreich 1310 schuppi1350Germany.jpg Homilary, Deutschland 1300 - 1350, heute Bestand des Walters Art Museum schuppi1320SpanienToursBibel.jpg Tours Bibel, Spanien 1320 schuppi1334WillehalmKodexDeutschland.jpg Willehalm-Kodex, Deutschland 1334 schuppiJudenburgKreuzigungsdarst1360.jpg Judenburg Kreuzigungsdarstellung 1360 schuppiWoldendorp 1320.jpg Fresko Kirche Woldendorp, 1320 Alle mittelalterlichen Darstellungen mag jeder interpretieren wie er mag, oder sehen was er will. Da Schuppenpanzerelemente aber noch Jahrhunderte später militärisch genutzt wurden (in Deutschland bis 1918) und z.B. an Traditionsuniformen noch heute, kann man sagen dass die Schuppenpanzer auf den Darstellungen definitiv solche sind. Eine Renaissance erlebte diese Rüstung im 16./17. Jahrhundert u.a. in Polen und Spanien. Nachfolgendes Bild zeigt einen polnischen Husar zwischen 1503 und 1776. wingedHussar.jpg Quelle: wikipedia Der Einfachheit halber zitiere ich mal Wikipedia: "Die Hussaria war die Elite-Kavallerie Polen-Litauens in der frühen Neuzeit. Sie war über einen Zeitraum von 125 Jahren ungeschlagen und gilt daher als eine der effektivsten Kavalleriegattungen der Weltgeschichte. Sie hatte eine untypische Bewaffnung und Kampfführung, meist in Unterzahl, was für ihre taktische Überlegenheit sprach. In der Schlacht bei Curtea de Argeş im Jahre 1600 gewann die Hussaria gegen eine fünffache Übermacht. Der bedeutendste Sieg der Hussaria war 1683 die „Schlacht am Kahlenberg“. Unter der Führung von Johann III. Sobieski besiegte sie dort das Osmanische Heer bei dessen zweiter Belagerung Wiens." Auch Johann III. Sobieski ist im Schuppenpanzer abgebildet. Jan_Sobieski.jpg Quelle: wikipedia Natürlich trugen diese Kämpfer auch Plattenrüstungen, aber dass gerade der Schuppenpanzer verwendet wurde (und nicht der Ringpanzer) zeigt deutlich dass er eine hocheffiziente, wirksame Rüstung auch oder gerade für Reiter war. Diskussionen über Schwachstellen - z.B. Stich mit Lanze etc. von unten - die auch hier im Forum geführt wurden, haben sicher ihre Berechtigung, werden aus meiner Sicht aber völlig überbewertet. Um den Schutz und den Komfort eines Schuppenpanzers zu verstehen, muss man wissen wie er gebaut ist. Alle bisherigen Nachbauversuche sind nett anzuschauen, jedoch wenig praxistauglich. Wie man es anders machen kann - nein muss - schauen wir uns demnächst an. Dazu begeben wir uns über den Großen Teich nach New Mexico/ USA, denn dort wurde der Schlüssel dazu gefunden.
 

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Teil 9 Die Coronado - Expedition 1540 - 1542 Um nicht zu sehr abzudriften, bitte ich den folgenden link wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen: https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Vásquez_de_Coronado Wie konnte man den Weg der Expedition nachvollziehen, obwohl die Spanier die ersten Europäer dort waren und demzufolge keine Karten hatten? Archäologen und Anwohner fanden viele Artefakte wie Bolzenspitzen, Hufeisen, Messer usw. welche unterwegs verloren gingen. Das war wie die Spur aus Kieselsteinen bei "Hänsel und Gretel"... 1950 fand der Farmer Bud Daniels beim Pflügen das Fragment eines Kettenhandschuhs. Es ist im Flyod County Historical Museum in Floydada/ Texas ausgestellt. Der Handschuh wird der Coronado-Expedition zugeordnet. Coronado1540.jpg (Quelle: fb) Was hat nun dieses Kettengeflecht von 1540 mit unserem Schuppenpanzer zu tun? Wir wissen alle, dass die bekannten Rüstungsarten einander nicht ablösten, sondern parallel weiter existierten, auch wenn Mode und Neuentwicklungen quantitative und qualitative Verschiebungen mit sich brachten. Auf diesem Stich sieht man es sehr gut. Der vordere Konquistador trägt einen Schuppenpanzer mit Ärmeln aus Kettengeflecht. Die anderen beiden tragen Plattenrüstungen. Mendoza,_Villagra_y_Quiroga_segun_Ovalle1645.JPG (Mendoza, Villagra y Quiroga segun Ovalle 1645) Wenn die Spanier in dieser späten Zeit Kette und Schuppe benutzten, warum wurden dann keine Schuppen entlang des Coronado-Weges gefunden? Dazu mehr im nächsten Beitrag.
 

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Nur soviel ... Bowstring.....Warrior :whistling: Könnte man sich darunter was ausmalen, und nein nein, soll sich keiner von euch angeschmiert fühlen ;)
 
:heupf1 wie jetzt, noch nicht gelöst also ich müsste mich schon sehr irren, aber ich denke mal das auch ACHTUNG die Damenwelt hier durchaus eine tragende Rolle gespielt hat. :keule1 Zumindest war die Passform nicht nur zur damaligen Zeit Phänomenal, so zumindest mein Eindruck :thumbsup:
 

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