Die Diechlinge sehen halt auch nicht unbedingt nach Diechlingen aus und sind mit der gleichen Schraffur wie das Kettenhemd gezeichnet, von daher schließe ich Diechlinge hier eigentlich komplett aus. Das sind für mich eher geschlossene Kettenbeinlinge die unter dem Knie fixiert wurden und jetzt einen kleinen Wulst bilden. Die Dinger an den Schienbeinen sind auch in einem deutlich dunkleren Blauton als das Hemd gehalten. Die doppelten Kreise auf den Schienbeinen entsprechen sowohl den Metallringen am Zaumzeug des Pferdes, als auch den Zierbeschlägen am Sattelgurt. Beschläge sind auf jeden Fall gut möglich, die Ringe müsste man aber schon sehr weit strecken dass sie nebeneinander liegen. Eine Theorie die ich nun schon mehrfach gelesen habe ist eine zweite Schicht Kette aus einem anderen Material, wobei ich mir da irgendwie nicht ganz vorstellen kann was man dann hier auf dem Bild sehen soll, geschnürte Kettenbeinlinge die nur bis unters Knie gehen? Wo sind die befestigt? Oder doch über geschnürten vollen Kettenbeinlingen geschlossene Kettenröhren am Oberschenkel?Über dem Oberschenkel sind aber bereits zwei Schichten Kette. Dann sind wir hier natürlich um 1250 in England. Da wurden schon ziemlich interessante Rüstungen gezeichnet. Schuppenteile, Kette mit eingearbeiteten Metallplatten... Alles Sachen die nicht nur theoretisch denkbar wären, sondern anderswo zu der Zeit verwendet wurden. Ich habe mich da damals dann für kreisrunde Metallscheiben auf Leder entschieden. Das kommt optisch an indische Rüstungen ran und hat sich in der Praxis ziemlich bewährt, weil es nicht nur zusätzlichen Schutz, sondern auch zusätzlichen Halt bietet. Aber das ist eben das Ding mit diesem Bild, wir wissen heute nicht was da dargestellt wurde. Da kann man nur seine Theorie nachbauen und schauen ob es optisch rankommt.