Soester Fehde 31.07.-02.08.2015

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Ich kann mich nur auf Filmaufnahmen der Kampfhandlungen beziehen. etwaiges Lagerleben habe ich noch keine Aufnahmen gesehen. Bei ersteren könnte man höchstens bei tatsächlichen 1440er Darstellern von Ausreißern sprechen, vom originalen Fehdehorizont war da nich so viel zu sehen, daher meine Frage ob tatsächliches reenactment oder einfach nur multiperiod (best case) oder middelalda (worst case) treffen
 
Das ist immer eine Defintionssache - wo fängt Living History, Reenactment, multiperiod oder "middelalder" an und wo hört es auf? Das soll jetzt aber auch gar nicht Thema sein. Sicher ist Soest keine absolute "High-Level-Reenactment-Living-History-Veranstaltung" ohne Fehler und Kompromisse. Dafür ist es ja auch kein Privat-Event sondern wirklich eine Großveranstaltung, die von der Stadt für die Stadt organisiert und zum großen Teil durchgeführt wird. Die Kampfvorführungen sind in ein Theaterstück eingebunden, welches auch von der Stadt, bzw. den örtlichen Vereinen, organisiert und durchgeführt wird. Die angereisten Gruppen unterstützen danei, in dem sie einen Teil der Handlung und Darsteller sind. Das dabei, vor allem von seiten der Stadt und der vielen, vielen Nebendarsteller, nicht immer 100 % ig richtige Darstellungen dabei sind, dürfte klar sein. Dafür haben die Gruppen einen wunderbaren Lagerplatz (wenn auch z.T. ziemlich schräg) in der Gräfte und eine herausragende Versorgung durch die Stadt.
 
Wir sind auch gut zurück von der Soester Fehde und sind total begeistert, insbesondere von der absolut herausragenden Organisation und Betreuung durch die Soester! :thumbsup: Die Fehde war für uns ein absolutes Event Highlight und ist zukünftig fest alle zwei Jahre in unserer Jahresplanung verankert. Da wir dort erstmalig als Spämi-Gruppe (noch einiges improvisiert) gelagert haben, habe ich auch schon eine schöne (und laaange :)) Liste von allem was noch fehlt und verbessert werden muss. Unser Dank und Gruß an alle alten und neuen Freunde die wir getroffen haben - insbesondere über die ganzen Foris habe ich mich echt total gefreut! 8o Gloriam Zunsem! Wolfgang
 
ich denke, so wie Lisabeth das geschrieben hat, trifft den Nagel auf den Kopf. Man muss auch immer die Größe der VA mit betrachten.
 
Naja die Größe der VA kann nicht wirklich ein MAssstab sein. Du hast großveranstaltungen mit Hoch bis Top Niveau wie Azincourt und Hasting, hohem Niveau wie Grundwald und grottigem Niveau wie tewksbury. Und reenactment ist ziemlich genau definiert. Wenn da die Ereignisse der Soester Belagerung reenactet/wieder dargestellt werden sollten, dann gehört da ein spät 1430er und 1440er Horizont hin. Basta. Wenn das eine Living History Veranstaltung war die unglücklicherweise den Namen "Soester Fehde" trägt, kann da natürlich jeder von 500-1500 lagern der vom Veranstalter zugelassen wird. Wenn das ganze jedoch im Sinne von ersterem konzepiert war, fänd ichs enttäuschend.
 
Diese VA fand zum4.Mal statt... in einem zeitlichen Rahmen um 1440-50, der in Deutschland und anderswo m.W. kaum bedient wird. Warum? Keine Ahnung, denn auch im Bereich unseres Osterlands gab es mit dem Bruderkrieg durchaus reenactmentfähiges Potential. Ergo: - es kann kein Top-Event bzgl. Ausstattung in dieser Größe aus dem Boden gestampft werden - der höchste Anspruch wird ggf. nie erreicht, weil sich die derzeitigen Aktuere nicht extra für Soest eine Kastenbrust und anderes Plattenzeug schmieden lassen - die Leutz, die in Soest selbst sind können ihr Bestes geben und sich statt GroMi für 1440-50 ausstatten... und die anderen sind und bleiben 1470-80 bzw. 1410-30 Damit wird es zwar in meinen Augen nicht "Multi-Period", bleibt aber geschichtlich unscharf (zugegeben)... was ist die Alternative? Nicht hinfahren? Allen erzählen, dass die Sache den Stempel "Reenactment" nicht verdient? - Man kann ruhig erzählen, was in welche Zeit passt (wie ich an meinem Spielstand, wenn ich meine Spiele vorstelle)... meine Erfahrung: Den Besuchern ist es (manchmal leider) völlig wurscht. Die wollen ein möglichst schmuckes Entertaiment und sind durchaus fähig, "Middelalder-Markt"-Ambiente von den meisten Lagern in Soest zu trennen. Ich bin gespannt, wohin sich die Sache entwickelt. Mir hat vor einigen Jahren bei einem Besuch in Zivil die Ansage von Dietrich Pott in HWT gefallen, als ich ihn von unseren Bedenken bzgl. unserer damaligen Ausstattung erzählte... er stärkte unseren Rücken, empfahl eine Teilnahme und... dann dabei viel zu lernen und zu fragen... und verwies auf die sichtbaren Fehler in den aufgebauten Lagern und an manchen vorbeikommenden TN. PS: Das ging mir wieder durch den Kopf als ich vonJunnigens Einschätzung zu Grunwald las: "hohes Niveau"... als ich zur 600-Jahrfeier dort war durfte ich auch einiges an Plattner- und anderem zeug bestaunen, dass definitiv nicht in 1410 passte. Trotzdem eine ausdruckstarke Inszenierung (allerdings war dort die Orga im Gegensatz zu Soest grottenschlecht... okay, es kamen auch zigtausende Besucher mehr ;) ).
 
naja nicht als reenactment labeln, trotzdem in soest mittelalter machen, schon is das problem dahin, so einfach. Und das war, zum wiederholten Male, meine Frage, als was das Event vom Veranstalter konzepiert ist. Naja mir ist 2010 in Grunwald nichts aufgefallen was post Grunwaldhorizont läge. Ausreißer wie 1380er Equipment (ds in polen ja auch wirklich wesentich populärer als der eigentliche Grunwald horizont ist) sind aber selbst da auf einem Reenacment noch erklärbar. (Auch in Azincourt hatte man einen zu hohen Anteil von Klappvisierbeckenhauben- und sovieoe Kontingente von rechts des Rheins waren da historisch nciht;)- aber das sind Dinge die man als Unschärfen verschmerzen kann ) Ausrüstung die NACH und zwar deutlich NACH dm Ereignishorizont liegt ist aber bei einem R. nicht drin.
 
Die Soester Fehde ist doch gar nicht als (High-Level)Reenactment Veranstaltung gedacht und beworben. von ins Soest-Fahrern hat das auch niemand behauptet. ich fand es trotzdem toll. Top organisiert, lustig, lehrreich, rein visuell ein Erlebnis ... DAS ist es, was für mich zählt. und MEIN Anspruch ist es, der mich vorantreibt oder auch nicht. Der Anspruch anderer ist für mich der Anspruch anderer.
 
ich denke das hauptproblem ist, das es hierzulande nicht annähernd genug 1440-1450 Darsteller gibt um so ein Event zu beleben. Selbst als das Reichsaufgebot das noch gemacht hat war das komplett 1470+-. Es ist nunmal eine "Randgruppendarstellung" und dann muss man sich eben etwas umorientieren, wenn es in diesem Rahmen stattfinden soll.
 
aber ist das nicht des Pudels Kern? Es gibt hierzulande auch nicht genügend Darsteller um ein Ghettysburg -reenactment durchzuführen, greif ich dann auf Napoleonik Darsteller zurück um es trotzdem zu machen? Dem Publikum wirds schon wurscht sein? Wenn cih doch weiß dass ich ein bestimmtes Ereignis nicht mal annähernd der Zeit gerecht darstellen kann warum dann so zwanghaft dran festhalten? Das ist ja nciht nur eine genuin Soester Problematik sondern Szene verbreitet. In Soest waren sicherlich auch tolle Darsteller eine sspäteren Horizonts. Aber gerade bei den Leuten versteh ich ned, warum man sich da nciht ein Herz fasst und aufsteht und sagt: Wir können hier eine schöne veranstaltung machen nur nicht die Soester Fehde. Ich könnt guten Gewissens auch nciht bei ner 1346er Veranstaltung mitmachen mit meiner Klamotte, auch wenn es dann zu wenig Leute für das Event gäb...
 
Du hast natürlich recht... und ich denke, alle haben Deine Einwände verstanden. Die Diskussion um echtes Reenactment oder LH kenne ich schon lange von einen anderen Forum und dieses Thema kennt wenig grau, sondern nur sw-ws. Daher wird das Ganze kein Ergebnis haben, denn entweder man legt die harten Grundsätze an und tötet die sich am Anfang befindende Soester Fehde mit aktuellem Konzept oder man sieht die Sache locker und hofft, dass sich die Darsteller das Passende zulegen. Eine SF ausschließlich mit passenden Gruppen? Okay, dann fällt eine VA für die allgemeine SpäMi-Szene (meist 1475) weg. Das wäre schade, denn die SF hat Potential und ist perfekt organisiert... und weil vorallem Letzteres der Fall ist, wird sie weiter im Programm der Anreisenden bleiben (auch in meinem). Nur Bexbach aller zwei Jahre ist etwas dünne fürs Hobby und mehr Hochqualitatives (für die Freunde der großen militärischen Darstellung) fällt mir für Deutschland persönlich nicht ein. Leider. Dann ist es kein R oder LH... ? Ja.... ist so. Mir aber egal. Dann nenne ich diese Aktion eben "Karl-Heinz" oder ernsthafter "15.Jahrhundertveranstaltung"... so wie der deutsche Text als Werbung für die Schlacht bei TerApel (NL): Kommen Sie am 05. September und 06. September 2015 zu der größten und authentischten mittelalterlichen Veranstaltung der Niederlanden und werde geschmackvoll überrascht. Sie können rund um das mittelalterliche Kloster, in mitten der Wälder von Ter Apel, das Mittelalter erleben wie nie zuvor. Mit einer großen Anzahl von internationalen Gruppen, vielen Handwerks- und Marktleute gilt diese 15. Jahrhundertveranstaltung als die meist eindrucksvollste und authentischte in den Niederlanden. Neben der Schlacht zwischen verschiedenen Gruppen mit Bogen- und Schwertkampfvorführungen gibt es vieles zu erleben. Auf dem ganzen Klostergelände so wie im anliegenden Wald und bei der Taverne werden Sie ständig mit Musik, Geschichten, Akrobatik und noch vieles mehr unterhalten. Da es m.W. im 15.Jhdt. nie eine Schlacht in TerApel um das im letzten Drittel erbauten Kloster gab, spricht man auch nicht von "Reenactment". Konsequenterweise dürften dann auch keine offenen Kochstellen bei Burgbelebungen benutzt werden... weil dafür gab es die Burgküche (die es heute i.A. so nicht mehr gibt oder weil sie aus konservatorischen Gründen nicht mehr benutzt werden darf). Ist halt alles bissel davon abhängig, wo ich was machen will... und kann/darf. Die reine Umsetzung wird es m.E. seltenst geben.
 
Für das Event mangels Darsteller auch spätes 15tes zu sammeln ist in Soest das geringste Problem. Vielmehr besteht langsam die Gefahr, dass Soest relativ stark in den Gromibereich abrutscht. Es waren einige gute Darsteller da, aber auch viele in Rüstung á la Middelaldamarkt. Persönliche Tiefpunkte waren für mich der Tavernenbereich (der übliche Kram mit Zuber und EMP-Schmuck), ein "Schottenlager" ( 8| ) in der Gräfte und ein "Helm" mit Kamera am Spanngurt, der es sogar in die Zeitung geschafft hat (und den @vonJunningen' schon aus Agincourt kennen dürfte). Es waren viele nette Leute dort und auch die Inszenierung hat Spaß gemacht, aber man sollte dringend mal aussieben, sonst wird es tatsächlich zum üblichen Gromimarkt, was ich persönlich ziemlich schade finde, da die VA eigentlich Potential hat.
 
Das ist mir im Vergleich zu 2013 auch aufgefallen... und wird auch in unserem Fazit an den Veranstalter stehen. Die Gefahr bei solchen VA ist, dass es aufgrund seiner Größe und des Medienechos viele anzieht und sich möglicherweise der Veranstalter lieber für "Masse statt Klasse" entscheidet. Dann würden die Kritiker rechtbehalten, die sich nach diversen Meinungsverschiedenheiten nach der ersten Fehde zurückgezogen haben. Wenn sich viele hilfreich zu Wort melden, könnte das vielleicht abgewendet werden. Bei der seit einem Jahrhundert inszenierten Landshuter Hochzeit gilt ja ein recht strenges Regiment was den Dresscode anbelangt, aber auch da sah ich noch Schwächen, obwohl mein Kenntnisstand zur Kostümkunde eher begrenzt ist.
 
Dabei ist ihre Eigenwerbung ja recht vielversprechend... Ich sah nicht die Hochzeit selbst, sondern viele Dutzende Aktive in den Kostümen (der "Förderer") beinem Landshuter Burgevent. Da gab es durchaus Bedarf, aber eine Orgie in Pannesamt sah ich da jedenfalls nicht. Das mag bei der eigentlichen Hochzeit anders sein... die Bilder in diversen Foren/ Blogs geben Dir da recht.
 

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