Startanleitung für den Mittelalterneuling

[Firiel]

ok bevor wir weiter ausarten: GRUNDGERÜST Welche Fragen muss sich der Neuling ganz am Anfang stellen? WAS stelle ich dar? WANN? (auf einen engstmöglichen Zeitraum begrenzt um auch die Recherche gezielt darauf angehen zu können und Stilbrüche aufgrund wechselnder Modeerscheinungen zu vermeiden) WO? Jeder Ort hatte kulturell und modisch geprägte Eigenheiten. Aus dem Spätmittelalter sind für viele Orte Kleiderordnungen (z.B. Nürnberg) erhalten geblieben! WIE? Kann ich einen Adeligen darstellen und das entsprechende Gesinde/Gefolge auch vorweisen? Als Ritter: *ironiemodusein* Habe ich überhaupt eine Ahnung wie man ein Schwert hält? Und lebte er wirklich ständig in der Rüstung mit der Waffenkammer am Rücken *ironiemodusaus* Als Handwerker: Welche Fertigkeiten besitze ich? Sind die auch auf einem Markt umsetzbar darstellerisch? WELCHE MITTEL? Wie sind meine finanziellen und handwerklichen Möglichkeiten? Über welche Recherchequellen verfüge ich (Eigene Bücher, Bibliothek, Fernleihe, Internet (Vorsicht! Da steht auch viel falsches!), Kontakte, Anschauungsobjekte in Museen etc. Bitte erweitern

 

[Rotschopf]

hm stimmt, die Schnürung is bei Frauen ein großes Thema, auch bei Anfängern, weil sie leider ein fälschlicher Inbegriff altertümlicher Kleidung ist und besonders im Goth-Fantasy-Bereich großen Anklang findet und deshalb überall in Neulingskleidung eingebaut wird, wos nur geht, um ein Teil "sexy" zu machen. Man muss deshalb da gleich vorsorgen, dass sie richtig betrachtet wird. ok, diese ersten Fragen stell ich gleich mal an erste Stelle statt dem Rock-Blusen Teil. Weil die find ich gut.

 

[Phelan von Zollern]

Original von Firiel Phelan: als Frau ist das nun aber wichtig ob ich ein figurbetontes oder sackähnliches Kleid anziehe bereits in der Anfangsphase! (und der Bliaut ist halt ein Renner bei der Weiblichkeit aus diesen Gründen )

Bis ich zum Bliaut komme muss ich aber vorher ne Menge Dinge über Darstellung und Zeitraum wissen oder...daher erst die Grundstruktur die man dann mit Infos füllen muss Beispiel einer Rohstruktur:

weisst was ich meine.....???

 

[Firiel]

ich glaub wir brauchen bald einen eigenen Forumsbereich nur für dieses Projekt ;( Ok. Also fangen wir an mit der Frau? Bauer Handwerker (also Gattin, Tochter etc.) Bürger Adel Kirche - Nonne Noch grobe Unterteilungen die wir bräuchten dafür?

 

[Rotschopf]

Die Außenseiterposition gehört auf jeden Fall zu Männlein und Weiblein dazu. (Hure, Jüdin, Aussätzige, Bettlerin) Ich schreib mal alles im Word mit, was hier angebracht wird, nur damit sich niemand anders da unnötig Gedanken macht wegen der Zusammenfassung, weil ich das dann gesammelt nach einiger Zeit immer an den Mod schicke für den Starteintrag.

 

[Phelan von Zollern]

Das Ding wird viel größer als anfangs angenommen *gelle*

 

[Firiel]

hm da ist aber das regionale Problem der Kennzeichnung wieder da... ;( Lassen wir das besser für den Schluß mal? Machen wirs anders: Was zog Bäuerin im HMA an? Unterkleid: Leinen/Hanf Oberkleid: Schlupfärmelkleid aus Wolle Cappa Wickeltuch für den Kopf Lederschuhe oder eher Holzschuhe???

 

[Rotschopf]

Leute Leute, nicht so detailliert, das will der Anfänger nicht wissen, oder wenn ers wissen will, ist er kein Anfänger mehr, denn dann fängt er schon zu recherchieren an. Nur das Anlegen der Darstellung erst mal, was für Möglichkeiten gibts, im MA zu leben.

 

[Rotschopf]

Vielleicht sollte ich auch nochmal spezifizieren, für wen das hier gedacht ist: Das ist der Durchschnittsbürger, der ein zwei dreimal auf einem MA-Markt war, mit ein paar Darstellern Met getrunken hat und das toll fand und das auch gern machen würde. Mit welchen Tips ersparen wir ihm unnötige Ausgaben, peinliche Blamagen oder eine falsche Vorstellung von seinem neuen Hobby? Es bleibt ihm nach Lektüre unserer Anleitung eh nichts andres übrig, als selbst weiter zu forschen, was auch Teil des Hobbys sein sollte und genau das muss man ihm klar machen.

 

[Phelan von Zollern]

Deswegen finde ist Post 1 in dem Thread schonmal gut..es ist einfach gehalten und richtet sich an unerfahrene....wenn dies die Zielgrupppe ist sollte man es nicht zu arg aufblasen..man kann später dann immer noch an einem Ratgeber für Erfahrene arbeiten...aber glaubt mir es wird immer einen geben der es besser weiß ^^

 

[trixiemueller]

Original von Phelan von Zollern Das Ding wird viel größer als anfangs angenommen *gelle*

seh ich auch so. Trotzdem schön dass ihr es versucht. Spätestens beim SpäMi mit den vielen regionalen Unterschieden, schon allein in der Kleidung, wird es hier sehr spannend

 

[Rotschopf]

Wenn man das hier wissenschaftlich korrekt aufzuarbeiten anfangen würde, wären wir auch bald bei einem Standardwerk wie von Fuhrmann und Beck und wissenschaftlich korrekte Literatur gibts ohnehin genug, aber die ist eben nicht besonders Anfängerfreundlich und das hat mich seit jeher geärgert.

 

[Rotschopf]

Vielleicht wäre ein Zusatz am Ende wie dieser ganz ok: So genau und streng wolltest dus eigentlich gar nicht? Kein Problem, das ist kein Grund, warum du nicht an allen Veranstaltungen genauso teilnehmen solltest, wie die die pingelig auf die Authentizität achten! Erlaubt ist, was gefällt (nur, dass es eben dann auch als Fantasy-Kleidung mit historischem Einschlag bezeichnet werden sollte). Es gibt viele Vereine und Gruppen, die sich auch der fantastischen Darstellung oder dem Larp (Live action role Playing) erfreuen, hier gibt’s keine Regeln und Grenzen. Vielleicht ist das ja was für dich?

 

[Firiel]

wäre eine idee. Jup Oder mal generell aufklären welche Möglichkeiten er hat? Ob Larp mit MA-Einfluss Oder Gro-MA Oder spezialisiert auf eine Zeit? Und dass LH ungleich Reenactment ist? also mal Definitionen suchen was die einzelnen Gruppen unterscheidet?

 

[Rotschopf]

gute Idee, hat jemand einen Ansatz dafür? Ich bin nicht so gut in Definitionen über Dinge, mit denen ich mich noch nicht so beschäftigt habe... Edit, ich glaub ein Wikipedia Link wär hier eigentlich ausreichend für die einzelnen Arten.

 

[Firiel]

LARP: Life Action RolePlaying sind Events mit Einflüssen aus der Geschichte und dem Fantasy-Bereich. Die Larper lösen auf diesen in kleinerem oder größeren Stil organisierten Events in historisierender oder fantasyangehauchter Gewandung Questen, welche von einem Spielleiter angegeben und geleitet werden, lagern einige Tage an einem Ort und tauchen so in eine im Vorfeld abgesprochene "Welt" ab. Die Recherchearbeit beschränkt sich primär auf das Ambiente der Welt und den Charakter, denn auf Belege. Der Grob-Mittelaltertyp: Sein Interesse ist breit gefächert, es wird ebenso auf Märkten als auch Fantasyevents gelagert. Die Gewandung ist oft ein Fächer diverser Epochen und er schert sich wenig um absolute Belegbarkeit aller Ausrüstungsgegenstände. Spaß an der Sache & das gesellige Beisammensein bei Lagerfeuerromantik steht im Vordergrund! Der "Authentiker": Den meisten fehlt nur noch die eigene Schafherde für zu Hause. Der "Authentiker" versucht nach Möglichkeit alle Objekte und Bestandteile seiner Darstellung selbst zu fertigen und fixiert sich auf ein Jahr oder eine sehr enge Zeitspanne sowie eine soziale Schicht, um die herum er seine Darstellung aufbaut. Je länger er sich durch Handschriften, Forschungsberichte, Funde etc. seiner gewählten Zeit wühlt, umso aufwendiger, teurer und anspruchsvoller auch seine Umsetzung. Der "Authentiker" gibt sich selten mit seiner Gewandung zufrieden und ist pausenlos am handwerken, weiterforschen und verbessern. Je nach eigenen Anspruch ist die "A"-Latte höher oder tiefer. Living History: Derjenige der LH betreibt stellt eine historische Epoche so genau als möglich dar. Die meisten Mittelaltergruppen die man auf Märkten antrifft, betreiben primär Living History. Reenactment: Ist die Belebung eines histor. Ereignis in all ihren Details. Reenactment findet sich z.b. in Form von der Nachstellung histor. Schlachten (z.B. Azingcourt, Hastings etc.) oder Festlichkeiten (z.B. Landshuter Hochzeit). Der Reenactor legt größtes Augenmerk dass alle Details und Abläufe in seiner Darstellung korrekt dem dargestellten Ereignis entsprechen. Für Veranstaltungen dieser Art sind die Ansprüche auch bereits von organisatorischer Seite sehr streng. Bitte durchgucken und überarbeiten ggf!

 

[Ragnar Ormenwolf]

Änderungen wurden aktualisiert. Zum LARP/GROMI/Fantasy: das denke ich gehört in den Bereich "LARP". Hier siend wir bei "Living History & Reenactment".

 

[Rotschopf]

ziemlich gut, lebendig beschrieben, ich würd aber noch was zufügen zu Living History: Derjenige der LH betreibt stellt eine historische Epoche so genau als möglich dar. Die meisten Mittelaltergruppen die man auf Märkten antrifft, betreiben primär Living History. Die praktische Erfahrung, das Provisorium und oft auch das Lückenfüllen zwischen Belegtem und unbekanntem macht einen großen Teil der Tätigkeit aus. Beim Provisorium war ich mir nicht ganz sicher, als ich es grad geschrieben hab, ich meinte damit eigentlich das "ja, ist nicht irgendwo schriftlich so belegt, wäre aber logisch, es so zu machen"- Phänomen. ok, du hast recht, ragnar, wir werdens auf einen kurz gehaltenen Verweis beschränken, der nicht mehr als die grad erarbeiteten Zeilen enthält und einen Wikilink zum selber nachlesen.

 

[Ragnar Ormenwolf]

Ich denke, daß es am sinnvolssten ist wenn man den Titel des Threads "Startanleitung für den Mittelalterneuling" wörtlich nimmt, d.h.: - nicht zu sehr in alle Details gehen, sondern sich auf Grundlagen beschränken - nur elementare Do´s and Don´ts behandeln, z.B. Verweise auf zu verwendende Stoffe, Schmuck, etc. - Erwähnt ein paar typische Schnitzer die ein neuling unbewusst und unbeabsichtigt machen kann/wird - das Ganze soll für den Neuling und Einsteiger gedacht sein, also verwirrt ihn mal nicht zu sehr mit "A" und "Un-A" Alles andere macht den Thread nur unübersichtlich und irgendwann kennt sich keiner mehr recht aus...

 

[Firiel]

Derjenige der LH betreibt stellt eine historische Epoche so genau als möglich dar. Die meisten Mittelaltergruppen die man auf Märkten antrifft, betreiben primär Living History. Die Hauptarbeit besteht in der Umsetzung des theoretischen Wissens in die Praxis, der Rekonstruktion von Funden sowie der Improvisation in den Bereichen, in denen es keine eindeutigen Belege gibt - hier wird meistens die praktische Erfahrung als Ansatz genommen. Probieren geht hier über studieren! Meinst du so, Milchmagd? Ok Ragnar!!