Startanleitung für den Mittelalterneuling

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Ja genauso, Firiel, hihi, drum hab ich es anderen überlassen, das zu formuliern. Also das bei den Wikis is schon recht gut eigentlich. Bei den klassischen Mittelalter-Geeks finden sich wahrscheinlich noch mehr klassische Anfängerfehler. Drum wirds wohl etwas länger. Aber ich möchte mich echt aufs pauschalisieren beschränken. Alles, was nicht pauschalisiert werden kann, wird auch nicht pauschalisiert. ich schreib eh noch immer mit. Mal schaun, was zu viel is...
 
Noch was nettes für die Männlichen Neulinge: Im Mittelalter gab es keine Hosen im heutigen Sinne, erst recht keine hautengen Lederhosen wie sie uns in Kombination mit Piratenhemd so gerne von Händlern angedreht werden. Der mittelalterliche Mann trug über der Bruche Beinlinge, welche an der Bruche, einer art "Boxershort" (um sich ein Bild zu machen) befestigt waren. OFFTOPIC Bei den Bruchen: Biiiitte biiitte biiiitte vernünftiges Leinen - die Wetoptik könnte bei uns Damen sonst unterschiedliche Reaktionen auslösen *fg* :D
 
Ahja, stimmt, das is noch wichtig. Können wir auch eine pauschalisierte Aussage zum Mythos gelbes Kleid machen? Ich hasse es nämlich immer, wenn irgendjemand, der sich überhaupt nicht auskennt so einen Professionelle-Spruch rauslässt, wenn jemand in Gelb auf nem Markt ist, obwohl das nicht mal erwiesen ist.
 
Kleider wurden im Mittelalter pflanzengefärbt. Gerne wurden hierfür Indigo (Blau), Waid (Blau), Krapp (rot), Wau (gelbgrün), Safran (gelb-orange) ... (BITTE ERWEITERN) verwendet. Es konnten damit beinahe alle bekannten Farben erreicht werden. Die einzelnen Stände unterschieden sich kleidungstechnisch nicht nur in der Stoffwahl sondern auch in der Farbintensität. Manche Farben, wie z.B. Grün, konnte nur durch eine Doppelfärbung (erst gelb, dann mit Indigo oder Kupfersulfat grün) erreicht werden, und waren entsprechend kostspieliger. Während sich ein reicher Mensch ein kräftiges Indigoblau leisten konnte, kam für ärmlichere Menschen eher nur das blassere Waidblau in Frage. Bestimmte Farben waren einzelnen sozialen Schichten vorbehalten, wie Lila als Farbe des Klerus, oder dunkelrot als Farbe des Hochadels. Andere wiederum waren in Verbindung mit besonderen Kleidungsmerkmalen (z.B. Tüchern, Kappen) ein Kennzeichen für soziale Rangruppen wie Prostituierte, Juden, etc. - das z.B. gerne als Schandfarbe bezeichnete fahlgelb ist ein grünstichiges Gelb und unterschied sich stark vom beim Adel sehr beliebten Safrangelb.
 
Zuletzt bearbeitet:
Super Idee, Kompliment! Bezüglich der Gugel für Frauen verweise ich auf den wiederbelebten Fred "Das Männlein-Weiblein-Gugel-Problem".
 
Herzlichen Dank für die tollen Hinweise und Infos ! :thumbsup:
 
Ich habs jetzt auf das gelb beschränkt und der Absatz sieht so aus: Die Hurensache: Einige verwendete Kleiderfarben waren in Verbindung mit besonderen Kleidungsmerkmalen (z.B. Tüchern, Kappen) ein Kennzeichen für soziale Randgruppen wie Prostituierte, Juden, etc. - das z.B. gerne als Schandfarbe bezeichnete fahlgelb ist ein grünstichiges Gelb und unterschied sich stark vom beim Adel sehr beliebten Safrangelb. Hier kann aber je nach Zeit und Region nicht pauschalisiert werden. Jemand im gelben Kleid also gleich als Prostituierte abzustempeln ist ein voreiliges Urteil, das jeder Grundlage entbehrt.
 
war da nicht noch was von Prostitution und Glöckchen unlängst mal im Gespräch auch? :D
 
Eine Anmerkung zu der Kategorisierung: Ich stelle mir gerade vor, was ein Anfänger denkt, wenn er die Sätze "Spaß an der Sache & das gesellige Beisammensein bei Lagerfeuerromantik steht im Vordergrund! und Der "Authentiker": Den meisten fehlt nur noch die eigene Schafherde für zu Hause." so hintereinander liest. Das hört sich so an, als wenn der Authentiker keinen Spaß hätte, und außerdem erscheint mir der Unterschied zwischen den beiden Typen als zu groß dargestellt. Damit sich ein Anfänger nicht abgeschreckt fühlt, sollte man erwähnen, dass der Übergang fließend sein kann.
 
Noch etwas zu Eingangs-Post Punkt 6. Bliaut war doch im 12. Jh. oder liege ich da falsch?
 
Ich nehm den Authentiker glaubich auch raus. Es ist der Archetyp des forschenden, der eigentlich nur in Abstufungen existiert. Forschende sind sie alle, nur in ungleicher stärke. Und in den anderen finde ich die verschiedenen Typen ja auch schon wieder. Ich schick mal die aktuelle Version weiter.
 
Der "Authentiker": Den meisten fehlt nur noch die eigene Schafherde für zu Hause. Die meisten aktiven Darsteller gehen durch die intensive Recherche mit ihrer Zeit früher oder später dazu über, die Latte immer höher zu setzen. Wo am Anfang noch alles "erlaubt" war, fängt er an, sich über Webart seiner Zeit, Schnittmusterrekonstruktionen zunehmend kritisch Gedanken zu machen und mehr darüber herauszufinden. Der "Authentiker" versucht nach Möglichkeit alle Objekte und Bestandteile seiner Darstellung selbst zu fertigen und fixiert sich auf ein Jahr oder eine sehr enge Zeitspanne sowie eine soziale Schicht, um die herum er seine Darstellung aufbaut. Je länger er sich durch Handschriften, Forschungsberichte, Funde etc. seiner gewählten Zeit wühlt, umso aufwendiger, teurer und anspruchsvoller auch seine Umsetzung. Der "Authentiker" gibt sich selten mit seiner Gewandung zufrieden und ist pausenlos am handwerken, weiterforschen und verbessern. Je nach eigenen Anspruch ist die "A"-Latte höher oder tiefer. Das soll nicht heißen, Darsteller mit dem Drang zur möglichst richtigen Darstellung hätten keinen Spaß - im Gegenteil, jedoch verschiebt sich die Wichtigkeit der Belegbarkeit der Ausrüstung! Und auch das Erforschen und Recherchieren ist sehr interessant! So besser Gottfried? (oder selbst überarbeiten mal, wie du es besser siehst) Argh, hab ich übersehen, habs mir gestern noch gedacht. Im Buch von Norris hab ich paar Abbildungen auch gg. Ende des 11. Jh. schon datiert, aber Hauptzeit hast recht, war ums 12.JH. Ragnar/Milchmagd bitte editieren!! :D :D
 
Original von Gottfried Eine Anmerkung zu der Kategorisierung: Das hört sich so an, als wenn der Authentiker keinen Spaß hätte, und außerdem erscheint mir der Unterschied zwischen den beiden Typen als zu groß dargestellt. Damit sich ein Anfänger nicht abgeschreckt fühlt, sollte man erwähnen, dass der Übergang fließend sein kann.
Das ist eine sehr vernünftige und praxisnahe Anmerkung . Ich gehe davon aus, dass 99% aller Darsteller einen fließenden Übergang, mit den üblichen Fehlern durchlebt haben . Die Neueinsteiger sollen weder durch die Flut der " Anforderungen " entmutigt werden, noch sollen sie denken, dass ernsthafte Darsteller einer verbohrten " Kutten- Sekte " angehören .
 
@ Firiel Die beschreibung des Authentikers finde ich so ganz in Ordnung. Nur, das mit der Schafherde würde ich nicht gleich an den Anfang des Textes stellen.
 
Milchmagd, kümmerst du dich drum falls du es am Ende nicht ganz rausnimmst? :) Was brauchen wir noch?
 
ich habe jetzt einen 2. Thread erstellt , mit den eigentlichen Anleitungen. Mal sehen wie das Experiment wird.
 
Original von Firiel ohje... naja...2 Threads drauss machen? Blog erstellen langsam? :D
naaaaa erst mal die wichtigsten informationen sammeln und ne Struktur Bilden...wenns am Schluß fertig ist kann ich euch gerne bei einer techn. Umsetzung zur Seite stehen 8)
 

Neueste Beiträge

Oben