Trinkgefäße bei den Wikis

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Stimmt, die Ort-Theorie ist nur für Friedenszeiten und friedliche Nachbarn plausibel. :) Weiß jemand, ob in den Sagas zu dem Thema etwas vermerkt ist? :?:
 
Mir fällt zu den Handelsrouten nur ein, das Haithabu-Hollingstedt rund 17 (sagen wir mal 20) Kilometer sind - also eine Tagestour mit Ochsen. der Ochsenweg führte ungefähr da nach Norden wenn ich mich nicht irre. ungefähr entlang dieser Strecke ist das Danewerk. Ob es da Verpflegungsstationen gegeben hat, weiß ich nicht, aber da Haithabu ein recht großes Umland zur Versorgung benötigte, wird die Gegend um den Ort auch zu einem guten Teil mit Höfen versehen worden sein - wahrscheinlich auch einige entlang dieses Weges. Bei einer Diskussion am Neumünsteraner Stammtisch kam auf, dass Trinkhörner - wenn es sie gegeben hat - als Prunkobjekt vorgekommen sein können, aber diese sind zuhause geblieben, wenn man auf Reisen war und höchstens als Beute nach Hause gebracht worden.
 
Von aixlibris richtig erwähnt wurde die rheinländische Keramik zum Aufbewahren von Flüssigkeiten verwendet. Die einheimische Wikingerkeramik der Nordseegruppe ist nämlich nicht so dicht gewesen ;) Das ist auch der Grund des Importes.
Die Wikinger Tongefäße waren wohl wirklich nicht der Hit aber wenn da was von weit her kam dann denke ich eher das diese als Transportgefäße dienten,den die Sklavische Keramik war besser,deshalb auch der Hinweis sich an Andre Schlauch (Urkeramik) zu wenden,wenn einer was darüber weiß dann er. Was hat Lagern mit abdichten durch Kasein zu tun?,in der Fragestellung kommt das garnicht vor und wenn ein Gefäß damit abedichtet wurde warum soll da was Schimmeln,es darf trotzdem Ausgewaschen werden und was für Flüssigkeiten soll man lange gelagert haben das da durch die Flüssigkeit Schimmel sich bilden soll ?,Sporen sind da mehr in der Luft zu finden und bei unzureichender Konservierungsmaßnahme(Salz usw.) ist da nichts mit lange Lagern,ich glaube da wird schon wieder nach dem heutigen Hygiene blah blah gedacht,damals hatten die ganz andere Probleme. Ansonsten aber nur für kalte Sachen,kann man auch mit Bienenwachs Ton von Innen Abdichten,den Kaffee schmeckt sonnst nicht mehr so besonders ;) . Gruß Maik
Was macht also ein Birka-Mensch wenn er auf Reisen geht und keine wasserdichte rheinländische Importkeramik zur Hand hat? Für kurze Strecken mit regelmäßigen Nachfüllmöglichkeiten mag die Nordsee- Ostseekeramik durchaus ihren Zweck erfüllt haben.(Sooo schnell sickert das Wasser ja auch nicht heraus). Aber eine Wüstendurchquerung wäre wohl nicht drinn gewesen.
Komisch das die damals nur Trinkwasser Zuhause und am Ort ihrer Begierde hatten,man müssen das Durststrecken gewesen sein ;) Fässer werden auch abgedichtet an der Öffnung mit einem Fetzen Stoff.
 
Von aixlibris richtig erwähnt wurde die rheinländische Keramik zum Aufbewahren von Flüssigkeiten verwendet. Die einheimische Wikingerkeramik der Nordseegruppe ist nämlich nicht so dicht gewesen ;) Das ist auch der Grund des Importes.
Die Wikinger Tongefäße waren wohl wirklich nicht der Hit aber wenn da was von weit her kam dann denke ich eher das diese als Transportgefäße dienten,den die Sklavische Keramik war besser,deshalb auch der Hinweis sich an Andre Schlauch (Urkeramik) zu wenden,wenn einer was darüber weiß dann er.
Es stimmt, dass angenommen wird, dass zumindest die gefunden slawischen Keramikstücke durch "Zufall" als Transportgefäß nach Haithabu kamen. Sie machen aber nur 1% aus und sind im Fundgut anscheind recht gut repräsentiert, weil sie wegen ihrer schönen Musterung aufgehoben wurden, während viele schlichte Tonscherben der einheimischen Keramik weggeschmissen wurden. Bei nur 1% Scherben im gesamsten Fundgut, kann ja dann der Warentransport in Keramikgefäßen auch nicht so groß gewesen sein. Davon abgesehen, die Rheinlandkeramik macht auch nur 3% aus. Ob die Ostseekeramik besser war, ka, ich hab aus dem Fundbericht zitiert. Aber den Andre Schlauch mal dazu zu fragen, ist eine gute Idee. ^^ Jaja, das Hygieneblabla... deswegen stegt da ja auch aus "heutiger Sicht" dabei - und was weiß ich, wie die ihre Durststrecken überwunden haben! Bester Durstlöscher soll ja auch heute noch Wasser sein... 8) Aber alles mit Alkohol verdirbt natürlich nicht so schnell und Öl auch nicht. Hast Recht :)
 
Na mal sehen,ich brauche da noch andere Fundinformationen über Haithabu aber ob 3% davon und 1% davon dürfte zumindest noch keine Rolle spielen,das gildet aber auch für alles andere,denn was sagen unter 10 % Fläche aus,denn der "Rest" ist noch garnicht ausgegraben :D ;) ,war im Beispiel für Keramik vielleicht eine schlechte Stelle für einheimische Keramik. Also sollen die gefälligst schneller butteln,aber dann könnte es auch passieren das hier alles mögliche zu Haithabu nicht mehr stiimmt ;) Gruß Maik
 
Ich kann mir Toke's Einwand mit den Tiermägen gut vorstellen. Mägen von Ziege, Schaf oder Rind. Verschlossen mit Holzpfropfen. Warum denn nicht? Belege wird man dafür nur sicher vergeblich suchen, weil das Material dann doch zu vergänglich ist. Oder fällt jemandem eine Erwähnung in einem Text oder eine Darstellung in die Richtung ein? Daher bislang leider so spekulativ wie die Leder-Feldflasche. Das wäre eine Möglichkeit für ein Person oder kleine Gruppe. Bei einer Armee oder größeren Händlertruppe würde ich aber auch eher Fässer oder Keramik auf Karren vermuten, welche dann an die Soldaten/Mitreisenden in die eigenen Holz-,Glas-, oder Keramikbecher ausgegeben wurde. Für am wahrscheinlichsten halte ich Fässer oder andere Holzgefäße. Holz quillt und dichtet von allein und ist relativ einfach und günstig zu beschaffen. Keramik wäre mir zu Stoßempfindlich und dann noch die Frage nach dem abdichten... ...nur meine Gedanken zum Thema.
 
Nun, daß Holzfässer dicht sind werden zumindestens die Winzer und die Whisky-Destillen problemlos bestätigen. Und während meiner Studienzeit wurde das Bier traditionell aus dem Holzfass gezapft, wie es ja durchaus auch heute noch im Rheinland üblich ist. :D
 
Interessant wäre auch, ob die o.g. Kupferflasche islamischer Herkunft aus Östergötland ein Einzelfall war, oder ob mehrere oder ähnliche Exemplare gefunden wurden. Hier lohnte es sich auch mal weiter zu forschen. ;)
 
Also, ich habe da noch mal ein wenig nachgelesen, halten wir daher mal fest:
  • Pingsdorfer Keramik ist, auch als Transportmedium, durchaus wahrscheinlich.
"Keramik Pingsdorfer Art:...Die geographische Verbreitung der Funde reicht von Nordfrankreich, England bis Norwegen und in den Westteil der UdSSR (Karte 2 nach Hübner). Bevorzugtes Handelsgut bildeten dabei die Amphoren, deren Inhalt, vor allem Wein, begehrt war."
zitiert aus: S.Wirth et al., " Mittelalterliche Gefäßkeramik" Kölner Stadtmuseum 1990, S.12
  • Es hat, zumindest in späterer Zeit Lederbehältnisse, gegeben: siehe hierzu den Fund aus London[font='Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular'] ca.1350-1400[/font]. Den Link dazu hat Trinitatis bereits in Nr. 41 eingestellt. Hier fehlt allerdings der definitive Beleg für den gesuchten Zeitraum.
  • Fässer hat es gegeben und ein Transport von Flüssigkeiten ist damit durchaus wahrscheinlich.
  • Diese genannten Behältnisse sind, je nach ihren Dimensionen, sowohl für die Individualreise wie aber auch für einen Handelzug durchaus geeignet.
  • Flaschen hat es ebenfalls gegeben.
  • Der Einzelreisende kann aber auch die jeweiligen Siedlungsstrukturen oder natürlichen Wasserquellen benutzt haben.
  • Beim Transport von/oder mit milchgebendem Vieh entsteht automatisch eine Trankquelle die man nutzen konnte... ^^
 
Hallo kapuze, zu deinem Getränketransport kann ich Dir die bereits mehrfachst erwähnten Lederflaschen empfehlen, gegen Bruch beim Fallen die Alternative mit den geringsten Problemen. Funde müsste ich erst mühsam ermitteln - jedenfall fünktioniert´s. Und für belegte Funde gibt es reichlich Töpferwaren vieler Ausprägung von Bechern verschiedener Formen mit und ohne Dekor, über Kannen zu Kugeltöpfen und Flechtbandamphoren, mit Töpferwaren muss man nur pfleglich umgehen. Und gab es auch Fässer aus Holz... und die allseits bei Wikingeranfängern und Tagesbesuchern ohne Zelt und großem Equipment beliebten Trinkhörner, die wohl vorhanden waren aber über erhaltene Beschläge nur in geringer Anzahl nachweisbar sind. Auch Gläser für die Ranghohe Gesellschaft sind nachweisbar. Nimm Töpferware und pass drauf auf - ansonsten der Töpfer des nächsten Marktes freut sich Dich als neuen Kunden zu gewinnen. Töpferware - für Skandinavien gesehen Importkeramik aus dem Rheinland als auch Skandinavische Eigenherstellungen gibt es reichlich mit Fundbelegen in der Literatur. Eigentlich haben die vorherigen Forumteilnehmer schon alle Variationen für Gefäße erwähnt - jetzt ist es an Dir den Fundraum zu wählen und den passenden Anbieter zu finden. Töpferware der Wikingerzeit gibt es unter anderem bei diversen Marktständen so in Freienfels, Archeon NL, Jork bei Hamburg, Oldenburg in Holstein, Wesel-Diersfordt im September und und und..... Alles Gute Euer Olegsson :wiki4
 
Du willst Trinkhörner echt als Reisegefäß erwähnen? Finde ich sehr gewagt, da wie du schon sagst, maximal eine handvoll Prunkbeschläge übriggeblieben sind.
 
Hallo kapuze, Nachtrag Birka Tafelband I, diverse verschiedene Tringgefäße aus Holz, Tonware, Glas, als da wären Becher- Schalen- Kannen- Krüge -Eimer-.... und die gescholtenen Trinkhörner sogar mit Hornresten und Mundblechbeshlägen in Birka Tafel 196 aus Grab 523 und 544. Alles Gute wünscht den Freunden des Norden Olegsson aus Düsseldorf
 
Also Trinkhörner hätt ich als Wikinger nicht auf eine Reise mitgenommen - zumindest nicht ein sauteures Prunkhorn, an dem ein gutes halbes bis ganzes Pfund Silber dranhängt. und ansonsten ist auch ein Holzbecher günstiger als ein Trinkhorn.
 
Das Thema Trinkhorn bitte per Forensuche nachschlagen und hier nicht vertiefen. Die Für und wieder wurden da schon oft und breit genug ausgetretten. Die Existenz von Trinkhörnern wurde in den Diskussionen nie bestritten, nur die Verwendung als Jedermannstrinkhorn am Gürtel. Wo die Dinger einfach mal unpraktisch sind. In diesem Thread geht es ja hauptsächlich um den Transport von Wasser/Flüssigkeiten bei Reisetätigkeit. Und dazu wurde ja schon einiges Sinnführendes geschrieben. In Haithabu gibt es auch funde von ein paar als Schöpfer beschrieben hölzernen Kleingefässen, welche nur einen recht kleinen Griff haben. Meiner Meinung nach eignen dieses sich aber gut um einen Mundvoll Wasser (bei den kleinen Modellen) aus einem Fass und oder einer Tönernen Amphore zu schöpfen. Die kurzstielige hat dabei den Vorteil in der Herstellung das ich kein Aststück brauch um ein Langstielige stark angewinkelte Kelle zu machen und was nicht dran ist (der lange Stiel) kann auch nicht abbrechen.
 
Als ich den Post abgesetzt hatte, habe ich kurz darüber nachgedacht ob ich den Kuksa vergleich hätte machen sollen. In der Tat gibt es durchaus einige Kuksaformen die an ein paar von den kurzstieliegen Haithabu Schöpfern erinnern. Abseits dessen das Kuksas (die aus dem Sämischen stammen) voll praktisch sind, sind sie auch voll schön ;).
 
Bei den autrettenden Durchmischungen von Gebrauchsgegenständen bin ich mir nicht so 100% Sicher. Aber die Funktion der in Haithabu gefunden Taschenbügel wurde auch auf eine sämische Tasche zurückgeführt. Und das Siedlungsgebiet der Samen war auch im norwegischen Raum.
 

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