Pit der Schreiber
Well-known member
Wobei es meiner sehr subjektiven Meinung nach auch darauf ankommt worum es sich handelt. Bei dem berühmten Erbstück kann ich es mir noch (!) vorstellen,dass jemand im 15.Jahrhundert (als Bürger) z.B. eine Truhe hatte,die einem Vorfahren aus dem 14.Jahrhundert gehörte und dass diese eben seit damals im Familienbesitz war. Anders sieht es bei Waffen aus,denn ich nehme nicht an,dass jemand um 1450 eine Waffe benutzte die 200 Jahre alt war nur weil die einem Urururgrossvater gehörte und sie in Ehren gehalten werden soll ("Er hätte es sich gewünscht dass wir sie verwenden!"). Und ganz abenteuerlich und komplett spkulativ wird es für mich wenn ein Darsteller eines christlichen (!!) Kaufmanns z.B. aus dem Münster des späten 12.Jahrhunderts einen Thorshammer als Anhänger trägt und das damit begründet,dass sein Urgrossvater diesen Anhänger von einem dänischen Kaufmann aus Haithabu geschenkt bekam weil er ihm einst das Leben rettete als er den Dänen kennenlernte als er zwecks Abschluss eines Kaufes in Haithabu war und seitdem in seiner Familie dieser Anhänger immer weitervererbt würde. Nette Geschichte nur....damals (!) trug kein Christ einen Thorshammer.Ich vermute da eine typisch neuzeitliche und dabei ganz besonders typisch deutsche Eigenart: Man muss sich "eindeutig positionieren" bzw "klare Kante zeigen". Ein Extrem ("ey, das ist ein Erbstück von den Ahnen, das in meiner Familie seit 300 Jahren in Ehren gehalten wird!") wird hierzulande mit einem diametral entgegengesetztes Extrem gekontert ("Nein, hat es nie gegeben, ist absolut untragbar"), mit dem Ergebnis, dass eigentlich alle irgendwie Unrecht haben.