Was bin ich, wenn ich als Frau unbedingt einen Mann darstellen will (Hochmittelalter) ?

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Gott zum Gruße! Schliesse mich den Ausführungen meines Knappen Kundryn an. Im Übrigen kenne ich etliche Damen, die in ihrer MA-Gruppe neben einer Darstellung als Magd (wir reden vom HoMi, zum Thema "Templer" passend), auch eine Darstellung als Templer-Sergeant (dienender Bruder, teils auch kämpfend) oder auch gerne als Turkopole (sarazenischer Söldner, Mitbruder im Orden) betreiben! Durch eine Gesichtsvermummung, gerade bei Sarazenen mit ihrem Turban, kann Frau bequem abtauchen, wenn sie das denn möchte! Doch werden eben auch Knappen oder die Novizen (letztere u.U. nicht historisch fundiert) gebraucht. Ich sehe da für eine Frau ungeahnte Möglichkeiten der Männer-Darstellung! Gerne kann ich hilfreich sein, wenn es um die Auswahl einer Bekleidung geht und dazu Tipps geben bzw. den Kontakt zu Templer-Komthureien herstellen. Weibliche Templer in dem Sinne gab es wohl nicht, auch wenn uns das verschiedene Romane glauben lassen möchten. Tatsächlich waren alle Templer, die Ritterbrüder waren, unverheiratet. Die Sergeanten konnten verheiratet sein und oftmals brachten sie ihre Frauen mit in den Orden ein, als Schutzbefohlene sozusagen. In diesem Sinne Ekkehard
 
@Kundryn Genau Gummi, wenn ich vor allem an das Keuschheitsgelübte denke. Wurden ja nicht umsonst auch "Mönchssoldaten" genannt. Helfende Knappen in einer Strengen Organistation, die auf festen Regeln aufgebaut waren. Kleidervorschriften neben Gottes gehorsam uvm. da bist du mit deiner Argumentation leider total fehl am Platz. Also nicht falsch verstehen, aber lese dir doch nur mal im Ansatz die Ordenregeln durch und du wirst das, was du eben geschrieben hast selbst in Frage stellen. Ausserdem klingt das so, als wenn du hier die Bestätigung suchst für die von dir dargestellte Person. Helfende Knappen in einem anderen Zeitfenster und an anderer Stelle sicherlich. Hierzu empfehle ich dir Bücher über die zwei Blütezeiten des Rittertums (eines davon liegt im SpäMI, das andere im HoMI). Über die Rolle der Frau im Mittelalter unter dem Einfluss der Kirche und der Schichtenaufteilung zwischen Jungfrauen,Witwen und verh. Frauen reicht weder der Platz noch die Aufzählung der Quellen. Aber du solltest dazu bei Interesse mal etwas lesen.
 
Original von Arandis @Frans M. E. schließt sich das nicht gegenseitig aus. Es gibt ja Leute, die treiben die "A" bis ins Letzte..... das ist eher was für Extremisten (wobei es m. E. sowieso nicht möglich ist, in unserer Zeit wirklich authentisch zu sein...).
Ich versuche wie Beate das Hobby ziemlich Erlebnisnah zu betreiben. Dieser Schei...Begriff "A" wurde nicht bei denen geboren, die sich intensiv mit der Geschichte auseinandersetzen. Dieser kommt aus dem Gromi Lager (der Begriff ist genauso doof). Aus diesem Grund finde ich das eine grenzenlose Beleidigung jemanden in der heutigen Zeit als Extremisten zu bezeichnen, der wert auf eine gute und glaubwürdige Umsetzung seines Hobbys legt. Jetzt fehlen nur noch die anderen Vorurteile, die da wären: zum lachen in den Keller gehen und die haben Spass....
 
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Ich rede mich hier noch um Kopf und Kragen... "Extremist" war nicht negativ gemeint. Ich bewundere und achte diese Leute wirklich sehr, nur für mich persönlich ist es einfach zuviel des Guten. Ich bin kein Freund von Vorurteilen und bin für ziemlich vieles offen! Und ich würde mir wünschen, dass es mehr Miteinander als Gegeneinander zwischen den "seriösen" Mittelalter-Enthusiasen und der Fantasy-Fraktion geben würde (was aber anscheinend recht utopisch ist...). Da wir hier anscheinend eher Fronten verhärten als Wege öffnen, werde ich jetzt erst einmal in mich gehen und eine Zeitlang über mein Problem nachgrübeln. Vielen Dank an alle, die versucht haben, mir aus der Misere zu helfen, es waren einige sehr interessante Denkanstöße dabei!
 
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Nicht gleich den Kopf einziehen. Ich habe dir nur meine Meinung geschrieben und was ich nicht gut gefunden habe. DU sollst fragen und wenn gewollte verbessern. Nur passiert dabei auch mal eine Diskussion und nicht immer wird es so ausgehen, das es einem gefällt. Das ist aber alles nicht persönlich gemeint und manches kommt falsch an, weil wir uns nicht persönlich kennen oder nicht sprechen sondern schreiben. Ich will nur, das du dir ein Ziel setzt und das klar definierst...die richtung ist erstmal egal. nur weiß ich dann, ob ich mir die Arbeit mache und dir helfe und Bücher wälze oder es lasse, weil ich dir da nicht helfen kann oder will. Aber wie gesagt "kopf hoch" und weiter die Hörner abstossen. Hier geht es doch noch recht Zahm zu...
 
Danke Oliver! Ich weiß ja, wie es gemeint ist. Es ist in diesen Foren tatsächlich ungeheuer schwer, den richtigen Ton zu treffen. Oft kommen Sachen völlig falsch daher... "Wissen wo man hin will" ist gut. Wenn ich das nur wüsste... Ich mag kein Ritter sein; eigentlich auch kein Knappe (die waren ja eher jugendlich... hüstel...); dann schon lieber Pferdeknecht; oder Wikinger, aber der passt dann ja wieder zeitlich nicht... Das Problem mit dem Schwert kommt ja dann noch dazu. Da müsste man ja schon adlig gewesen sein. Mindestens. Wie wäre es mit einem verarmten Adligen, der mit den Kreuzrittern sein Glück suchen geht? Auch nicht wirklich... Es ist verzwickt... ;( Eigentlich suche ich nur ein halbwegs erkärbares Äquivalent zu einem Waldläufer im MA... Da ich mir inzwischen doch einiges an Wissen (oder auch Halbwissen ;)) angelesen habe, weiß ich auch, wie schwer es ist, etwas in der Richtung zu finden. Ich schlage mich nun schon mindestens 1 Jahr mit diesem Problem herum und habe auch schon einige Bücher gewälzt. Und: wäre es so einfach, bräuchte ich ja keinen Expertenrat. ;)
 
Oliver: danke für die gutgemeinten Ratschläge! Aber wieso gehst Du davon aus, daß ich geschichtlich nicht belesen bin, Du kennst mich doch garnicht?! Meintest Du die Ordensregeln in der französischen oder in der lateinischen Fassung? ;)
 
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Du hast mich falsch verstanden. Ich meinte nicht damit, dass du nicht belesen bist. Es war ein Hinweis zum Thema und deren Inhalten, nicht mehr und nicht weniger. Du kannst es aber auch gerne singen, das scheinst du ja wirklich gut zu können. Außerdem schrieb ich "noch mal". Dies lässt also darauf schließen, das ich davon ausgegangen bin, das du bereits die Ordensregeln gelesen hast. Toll das du auch multilingual bist, dann kannst du dich ja Quellentechnisch selbst mit Übersetzungen versorgen. Gerade im Französischen Raum gibt es da Mengen zum durchforsten (bei Interesse, die ich wieder voraus setze). Aber auch hier denke ich positiv und du wirst mit der Vielfalt der verschiedenen Schreibweisen und Ausrucksformen der Mittelalter Literatur keinerlei Probleme haben. Wenn ich dir dann noch mal eine Frage stellen darf in der Hoffnung keine Gegenfrage oder Missinterpretation zu bekommen. Wenn du sie schon polyglott gelesen hast, dann frage ich mich, wie du diese Art der Darstellung wählen kannst.
 
Mir ist heute Nacht eine Idee gekommen. Wir zäumen das Pferd jetzt mal anders herum auf, vielleicht kommen wir so weiter. Kleines Ratespiel. Wir befinden uns im Raum des (heutigen) Mitteleuropa, etwa um die Zeit 1200. Ihr spaziert gemütlich vor euch hin, da kommt ein Mensch (ich vermeide jetzt bewusst männlich/weiblich) mit seinem Pferd daher, fällt herunter und haut sich den Kopf an. Getan hat er sich weiter nichts, aber er hat alles vergessen und weiß nicht mehr, wo er hin gehört. ^^ Was könnte das nun für einer sein? Er kennt sich offensichtlich mit Pferden aus. Er wurde schon zuweilen in Gesellschaft eines Templers gesehen, ist aber kein Mensch der Kirche. Er ist folgendermaßen gekleidet: Rötliche Tunika; Lederweste (alternativ einen Surcot); Stiefel; abgetragener Radmantel; Langgürtel mit obligatem Beiwerk; KEINE Rüstungsgegenstände wie Kettenhemd u.ä.; meistens hat er ein Schwert dabei; Na, Ideen??? Was für ein Mensch ist das, wo könnte er hin gehören, woher kommt er, wohin geht er???
 
Ein Troubadour oder Trouvere den sein Gefolge verlassen hat. Er gehört an einen Süd-/Nordfranzösischen Hof und war auf einem diplomatischen Wege zu einem Hofe im hrRdN. Allerdings würde ich ganz erstaunt auf seine Lederweste schauen da ich nicht weiss was das für ein Kleidungsstück ist. Vielleicht ist er hobbymässig Schmied? :D Dummerweise wäre er ein er, da Frauen sogut wie nie von ihrer Heimstatt weg kamen. Sorry, aber ist so.
 
@Arandis: dein Problem ist, dass du eine fertige Figur im Kopf hast und die nun unbedingt irgendwie ins Mittelalter gequetscht werden soll. Nur: so funktioniert das leider nicht. Guck dich in der von dir favorisierten Zeit um und schau dir die Menschen an, die damals lebten und davon suche dir eine Figur aus.
 
Was ist ein Scholar??? Troubadour geht nicht, ich kann nich singen und bin völlig unmusikalisch... @Beate Irgendwie hast du ja Recht, aber ich trenne mich so ungerne von meinem Alter ego...
 
Scholar (von lateinisch scola = Schule) nannte man fahrende Schüler und Studenten, akademisch gebildete Kleriker ohne Amt und feste Stellung.
 
Und der trug das?
Original von Arandis Er ist folgendermaßen gekleidet: Rötliche Tunika; Lederweste (alternativ einen Surcot); Stiefel; abgetragener Radmantel; Langgürtel mit obligatem Beiwerk; KEINE Rüstungsgegenstände wie Kettenhemd u.ä.; meistens hat er ein Schwert dabei;
?( :whistling:
 
Habe mich inzwischen üben den Scholar informiert. Beate hat Recht, der sieht völlig anders aus... Wie sieht es eigentlich aus mit den vielen herumziehenden Gestalten??? Jäger, fahrende Händler, Vaganten... (wenn man das Käsemesser daheim lässt) Oder gar mit gesetzlosem Gesindel??? Gibt es nur Edelleute und Bauern???
 
Wir sind wieder bei dem, was ich oben schon schrieb. :D
Original von Beate Guck dich in der von dir favorisierten Zeit um und schau dir die Menschen an, die damals lebten und davon suche dir eine Figur aus.
Also, dann geh mal in eine Bücherei/Bibliothek und leih dir ein paar Bücher über die Zeit aus. ;) Es gibt da auch eins über Aussenseiter, mir fällt bloss grad nicht der Titel ein (ist halt nicht meine Zeitschiene). Auch gut: das "Lexikon des Mittelalters", da kann man erst mal Begriffe nachschlagen und bekommt einen Überblick. http://de.wikipedia.org/wiki/Lexikon_des_Mittelalters Die Arbeit der Recherche wird dir keiner abnehmen. Eine fertige Darstellung/Figur legt dir hier keiner vor die Füsse, man kann nur Ratschläge geben. Von der Darstellung eines Aussenseiters der Gesllschaft ("gesetzloses Gesindel" etc.) wüde ich aber abraten, zum einem: was machst du dann neben deinem Templer? und zum anderem wimmelt es auf den Märkten eh schon von Ausnahmedarstellungen. Was fehlt ist das normale Volk!
 
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Original von Beate Was fehlt ist das normale Volk!
Eben und das stellen sich die meisten leichter vor als es ist. Auch habe ich den Eindruck, das die Darstellung einer Magd oder eines Knechtes nicht standesgemäß ist für den ein oder anderen. Leider vergessen viele, das dieser Stand ein guter Einstieg ist und die Recherche dort auch gerade für anfänger besser. Bei einer Frage des Geldes (ohne irgendjemand damit zu meinen) auch nicht gerade uninteressant. Ich glaube vielen ist am Anfang gar nicht bewusst, wie teuer dieses Hobby werden kann.
 

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