Was bist du ??

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Ja, ja und ich als Darsteller von 1270 n. Chr. bin dann frühes SpäMi, ergo PräSpä... ;)
 
Ihr seit Historiendassteller oder lebt eime epoche nach, aber last doch die albernen englischen wörter weg
Also wenn es heisst: "Wir leben etwas nach!" dann krieg ich schon wieder mächtige Bauchschmerzen Und Bilder vor Augen von Menschen, die das Mittelalter als Tarnung für verkorkste Aussteigerfantasien nutzen. Davon hab ich leider mehr als genug erleben können. Diese "albernen" englischen Begriffe rühren einfach daher das man ausserhalb von Mittelaltermärkten sein Hobby recht international betreibt. Reenactment und Living History versteht man überall auf der Welt wo man dieses Hobby betreibt gleichermassen und wir sehen uns auch ebenso international als Freundeskreis, als Gemeinschaft. Nur so funktioniert vieles von unseren Events im Ausland überhaupt. Überleg mal wie alle mithelfen wenn Darsteller aus England mit dem Flieger zu Events auf dem Festland kommen, keine Musketen mitbringen können und auch keine Zelte. Sie stehen aber trotzdem in der Linie mit Waffe und sie haben auch ein Zelt weil alle Gruppen irgendwo was dazuschieben. Als ich mit meinem Captain letztes Jahr nach Kelmarsh gefahren bin hatten wir auch ein komfortables Zelt, ich meine Muskete und überdies wurden wir fürstlich versorgt mit Leckereien, die unser Division Commander gekocht hat, echte 18. Jhr. Rezepte. Sorry wenn ich das so sage aber das kennt ihr hier so gar nicht. Davon abgesehen waren das schon feststehende Begriffe bevor es hier im Land den ersten MA Markt gab.
 
Hallo ihr Lieben, es ging mir/ uns nicht in erster Linie um die Frage, was man einem Besucher sagt, sondern um die Frage, wie das, was man tut am besten zu definieren ist. Auch im Hinblick auf die Medien, die ja alles mit dem Begriff „Reenactment“ eindecken. Und das war es, was uns am meissten störte. Die Begriffsdefinition der „Spielfelder“ (wie Eure Lordschaft sich beliebten auszudrücken) war uns natürlich geläufig und das hatten wir der Diskussion hier auch vorrausgesetzt. Neu gelernt haben wir hingegen, dass sich die Begriffsdefinition der „Spieler“ ändert, sobald er ein anderes „Spielfeld“ betritt. Also zum Beispiel: Ein Darsteller, der einen Normannen des 11. Jahrhunderts darstellt macht - Reenactment, wenn er in Hastings, die Schlacht von Hastings nachstellt - Living History, wenn er an einer Burgbelebung auf einer französischen Turmhügelburg teilnimmt. - Histotainment, wenn er auf dem Mittelaltermarkt in Hannover- Herrenhausen vor seinem Zelt sitzt. Dennoch bleibt er immer der selbe in der selben Darstellung. Wir können demnach festhalten, dass auf einem Mittelaltermarkt zwar alle „Mittelalter machen“ (das ist keine Abwertung, sondern es kann auch richtig gut sein), aber eben dort kein Reenactment oder Living History stattfindet. Dennoch wird alles unter dem Begriff „Reenactment“ vermarktet.
 
Sehr wahre Worte Lord Michael :thumbsup:
Ja das soll sogar mir mal passieren :D Ganz klar sollen die Begriffe aber auch mal in diesem Land als Qualitätsmerkmale stehen damit man Anhaltspunkte hat wenn man eine Gruppe z.b. für eine Museumsveranstaltung bucht oder wenn, wie es uns halt passieren kann, Darsteller für eine Gedenkveranstaltung aufmarschieren sollen auf der dann durchaus auch hochrangige Militärs, Botschafter verschiedener Länder vertreten sind. Dann hat das ganze ein wenig mehr als reinen Hobbycharakter und wir stehen mit einer sehr großen Verantwortung gegenüber denen auf dem Platz, die wir darstellen. Vielleicht gewöhnt man sich einfach ab zu glauben das man diese ganzen Begriffe erfunden hat um dem MA Hobby in Deutschland Stolperfallen zu legen und bedenkt das wir mit diesen Darstellungen im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen und damit auch Verantwortung übernehmen.
 
In gewisser Weise drückt das auch meine Meinung aus. Solange diese Begriffe synonym verwendet werden und es nicht klar wird was dahinter steht, sollte man vorsichtig damit umgehen. Aber ob es hier in Deutschland möglich sein wird, gewisse Qualitätsmerkmale auszudrücken, wage ich zu bezweifeln. Eventuell ist das Kind schon zu sehr in den Brunnen gefallen.
 
Neu gelernt haben wir hingegen, dass sich die Begriffsdefinition der „Spieler“ ändert, sobald er ein anderes „Spielfeld“ betritt.
Das ist evtl. etwas missverständlich angekommen. Ich kann Reenactment betreiben, ich kann auch Living History betreiben und beides kann auch Histotainment sein sobald jemand die erste Tribüne aufstellt und RTL mit seinen Kameras anrauscht :D Wir stellen dann ja dar und dies unterhält die Zuschauerschar. (Uuih, jetzt reimt er auch noch :D ) Klingt verwirrend, isses auch ;) Wenn man sein gesamtes Hobbyleben aber rein auf MA Märkten verbringt dann ist man eben kein Reenactor weil schon mal ein Faktor fehlt, nachstellen einer Begebenheit am Originalschauplatz. Man betreibt auch nur bedingt Living History, in vielen Gruppen seh ich das was darunter läuft mittlerweile eher als Alibi an denn echte Living History Aktivität. Mir liegt dieser Histotainment Begriff eh etwas schwer im Magen denn eigentlich war man damit so clever alles abzudecken und kann damit wieder ganz neu mischen und verwursten. Ich sehe das weniger als eine weitere Unterteilung als viel mehr ein Aufweichen.
 
Also war wohl die Schlacht in Kalkriese 2009 trotz allem kein Reenacment. Dabei kommt mir eine provozierende Frage in den Sinn. Sind Zuschauer beim Reenacment verboten? (nicht böse gemeint) Aber einmal ernst – die Benutzung der Begriffe hier in Deutschland scheint ja wohl anders zu sein als im Ausland. Das ist noch ein Grund sie sehr überlegt zu verwenden.
 
sobald jemand die erste Tribüne aufstellt und RTL mit seinen Kameras anrauscht :D
Dann ändert sich aber auch schlagartig schon wieder das "Spielfeld" :D Echtes Reenactment bei RTL? Geht ja gar nicht! Ich könnte für meine Darstellung gar kein Reenactment machen. Wenn ich z.B. die Schlacht am Süntel (782) nachstellen möchte, so geht das gar nicht, weil kaum Informationen dazu vorliegen. Ich bin zwar schon an der Blutbachquelle gewesen, wo das Schlachtfeld angeblich war. Richtig belegt ist das aber noch lange nicht. Oder aber, ich könnte mir in Verden den Kopf abschlagen lassen. Das aber dann nur einmal. Ich gehe aber davon aus, dass mir das keinen Spaß machen würde. Außerdem ist das auch alles noch sehr fragwürdig. Neee, ich könnte gar nichts nachstellen, weil es nichts Überliefertes gibt, was ich nachstellen könnte. Ich könnte mich aber auf den Sachsenhof in Greven oder auch im Freilichtmuseum Oerlinghausen einbringen um dort handwerkliche Tätigkeiten zu verrichten, die es zweifelsfrei gegeben hat. Das wäre dann Living History.
 
Kalkriese war schon Reenactment, Waterloo, Gettysburg oder Hastings sind auch Reenactments aber sie haben eben einen recht großen Zulauf an Zuschauern und wären damit auch Histotainment. Aber wie gesagt, ich kann das als Begriff nicht so ganz ernst nehmen. Beim Reenactment sind Zuschauer sicher nicht verboten aber es ist nicht unbedingt so das man alles auf deren Bedürfnisse abstimmt sondern in erster Linie darum das man sein Ding sauber durchzieht. Waterloo wird jetzt z.b. ein wenig gepusht wegen des nahenden 200 jährigen, das wird dann ein Großereignis werden mit allem drum und dran. In den Jahren davor gabs aber keine Tribünen und Schnickschnack sondern nur die Darsteller, ihre Lager und die Schlacht. Wer dahin kam war interessiert eben nur das zu sehen und kein Unterhaltungsprogramm. Teilweise gehts auch gar nicht Zuschauer zu verbannen. Ich hab neulich erst ein Video von einem Event in Italien gesehen, da wurden die Preussen in die Häuser eingeladen um aus den Fenstern heraus auf den Feind zu schiessen. :D Da wird sich also auch schon mal durch einen Ort gekämpft, dann gibts eben Absperrungen damit niemand ins Feuer gerät. Reenactment verbietet also nicht den Zuschauer sondern nimmt ihn als gegeben in Kauf, es geht aber auch durchaus auch ohne weil wir das ganze auch als Training für uns ansehen und nicht um zu bespassen.
 
Wie wäre es mit "historische Kulturdarstellung"?
Im Leben nich :D Das würde jemandem mit seinem größten mittelalterlich Wanderzirkus und angeblichem Kulturspektakel ja direkt auch noch gefallen. Davon abgesehen reicht "historische Darstellung" in meinen Augen absolut aus.
 
Reenactment verbietet also nicht den Zuschauer sondern nimmt ihn als gegeben in Kauf, es geht aber auch durchaus auch ohne weil wir das ganze auch als Training für uns ansehen und nicht um zu bespassen.
OK, soweit habe ich es verstanden. Aber wenn ich noch einmal Auf die Anfangsfrage zurückkomme: Was bist du? oder besser Was machst du? und ich die Antworten rückblickend lese, so stellt sich mir die Zusatzfrage ob man wirklich in seinem Profil unter dem Hobby Reenacment oder Living History aufzählen kann. Es kann natürlich richtig sein, da die Person sich bemüht dementsprechende Veranstaltungen zu finden, doch vermute ich, dass in vielen Fällen ein sogenanntes Allgemeinverstehen angenommen wird – so in der Richtung: Ihr wisst schon was ich damit sagen will. Vielleicht ist es in den Fällen korrekter sein Hobby mit eigenen Worten zu beschreiben. Das wäre zumindest ein Anfang besser mit den Begriffen umzugehen.
 
Ich bin historischer Darsteller, ganz einfach. In erster Linie mach ich mein Napoleonik Darstellung aber ich könnte damit (leichte Änderungen an der Uniform vorausgesetzt) auch amerikanische Geschichte darstellen im Krieg von 1812 z.b. oder ich geh in dem Fummel nach Arcen aufs Fantasy Fair und seh einfach nur unglaublich gut aus :D Dann bin ich aber trotzdem Pvt. Michael in der Uniform des Highlandsoldiers. Seht Reenactment und LH erstmal als Qualitätsmerkmal für eine Veranstaltung und deren Level.
 
Ich könnte für meine Darstellung gar kein Reenactment machen. Wenn ich z.B. die Schlacht am Süntel (782) nachstellen möchte, so geht das gar nicht, weil kaum Informationen dazu vorliegen.
... und die Darsteller, da es ja kaum Darsteller für Franken und Sachsen in der Zeit gibt. Meine wäre z. B. 40 Jahre zu spät.
 
Machen wir die Verwirrung doch noch mal perfekt: http://www.livehistory.de/Handout_Bonn.pdf
Lest euch das ruhig mal alle gut durch. Allein das zergeht mir auf der Zunge
Living history ist in den USA seit den 1930er Jahren Bestandteil der museumspädagogischen Praxis, doch ihre pädagogischen Grundlagen wurden kaum erforscht Bei living history handelt es sich weitgehend um reines Erfahrungswissen.
Seit den 1930ern in den USA und hier kriegt man es immer noch nicht in die Köpfe das LH unterstützend etwas ganz tolles sein kann. Vor dem Hintergrund versteht man es ja dann vieleicht auch warum man so genau drauf schaut wer sich mit diesen Begriffen schmückt.
 
Ich könnte für meine Darstellung gar kein Reenactment machen. Wenn ich z.B. die Schlacht am Süntel (782) nachstellen möchte, so geht das gar nicht, weil kaum Informationen dazu vorliegen.
... und die Darsteller, da es ja kaum Darsteller für Franken und Sachsen in der Zeit gibt. Meine wäre z. B. 40 Jahre zu spät.
Das stimmt leider. Mit Verden oder Süntel wäre ich aber auch 80 Jahre zu früh .
 
Allein das zergeht mir auf der Zunge
Mir scheint, da habe ich dir was gutes an die Hand gegeben. :thumbup: Vielleicht sollte ich dich mal auf ein Tässchen Tee einladen, aber nur, wenn dein Kaffee nicht dagegenspricht :D
 
Na erstmal durchsehen ganz in Ruhe aber der Satz war schon mal allerbest. Auch hier im Lande versucht LH aller Epochen eben genau so ernstgenommen zu werden damit man auch fester Bestandteil dieser museumspädagogischen Praxis wird und als solcher anerkannt. Ich kann übrigens auch Tee sprechen lassen wenn ich will :D
 

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