Stellt Euch mal vor, die Ausstattung geht verloren, und soll (von wem auch immer, das ist aber jetzt nicht den Punkt) ersetzt werden, würdet Ihr dann auch nur die Materialkosten auflisten ? Was erzählt Ihr den Besuchern, was das was Ihr da habt, und was der Besucher bitte nicht mit den Bratwurstfingern angrabbeln soll, wert ist ? Heißt es da immer noch, "ach macht mal, war ein Schnäppchen für 20€"
Jetzt mal unabhängig von den Präferenzen, die jemand hat (was genau jetzt der "Genuss"-Teil des Hobbys ist), beschreibst Du da ein quasiunlösbares Dilemma. Denn du vergleichst hier selbst Äpfel und Eier, indem Du die Begriffe "Wert" und "Kosten" synonym verwendest. Wenn etwas ein Schnäppchen für 20 Euro war und der Besucher fragt,
was das denn so gekostet bzw was man dafür denn so ausgegeben habe, dann müsste man ehrlicherweise eben auch antworten: "20€, war ein Schnäppchen". Andere Aussagen wären gelogen. Fragt der Besucher dagegen,
was das denn so wert sei, dann kann die Antwort auch anders ausfallen. Ein Ferrari ist ein Ferrari, auch wenn ich ihn in der Lotterie gewonnen habe. Wert und Kaufpreis sind nicht automatisch deckungsgleich. Etwas kann billig erworben worden sein, aber trotzdem einen hohen Wert haben. Das gilt aber eben auch umgekehrt. Ein wie auch immer gearteter geldwerter Gegenwert entsteht erst im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Jemand kann Unsummen für einen bestimmten Überreischungsei-Inhalt ausgeben, weil er ihn halt unbedingt haben will, trotzdem ist das Teil dadurch nicht automatisch diesen Betrag wert. Es gibt Leute, die zahlen viel Geld für kulinarische Extravaganzen, die ich nicht mal essen würde, wenn man sie mir hinterherschmeißen würde. Wert für Person 1 = viel. Wert für Person 2 = nix. Ich habe ein paar alte Bücher bei mir rumliegen, die würde ich gerne verschenken. Jemand anderes würde sie womöglich auf Samt betten. Wessen Ansicht zählt nun? Meine? Seine? So betrachtet ist die Frage nach dem "Wert" für unser Hobby-Zeugs nicht beantwortbar. Schon innerhalb der Szene wären mir manche Sachen, weil für mich vollkommen uninteressante Epoche, völlig wertlos. Für jemand anderen sind sie unbezahlbare Schätze. Und genau da greift auch dieser Thread nebst seinem treffenden Namen. Er lautet nicht: "Was ist das Hobby wert?", er lautet "Was kostet das Hobby?" Die Frage nach dem "Wert" wurde gar nicht gestellt und kann auch gar nicht gestellt werden, wie oben begründet. Denn es ist stets kein geldwerter sondern ein ideeller Wert, der individuell und nicht allgemeingültig definierbar ist. Die Frage nach den "Kosten" hingegen kann gestellt werden. Zwar sind auch die recht indivduell, je nach Qualität der Beziehungen, dem Glück, dem Ansatz, den Präferenzen, der Eigenleistung und vielem mehr. Aber da muss man die Kirche im Dorf lassen. Baue ich
mir selbst etwas
aus eigenem Antrieb, dann entstehen dadurch für diesen Arbeitsaufwand nun mal keine Kosten. Isso, sorry. Essen gehen wäre teurer als selber kochen? Wenn ich meine Arbeitszeit für Einkaufen, Kochen, Abräumen und Abspülen einreche... Ich fasse noch mal zusammen: - Kosten ist nicht gleich Wert. - Wert = individuell, nicht allgemein festlegbar, daher auch nicht diskutierbar. - Kosten = grundsätzlich messbar. - Eigenleistung = Wert, aber eben keine Kosten. Wenn wir da nicht sauber unterscheiden, gibt es nur vermeidbaren Streit.