Hallo , @Perchta: gutes Posting! :thumbsup:
Als solche sind wir auch auf den Märkten unterwegs, allerdings gewandet (mit Touri vugaris sind glaube ich nicht gewandete Besucher gemeint, oder?) - dennoch eben als Besucher, als die Leute, die bezahlen, um auf den Markt zu kommen, und die gewillt sind, ihr Geld da zu lassen, um Nahrung und Waren zu erhalten.Dann werde ich wohl auch die leidige Pflicht auf mich nehmen müssen, die Sache aus Sicht eines zahlenden Besuchers oder "Touri vulgaris" zu schildern
Das unterschreibe ich Wort für Wort!Für mich als zahlender Gast und Kunde gestaltet sich die Sache sehr einfach: Ich habe Geld für den Eintritt ausgegeben und erwarte dafür eine Gegenleistung in Form von Unterhaltung. Auf welchem Niveau diese Unterhaltung stattfindet (wie "A", z.B.), ist dabei zunächst mal völlig zweitrangig. In erster Linie will ich mich einfach nicht langweilen müssen. Dabei ist mir - Pardon - sch...egal, welche alten Kumpel irgendjemand von den Darstellern wieder trifft oder ob es für die Lagernden Möglichkeiten zum Einkaufen gibt, oder ganz grundsätzlich, ob sich die Darsteller gut amüsieren oder nicht. Ich will mich amüsieren. Aus Sicht des Kunden habe ich, sobald ich Geld hingelegt habe, einen glasklaren Anspruch an den Veranstalter - in dessen Auftrag die Lagergruppen agieren; insofern habe ich natürlich auch einen Anspruch an die Lagergruppen.
Das wiederum sehe ich anders. Die Sache ist auch ganz simpel: etwas, was mir nicht gehört, gehört jemand anderem - also lasse ich die Finger davon.Was, denke ich, auch schon erklärt, weshalb anscheinend so oft Besucher ohne Unrechtsbewußtsein in die Zelte laufen.
Solche Märkte habe ich hier im und um das Rhein-Main-Gebiet auch schon erlebt, zum Glück sind sie hier aber noch nicht die Norm. Solche Märkte würde ich auch kein zweites Mal besuchen.Und wenn ich nun doch kurz auf die beiden Märkte eingehen darf, die ich heuer besucht habe, nämlich München und Erding: In beiden Fällen waren die Lager als Attraktion des Marktes eigentlich ein Totalausfall, mal ganz krass gesagt. Abgezäunt, weit weg von den Besuchern, und soweit sich auf die Entfernung erkennen ließ, Zelte und Einrichtung gleichermaßen eintönig... Mittelalter von der Stange. Da war also schon mal nichts, was man einfach nur - ohne Erklärung - wegen besonderer Schönheit oder Ungewöhnlichkeit hätte bewundern können.
Dergleichen würde mich auch sehr stören. Akzeptabel finde ich Märkte in mittelalterlicher Kulisse, die zweigleisig fahren: es gibt "mittelalterliche" Speisen (oder was man dafür hält; ich bin in der mittelalterlichen Küche nicht bewandert, ich finde es schon gut, wenn es eben Esswaren gibt, die man heutzutage nicht mehr unbedingt üblicherweise vorfindet) und Pommes und Cola, eben für den Touri vulgaris und seine Nachkommenschaft, jedoch verkauft an einem mittelalterlich gestalteten Stand. @Hugin:Was mich von Veranstalterseite besonders stört: der Markt wirkt häufig lieblos organisiert. Es gibt außerhalb des "Sauf- und Freßbereichs" normalerweise kaum Sitzgelegenheiten. Auch für Sonnen- und Regenschutz wird meist nicht gesorgt, und Dekoration ist ebenfalls Mangelware; da verläßt man sich offenbar voll auf die Lager. Und ja, ich weiß, daß Biertischgarnituren sicher billig und in großer Zahl zu haben sind. Aber "ambientig" sind sie ebensowenig wie Sonnenschirme mit Werbeaufdruck der örtlichen Großbrauerei *hüstel*.
Ja, den Eindruck hatte ich auch schon öfter. Nun gehen wir in der Regel samstags zum Markt und ich frage mich beim Anblick solcher Leute immer, wie viele "dumme" Touri-Fragen die wohl schon über sich ergehen lassen mussten.ich habe dann häufiger schon das Gefühl, dass ein genervtes "Sprich mich nicht an" auf die Stirn vieler Lagernder tätowiert ist
Hm, das ist so eine Sache. Beim Lesen dieser Zeile schoss auch erst der Gedanke in mir hoch: wie unhöflich! Aber mitunter geht es mir auch so, dass ich dann Hemmungen habe, jemanden anzusprechen, der in seine Arbeit so ganz und gar vertieft wirkt. Zwar würde ich das dann nicht unbedingt mit meinem Mann bekakeln, aber manches Mal habe ich dann auch schon eben nicht gefragt.Noch schlimmer finde ich Diskussionen über das, was ich da gerade tue mit dem Nebenmann als wäre ich gar nicht da oder der deutschen Sprache nicht mächtig so a la "Was das wohl sein mag, das hab ich schon mal gesehen".
Nun lagern wir ja nicht und die Probleme der Lagerleute mit dem Veranstalter bleiben dem Tagesbesucher ja in der Regel verborgen - wäre ja auch katastrophal, wenn es anders wäre! Aber Deine Einstellung kann ich gut nachvollziehen. Lieben Gruß, TeleriVon den Veranstaltern (oder von vielen) würde ich mir ein bißchen mehr Fürsorge wünschen - wenn ich schon Leute in ihrer Freizeit verpflichte, für meine Veranstaltung die Deko zu machen, damit ich die Eintrittsgelder kassieren kann, dann wäre es nett zumindest richtiges (und trockenes) Brennholz zu haben und eine saubere Toilette mit Waschgelegenheit. Wir fahren nur wenige Märkte und haben die mit versifften Dixies und Sperrmüll als Brennholz schon aussortiert. Das es auch anders geht, haben wir auch schon erlebt, da wurde Brennholz sogar mit einem Rindergespann rumgebracht, der Müll abgeholt und es konnten Brötchen vorbestellt werden - echter Luxus