Was wird auf einem Mittelaltermarkt allgemein erwartet?

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Ich weiß, es ist mit einem finanziellen Aufwand verbunden und nicht für jede Gruppe deshalb machbar. Aber was spricht dagegen, wenn man ein Zelt als "Schauzelt" einrichtet und Besucher dieses betreten können. Was natürlich eine Frage um Erlaubnis nicht ausschließt. Auch für den Dümmsten der Dummen muss dann offensichtlich sein, dass die Zelte, die verhangen sind, nicht zu betreten sind. In der Nähe des "Schauzeltes" kann dann einer von der Gruppe sein, der bei Bedarf Fragen beantwortet. Wie Fylgia bereits erwähnte; auch ich möchte nicht gleich mit Erklärungen vollgeplappert werden. Oft sehe ich mir einfach auch nur gerne die Lager in Ruhe an um mir vorstellen zu können, wies gewesen sein könnte... Schön ist es dann aber, wenn zumindest einer der Lagernden dann da ist, nicht stocksteif auf irgendwas guckt sondern mir zumindest mit seiner Körperhaltung zeigt, dass ich ruhig rannkommen und was fragen kann.
 
Hallo Julia, so bauen wir unsere künftigen Lager auf. Ein Materialzelt, in dem der ganze Un_a-Kram drinne ist, Ersatzheringe, Getränke und andere Lebensmittel, Kühlkoffer, Ersatzkerzen u.ä. Die Wikis dienen dann nur noch als Schlafstellen und können eingesehen werden, wenn die Zeltplane aufgeklappt und vorherige Erlaubnis erteilt wurde. Wir warten nur noch auf Lieferung des neuen Zeltes...
 
Aber was spricht dagegen, wenn man ein Zelt als "Schauzelt" einrichtet und Besucher dieses betreten können.
Da spricht nichts dagegen. Aber die Entscheidung hierüber sollte man den Lagernden schon selbst überlassen... Bei mir im Zelt gibts übrigens nichts aufregendes zu sehen. Insofern ist es auch für die Besucher uninteressant. Ansonsten kostet die Ausstattung des Lagers so viel Zeit, Geld und Mühe, daß bei mir für das Innenleben des zeltes nicht mehr viel übrigbleibt. Ist ja auch alles eine Frage der Logistik: wie transportieren, wohin zuhause damit.
 
Glücklicherweise kommen solche Leute, so wie Perchta sie schildert sehr selten vor. Sonst würde ich auch nicht auf Veranstaltungen lagern wollen. Im Allgemeinen handelt es sich um freundliche und interessierte Besucher, die ihre gute Kinderstube und ihr Hirn nicht mit dem Eintritt an der Kasse abgegeben haben. Und ich hab wie gesagt auch eher selten erlebt, dass ein Lagereintritt erhoben wird. Falls sich doch mal jemand derartig danebenbenimmt hab ich kein Problem damit, ihn des Lagers zu verweisen. Auf dem letzten Lager hatten die Nachbarn Probleme mit Betrunkenen, die sie sich nicht losgeworden sind. Sie haben die halbe Nacht die Leute ringsum genervt. Ich denke mit ein paar Hilfen hätte man die Herrschaften durchaus hinauskomplimentieren können. Wie sagt Bruder Thomas von der Orga Münzenberg immer so schön, einfach rufen...wir kommen dann und zeigen Ihnen gerne den Ausgang.
 
Hallo bei uns ist es so, dass wir fast hinter jedem Zelt noch ein kleineres Ausrüstungszelt haben. Es gab bei uns durchaus auch schon Märkte, bei denen wir mehr Zelte als Personen hatten :rolleyes: Warum jeder sein eigenes Geraffelzelt mitbringt? Wir sind ein loser Zusammenschluss aus 3 Lagern und im Grunde alle autark. Da auch jedes Paar mit dem eigenen Fahrzeug kommt, haben wir kaum logistische Probleme. Das ging schon so weit, dass ich mal eine Saison mit nem richtigen Kühlschrank gemacht habe. (Da brauchten wir dann also auch immer Strom im Lager)
 
Aber was spricht dagegen, wenn man ein Zelt als "Schauzelt" einrichtet und Besucher dieses betreten können.
Da spricht nichts dagegen. Aber die Entscheidung hierüber sollte man den Lagernden schon selbst überlassen... ...Ansonsten kostet die Ausstattung des Lagers so viel Zeit, Geld und Mühe, daß bei mir für das Innenleben des zeltes nicht mehr viel übrigbleibt. Ist ja auch alles eine Frage der Logistik: wie transportieren, wohin zuhause damit.
Ragnar, das verstehe ich und habe es ja sinngemäß auch so geschrieben ('...finanziellen Aufwand verbunden und nicht für jede Gruppe deshalb machbar...'). Was Eintritt für den Lagerbereich anbelangt, so eine Veranstaltung ist mir bislang noch nicht untergekommen.
 
Also ich kann von unseren Lagern nur recht positiv berichten, das eine war im Zoo-Dortmund, dort wurde natürlich Eintritt verlangt, aber diese Besucher waren sehr umgänglich, wer sich nicht dafür interessiert hatte ging weiter sich die Tiere anschauen und die die sich dafür interessiert hatten wurden auch entsprechend informiert und niemand ist auf den Gedanken gekommen einfach über die Lagerabsperrung zu steigen ohne vorher zu fragen. Wir hatten sogar einen festen Zeitrahmen wo wir auch interessierten Besuchern den Templerorden näher gebracht haben und die Besucher durften unter Aufsicht auch mal die Waffen und Rüstungsteile ausprobieren. Beim Markt in Mengede war es ähnlich, nur das dort keinen Eintritt verlangt wurde, die einzelnen Lager waren wie im Zoo auch mit den Marktständen gemischt, die Besucher zeigten auch hier reges interesse am kompletten geschehen und die gute Kinderstube wurde auch hier von den Besuchern an den Tag gelegt. Auch bei uns durfte man ins Lager gehen, wenn man höflich gefragt hatte, auch ich habe interessieten Besuchern mein Zelt von Innen gezeigt und man war recht erstaunt, das sogenannte Mönchszellen doch recht spatanisch eingerichtet waren und haben sich auch erklären lassen wie im Mittelalter das monastische Leben ablief. Selbst die Waffenkunde wurde von den fragenden Besuchern nicht verschont, aber Erwachsene und Kinder konnten sich dennoch bei uns austoben und wenn ich dann doch mal etwas Zeit hatte und über den restlichen markt gelaufen bin, gab es für jeden Geschmackt etwas zu sehen und es wurde wirklich jede menge geboten. Also es zeigt aber auch das nicht alle Besucher nur dumm und dreist sind und hierbei muss ich sagen, hier gab es keinen Eintrii und auch keine Gagen für die Lagernden und Sitzplätze gab es auch und nicht nur bei den Tavernen, sondern auch am Rande des kompletten Marktes waren Bänke vorhanden.
 
Lange habe ich überlegt, ob ich hier überhaupt mitmachen soll ... Meine, ganz persönliche, Meinung zum Thema ist: Was erwarte ich als Besucher auf einem Mittelaltermarkt: * familienfreundliche Eintrittspreise * familienefreundliches Programm * Lager, Händler, Stände, Teilnehmer deren Gewandung und Ausrüstung so authentisch und nachvollziehbar wie möglich sind * Handwerk und Handarbeit - gern auch zum Verkauf - welches so authentisch und nachvollziehbar wie möglich hergestellt wird/wurde. * Gaukler und Musik, die der des Mittelalters nachempfunden ist. Gern auf einer Bühne, gern als "Walking Act". Bitte keinen "Mittelalter-Rock wie In Extremo oder Saltatio Mortis o.ä. !" * Essen- und Getränkeangebot, der Zeit entsprechend, also wenn möglich kein Kaffee oder Tee, keine Cola, keine Fanta, sondern Wasser, Apfelmost, meinetwegen auch Bier. Met muss meiner Meinung nach sein und Kartoffelpuffer auch nicht. * freundliche, zuvorkommende Teilnehmer, die auch mal Besucher zugehen und die geduldig auch die schrägsten Fragen beantworten aber auch so viel Einfühlungsvermögen seitens der Lagernden, daß nicht gleich jeder Besucher, der nur gucken will, ungefragt mit Erklärungen "zugetextet" wird. * Mitmachaktionen und Spiel- und Tobeplätze für Kinder * genügend Sitzgelegenheiten für Besucher, gern auch im Schatten * Schilder vor den Lagern, damit Besucher gleich wissen, welche Gruppe da lagert und welche Zeit dargestellt wird * keine offensichtlich modernen Dinge in Ständen und Lagern, wie z.B. Glasbehälter, Plastik u.s.w. Was erwarte ich als Teilnehmer auf einem Mittelaltermarkt: * freundliche Aufnahme und Begleitung seitens der Veranstalter und Organisatoren * immer einen Ansprechpartner (oder zu wissen wo ich ihn finde) * saubere Lagerplätze * gute Parkmöglichkeiten und die Möglichkeit zum Ent- und Beladen das Gelände möglichst befahren zu dürfen * freundliche und neugierige Besucher, die auch die schrägsten Fragen stellen dürfen * Akzeptanz der Besucher, das das Lager ungefragt nicht betreten werden darf und das private Dinge darin, auch private Dinge sind! * keine Öffnungszeiten (vor allem der Tavernen!) für Besucher bis spät in den Abend! und zum Schluss genau das gleich wie ich es als Besucher erwarten würde: * Lager, Händler, Stände, Teilnehmer deren Gewandung und Ausrüstung so authentisch und nachvollziehbar wie möglich sind * Handwerk und Handarbeit - gern auch zum Verkauf - welches so authentisch und nachvollziehbar wie möglich hergestellt wird/wurde. * Gaukler und Musik, die der des Mittelalters nachempfunden ist. Gern auf einer Bühne, gern als "Walking Act". Bitte keinen "Mittelalter-Rock wie In Extremo oder Saltatio Mortis o.ä. !" * Essen- und Getränkeangebot, der Zeit entsprechend, also wenn möglich kein Kaffee oder Tee, keine Cola, keine Fanta, sondern Wasser, Apfelmost, meinetwegen auch Bier. Met muss meiner Meinung nach sein und Kartoffelpuffer auch nicht. :)
 
Yo, das wäre dann ein rundum gelungener und sehr schöner markt!
 
Was die Zelte angeht: Mal ehrlich, wie albern und blöd sähe das auf einer Veranstaltung aus, wenn auf jedem Zelt ein Schild "Privat - Betreten für Unbefugte verboten" bappen würde? Zur Absperrung: Ich kenne beides und beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass eine Absperrung, zumindest bei unserer Gruppe, nicht ein Hindernis für Besucher ist, mit uns ins Gespräch zu kommen. Und manchmal ist so eine Absperrung der Lager vom Veranstalter auch ausdrücklich gewünscht. Oder auch nicht. Da richten wir uns nach den örtlichen Gegebenheiten des Veranstaltungsortes und den Vorgaben des Veranstalters. Was die Erfahrung mit Eltern und ihren Kiddies angeht: Ja, Väter bzw. Mütter mit Kiddies können ziemlich garstig und ungehalten werden, wenn man sie freundlich darauf hinweist, dass sie ihre Kiddies doch bitte freundlicherweise nicht hinter unseren Zelten entleeren sollen, sondern die örtlichen sanitären Anlagen benutzen. In diesem Fall war es sogar eine richtige öffentliche Toilette und der Veranstalter hatte zwei Frauen engagiert, die emsig wie die Bienen ständig durch die Toiletten gelaufen sind (wenn nicht gerade jemand auf Klo war), um sauber zu machen und zu desinfizieren. Als Lagernder darf man sich dann so dumme Sprüche anhören, wie "Das ist doch viel zu weit (keine 400m)" und "Aber sie sehen doch, dass mein Kind gerade so dringend muss (klar, und beim nächsten Mal struller ich ihnen ins Schlafzimmer, weil ich so dringend musste...)" Da Besucher und Lagernde Menschen sind, trifft hier sicherlich eines von Einsteins Worten besonders gut: Das Universum und die Dummheit des Menschen sind grenzenlos, nur beim Universum, da bin ich mir nicht sicher... Die Märkte, die ich bisher als Lagernder kennengelernt habe, waren in der Regel so organisiert, dass der Besucher seinen Obulus entrichtet hatte und zunächst einmal in den Marktbereich kam. In den Lagerbereich kam er erst, wenn er sich weiter durch das Gewühl kämpfte. Anderenorts konnte es sich der Gast aussuchen, ob er den Markt über die Stadt betreten wollte (dann kam er nach der Kasse direkt in den Marktbereich) oder über den großen Parkplatz (dann kam er zunächst ins Heerlager, weil dieser Bereich sich mit dem Parkplatz dieselbe große Wiese teilte). Natürlich kann ich von einem normalen, nicht entsprechend "vorgebildeten" Besucher erwarten, dass er unterscheiden kann zwischen bezalhten Darsteller/Künstlern und nicht bezahlten Hobbyisten. Aber mal ganz anders gefragt: Muss er das überhaupt? Ich latsch doch bei einer x-beliebigen Musikband auch nicht auf die Bühne und grabbel deren Musikinstrumente an, nur um zu gucken, ob die wirklich akustisch sind oder nicht vielleicht doch irgendwo sich nen Mikro versteckt. Da würde wahrscheinlich jeder sagen: "Ne, sowas macht man doch nicht. Ich hab doch meinen Eintritt dafür bezahlt, um deren Musik anzuhören und nicht, um deren Musikinstrumente anzugrabbeln." Habe ich wirklich nur für das rein akustische Musikerlebnis bezahlt oder vielleicht doch sogar für das optische und haptische Erlebnis, deren Instrumente aus nächster Nähe anschauen und berühren zu dürfen? Aber auch hier: "Ne, dafür gibt es doch den VIP-Bereich..." Ne, ist klar. Aber Lagernde sollen sich als Freiwild für Besucher ansehen müssen und es einfach so hinnehmen müssen, dass Besucher ihr Hirn und ihre (hoffentlich) gute Erziehung am Kassenhäuschen abgegeben haben? Unsere Gruppe freut sich immer wieder über nette Gespräche mit Besuchern. Vielleicht noch einer der wenigen Gründe, warum wir überhaupt auf Mittelaltermärkte fahren und nicht nur auf reine Privat-Veranstaltungen. Und man sollte auch nicht vergessen, dass hier vielleicht auch ein sehr verzerrtes Bild entstehen kann. Nicht jeder Besucher ist per se schlimm, unanständig und unerzogen. Es ist vielleicht einer von 100. Vielleicht auch fünf von 100. Aber eben nicht die Masse. Sonst würden wahrscheinlich die meisten Gruppen ihr Lager nur einmal auf dem Markt aufbauen und danach nie wieder nirgendwo, weil sie kein Lager mehr hätten, das sie irgendwo aufbauen könnten.... :D
 
Hallo zum Glück sind die meisten Marktbesucher ordentliche Menschen und die Zahl der Idioten und komischen Mütter liegt noch weit darunter. Selbst auf grossen Veranstaltungen hatte ich bis jetzt nicht mit mehr als einem Idioten und 10 Müttern pro Wochenende zu tun. Eigentlich erstaunlich. So aus dem Bauch raus, würde ich mit erheblich mehr Idioten rechnen. Warum bei diesen Müttern jedes normale Denken, mit der Geburt eines Kindes, eingestellt wird und dann für Jahre unterbleibt, kann ich mir nicht so ganz erklären. Das muss hormonelle Ursachen haben. Zum Glück betrifft das aber auch nicht alle Frauen
 
Ich bin mir sicher, der Anteil der schrägen Besucher und komischen Mütter mit nervigen Kindern auf einem Mittelaltermarkt ist deutlich geringer als der Anteil der Teilnehmer eines solchen, die nur "Gewandungstrinken" oder "Kostümcamping" machen wollen.
 
:D Ich hab das Gefühl, so langsam kriege ich das besser hin mit dem Provozieren... Allerdings hat nur Julia bisher verstanden, worauf ich hinaus will. - Wenn ich sage, der Kunde erwirbt mit seiner Eintrittskarte einen Anspruch euch gegenüber, dann meine ich damit natürlich nicht, daß er euer privates Eigentum antatschen und eure privaten Zelte besichtigen dürfen soll. Übrigens ein weiterer Grund, warum ich nie auf die Idee käme, mir einen Darsteller zu krallen und um eine "Führung" zu bitten. Wenn die Zelte nicht öffentlich zugänglich sind, dann will ich sie selbstverständlich auch nicht sehen - wie es bei euch zu Hause hinterm Sofa aussieht, interessiert mich ja auch nicht. Der private Bereich soll natürlich auch privat bleiben und vom öffentlichen strikt getrennt sein. Aber welcher Bereich der Lager ist denn eigentlich "öffentlich", sprich: was an eurer Darstellung richtet sich konkret an den Besucher? Ein Schauzelt, wie von Julia vorgeschlagen, wäre eine tolle Sache. Schautafeln, die Informationen über genau die Dinge geben, die hier immer als so wichtig genannt werden, Ort, Zeit und Stand der Darstellung, wären ebenfalls eine. Da wären wir dann auch wieder bei dem Beispiel mit dem Zoo. Vor den Tiergehegen habe ich ja auch Infotafeln, die mir Auskunft geben über die Tierart, die ich da vor mir sehe. Konkret als solche ausgewiesene öffentliche Vorführungen für die Zuschauer (13.30 Uhr bis 14 Uhr: Vorführung Brettchenweben) wären eine dritte Option. Ich glaube, der Fachausdruck dafür wäre "didaktisches Konzept". Und nichts davon habe ich je von einer Gruppe auf dem Markt gesehen, mit einer einzigen Ausnahme in Freising, wo ein Ritter bei strömenden Regen hochmittelalterliche Bekleidung erklärt hat. Der hatte prompt auch bei strömendem Regen Scharen von Zuschauern. (Möglicherweise bin ich wirklich auf den falschen Veranstaltungen. Aber ich kann nun einmal nur zu solchen Märkten fahren, die ich halbwegs einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Und da sind meine Erfahrungen immer wieder ähnlich - übrigens auch bei Gruppen, die ich für sehr gut und deren A-Anspruch ich für recht hoch halte.) Ansonsten noch zu ein paar Bemerkungen:
Ein bißchen Interesse muß ich schon irgendwie erkennen können, und sei es nur, daß derjenige stehen bleibt und guckt.
Aber ich nehme an, wenn ich stehen bleibe und gucke, würdest du, wie das jeder gute Verkäufer macht, aufsehen, Blickkontakt herstellen und grüßen oder mir sonstwie zu erkennen geben, daß du mich bemerkt hast und meine Anwesenheit nicht als störend empfindest, oder? - Siehst du. Warum sollen die Leute übrigens stehen bleiben und gucken, wenn es im Lager nichts zu sehen gibt? (Oder richtiger: Wenn es da nichts zu sehen gibt, das man als ahnungsloser Tourist ohne Erklärung als interessant erkennt?) - Ah, ich fange an, zu verstehen: Nur Leute, die sich die Mühe machen und einem Darsteller auf die Nerven gehen, damit er ihnen etwas erklärt, sind Leute, die sich tatsächlich für das Thema Geschichte interessieren, ja? Das erklärt wohl, weshalb Veranstalter immer annehmen, der breiten Masse könne man Geschichtswissen auf einem Markt nicht zumuten... Persönliches Beispiel: ich war heute bei meinen Eltern zum Essen eingeladen. Meinen Dad hatte ich auf den Erdinger Markt mitgenommen. Er ist ein unheimlich geschichtsinteressierter Mensch, der mich immer wieder mit seinen noch aus der Schule erhaltenen Kenntnissen gerade zum Mittelalter verblüffen kann. Insofern dachte ich, das könnte wirklich was für ihn sein. Ich würde noch nicht mal sagen, daß er von dem Markt enttäuscht war (zumindest würde er mir das nicht so deutlich sagen, weil ich seinen Eintritt bezahlt habe ^^). Richtiger wäre, daß er bis heute rätselt, was diese ganze Veranstaltung eigentlich sollte: Seltsam gekleidete Menschen hinter Seilen? Und die einzigen, die man von nahem sieht, sind die Musiker und "Gaukler", die über den Markt laufen (und über deren Klamotten hüllen wir mal den Mantel des Schweigens). Das Erste, was mein Vater mich gefragt hat, war, warum man die ganzen Lager nicht zeitlich anordnet, mit Erklärungen, damit man auch weiß, was das ist. Tja, was antwortet man da?
Mittelaltermarkt ist doch kein Kino.
Das ist ein Konzert auch nicht. Aber auch in einem Konzert muß ich nicht erst die Musiker anbetteln, damit sie ihre Geigen auspacken. Ein Museum ist das auch nicht. Aber ich habe gestern geschlagene fünf Stunden in einem Museum verbracht, für denselben Eintritt wie für einen Nachmittag auf dem MA-Markt, und weit mehr gesehen und erlebt. Ganz ohne daß ich mir irgendjemanden krallen und ihm auf die Nerven gehen mußte. Das wären die beiden Extreme, zwischen denen ein Markt schwankt: pure Unterhaltung oder pure Wissensvermittlung. Keines von beidem macht notwendigerweise ein Engagement von Seiten des Kunden nötig, das darüber hinausgeht, daß er seinen Eintritt entrichtet und Augen und Ohren aufsperrt.
Du betrittst ein Geschäft und schaust dich um. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich hasse es geradezu, wenn eine Verkäuferin sich auf mich stürzt und mir keinen Meter von der Seite weicht, obwohl ich ihr gesagt habe, danke, ich komme zu Recht.
Stimmt, sowas ist furchtbar. Das einzige, was noch schlimmer ist: Du kommst in ein Geschäft, und bevor du auch nur höflich "Grüß Gott" sagen kannst, wendet sich die Verkäuferin prompt ihrer Kollegin zu und beginnt eine private Unterhaltung, um dich von da an resolut zu ignorieren. Was übrigens genau das Gefühl ist, das man als Besucher vor vielen Lagern... aber lassen wir das ^^.
 

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