Was wird auf einem Mittelaltermarkt allgemein erwartet?

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Also, auf die Idee einfach in ein Lager sprich in Zelte ob verschlossen oder nicht zu gehen, bin ich noch nicht einmal da gekommen, als ich noch nichts weiter über Lagergruppen gewusst habe. Im Gegenteil, ich hab immer mit großen Augen und offenen Mund vor den Absperrungen gestanden. In meiner Anfangszeit waren die noch richtig hoch gespannt, das war mehr wie abschreckend. Und wenn dann auch noch zwischen dieser und dem Lager sprich den Menschen viel Platz war, da bin ich halt einfach weitergegangen. Das hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, die Absperrungen sind niedriger oder ganz aufgehoben. Der Zwischenraum ist meistens auch weit weniger groß und somit ist zumindest für mich eine große Barriere aufgehoben. Ich gebe Perchta Recht Ich habe Eintritt bezahlt und nicht nur für das Betreten des Marktes sondern für die Veranstaltung und zu dieser gehören für mich auch die Lagergruppen. Was mir in den letzten Jahren in meinem Werdegang von normal gekleideten Touri bis zum gewandeten aufgefallen ist, jetzt kommt man mir gegenüber viel offener entgegen. Als ich noch als Normalo gegangen bin, kamen mir Lagergruppen immer wie ein geheimer Zirkel vor.
 
Ich hab nicht schlecht gestaunt als ich in Dillenburg meinen Obulus als Gewandeter zahlte und der junge Mensch an der kasse mir sagte das wir gern in die Lager gehen und in die zelte gucken dürften..nur auf die betten sollten wir uns nicht legen..
 
Ich selbst werde erst im August aktiv beim Lager teilnehmen. Meine Meinung zum Absperren ist folgende : finde das eine Absperrung durch Seile schon Sinnvoll ist. Man kann so schon die Lager unterscheiden zum anderen ist es für die Gruppe leichter den Besucher zu empfangen und in kontakt zu kommen. Auch sind oft Ausrüstung und Waffen in Ständern ausgestellt. Drer Gast soll ruhig fragen und man wird ihn bestimmt die antworten nicht verwehren. Besonders wichtig finde ich es wenn man den Eingang zum Lager verperrt auf Grund von Essen oder Abwesenheit das dieses dann akzeptiert wird.Selbst muss ich feststellen als Gewandeter leichter den Kontakt zubekommen als "Touri". Der Punkt anstand und höfflichkeit ist bei vielen nicht gerade in die Wiege gelegt worden. Der Veranstalter sollte da auch etwas mehr an Infoarbeit leisten. Kann ja auf den Eintrittskaten darauf Aufmerksam machen. Über die Marktstände , Essen und Trinken ist schon genung geschriebenb worden und kann da nur zustimmen. Am Beispiel Buch ist das mit der Einzäunung mit einen Bauzaun schon etwas kritisch. Da kommt man sich schnell vor im Zoo. Zum einen ist dieses aber eine guter Schutz gegen unerwünschte Eindringlinge und sorgt für mehr Sicherheit.
 
Hallo Julia, im Grunde möchte ich den Besuchern ja schon was bieten, aber deswegen muß ich mir nicht alles bieten lassen. Und so einfach in ein Zelt zu marschieren ist schon mehr als frech. An dem Tag hatte ich wahrscheinlich vorher Kreide gefressen, sonst wäre mir nach einem kurzen Flackern in den Augen sicher was anderes durch die Stimmritzen gekommen. Und Unterschiede zwischen gewandeten und ungewandeten Besuchern mache ich nicht. Wenn jemand am Lager stehen bleibt und guckt, heißt es oft: Treten sie ruhig näher... Auf diese Weise entstehen nette Gespräche. Ich warte auch nicht unbedingt bis mich Besucher ansprechen. Ich bin ein offener Mensch, bin schon immer auf Menschen zugegangen und mach das demzufolge auch bei Besuchern vorm Lager.
 
Hallo Was ich erwarte, wenn ich auf nen Markt fahre? Spass! Das kann aber durchaus sehr unterschiedlich aussehen. Auf einigen Veranstaltungen mache ich Camping mit Verkleidung und Gewandungstrinken, auf anderen geht es mehr um Erfahrungsgewinn und -austausch und die Unterhaltung mit anderen, die das gleiche Hobby teilen. Ich erwarte von jedem Markt etwas anderes. Was ich aber immer erwarte, dass der Veranstalter sich um die paar Basics kümmert: Toiletten, Feuerholz, Lagerplatz, Parkplatz und evtl. Duschen.
 
Hallo zur Lagerabspannung: Ich bin Stammgast auf einer Veranstaltung in den Niederlanden. Dort ist es absolut nutzneutral das Lager zum "umzäunen". Da wird einfach über den Zaun gestigen, da kennen die nichts. Aber selbst vor einem offenen Zelt wird man gefragt, ob die Leute dort hineinschauen dürfen. Das kam mir anfänglich auch komisch vor, klappt aber. Auf deutschen Grossveranstaltungen wie sie der Herr Hiller veranstaltet, ist eine Abspannung ums Lager aber praktisch fast Pflicht. Wassergraben und Zugbrücke sind ja leider mit so viel Aufwand verbunden :D Ein eingezäuntes Lager hat aber auch eine ganz andere Bedeutung: Innerhalb der Umzäunung übe ich für die Dauer der Veranstaltung mein Hausrecht aus. Wenn ich jemand meines Lagers verweise, so werde ich danach bei Missachtung, unmittelbaren Zwang ausüben, um mein Hausrecht durchzusetzen. Das ist praktisch das Gleiche wie mit einem eingezäunten Grundstück und einem Haus darauf. Der Zaun begrenzt das Lager und was in meinem Zelt passiert, ist nochmal was anderes :D
 
Ob als zahlender oder frei eintretender Gast, erwarte ich folgendes. -Die Zeit vom ausgeschilderten Parkplatz aufs Festgelände, muss kürzer sein, als meine Anwesentheit auf dem Markt. -Eintrittspreistrennung zwischen Markt und zu bezahlenden, aber von mir nicht gewünschten Musikgruppen, sonst wärs ein Festival und nicht ein Markt. -Das vorführende Handwerk bindet den Besucher mit ein. Bitte nicht nur 2 Schmiede. -Der Veranstalter sollte, je nach Art des Marktes, mehr auf die Gestaltung der Stände achten. Ein sehr stimmig präsentierter MA-Verkaufsstand, bei dem der Verkäufer auf den bekannten Bierbänken mit grünen Klappfüssen sitzt, muss nicht sein. -Das kulinarische Angebot sollte sich nicht auf (Ritter)bratwürste und Flammkuchen beschränken. Warme, nicht alkoholische Getränke sollten im Angebot sein. -Wenn dann noch für trockenes Wetter gesorgt ist ;) steht dem Spass nichts mehr im Weg. Als Handwerker: Mein erster Auftritt ist zwar erst im August, so einige Erwartungen sind aber schon da. -Vorführendes, den Besucher einbindendes Handwerk, ohne Verkauf, sollte zugelassen sein! -Den Darstellern und Mitwirkenden sollte es erlaubt sein, sich fürs Wochenende mit selbstmitgebrachter Verpflegung zu versorgen.
 
Nachdem gestern das Forum irgendwie meinen sehr langen Post "gefressen" hat und ich dann den ganzen Tag unterwegs war, hier meine sehr verspäteten Antworten zu einigen Posts, ohne besondere Reihenfolge.
Muß ich als Lagernder das teilweise flegelhafte Verhalten von Besuchern: Sebstbedienung bei Getränken an der Tafel, Reinlatschen in Zelte und testen der Schlafmöglichkeit entschuldigen
@ Fylgia: Kommt drauf an. Hat man die Veranstaltung denn beworben mit: "Erleben Sie das Mittelalter?" / "Probieren Sie die kulinarischen Genüsse der Wikinger?" / "Fühlen Sie sich wie ein wackerer Rittersmann?" - Hat man den Besucher darauf hingewiesen, daß manche Bereiche der Veranstaltung, für deren Besuch er gerade Geld bezahlt hat, nicht betreten werden dürfen? Weiß er, daß die Lager nicht öffentlich sind, sondern privat?
Ich gehe auch nicht in ein Restaurant, marschier in die Küche und zück den Probierlöffel, wander nicht hinter die Theke und schenk mir mein Wasser ein, weil der Kellner - meiner Meinung nach - zu langsam ist.
Aber du wirst, um bei deinem Beispiel zu bleiben, in ein Lokal, in dem der Service so schlecht ist, ganz sicher kein zweites Mal gehen, und zu Recht höchst unzufrieden mit diesem Abend sein. Genauso geht es dem Besucher auf einem Mittelaltermarkt, wenn er den Darstellern erst hinterherlaufen muß, um etwas zu sehen zu bekommen. Abgesehen davon ist der Unterschied, daß du für das Betreten des Lokals keinen Eintritt bezahlen mußt. Das heißt, wenn der Kellner nicht kommt, um deine Bestellung aufzunehmen, kannst du jederzeit wieder aufstehen und gehen, ohne eine finanzielle Einbuße erlitten zu haben. Auf dem Markt bist du das Geld schon los, bevor du feststellst, daß dir nichts geboten wird. Zu deiner Story mit dem Besucher im Zelt kann ich nur meine Frage von oben wiederholen: War dein Zelt (das ja, wie du selbst sagst, noch nicht mal fest verschlossen war) denn als privat gekennzeichnet? Und wenn nein, woher soll der Gast denn wissen, daß es privat ist und daß er da nicht rein darf? Und selbst wenn du schlechte Erfahrungen mit Besuchern gemacht hast: Die dürfte jeder Händler oder Dienstleister schon mit seinen Kunden gemacht haben. Rechtfertigt das ein restriktives Verhalten gegenüber allen übrigen? Möglicherweise ja. Aber es stellt sich die Frage, wie lange er dann noch Kunden hat, die überhaupt kommen wollen. (Bezogen jetzt natürlich nicht auf dein Lager, sondern auf den gesamten Markt.) Und um deine Frage von weiter oben zu beantworten, @Pascal:
Steht an eurer/Deiner Haustür "Privat" ? Oder gehst Du davon aus, dass Deine geschlossene Haustür auch als solche anerkannt wird?
Nein. Aber meine Haustür befindet sich auch nicht auf einem öffentlichen Gelände, das während einer öffentlichen Veranstaltung gegen Eintritt für die Allgemeinheit zur Besichtigung freigegeben wird. Ein korrekter Vergleich wäre der mit einem Ladengeschäft. Da werden die Pausenräume für die Angestellten aber mit großen roten Schildern "Zutritt nur für Personal" markiert. (Daß da dann sicher trotzdem noch irgendwelche Idioten reinlatschen, bleibt davon unbenommen ^^.) Ich nehme an, die Seile und Zäune rund um die Lager sollen ja genau dieses "Privat"-Schild ersetzen, vor allem, wenn da damit dann plötzlich ein "Hausrecht" in Kraft tritt. (Wo ist das eigentlich geregelt? Wer hat dieses Hausrecht? Kann ich jetzt auch auf den Münchener Marienplatz gehen, ein Zelt aufstellen und einen Zaun darum ziehen und dann das Hausrecht dort haben?)
Wenn Du in ein Museum gehst und dafür Eintritt bezahlst, gehst Du dann auch einfach davon aus, alles Angreifen und benutzen zu dürfen?
Soweit es nicht hinter Glas liegt oder mit einem Schild "Bitte nicht berühren" versehen ist, natürlich. Üblicherweise werden solche Gegenstände in Ausstellungen dann ja extra dafür aufgestellt, damit die Leute sie auch mal anfassen können. Exzellentes Beispiel, eigentlich.
Wenn Du in den Zoo gehst, kletterst Du dann auch über die Absperrung, um die lieben Tierchen zu streicheln?
Ich klettere nicht über Absperrungen, aber wenn es einen nicht abgesperrten Eingang für Gäste zum Gehege gibt, benutze ich den natürlich. Gibt es ja häufig genug, zum Beispiel Freiflugvolieren oder Streichelgehege. Mir kommt es im Moment so vor, als könntet ihr euch nicht recht entscheiden: Ist ein Lager nun öffentlich, oder ist es privat? Beides gleichzeitig geht nicht, die Begriffe schließen sich aus. Mein Eindruck: Wenn man das Lager nur nach Anmeldung besichtigen kann, ist das Lager grundsätzlich klar privater Bereich und gehört demzufolge nicht zur öffentlichen Veranstaltung. Was den Nutzen für den Gast natürlich ganz klar auf ein Minimum reduziert. Denn dann dienen die Lager (bezogen auf ihre Funktion auf dem Markt) eben wirklich nur als Hintergrund-Deko. Und wie gesagt, dafür dann Eintritt bezahlen zu müssen, finde ich ein bißchen überzogen, denn um das schon als ein Erlebnis durchgehen zu lassen, das einen finanziellen Gegenwert erfordert, sieht man von der Lagergasse aus ganz entschieden zu wenig von der ausgestellten Sachkultur.
 
Entschuldige bitte Perchta, aber so einiges sagt einem schon der gesunde Menschenverstand. Ich gehe im englischen Garten auch nicht an die Salatschüsseln einer Familie die ein Picnic abhält, nur weil da kein Schild dransteht. Oder bediene mich auf einem Markt am mitgebrachtem Fresskorb gewandeter Besucher. (Woher soll ich wissen, dies sind Besucher und sind nicht vom Veranstalter als Deko da hingesetzt worden?) Selbstverständlich suche ich ein Lokal mit schlechtem Service kein zweites Mal auf, viel schlimmer noch, ich gebe meine Erfahrungen auch noch weiter. Und was Lager und Zelte angeht und das Reinlatschen von manch dreisten Besuchern: Sorry, so brunsblöd wie oftmals dargestellt sind Besucher nicht. Die wissen sehr wohl, was sich gehört und was nicht, auch wenn es nicht explizit an den einzelnen Sachen steht. Sonst würden ja alle reinmarschieren und nicht nur die ganz Dreisten...
 
sei mal dahingestellt ob der besucher im zelt wirklich was sehenswertes im Mittelalterliche Sinne vorfindet..unsere Zelte sind deshalb nichtöffentlich weil wir einfach zu viel Zeug mitschleppen was nicht ins MA gehört..wir arbeiten aber daran..aber für mich gilt eine verschlossene zelttür schon als " Nicht betreten". Schliesslich muss ich mich auch mal umziehen oder sonst was machen können wo ich keine Zuschauer haben will..Wir haben keine Abzäunung ums Lager..man kann alles angucken was rumsteht und rumliegt....und das sollte schon reichen. Abgesehen davon das wir ja auch meist im lager sind und drauf achten wo die Besucher Augen und Hände hintun..leider ist das nötig.
 
Nebenfrage: Auf welchen Veranstaltungen zahlt man Eintritt für den Besuch/Zutritt der Lager? Ich hatte bislang nur ein Lager, welches eine zentrale Kasse hatte. Da war Marktbereich in den Lagerbereich fliessend. Auf dem Markt kamen interessierte Besucher, jedoch ist keiner in die Zelte marschiert oder hat sich sonstwo selbstbedient Ich kenne Veranstaltungen nur, daß Eintritt am Marktbereich genommen wird und nicht bereits vor den Lagern. Lass mich aber gerne eines Besseren belehren.
 
Sonst würden ja alle reinmarschieren und nicht nur die ganz Dreisten...
Naja. Gegenargument: Die "ganz Dreisten" kriegen aber wenigstens was für ihr Geld... Nehmen wir mal das Gegenteil: Ich bin ein schüchterner/höflicher Mensch. Die meisten anderen Leute sind das, in unterschiedlichen Graden, auch; sagst du ja selbst. Ich werde ganz sicher nicht auf die Idee kommen, einen wildfremden Lagermenschen darum zu bitten, daß er mir sein (ja offenbar privates, nicht öffentliches) Zelt zeigt, oder sonstwie versuchen, jemanden, der nicht von sich aus Interesse zeigt, Kontakt mit den Gästen aufzunehmen, in ein Gespräch zu ziehen. Ergo habe ich von den Lagern Null-Komma-Nichts außer dem vagen Eindruck von Zeltleinwand und Schaffellen. Obwohl ich dafür genauso Eintritt bezahlt habe. Also werde ich vom Markt gehen mit dem Gefühl: Boah, was für eine langweilige Veranstaltung. Überhaupt nichts zu sehen. Pure Abzocke. Da gehe ich nie wieder hin. Das ist genau, was ich an Eindrücken von Erstbesuchern nach dem Erdinger Markt mitbekommen habe. Und daran krankt, denke ich, das System der Märkte schon an der Wurzel. Der Gast bezahlt für Unterhaltung - an die Veranstaltung. Die Lager sind Teil der Veranstaltung, aber diejenigen, die dieses Lager betreiben, betrachten das als ihre Freizeit und sehen sich demzufolge auch dem Besucher gegenüber verständlicherweise nicht in der Pflicht. Als Gast glaube ich aber, einen Anspruch gegenüber den Lagernden zu haben - und habe ihn objektiv auch, ich habe ja Geld ausgegeben, damit mir was geboten wird. Also fühlt sich notgedrungen am Ende immer jemand über den Tisch gezogen: Wenn die Lagernden die Ansprüche der Besucher erfüllen, müssen sie ohne finanzielle Gegenleistung während der gesamten Marktöffnungszeiten knallharte Arbeit leisten und werden ganz klar ausgenutzt. Wenn die Lagernden andererseits ihr gemütliches Mittelalterwochenende verleben und die Gäste nur dann "bedienen", wenn es ihnen gerade in den Kram paßt, fühlen sich die Besucher abgezockt, die nichts zu sehen bekommen. Edit, @ Fylgia, betreffs Eintritt: Sowohl in München wie in Erding oder bei sonstigen Märkten, auf denen ich war, gab es keine räumliche Trennung zwischen Marktständen und Zeltlagern. Man zahlt am Eingang für die gesamte Veranstaltung. Da man aber bei den Markständen ja noch einmal eigens Geld für die erstandene Ware ausgibt, kann sich das Eintrittsgeld ja nur auf die Lager und die auftretenden Kleinkünstler beziehen.
 
Perchta: 1. Eine Veranstaltung kostet Geld - selbst wenn alle Darsteller & Künstler eine Nullrunde einlegen würden - aber die Ämter & Behörden wollen trotzdem ihre Steuern, ihre (teuren) Auflagen erfüllt haben etc., irgendwie muss das Geld ja wieder rein! 2. Und wenn du auf einen Markt gehst, wohl auch fürs Ambiente, also nur zu sagen "Die machen alle nur Freizeit, und tun nix" find ich für mich fast schon beleidigend. Natürlich gibts auch solche Lager (Stichwort Kostümsäufer), aber viele geben sich echt Mühe und tun den ganzen Tag nur werkeln, und dann müssen sie sich auch noch mit respektlosen Gästen rumärgern!? Wo es logisch ist, dass ich nur ein GAST bin - kein MitLAGERER! Klar ärgert es wenn du einen Markt erwischst wo nur nichtsnutze rumsitzen, aber gut, Erfahrung macht klüger, niemand zwingt dich wieder hinzufahren. Oder man informiert sich halt im Vorfeld über Darsteller & Händler, wie oft auf den Websites aufgeführt um sich böse Überraschungen zu ersparen. Weil wir tun verdammt viel. Und nur weil Darsteller nunmal auch Intimität wollen (und sei es nur um sich eine Stunde hinzulegen untertags) wenn sie den ganzen Tag "bestaunt" werden, und eh schon den ganzen Tag Handwerken, bei Fragen erklären, oder selbst mal ausprobieren lassen... sollen wir vielleicht noch all unsere oftmals TEURE Habe an die Besucher "verschenken"? Ist nicht das erste Mal, dass Sachen wegkommen wären, weil Leute einfach so Zelte betreten haben und/oder sich dachten: "Nettes Andenken!" - Und das ist auch das was die anderen wohl gemeint haben! Zudem was wir betreiben sind "SCHAU"Lager - "Schauen" kommt schon als Wort von "anschauen", nicht angreifen! Und ehrlich, auch in Museen, selbst wenns nicht abgesperrt ist, ist ein Objekt, wenn da nicht extra draufsteht: "Zum angreifen" (wie bei manchen Kinderbereichen in Museen) zum abtatschen tabu: Ich fass das nicht an, einfach aus Respekt vor dem Künstler, und guten Benehmen, weil stell dir vor alle Besucher würden z.b. die Mona Lisa abtatschen... die gäbs nicht sehr lange! Das sind nunmal ungeschriebene Regeln, die aber jeder wissen sollte. Wenn du nicht den Mund aufkriegst vor Schüchternheit ist das dein Problem, da kannst du dann nicht den Darstellern die als Lager dort sind die Schuld geben, wenn sie dich nicht gleich sofort von sich aus einladen. Und das gibt auch keinem Gast dass Recht einfach tun und lassen zu können, was ihm passt ohne vorher beim Lager um Erlaubnis fragen - da muss niemand extra hinweisen drauf, das sagt einem der Hausverstand! Ausser auf Märkten wo vielleicht der Veranstalter das im Vorfeld mit Lagergruppen hätte abgesprochen. Auch wenn du Eintritt gezahlt hast. Die Lager sind da um z.b. HANDWERK vorzuführen, Alltag darzustellen, was du auch ansehen kannst und wo du auch Erklärung kriegst bei Interesse. Aber alles Inventar, Zelte inklusive ist PRIVATeigentum! Das ist Höflichkeit und Anstand da vorher freundlich zu fragen, ehe es benutzt/betreten wird! Im schlimmsten Fall heißt es halt von der Lagergruppe: leider nein, das Zelt ist zu vollgeräumt mit Un-A-Material ;)
 
Naja. Gegenargument: Die "ganz Dreisten" kriegen aber wenigstens was für ihr Geld...
Jepp, kriegen sie, einen Rausschmiss... Erklärungen oder eine Einladung an die Tafel sicher nicht.
Nehmen wir mal das Gegenteil: Ich bin ein schüchterner/höflicher Mensch. Die meisten anderen Leute sind das, in unterschiedlichen Graden, auch; sagst du ja selbst. Ich werde ganz sicher nicht auf die Idee kommen, einen wildfremden Lagermenschen darum zu bitten, daß er mir sein (ja offenbar privates, nicht öffentliches) Zelt zeigt, oder sonstwie versuchen, jemanden, der nicht von sich aus Interesse zeigt, Kontakt mit den Gästen aufzunehmen, in ein Gespräch zu ziehen. Ergo habe ich von den Lagern Null-Komma-Nichts außer dem vagen Eindruck von Zeltleinwand und Schaffellen. Obwohl ich dafür genauso Eintritt bezahlt habe. Also werde ich vom Markt gehen mit dem Gefühl: Boah, was für eine langweilige Veranstaltung. Überhaupt nichts zu sehen. Pure Abzocke. Da gehe ich nie wieder hin.
Dazu kann aber doch der Lagernde nix. Du hast doch nicht *schüchtern, bitte ansprechen* an der Stirn stehen. Sorry, ich zwinge keinem Besucher eine Lagerführung, ein Gespräch oder eine Spinnstunde oder einen Einblick ins Färben auf. Ein bißchen Interesse muß ich schon irgendwie erkennen können, und sei es nur, daß derjenige stehen bleibt und guckt. Mittelaltermarkt ist doch kein Kino. Da zahl ich Eintritt und werde mit einem Film berieselt, doch auch da muß ich mir das Popcorn holen... Wieviel du als Besucher letztendlich von einem Mittelaltermarkt inkl. Lager mit nach Hause nimmst, liegt in deiner Eigenverantwortung. Du kannst nur die Ansicht von Zeltleinwänden und Schaffellen mitnehmen oder ein paar Eindrücke mehr. Anderes Beispiel: Kaufhaus Du betrittst ein Geschäft und schaust dich um. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich hasse es geradezu, wenn eine Verkäuferin sich auf mich stürzt und mir keinen Meter von der Seite weicht, obwohl ich ihr gesagt habe, danke, ich komme zu Recht. Wenn sie sich im Hintergrund hält und auf mich zukommt, wenn ich mich suchend/fragend umblicke ist das vollkommen in Ordnung. So bekäme sie mit, wenn ich was klauen wollte - was ich nicht will um das gleich klarzustellen - und ich kann in Ruhe gucken.
 
Hallo Firiel hat das sehr schoen auf den Punkt gebracht. Bin ich im Lager, stehe ich die haelfte der Zeit an der Abspannung und mach den Erklärbär. Da dürfen dann Kinder und Erwachsene meinen Helm aufsetzen. Sich mit Schwert und Lanze Fotografieren und wenn ich nicht ein faules Lager geplant habe (wie meistens :whistling: ) dann können sie bei mir auch Axtwerfen oder ich helfe nem Bekannten an seiner Bogenbahn. Wenn ein Wolkenbruch kommt, duerfen auch mal nicht gewandete unters Sonnensegel und die bekommen dann wie alle an meiner Tafel auch was zum Trinken angeboten. Bei schoenem Wetter bleiben nicht gewandete aber hinter der Absperrung, da ich mich ja sonst im eigenen Lager nicht bewegen kann. Mach ich mal nen Nickerchen, weil die Nacht wieder zu kurz war, so bleibt dabei das Zelt offen und es gibt schon einige hundert Fotos von "dem schlafenden Wikinger". :D Grade wenn man Axtwerfen oder Bogenschiessen macht, sieht man immer wieder Leute die es nicht schaffen, den Sinn von Absperrungen zu erfassen. Selbst wenn man sie dann auf die Gefahr, in die sich sich dort begeben hinweist, sind viele recht uneinsichtig. :kopfwand Die brauchen dann immernoch das Risiko sich mit einem wütenden 120kg Wikinger anzulegen, um die Richtung zu ändern. Ich kann da dann auch schon mal recht laut und direkt werden. Auch wenn ich dabei nicht wirklich wütend werde, so wirkt es meist so :wiki1 Am schlimmsten und uneinsichtigsten sind übrigens nicht die betrunkenen Fans der Lärmgruppen, sondern Mütter von Kleinkindern. Da wird dem Nachwuchs zwischen den Zelten mal eben die Hose runter gezogen, damit er dort hinpieseln kann. Oder es wird mit dem Kind die Abkürzung hinter der Bogenbahn genommen, um mal schnell zum Strohspielplatz zu gelangen. :kopfwand Die werden dann auch gleich richtig pampig wenn man sie auf ihr Fehlverhalten hinweist
 
Mir selber ist erst einmal etwas mit respektlosen Gästen passiert. bei unserem letzten Lager im Juni kamen da um ca. 2:00 Uhr Morgens (!) 3 völlig betrunkene und randalierende Besucher zu uns ins Lager, setzten sich unaufgefordert auf unsere Möbel und verlangten lautstark und randalierend nach Bier. Was sie aber nicht bekamen. Nach einem kurzen Geplänkel verließen sie uns dann aber gottseidank wieder... ;) Bei befreundeten Gruppen habe ich Gäste solcherart im Lager einige wenige Male selbst erlebt: einfach dazusetzen, in die Zelte gehen oder auch mal Probeliegen. Klar, daß man sie dann mehr oder weniger freundlich darum gebeten hat, das Lager wieder zu verlassen. Für mich sind das Lager, insbesondere die Zelte Privatsphäre, in das niemand ungebeten Zutritt hat, völlig egal ob er nun Einttritt bezahlt hat oder nicht. Vom Eintrittsgeld hat der Lagernde meist ohnehin nur sehr wenig, falls überhaupt. Der Aufwand rechnet sich sowieso nicht, man macht es ja mehr oder weniger aus Idealismus und/oder einfach für sich selbst. Sicher gibt es natürlich auch Gruppen, die sich die Märkte nach finanziellen Gesichtspunkten aussuchen. Mir persönlich gefallen die Märkte mittlerweile ohnehin nicht mehr besonders. Irgendwie bin ich es auch schon leid, wie ein exotisches Tier im Zoo bestaunt zu werden. Dieser Eindruck wird durch die Lagerumzäunung auch noch verstärkt. Ein paar wenige Märkte werden wir in Zukunft bestimmt noch als Lagernde mitmachen, aber bei uns geht der Trend eindeutig in Richtung Privatveranstaltung. Die für mich schönste Lagererinnerung in diesem Zusammenhang ist ein 2-Personen-Lager im Dezember vor 2 Jahren an einem See. War einfach nur noch schön und absolut entspannend. P.S.: Fängt man nun damit an, daß man für sein Eintrittsgeld schließlich auch etwas zu sehen bekommen soll, wäre mein Vorschlag: man könnte doch eigentlich auch die Türen der Markt-Toiletten aushängen...
 
Ich will ja auch niemand ärgern wenn ich meinzelt nicht offenzeige..es ist einfach zeugdrin das ich brauche aber das nicht mittelalterlich ist..jeder kennt das. Und ich kann nicht jede einzelne Wasserflasche in Jute hüllen...wobei es die auch noch nicht gab.Wir wollen in Zukunft mehr versuchen wenigstens ein zelt vorführbat zu machen..aber auch da wohne ich drin und es wird zu gewissen Zeiten verschlossen sein.. Unter unser Sonnensegel darf gern jeer treten der interesse hat..der uninteressierte geht ja sowieso vorbei..mittlerweile hab ich nen Blick für die leute..bei manchen lohnt das aufstehen nicht..bei anderen wiederum freut man sich über ein schönes Gespräch..und wenn Junior dann ins kettenhemd schlüpfen darf..da freut sich auch Mam Und Papa..
 

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