Es ist, wies immer ist. Man freu sich total auf was und ist dann total enttäuscht. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich noch immer gedanklich an der Waringham-Saga hänge. Rebecca Gable hat einen dermaßen seichten Roman geschrieben, dass es mich teilweise Mühe gekostet hatte weiterzulesen. Sie beschreibt die Mitte des 12. Jahrhunderts in einem dermaßem schönen Bild, dass man sich fragt, wann den endlich die mit Gernanien bepflanzten Blumenkästen an den "netten Hütten, die in sauberen Zäunen stehen und in deren Einfriedung sich Obstbäume und ordentliche Beete befinden" auftauchen. Sie beschreibt Dörfer, die seit Jahren von wilden Horden überfallen wurden, wie eine amerikanische Vorstadtidylle. Weglegen wollte ich das Buch, als sie schrieb, dass ein Müller seinem Gehilfen frei gab, weil er ja so schwer gearbeitet hat und so gut. BITTTE???!???!?? Selbst mein Vater hat seinen Arbeitern nur unwillig frei gegeben, und dass in einer Zeit, in der Freizieit und Urlaub gesetzlich geregelt ist. Ich kann mir eine solche Aussage eines Meisters im 12. Jahrhundert nicht vorstellen. Da gab es soviele Feiertage, in denen nicht gearbeitet wurde, dass er es sich sicherlich nicht leisten konnte, einfach mal nur so frei zugeben und dann auch noch für unbestimmte Zeit, für einen Ausflug. Die Personen, die sie beschreibt, sind ohne Tiefgang, aalglatt und leicht durchschaubar. Das es schwer ist, in einem historischen Roman, dessen Ausgang ja vorgegeben ist, eine Spannung aufzubauen, ist sicher schwer. Sie hat es streckenweise auch geschafft. Aber dann urplötzlich ist dieser Bogen abrupt nach unten gesackt. Ich dachte mir dann, "achja". Fazit: Für mich die volle Enttäuschung und ich hoffe auf bei Weitem besseres.