welcher Stoff

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Viola von Berchgisisheim

Guest
Hallo, also ich habe folgendes recherchiert: für das Unterkleid nimmt man Leinen und für das Oberkleid Wolle, richtig ? Kriegt man damit auch so einen fließenden Stofffall (weiß nicht, wie ich das sonst nennen soll) hin ? Auf alten Abbildungen sehen die Kleider immer so aus (siehe Bild), als ob es sich um einen ganz dünnen Stoff handeln würde, der halt so "fließt" ? Reines Leinen ist ja ziemlich schwer und zerknittert auch so schnell. Vielleicht kann mir da jmd. weiterhelfen. Danke & Grüße Vivi
 

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Hallo Vivi, mit Leinen als Unterkleid und Wolle als Oberkleid liegst du prinzipiell erst mal richtig. Es gibt auch Wollstoff der sehr schön fällt. Eine Weitere Möglichkeit wäre Seide für die Oberkleidung, je nach angestrebtem Stand. Für was für eine Darstellung hast du dich denn entschieden? Also Zeit/Region/Stand? WAs du auch bedenken solltest: Die Abbildung die du angehängt hast stammt meiner Meinung nach aus einem Kostümkundebuch des 20 Jhd. Damit fällt sie als Quelle eigentlich raus. Es gibt aber sehr viele erhaltene Handschriften aus dem Mittelalter, die du dir mal ansehen könntest. Die bekanntesten sind wahrscheinlich die Kreuzfahrerbibel (entstanden um 1250 in Frankreich), der Codex Manesse (etwa 1320 Deutschland) und der Luttrell Psalter (etwa 1335). Liebe Grüße Sarah
 
Hallo Sarah, Tja, also es sollte zum Anfang etwas "einfaches" sein. Ich würde gerne eine Bäuerin aus Sachsen (Norddeutschland) darstellen, noch vor dem Fränkischen Reich, aber dazu habe ich bisher keine Abbildungen im Internet gefunden. Oder eine Bäuerin um 1300 aus dem Umland von Frankfurt oder eine Frau eines Verwaltungsangestellten der Grafschaft Oldenburg aus dem 12. Jdh. (was wahrscheinlich aufwändig ist).
 
Hallo, also Fränkisches Reich und 12 Jhd. sind absolut nicht meine Baustelle. Aber ich denke, da gibt es sicher den einen oder anderen hier im Forum der dir weiterhelfen kann. Zu der Bäuerlichen Darstellung gibt es hier in der Kreuzfahrerbibel einige Darstellungen. Diese hier stammen von Folio 17v und 18r arbeitende Frauen.gifcotta arbeitende.jpg Hier ist auch nochmal der Link http://www.themorgan.org/collection/Crusader-Bible/thumbs (Quelle: www.themorgan.org) Für den Anfang hilft dir das vielleicht weiter. Ich denke so riesig dürfte der Unterschied in der bäuerlichen Kleidung zwischen 1250 Und 1300 noch nicht sein. Aber du kannst ja nochmal weitersuchen. Lg Sarah
 

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Eine schöne Publikation finde ich diese hier : http://www.brandenburg1260.de/tracht-landsasse.pdf (Quelle www. brandenburg1260.de) Leinen ist nicht gleich Leinen, es gibt auch welches das schön und leicht fällt. Es gibt einen Anfängerleitfaden hier im Forum da sind viele wichtige Fragen geklärt. Auch wenns schwer fällt - erst genau wissen wo es hin gehen soll, und sich ein lesen, das spart Geld und Mühe. Nächste Lektion, Stoffe aus dem normalen Stoffladen kannst Du knicken. (Ausnahme bestätigen die Regel) Demnächst ist in Minden eine Reenactor Messe, eine gute Gelegenheit, Stoff mal an zu fassen und zu stöbern was es alles zu kaufen gibt, und auch Leute kennen zu lernen.
 
Das Bld würde ich als Quelle auch nicht verwenden. Die Tipps für das 13. Jh. von Fr. Runa sind schin mal ein guter Anfang. Gerade ab 13. Jh. kommen die sog. Schlupfärmelkleider in Mode, die sind megapraktisch beim Arbeiten auf Lager. Dazu gibt´s meiner Meinung nach auch schon Beiträge hier im Forum, benutz mal die Suchfunktion oben rechts, da findest Du dann garantiert mehr dazu. Zu den Wollstoffen: ja, es gibt auch dünnere, die schön fallen. Muss man aber Glück haben, die bekommt man nicht immer oder manchmal nur sehr teuer. Bei der Färbung solltest Du dann auf die Darstellung achten: Dunkelblau, intensives Grün oder Dunkelrot eignen sich nicht, weil es sich hierbei häufig um Doppelfärbungen handelt, die sehr teuer waren und daher eher den begüterten Personen vorbehalten waren. Nehmen könnten man Färbungen mit Krapp (orangerot), Waid (blau), Walnuss (braun), Birke (gelb), Birke mit Eisen (helles grün), Reseda (gelb), Reseda mit Eisen (helles grün). Auch zum Thema Farben wirst Du in der Suchfunktion sicher fündig. Als Quellen empfehle ich, mal bei google "Bilderhandschriften" und dann das jeweilige Jahrhundert einzugeben. Da bist Du dann gang auf der sicheren Seite.
 
Danke euch für die vielen Infos, jetzt hab ich erstmal was zu tun :thumbsup:
 
Wenn du dich für das 13. Jahrhundert interessiert, dann wende dich an die IG 13. Jahrhundert. http://www.ig-13tes.de/ (Quelle: IG 13. Jhd.) Ein Zusammenschluss mehrer sehr guter Darsteller für das 13. Jahrhundert. Die Meisten von Ihnen sind eher bei Facebook unterwegs als hier. Solltest du über einen Account bei FB verfügen bist du dort mit deinen Fragen ebenfalls sehr gut aufgehoben.
 
Wobei Alwinas Seite schon sehr speziell für das Frühmittelalter ist und ich bei einer sächsischen Darstellung eher nicht darauf zurück greifen würde. Sie hat zwar einen Bereich für die Karolingische und fränkische Sparte, aber immer im Hinterkopf haben Franken und Sachsen. Je nach Zeitabschnitt sehe ich da Unterschiede. Auf die Feinheiten kommt es eben an. Für das Nähen und Co. ja kann man auch zugreifen. Es empfiehlt sich eh selbst zu recherchieren, weil die Gefahr die Fehler der Anderen zu kopieren ist immens groß. Klar zu Anfang kann man mit der Flut der Informationen nur wenig anfangen und schwer unterscheiden, aber die Sicherheit kommt mit der Zeit. Und ich würde auch über naturfarbene Stoffe nachdenken, gerade für einfache Darstellungen mehr als ein Gedanke wert.
 
Um Missverständnisse vorzubeugen: naturfarben heißt hier nicht pflanzengefärbt sondern ungefärbt. Also so wie das Schaf weiß, grau, braun usw in sämtlichen Abstufungen. ;)
 

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