Wie teuer muss eine Grundausstattung sein?

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Du kannst nicht ZEiten versuchen zu vermischeln! 1000Jahre unterschied sind eben 1000 Jahre, da gibt es viele Modetrends dazwischen! Schau dir alleine die Mode der Hose, bzw. der Beinlinge und dann wieder Hose an. Es gibt Zeiten, da findet man keinerlei Hosen..... So ist das mit verschiedenen Gewirken ebenfalls. Ich hab keinerlei Bock mich hier zu rechtfertigen, dass ich Reenactment betreibe und das so ernsthaft wie es mir möglich ist.
 
Leute, jetzt geht die ganze sache doch etwas auseinander, hier ging es doch nur um die grundausstattung für 100 euro und nicht um die authntität der gewandung. Außerdem ist es doch garnicht so wichtig, welche stoffe es im mittelalter gegeben hat, wir dürfen nur nicht außer acht lassen, das es heutzutage erschwingliche oder auch sehr teure Stoffe und gewandungen gibt, außerdem kann sich nicht jeder alles leisten und das war auch im mittelalter so gewesen. Wie authentisch auch immer, wichtig ist doch das man spaß am mittelalter hat und sich auch ein wenig damit beschäftigt und auch den touris etwas sinnvolles erklären kann. Dem touri ist es eh egal ob man stoffe aus wolle oder baumwolle trägt, hauptsache man kann es dem touri richtig erklären, was im mittelalter eigentlich üblich war, Authentisch gibt es nur im Museum.
 
Stop Hummelchen! Ich sehe keinen Grund für gekränkte Reaktionen in diesem Thema. Kann es sein, daß du gerade einiges in deiner Wut durcheinander wirfst, was hier gar nicht (mehr) hinein gehört? Wenn jemand mit mir über die Fasern und Gewirke im Mittelalter diskutieren möchte, dann lasse ich mich gerne im verlinkten Seitenthema darauf ein. Hier bitte nicht mehr. @ Heribert: Danke, du bringst es auf den Punkt! ^^ vielen Dank, der Viator
 
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Ich denke die Frage nach dem "A" steht hier im Vordergrund - oder irre ich mich da ? Wir als Anfänger (gerade ein Jahr dabei) haben definitiv nicht den Anspruch "A"-mäßig zu sein. Das Gewand meiner Frau (unter Berücksichtigung meiner Signatur "Nicht 100% "A" - dafür aber 100% Spaß :)" hat tatsächlich unter 100€ gekostet. Warum ? - eben weil wir nicht das "A" in den Vordergrund stellen - das große Möbelhaus mit dem gelb-blauen Wappen gerade den Leinenstoff wegen Umbau nahezu "aus dem Fenster geworfen hat" - wir auf Großvaters Dachboden eher zufällig größere, wunderbare Lederreste des Urgroßvaters (war Feintäschner) gefunden haben - und meine Angetraute viele, viele Stunden damit verbracht hat Schuhe, alle Lederarbeiten sowie Unter- und Überkleid zu nähen (Schuhe / Lederarbeiten per Hand, Kleidung an der Maschine, Schnitte aus dem Web bzw. Karfunkel) Die "Kostentreiber" waren das Messer und ein Weidenkörbchen. Wer mag kann ja mal schauen: http://www.taurachsoft.com/bogensport/images_2009/MA_aus53.jpg Zu dem Foto (aus Mai 2009) ein paar Anmerkungen: - das Trinkhorn wurde mittlerweile in die Schublade verbannt - der Löffel ist handgeschnitzt (war mal ne nette Arbeit sommers am Lagerfeuer im Garten) - die gezeigten Schuhe sind nicht die nach alten Vorlagen (s.o.)genähten (Austausch erfolgte erst kürzlich) - Socken sind handgestrickt - "normale" (= moderne Unterwäsche) Ich möchte deshalb betonen dass ihre Darstellung eher den Hauch von "so könnte es gewesen sein" als "genau so war es hat". Eben ganz nach unserem Motto: "Nicht 100% "A" - dafür aber 100% Spaß". By the way: ich habe sehr große Achtung für jeden, der sich möglichst "A"-mäßig bewegen möchte. Und ich glaube nicht dass es mit unter 100 Euronen machbar ist. Für uns ist es zum einen eine Frage des Geldbeutels als auch des Zeitaufwandes - beides ist begrenzt. Daher haben wir uns für "unsere" Kompromißlösung entschieden. Auch bin ich der Meinung, dass da jeder seinen eigenen Stil finden soll und muss. Daher schliesse ich mich einem meiner Vorschreiber an erst einmal "in Zivil" ein paar VA zu besuchen, vielleicht Kontakte zu Gruppen aufbauen und sich darüber klar werden, was man wie darstellen möchte. Aber dazu gibt es in diesem Forum ja genug Beiträge und gute Tipps. Wir würden sicherlich einiges anders machen bzw. gemacht haben, wenn wir schon vorher auf dieses Forum gestoßen wären. Aber als Anfänger gleich "in die Vollen zu gehen" halte ich persönlich nicht für sinnvoll.
 
Wie viel muss ein Anfänger in seine historische Gewandung investieren, damit er/ sie einigermassen authentisch (basierend auf der jeweiligen Quellen- und Fundlage der Epoche) aussieht?
die Frage danach war explizit im Thema historische Grundlagen gestellt. Dass hierbei über belegbare Kleidung diskutiert wird steht für mich erst gar nicht zur Frage.
Dem touri ist es eh egal ob man stoffe aus wolle oder baumwolle trägt, hauptsache man kann es dem touri richtig erklären, was im mittelalter eigentlich üblich war, Authentisch gibt es nur im Museum.
mir ist es alles Andere als egal. Das Thema schließt außerdem Museumsveranstaltungen mit ein...da halte ich die 100 Euro für untertrieben, ich mache keine Darstellung und bin trotzdem schon weit über 100 Euro ;)
Aber als Anfänger gleich "in die Vollen zu gehen" halte ich persönlich nicht für sinnvoll.
warum nicht? Halte ich für sehr sinnvoll. Alles auf einmal kaufen ist eh unmöglich, weil einem dazu das Wissen fehlt. Es gibt viele Menschen die von Anfang an wissen was sie möchten, jedenfalls mehr als man denkt ;) Warum dann mit halben Sachen anfangen die man hinterher wegwirft?
 
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Original von Renatus Bei uns in Österreich beim Textil Müller in Klosterneuburg bei Wien (also bei mir ums Eck) bekommt man Naturfarbenen Wollstoff in Leinwand oder Gleichgratbindung schon um 5-6 Euro der Meter bei einer Stoffbreite von 140-150cm. Leinen Natur in Leinwandbindung gibt es schon um 3 Euro der Meter.
naturfarbenen Wollstoff in Kritzendorf? Hätt ich da noch nie gesehen^^ Aber der Wollstoff um 5-6 Euro ist keine reine Wolle, das ist meistens 35% Wolle 65% Polyester... Letztens hatten sie 100% Wollstoff, aber leider nur Strickwalkstoff ... der kostet dann auch dort seine 15€ und aufwärts...
 
Ja ich weiß, worum es ging. Aber wie gesagt, ich kaufe beim Discounter echtes Leinen um 5 Euro der Meter, Wolle meist billiger, und nähe alles selbst. Da wirds für normale Leute schon knapp mit 100 Euro. Und ich hab noch eine Bäuerliche Darstellung gewählt, da brauchts keine großartigen Borten usw. Also es wird auf jeden Fall sehr sehr knapp mit 100 Euro. Und fürs Teilnehmen am Marktgeschehn wird ein Becher bzw ein Messer und ein Beutel unumgänglich sein. Eine Darstellung einer Gutsherrin fängt auch nix mit den Schlüsseln an, die sie am Bund hängen hat, trotzdem sind sie unumgänglich.
 
Original von Nobody2k
Original von Renatus Bei uns in Österreich beim Textil Müller in Klosterneuburg bei Wien (also bei mir ums Eck) bekommt man Naturfarbenen Wollstoff in Leinwand oder Gleichgratbindung schon um 5-6 Euro der Meter bei einer Stoffbreite von 140-150cm. Leinen Natur in Leinwandbindung gibt es schon um 3 Euro der Meter.
naturfarbenen Wollstoff in Kritzendorf? Hätt ich da noch nie gesehen^^ Aber der Wollstoff um 5-6 Euro ist keine reine Wolle, das ist meistens 35% Wolle 65% Polyester... Letztens hatten sie 100% Wollstoff, aber leider nur Strickwalkstoff ... der kostet dann auch dort seine 15€ und aufwärts...
Dann musst halt das nächste mal besser schauen.Mit Naturfarben meine ich Naturweiß oder Naturbeige,Naturbraun.Alles aus 100% Wolle. Ich habe dort oft schon 6-7 Stunden am Stück verbracht,bin 3-4 mal die Woche hingefahren,habe Herrn Müllers Lager durchstöbert und weis das er das hat.
 
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Original von Arnulf Aber als Anfänger gleich "in die Vollen zu gehen" halte ich persönlich nicht für sinnvoll.
Hallo Arnulf, wenn ich euch so sehe und das lese was du geschrieben hast, finde ich uns vor ein paar Jahren wieder... Nun aber zu dem Zitierten Teil: Ich denke viele Anfänger gehen erstmal in die Vollen und das ganz im negativen Sinne. Da wird Zeugs gekauft und geordert, weil man das auf dem Markt bei vielen gesehen hat und die Gruppe das auch so macht, und die sind doch sonst so gut... Erst später greift man vielleicht mal nach einem Buch oder liest in einem Forum und greift die Quellenangabe auf, recherchiert weiter... und dann sieht man seine Erstaustattung plötzlich mit anderen Augen. Ich darf das schreiben, ich gehöre zu den *man* die das so gemacht haben, eigentlich habe ich es noch ne Nummer schärfer gemacht, weil ich mir meinen Anfangsmurks maßschneidern hab lassen... und um nun noch einen Bogen zum Ursprungsthema zu spannen: Ich halte 100 Euro für sehr knapp. Einfach weil es in meiner Gegend keinen Stoffhandel gibt. Das große Möbelhaus hat zwar Leinen, aber keine reinen Wollstoffe. Also muß ich in den Fachhandel Frankfurt und Kassel wären da wohl die nächsten Einkaufsquellen. Und selbst für *gute* Fachhandelspreise sind die 75 Euro die ich bei Ike* an der Kasse rausbekomme nicht ausreichend. Wenn ich dann noch Wolle kaufen muß für die nadelgebundenen Socken: reine Schurwolle 100 gr. : 10 Euro sind ein realer Preis. Und nun habe ich immer noch keine Schuhe an die Füße... Auf 200 Euro lass ich mich ein: einfache Grundausstattung. LG Fylgja
 
Hallo, Arnulf ihr habt uns in Laubach gesehen... Auch wir sind immer noch auf dem Weg. Ich habe noch einige Baustellen, die ich verfeinern möchte und es gibt einige Dinge die ich nur interpretieren kann. Und auch wir sind hier zu fünft. Wir haben Zeit. LG Fylgja
 
Original von Ollibert @Courgan: Warum steht bei einer Grundausstattung das "A" an 2. Stelle? Natürlich sollte ein Neuling erstmal reinschnuppern, aber wie soll das aussehen? Soll der Neuling die ersten fünf Märkte in seinem Nesselstoff-Tagelöhner-Outfit als Tagesbesucher anschauen, um sich dann zu entscheiden? Also bei 2 € Nesselstoff wäre mir schon fast die Zeit fürs Nähen zu schade. Und bevor ich in einer Gewandung für 25,- mal ganz schön ambientig peinlich aussehe, kann ich auch Märkte, Lager oder Museumsveranstaltungen in modernem Zivil anschauen und mich informieren. Wirklich lagern geht weder ausschließlich mit der vorgestellten Grundausstattung noch mit der Reinschnuppervariante. Wir hatten bei einem der letzten Lager einen Bekannten eines Gruppenmitgliedes dabei, der für zwei Tage mit alten Sachen schon erfahrener Gruppenmitglieder ausgestattet wurde und bis auf seinen Schlafsack konnte er jeder 3-m-Regel mehr als standhalten. Ich finde die Idee, Einsteigern mit einem Leitfaden zu helfen ja gar nicht so schlecht, aber Pauschalisierungen sind da sehr problematisch.
Hallo Olli, Zuerst möchte ich mal auf deine erste Frage eingehen. Warum steht bei einer Grundausstattung das "A" an 2. Stelle? Viele von uns waren auf Mittealtermärkten und haben die Marktluft geschnuppert und waren von der Musik begeistert. Also man will auch irgendwie dazu gehören und kauft sich ein Leinenhemd, Hose, blablabla Das kennen sicher die meisten von uns und haben das auch durchlebt. Irgendwann packt einen der Ehrgeiz und man möchte ein Kreuzritter sein, weil man die mal am Fernsehen gesehen hat oder weil man mit einem auf einem MArkt ins Gespräch kam. Also zaubert man sich etwas zusammen. und kauft sich womöglich viel unnötiges Zeug. Jetzt sitzt man irgendwo auf einem Markt bei Wikingern am Lager und findet die auch klasse und entschließt sich dann doch lieber ein Wikinger zu sein. Also ändert man ggf das ab was man hat, oder bastelt sich wieder was zusammen. Ich behaupte jetzt mal ganz einfach, dass keiner so wirklich vom ersten Moment an wußte, was er machen wollte. Dann deine 2. Frage: Soll der Neuling die ersten fünf Märkte in seinem Nesselstoff-Tagelöhner-Outfit als Tagesbesucher anschauen, um sich dann zu entscheiden? Wie gesagt, viele von uns haben so angefangen. Und wieviele Neueinsteiger besuchen denn im Jahr jedes Wochenende einen Markt? Ich habe fast 6 Jahre gebraucht um zu wissen, was ich will. Und ich kann nur mit dem Geld arbeiten, das ich zur Verfügung habe. Heute werde ich oft gefragt, wie man anfangen soll und ich empfehle erstmal reinzuschnuppern. Ich habe Jungs in meiner Gruppe, die wenig Taschengeld bekommen, und froh sind, wenn sie im Jahr das Geld zusammen bekommen, um sich ein Baumwolluntergewand und ein Leinenübergewand von mir nähen zu lassen. Soll ich zu denen jetzt sagen, dass sie nicht mitmachen dürfen, nur weil die Eltern da nicht dahinter stehen und ihnen das Geld nicht nachwerfen? Uns ist klar, dass wir so gar nicht erst auf Museumsveranstaltungen zu gehen brauchen. Bei mir steht im Vordergrund, dass die Jungs eine sinnvolle Freizeutgestaltung haben und lernen, dass sie mit ihren Fingern mehr machen können, als in die Tastatur zu hauen, in der Nase zu bohren oder sich einen .... Viele Kinder und Jugendliche wären froh, wenn sie ein solches Angebot hätten. Handwerklich was zu lernen, am Lagerfeuer sitzen, im Lager Strukturen erleben, die sie von Zuhause nicht kennen. Wenn diese Jugendlichen mal selbst Geld verdienen, bis dorthin vielleicht entschieden haben, welche Darstellung soe machen wollen, dann ist der Grundstein gelegt um die Gewandung entsprechend zu gestalten.
 
Die Diskussion mausert sich zu einer konstruktiven Auseinandersetzung - weiter so! ^^ Der wichtigste Faktor bei der ersten Gewandung ist die Zeit und - was niemand unterschätzen sollte - der Spaß an der Sache. Fylgia und Courgan haben das sehr gut auf den Punkt gebracht. Ich spreche noch einmal mit einer bekannten von mir, die ein sehr knappes Budget hat und mit einer Hochmittelalter - Rekonstrukton (keine Musealen Ambitionen!) anfangen möchte. Der Erfahrungsbericht und die Bilder folgen, wenn das Projekt fertig ist. viele Grüsse, der Viator
 
Soooo, auf die Gefahr mich total abzuschiessen! Ich bin bekennender "Kostümcamper", allerdings versuche ich den Besuchern auf den Märkten schon zu erklären wo die Unterschiede zwischen meiner "Darstellung" und dem "echten MA" liegen. Neulingen, die mal "schnuppern" wollen empfehle ich auch einfache Gewandung, sprich Tunika, Kopftuch, Schuhe von z.B. CP (Frauen) oder Hose, Tunika, Schuhe von z.B. CP (bei Männern) bei "normaler" Unterbekleidung, bevor die Leute sich in Unkosten stürzen für Pannesamt und allen anderem "Dreck" der ihnen oft auf den Märkten als original/autentisch angedreht wird. Dabei sage ich: es kann auch BW sein, zum Anfang (schnuppern). Sollte jemand von Anfang an (hab´ich noch nie erlebt) echtes Interesse an historisch korrekter Darstellung haben bekommt sie/er gerne Tipps in dieser Richtung. Sollte sich ein wirkliches Interesse am "Hobby" MA herausstellen kann man übergangsweise diese Sachen noch als "Unterwäsche", die keiner sieht", nutzen. Was nachher jeder daraus macht bleibt dann ihr/ihm überlassen.
 
Ui, hier hat sich ja heute Einiges getan :) Hallo Courgan, da hast du schon recht, viele sind durchs Marktluft schnuppern "so reingerutscht" und klar, es ist schwer von Anfang an zu wissen in welche Richtung es gehen soll. Und grundsätzlich ist das ja auch gar nicht verkehrt, wenn man erst mal Erfahrungen sammelt. Fylgja beschreibt das ja auch ganz schön. Aber hier ging es ja um Empfehlungen, die man einem Einsteiger quasi ans Herz legen kann/ möchte und da kann ich nur von abraten, erst einmal irgendwas zu kaufen, das böse "A" außer Acht zu lassen und dann genau die gleichen Fehler zu durchlaufen, die andere schon vor einem gemacht haben. Nur, um dann irgendwann von einer "Marktambientigen Darstellung" auf eine eher authentische Darstellung umzusteigen.
Soll der Neuling die ersten fünf Märkte in seinem Nesselstoff-Tagelöhner-Outfit als Tagesbesucher anschauen, um sich dann zu entscheiden?
Diesen Satz habe ich eigentlich wörtlich auf die hier ausgesprochene Empfehlung bezogen, man solle als Tagelöhner in Nesselstoff-Tunika und Nesselstoff-Bruche, also in dünnen Klamotten ohne Schuhe auf einen Markt gehen. Das kann ich doch nicht ernsthaft einem Neuling empfehlen. Natürlich muss man manchmal aus Kostengründen Abstriche machen, das bestreite ich gar nicht. Aber deswegen muss man ja nicht seinen eigenen Anspruch außer Acht lassen. Es findet sich mit etwas Glück auch schonmal irgendwo auf Flohmärkten günstiges Bauernleinen oder ein Restposten Wollstoff in irgend einem Stoffladen. Meine erste Wolltunika war aus gelbem Wollstoff, 2 m auf 1,50 für 16 Euro als Restposten, sah aus wie zwiebelgefärbt. Dass ich sie vorm ersten Tragen im Trockner ruiniert habe, steht auf einem anderen Blatt. Heute hat sie der Sohn eines guten Freundes als dicke "Filztunika" :D In unserer Gruppe gibt es auch zwei 16jährige, die das Geld nicht so locker sitzen haben und trotzdem können sich die paar Klamotten, die sie haben sehen lassen. Roland le Normand ist ja hier im Forum, bestes Beispiel :) Hallo Arnulf,
Ich möchte deshalb betonen dass ihre Darstellung eher den Hauch von "so könnte es gewesen sein" als "genau so war es hat". Eben ganz nach unserem Motto: "Nicht 100% "A" - dafür aber 100% Spaß".
Ich habe Achtung vor jedem, der sich ans Handarbeiten wagt und eigenhändig Ausrüstung erstellt. Und jedem, wie seine Zeit und sein Geldbeutel. Wenn jemand sagt, ich entscheide mich bewusst für eine Kompromisslösung, kann ich damit sehr gut leben. Andereseits gehen wir alle in diesem Hobby gewisse Kompromisse ein. Wo diese anfangen, liegen allein im eigenen Anspruch begründet. Ich glaube, ich weiß, was du mit obigem Satz sagen möchest, aber so wie er da steht, sehe ich das sehr problematisch. Gerade "so könnte es gewesen sein" bedeutet für mich "authentisch", denn anders kann man ja gar nicht vorgehen. Sobald und je mehr man Materialien benutzt, die es so nicht gegeben hat, sobald man Kleidungsstile, Ausrüstungsteile usw. aus verschiedenen Zeiten mischt, entfernt man sich doch umso mehr vom "so könnte es gewesen sein" Eine sehr gute Wikingerdarstellerin, ehemals hier im Forum, hatte immer eine sehr schöne Signatur, die ich gerne aufgreifen möchte: "A - und Spaß daran!" In diesem Sinne Ollie
 
Heribert von Werden,
Wie authentisch auch immer, wichtig ist doch das man spaß am mittelalter hat und sich auch ein wenig damit beschäftigt und auch den touris etwas sinnvolles erklären kann. Dem touri ist es eh egal ob man stoffe aus wolle oder baumwolle trägt, hauptsache man kann es dem touri richtig erklären, was im mittelalter eigentlich üblich war, Authentisch gibt es nur im Museum
Also naja, allein darüber könnten wir jetzt eine ellenlange sich seeehhhr wahrscheinlich wieder irgendwann im Kreis drehende "A"-Diskussion führen. Da unterstellst du dem Touri aber einiges. Ich denke schon, dass viele nicht wissen, dass es im Mittelalter z.B. keine reinen Baumwollstoffe gab und man ihnen durch eine möglichst authentische Darstellung sehr anschaulich einige Dinge bewusst machen kann und mit "Hollywoodritter-Mthen" aufräumen kann. Naja, letztendlich jedem so wie er meint...
 
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Sorry Leute, ich hab´noch nie erlebt das ein "Frischling" die Frage nach "A" gestellt hat, (schön wär´s), Die meisten wollen Edeldame/Ritter sein, und bei den Männern kämpfen, egal wie. Bei der Frage nach Lagerpflichten (Holz holen, Feuer unterhalten, abwaschen, Gemüse putzen, usw.), "BLUPP".
 
Off Topic: Wenn ein Teilnehmer meint, mich wegen einem Knopf entwerten zu müssen, weil er nicht zur beabsichtigen Darstellung passt, bezeichne ich das wohlwollend als nicht - mittelalterliches Darsteller- bzw. "Gruppen - *VOM VERFASSER ZENSIERT"*. Personen, welche diesem besonderen "Sport" frönen verfolgen mich seit meinem ersten Markt 2003 und haben bei mir einen ganz besonderen Stellenwert, der unterhalb von dem liegt, was ich mir von den Schuhen putze. :) Das selbe gilt für neulingsfeindliche Living - History Darsteller, die vergesen haben, daß sie irgend wann auch einmal grün hinter den Ohren waren. Wichtig -> dieses Posting ist keine Kränkung gegenüber einzelnen Personen oder Gruppen! viele Grüsse, der Viator * Es ist bemerkenswert, wie ein Begriff aus der Falknerei durch die Jahrhunderte eine völlig andere Bedeutung bekommen hat. :D
 
Ich bin ein Frischling! Ich besitze noch kein einziges Kleidungsstück. Ich besitze noch kein Schwert, nicht einmal ein Messer. Und warum bin ich hier im Forum? Ich denke es gibt genug Frischlinge die vor dem Kauf eines "Kostüms" gucken was "A" ist und viel lesen. Und wenn die dann eine Veranstaltung suchen wo man als Frischling nicht ausgelacht wird wegen der Fehler die man nicht vermeiden kann dann ist das meistens MPS und da ist es SCH.... egal wieviel mühe oder Geld du in dein Kostüm gesteckt hast. Dafür reichen dann auch 100€ als grundstock und Baumwolle, da gibts schließlich auch Pommes mit Ketchup. Ich für meinen Teil brauche bestimmt noch 1-2 Jahre und garantiert mehr als 200€ für meine Austattung. Und dank dieses Forums und dem Austausch hier werde ich hoffentlich die schlimmsten Fehler nicht machen aber perfekt, ne ich hab keine Zeitmaschine. Ich finde wir sollten uns wieder mehr um das Kernthema kümmern. Aus was und wie mache ich möglichst autentisch meine Klamotten. Gerne auch wo bekommt man welchen Stoff. Oder wer verkauft gebrauchtes/abgetragenes denn schon damals wird niemand komplett neu gewandet durch die Gegend gelaufen sein.
 
So lieber Viator, jetzt sage ich auch mal Stop anderen Leuten wirfst du vor, Beiträge nicht richtig zu lesen, eröffnest einen Nebenthread und stellst da falsche Tatsachen ein. Juchuh Ich zitiere mich mal selber:
Baumwolle findet sich im Mittelalter wenn, ausschließlich als Mischgewebe, mit Leinen, aber auch mit Wolle oder Seide und ist nicht vergleichbar mit heutigen Baumwollstoffen. Und wenn man so ein Mischgewebe möchte, geht's wieder an den Preis. Laut Wikipedia waren englische Spinner bis 1750 nicht in der Lage, Baumwollfäden zu spinnen, "die ausreichend fest genug waren, um reine Baumwollgewebe herzustellen". Auch wenn Wikipedia als Quellenangabe schon reichlich diskutiert wurde, Baumwolle im Mittelalter ist nicht zwingend mein Spezialgebiet, aber unter den Stichworten "Baumwolle" oder "Barchent" findet man bestimmt weiterführende Literaturangaben.
Wo schreibe ich in diesem Text, dass es im Mittelalter keine Baumwolle gegeben hat? Wo schreiben dies trixiemueller oder Hummelchen? Können wir festhalten, dass es im europäischen Raum bis 1750 keinen Nachweis für reine Baumwollstoffe gibt? JA, Barchent ist für das Mittelalter nachgewiesen, das schreibe ich doch sogar in obigem Absatz. Nochmal für alle: es gab im Mittelalter Mischgewebe aus Baumwolle und anderen Fasern wie Leinen, Wolle oder Seide. Was sollten wir daraus schließen? Dass wir keine reinen Baumwollstoffe in heutiger Machart und heutigem Verständnis für eine ernsthaft angestrebte Darstellung in Betracht ziehen sollten. Mischgewebe können je nach Machart durchaus für gewisse Darstellungen und Zeitfenster genutzt werden. Nur gebe ich da zu bedenken, dass es die wahrscheinlich nicht so preisgünstig gibt wie Nesselstoffe. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Ich hoffe, wir haben das Thema Baumwolle so langsam abgehandelt, hast du zu den anderen Punkten, die ich aufgeführt habe denn gar nichts zu sagen? Naja, ich will den HaithabuBogen ja auch nicht überspannen... Edit: Rechtschreibfehler
 
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