Wilfried
Well-known member
OI: Das könnte auch am Essen liegen ;-)
Jep, das kann ich so unterschreiben. Wer mal überlegt, nen Franken der Karolingerzeit darzustellen und - um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen - "mal kurz ein bisschen" googlet, findet so ziemlich gar nix. Und sich dann trotzdem in die Bibliothek zu hocken und sich durch Mengen an Literatur zu wühlen, braucht eine Menge an Idealismus ;( Der zweite Punkt, den du angesprochen hast, ist wohl so eine Art Teufelskreis. Die Leute lassen sich von anderen dazu "anstecken" eine Darstellung zu machen => sie wählen eine, die sie an anderen Leuten schon gesehen und für interessant befunden haben => es gibt weiterhin nur die Darstellungen, die es bisher auch schon gab. Weil bisher niemand nen Franken dargestellt hat, macht das auch zukünftig keiner. Wir beide sind da wohl die große Ausnahme ;( Aber jetzt :back Ich trage als "brave katholsiche Fränkin" ne Heiligenfibel am Mantel - bisher hat mich noch NIE jemand darauf angesprochen... Fällt wohl nicht so auf...In der Regel schrecken eher zwei Dinge von einer Frankendarstellung ab: 1. Der Aufwand, hauptsächlich bei der Recherche. 2. Der Umstand, dass man meist bereits seit geraumer Zeit in eben der netten, bestehenden Wieauchimmer-gruppe ist, mit der die ganze Mittelaltersache vor Jahren angefangen hat und in der man sich einfach wohl fühlt. Und die Erstgruppe oder Erstdarstellung ist ganz, ganz selten eine außerhalb des Mainstreams. Ich hab aber den Eindruck, die Franken nehmen in letzter Zeit ein bisschen zu.
stimmt, die macht ja (deswegen?) auch kaum jemand. Zumindest im Vergleich zu Wikingern. Um mal mein etwas eindimensionales Argument mit der Recherche zu erweitern: Franken, Sachsen, Alemannen und Sueben sind in Film und Fernsehen kaum vertreten. Die "gängigen" Darstellungen dagegen schon. Da lassen sich bestimmt viele davon inspirieren. Beweis: Jack Sparrow. Vor dem Film waren keine Piraten in nennenswerter Zahl unterwegs.Das mit der Recherche gilt aber auch für Allemannen, Schwaben und die diversen Sachsen.
Dem stimme ich voll und ganz zu. Es gibt nichts schlimmeres als eine Templerdarstellung wo ein Thorshammer offen über der Templergewandung getragen wird (So in Seesen dieses Jahr gesehen). Der tief im Bewußtsein und im Alltag verankerte christliche Glauben ist heute nicht mehr existent. Es ist auch sehr schwer bis unmöglich das auf einem Mittelaltermarkt umzusetzen. Das hängt auch damit zusammen das man "Jesus" in einem normalen nicht mehr einbinden kann ohne dafür belächelt zu werden.Meines Erachtens geht HoMi Darstellung ohne christliche Aspekte nicht.
Eine Verstellung sehe ich darin nicht. Persönlich habe ich auf MA-Veranstaltungen auch schon gesehen oder vielmehr sehen müssen wie Ordensdarsteller (vom "Templer" bis hin zum "Franziskaner") sich an einer Theke der Taverne einen Becher Met nach dem nächsten reinkippten und dumme Sprüche kloppten. Nun möchte ich nicht "päpstlícher als der Papst" sein aber wenn ich eine bestimmte Darstellung wähle und diese auf dem Mittelaltermarkt auch "lebe" dann sollte eine einigermassen passende Art des Auftretens dazugehören.Aber ich denke zumindest mehr darüber nach, WIE ich Sachen sage. Sowohl in meiner ritterlichen als auch in meiner mönchischen Darstellung. Vielen ist eben soetwas zu anstrengend - oder sie werten es als "Verstellung".
Oder,und die finde ich genauso ätzend,die "Odin-statt-Jesus!"-Freaks. Denn,auch wenn mein Wissen darüber sehr rudimentär ist,war es meines Wissens eben nicht so dass die skandinavischen Stämme/Völker einfach nur zwangsmissioniert wurden sondern gerade die "kleinen Leute" durchaus nicht selten gerne den christlichen Glauben annahmen.Einfach, weil mir diese metschwangeren "Odin!"-Tavernenbrüller auf die Nerven gehen.
Enter your email address to join: