Panzerreiter
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Lorbi, Du bist nicht allein... :trink02
@ Amalia Das ist auch die einzig richtige Haltung, den Hohlköpfen gegenüber und schließlich sind solche Aktionen deren offen zur Schau getragenes Armuts - Zeugniss und nicht deines .weist du wie oft leute an mir vorbei gehen und hey wir sind heiden singen.... oder so sprüche von wikis "hey schwester wird zeit dir die unschuld zu nehmen" sowas hör ich doch gar nimmer
@ El Lorbo + Panzerreiter Auch ich war schon Zeuge, wenn auch nicht Opfer, von solchen Schwachmaten - Performances, aber das kommt in erster Linie von Leuten die sich dem Arschkrampentum verschrieben haben und nicht dem MA, - egal welcher Epoche oder Religion.ich stehe im Wald, Freunde... von allem Heftigen, was hier berichtet wird, habe ich auf den von mir heimgesuchten Märkten noch nichts erlebt
Ich denke, die von dir angesprochenen Darstellungsrichtungen gehören eindeutig zur Spaßfraktion. Die arbeiten nicht aktiv gegen das Christentum, sondern finden es einfach "cool" zu provozieren. Jedes andere Thema wäre ihnen da auch recht, aber der Glaube ist immernoch eines der brenzligsten Themen. Und vielen fällt es leichter laut Odin zu rufen, als im stillen Gebet zu versinken.Ich weiss jetzt nicht ob ich vielleicht missverstanden wurde - aber um diese 2 Sorten Leute, die Amici aufzählt ging es mir auch - einerseits die "Wikis weil so cool und ich kann da die Sau rauslassen", und auf der anderen Seite die "Ritter mit andersgläubiger Abstammung", beide mehr oder weniger darin motiviert, dass man es nicht nur passiv mit der Kirche gut sein lassen will, sondern tatsächlich meint, gegen das Christentum aktiv arbeiten zu müssen. Vielleicht ist es auch ein regionales Phänomen, aber ich habe mich stellenweise schon fast bedroht gefühlt bzw sah das Bedürfnis, rechtfertigen zu müssen, warum ich als gläubiger Christ eine Darstellung aus einer zweifellos christlich geprägten Zeit auch tatsächlich christlich anlege. Die Vokabel "Kirchenfeindlichkeit" scheint mir wirklich nicht zu hart zu sein für das was ich da beobachte.
Danke Amici, Du sprichst mir gerade sehr aus dem Herzen. Eine christianisierte Birka-Darstellung ist oft auch auf Märkten nicht leicht. Viele gerade "Wiki"-Darsteller haben Probleme damit, dass man eben NICHT ausschließlich dem alten Glauben anhängt. Oft bekomme ich (von Besuchern wie von Darstellern) ein "Oh" und einen betretenen Blick, denn das wäre ja in etwa so, wie wenn ein Cowboy im 19. Jahrhundert auf einmal "Manitu" anbeten würde. PS: Ich habe den Vergleich absichtlich überspitzt. Ich weiß, dass "Manitu" ebenso wie "Squaw" eine Verballhornung ist. Aber "der Große Geist" verstehen hier denke ich nicht alle...Daraus ergibt sich für mich eine Antwort auf die Frage, nämlich, dass das christliche Mittelalter nicht schwach vertreten ist, sondern viel zu viele Darsteller ihre realen Gefühle in ihre Darstellung einfließen lassen - meist auch noch mit Halbwissen oder einfach viele gröhlende Odinsrufer wahnsinnig auffallen während der ernsthafte Darsteller eines Wikingers um 998 aus Birka, der aber eigentlich Christ ist, nicht auffällt. Weil für den Besucher - hier ist zweitens - fest steht, der ist Wikinger, also glaubt der an Odin.
Ja Vielleicht. Aber wenn dieser Fred mir wieder mal eins zeigt, dann ist es: das die Leute die irgendwas (egal was) als innere Lebenseinstellung einfach in sich tragen, es ist da und man lebt es. Es darf ein äusseres Zeichen getragen werden,klar - aber meist ist es nicht nötig. :thumbup: Mich gruselt vor Menschen die ihre Religion wie eine Standarte vor sich her tragen. Damit ist jetzt nicht der Mensch in Dienstuniform gemeint, (Priester,Nonnen etc.) Sondern die Leute die ihre Einstellung ständig und Jedermann aufzwingen müssen. Egal welchen Glaubens. -------------------------- Was ich wirklich schauderhaft finde, ist wenn zB. auf Märkten kasperletetheatergleich Glaube gespielt wird. Ich finde das respektlos und als totales No-Go. :ritter07 Wie also lösen ? Religion hat zu früheren Zeiten eine ganz andere Rolle gespielt. Sie hat den Alltag beherrscht, und die Moral geregelt. Heute wird die Moral - du sollst nicht stehlen,betrügen,morden - doch mehr von Gesetzen geregelt als dies zu frühen Zeiten der Fall war. Ja auch früher gab es schon Gerichtstage, aber das "Gesetzbuch" war weniger ****, vieles ließ sich über das Drohen mit dem das Fegefeuer regeln, vermute ich. Den Zeitgeist von damals, in religiöser Sicht nachzuspüren, finde ich genau so schweirig, wie den Hunger und die Kälte im Winter, und die Freude über die ersten Feldfrüchte, im Frühjahr. Ich finde es schwierig den Glauben respektvoll wieder zuspiegeln. Respekt vor dem Glauben wie er heute gelebt wird, aber auch schwierig den Respekt unseren Vorfahren gegenüber. Ich treffe so viele Fettnäpchen, also klammere ich feige den Glauben in der Darstellung aus. Zumindest optisch. Eine Darstellung an sich, ist schon facettenreich, es gibt so viele Details, irgendwie reicht mir das. Die Bildbelege sagen mir, das es auch Menschen gab, die mit Sicherheit ihre Religion in sich trugen,aber keine optischen Kennezichen dessen trugen. Was nicht heißt das man sich nicht anständig darüber unterhalten kann.Seid mir bitte nicht böse meine Lieben, aber langsam habe ich den Eindruck dass sich die Aussagen wiederholen !?
...Du warst ein bisschen schnelle und hast es auf den Punkt gebracht! (Nur "Denglish" hätte ich es nicht ausgedrückt. )Was ich wirklich schauderhaft finde, ist wenn zB. auf Märkten kasperletetheatergleich Glaube gespielt wird. Ich finde das respektlos und als totales No-Go.
Lass mich das wieder auffrischen: Der Faktor, um den negative Prägungen die positiven überwiegen, beträgt in etwa 10. Soll heißen: Auf einen Hammer, den man erlebt und der einen schockiert, müssten, statistisch gesehen, etwa 10 positive Erlebnisse kommen, damit man unter'm Strich wieder einen "normalen" Eindruck hat. Deshalb bin ich ja skeptisch, ob da nicht vielleicht ein paar wenige krasse Ausnahmeerscheinungen total überbewertet werden.Aus der Psychologievorlesung habe ich noch dunkel etwas in Erinnerung:
Danke! Von dem, was ich vergessen habe, schreiben andere ein Abitur. :kopfhauLass mich das wieder auffrischen:
Huch und ich dachte das wäre nur ein regionales Phänomen! Ich lebe in Norddeutschland und von Hamburg aus fährt man nicht spaßeshalber als Tagesgast zu einer Veranstaltung in den tiefsten Süden Deutschlands. Hier im Norden Deutschlands, gerade im Hamburger/Schleswig-Holsteiner Raum, habe ich das eher mit der geographischen Nähe zu tatsächlichen Fundenorten assoziert als mit einem Revolluzertum egal wogegen. Aber bei genauerer Betrachtung: Wenn man mal den Schmuck (einschließlich Borten) außen vor lässt, erscheint mir eine frühmittelalterliche Ausrüstung im Vergleich zu einer hoch- oder gar spätmittelalterlichen Ausrüstung tatsächlich billiger zu sein. Zumindest dann, wenn ich einen Gerüsteten darstellen möchte und nicht nur einen einfachen Knecht, der ist zu allen Zeiten die kostengünstigste Darstellung und sollte für den Einstieg die zuvörderst angestrebte sein, meiner Meinung nach. Und ja, Adelige darstellen ist viel cooler als so einfaches Volk. Mann muss unsere Gruppe uncool sein. Bei uns in der Gruppe sind wir uns durchaus bewusst, dass wir als Darsteller des 13. Jahrhunderts in einem zutiefst christlichem Zeitfenster bewegen. Eben aus diesem Grund hat jeder bei uns in der Gruppe etwaige Glaubenssymbole anderer Religionen unter der Gewandung zu tragen. Es passt einfach nicht zusammen. Und wenn wir eine ernsthafte Darstellung machen wollen, müssen wir nicht fünfmal am Tag vor dem Altar zum Gebet niederknien oder ständig ein Ave Maria oder ein Vater unser auf den Lippen haben. Aber sich zumindest sonst wie "christlich" zu verhalten, ist auch von jemandem zu erwarten, der NICHT christlich ist. Und dazu gehört bei uns in der Gruppe zum Beispiel sich nicht grölend und pöbelnd in der Öffentlichkeit bewegen oder mit Alkohol die Birne so abzuschießen, dass man in der Nacht bei Sturm nicht mehr mit auf der Matte stehen kann, um das Lager abzusichern... @Silvia: Zumindest die Freude über die ersten Feldfrüchte eines Jahres kann ich wenigstens einigermaßen nachempfinden. Auch wenn vielleicht nicht mit so existentieller Notwendigkeit wie damals sind. Aber hey, als fünfjähriger Steppke, der Oma im Garten wühlen darf, ist es schon ein erhebendes Gefühl, wenn die ersten Erdbeeren reif sind oder die ersten Erbsen geerntet werden können...Oder anders, wieviele ernstzunehmende Darstellung nicht christlicher Vertreter gibt es, die nicht Wikis sind? Ich meine ich für mich wohne hier in Bayern. Treffe ich auf Märkten Darsteller von Nord- oder Westslawen? Nö. 90% Wikis, 10% Sarazenen
...aber über die vielen Feiertage, die meist einen kirchlichen Hintergrund haben, hat sich noch kaum jemand beschwert. Verschärft wäre die Situation, wenn Nichtchristen an christlichen Feiertagen arbeiten müssten. In Bezug auf Feiertage schauen alle neidisch auf das "christliche" Franken und Bayern und innerhalb des Bundeslandes Bayern sind die katholiischen Gegenden noch besser dran. Es hieß schon vor langer Zeit: "Wes´ Brot ich fress´, des´ Lied ich sing. :tanz01Ich selbst bin kein Christ und muss ehrlich sagen: Ich verstehe nicht, wie man einer sein kann (an was genau man da glauben muss, welche "Regeln" man sich auferlegt, wonach man sich richtet u.s.w.). Ich muss selbst regelmäßig vor den Feiertagen recherchieren, was es nun damit auf sich hat und was ich an dem Tag beachten muss, um nicht (wieder) von den anderen Dorfbewohnern mit Mistgabeln und Fackeln gejagt zu werden
Dein Gefühl kenne ich denn ich bin leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Eßbares aus dem Garten zu holen ist für mich eine Lebeneinstellung und auch ein Teil Lebensinhalt. Ja das meine ich: die existentielle Notwendigkeit. Denn wir holen uns heute im Winter, Knackiges aus dem Supermarkt, ist die Auswahl nicht so dolle, greifen wir, in die Tiefkühle. Wie muß es im Mittelalter gewesen sein, den ganzen Winter nur Getrocknetes,Körner,Mehl, und Fleisch, (soweit Fleisch zu haben war) auf der Speisekarte zu haben. Die Freude über den ersten grünen Sproß muß wesentlich größer gewesen sein. Ähnlich wird es mit der Religion gewesen sein. Man hatte nicht die Auswahl zwichen Gott oder kein Gott und wenn ja, welcher. Die Menschen hatten von dem was sie taten, große Sachkenntnis, aber vieles lag auch im Dunkeln, chemische oder physikalische Zusammenhänge,Wetterphänomene,Krankheiten und Gebrechen, was man nicht versteht, erklärt man sich gerne als Gott gegeben. Kriege,Auseinandersetzungen,Ungerechtigkeiten, das Leben war ungewisser als es das heute ist, keine Gewerkschaft die mit einem vors Arbeitsgericht zieht, keine Versicherung, die das vom Sturm abgedeckte Dach ersetzt, vermutlich hat man schon rein praktisch, auf Gott vertraut und gehofft. Das Fehlen von modernen Medien, wie Telefon, Zeitung, Radio, und somit Information: "ein Mama ich bin gut angekommen, mir geht es gut ..." wie hält man das aus ? Ein "Gott paß bitte auf,und beschütze" lindert die Sorge. Das sind alles Umstände,in die wir uns kaum hineinversetzen können. Oder doch ? Nach einem Wochenende Kostümcamping, bin ich mit mir und der Welt im Reinen. Abgesehen das man ein paar schöne Tage hatte, fällt der eigene Reichtum und Luxus mehr ins Auge. Die sanitären Einrichtungen, feste Wände, ein dichtes Dach, ein voller Kühlschrank, Vorräte im Keller, die Liste ist lang. Um wie vieles geht es uns heute besser, als den Menschen im Mittelalter ? Vielleicht liegt da auch die Wurzel dessen, warum Religion so out ist ? Textilien, Kleidung, Gebrauchsgegenstände zu rekonstruieren finde ich noch relativ einfach, aber die innere Haltung, Weltanschauung, den Glauben, nachstellen ? Schwierig.@Silvia: Zumindest die Freude über die ersten Feldfrüchte eines Jahres kann ich wenigstens einigermaßen nachempfinden. Auch wenn vielleicht nicht mit so existentieller Notwendigkeit wie damals sind. Aber hey, als fünfjähriger Steppke, der Oma im Garten wühlen darf, ist es schon ein erhebendes Gefühl, wenn die ersten Erdbeeren reif sind oder die ersten Erbsen geerntet werden können...
Es ist für die meisten "uncool"Was meint ihr, woran es liegt, dass auf Märkten das christliche Mittelalter verhältnismäßig so wenig dargestellt wird? Wo es doch tatsächlich genau andersrum war? Identifiziert sich eine zunehmend atheistische oder agnostische Gesellschaft leichter mit heidnisch religiösen als christlich religiösen Menschen? Oder woran liegt es?
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