Hallöle, :bye01 der christliche "Karneval" also die letzten Tage vor der Fastenzeit sind in der katholischen Kirche seit dem MA nachweisbar. Unter Papst innozenz III (119-1216) wurde z.B. 1207 am Fastnachtsonntag ein Spiel aufgeführt, in dem ein Bär, als Sinnbild des Teufel, junge Stiere als Sinnbild für den Übermut und die Lust sowie ein Hahn als Sinnbild der "Geilheit" getötet wurden. Papst Martin IV (1281-1285) hat 1284 eine Empfehlung herausgegeben Karneval zu feiern. Paul II (1464-1471) gilt als Erfinder des Sraßenkarnevals und Sixtus IV (1471-1484) erhob eine Steuer auf die Finanzierung eines Fastnachtessen. Clemens XI (1701-1721) erlaubte 1701 auch den Frauen eine Teilnahme an den Fastnachtspielen und ein anderer Clemens nämlich der XII (1730-1740) führte eine Fastnachtlotterie ein. Es existiert übrigens eine Dissertation aus dem Jahre 1612 aus Jena, die der Frage nachging welcher Papst denn die Fastnacht eingeführt hatte. Im 18.Jhd. versuchte die Aufklärung das religiöse Brauchtum auszurotten, scheiterte aber an der Bevölkerung einiger Regionen, die auch heute noch die Fastnacht "heilig" halten. In Wien wurde bis in das 18.Jhd. traditionell Fastnacht gefeiert, aber unter Maria Theresia wurden Feiern mit "Mummenschanz" verboten. Offizielle Begründung waren "Sicherheitsbedenken für die Bürger", inoffiziell aber die Angst vor einem maskierten Attentäter. Als Ersatz dienten dann die sog. Redoutenbälle in der Hofburg. Zum Thema Ei: Im MA waren mit Beginn der Fastenzeit alle Fleisch- und Milchprodukte verboten. Eier galten kurioserweise als "flüssiges Fleisch" und waren ebenfalls nicht erlaubt. Erst 1491 wurden die Fastengesetze erstmalig etwas gelockert und unter Papst Julius III(1550-1555) gab es Dispens für Butter/Öl, Eier und Käse. Interessant ist vor allem der, seit dem MA bekannte, Brauch des Fastentuchs ("schmachtlappen" im westfälischen Platt) Quelle: M. Becker -Huberti : Feiern, Feste Jahreszeiten, Herder Verlag