Gebühr in Freienfels 2012

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bis zum namhaften Likörhersteller
Jaaaah, Likör für uns alle!!!!! Es ist ein Brauch von Alters her, wer Sorgen hat, hat auch Likör! (oder eine Schlange und den Whisky dagegen) :zunge
 
dass die Märkte sich totlaufen -
Die große Zeit der Mittelaltermärkte neigt sich wohl dem Ende zu.
Sagt doch so was nicht. Das dunkle Wetter deprimiert doch schon genug.. Ich glaube nicht, dass sich eine mittlerweile gewachsene Szene von heute auf morgen verabschiedet. Das Mittelalter hat doch heute noch den gleichen Reiz auf die Menschen, wie vor 20 Jahren auch. Ich denke der Trend geht sogar noch immer weiter nach oben. Gut, wenn jetzt die Märkte mit so komischen Sitten anfangen, die Lagergruppen mit Kosten zu belasten, dann werden sicher einige von den "guten" Gruppen dort wegbleiben und sich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Diese Märkte werden dann in Kauf nehmen müssen, dass deren Anspruch und Qualität damit sinkt. Das heisst aber nicht gleichbedeutend, dass dort auch weniger Besucher kommen werden. Wenn es denen nur um Kohle geht, dann handeln sie marktwirtschaftlich noch nicht einmal so verkehrt. Wir wissen doch "geiz ist geil" und um die Billigangebote reissen sich doch alle. Aber glücklicherweise gibts ja auch noch den "Fachhandel" :D . Also Märkte, denen Anspruch und Qualität noch etwas bedeutet. Und ich bin davon überzeugt, dass ein Besucher für einen qualitativ höherwertigen Markt auch einen Euro Eintritt mehr zu zahlen bereit ist. Letztendlich ist dieser Schritt, den Freienfels mit dieser Entscheidung getroffen hat eine weitere Öffnung der Schere, die unsere "Szene" teilt. Wie gesagt, ich denke nicht dass die MA Märkte auf ein Ende zusteuern. Es geht nur einen Schritt mehr in Richtung "Gute Märkte - Schlechte Märkte". Nur - wer sagt den Leuten denn vorher, ob ein Markt gut oder schlecht ist? Und wie definiert sich "schlecht" in den Augen der Besucher?
 
Ich denke auch nicht das sich das Mittelalterhobby an sich tot läuft, aber eine Ausdünnung zugunsten "schöner Märkte" wäre schon wünschenswert. Das Freienfels sich selbst so disqualifiziert ist allerdings etwas überraschend... aber...wie war das mit den Müttern und den schönen Töchtern? :D :D
 
@Tjorven Ich weiß es nicht... Vielleicht bekomme ich meine Ordensbrüder ja überredet, dass wir den Markt nächstes Jahr nocheinmal überfallen und dann werd ich den Herren mal in ein Gespräch verwickeln und sehen, wies wirklich gemeint war. Im Zweifel stehen dann 10 hoch gerüstete OT-Brüder für einen Gottesentscheid hinter mir :D! @Das Lorb +1 für Whisky (ohne "E" - ein Kenner!) @Schmiedeteufel Spätestens wenn sich die Likörhersteller einklinken sind sie irgendwann alle schön (die Töchter, als vielleicht auch die Mütter, sofern man sie dann noch unterscheiden kann) :D! @Thread Ich denke auch, dass das Hobby nicht "untergehen" wird. Ulrich hat das gut beschrieben. Die Authentiker werden sich weiter auf private und museale Veranstaltungen verziehen und für die Mittelaler-Kirmes gibs irgendwo immer ein paar Blöde, die sich mal eben die Grobmiklamotte für ein bisschen "medieval camping" gönnen. Trotzdem habt ihr nicht Unrecht: Es werden immer mehr Veranstaltungen aus dem Boden gestampft, aber das auch nur, solange es sich lohnt. Irgendwan tritt eine "Übersättigung" auf und viele springen wieder von dem "Trend Mittelaltermarkt" ab. Das ist eigentlich ein natürlicher Prozess, wie man ihn überall in der Natur oder in diesem Fall der Wirtschaft findet. Wir können darauf aber durchaus Einfluss nehmen und diese Prozesse beschleunigen: Öffentlich Position beziehen, sich gegen solche Vorhaben wehren und Aufklärung betreiben. Direkt mit Veranstaltern sprechen und ihnen die Sachlage erläutern, bis die erkennen, dass Qualität ihren Preis hat oder , aber sich rentiert. Die Leute müssen aber auch wissen, warum sie die Qualität schätzen sollen und was diese Qualität ausmacht, die wir uns alle wünschen. Warum es besser ist sich historisch korrekte Pikten, Slawen und Normannen bei ihrem "authentisch nachgelebten" Akitvitäten zu beobachten, mal bei etwas "mitmachen" zu dürfen und etwas "gezeigt" zu bekommen, statt Party auf dem nächsten MPS zu machen und sich an ein paar prügelnden Tschechen oder besoffenen Wikis zu erfreuen. Möglicherweise bleiben einige dieser Mittelalter-Kirmesen bestehen um die Bedürfnisse des Partyvolkes zu befriedigen, aber durch diese "Ausdünnung" bekommen "echte Lager" wieder mehr Spielraum. Wichtig finde ich nur: Nicht resignieren, sondern informieren und diskutieren wo immer es geht. Mich persönlich hat nach solch einer Diskussion die stellvertretene Bürgermeisterin meiner ehemaligen Heimat als Ansprech- und Beratungspartner angefordert und sich sehr interessiert gezeigt, leider fand die Veranstaltung aus verschiedenen Gründen dann doch nicht statt. #Kurze Frage an die Mods: Wäre es möglich den Thread zu splitten oder die Diskussion in einem extra Thread weiterzufühen? Ich finde diese Diskussion um die Zukunft unserer Szene sehr schön und wichig. Liebe Grüße
 
@ Hermann von Eykstern A-Päpste aller Länder vereinigt Euch!! :groehl Nur Spass, ich stimme Dir sonst völlig zu.
 
OT: Hermann, wenn dann die Damen abstandhalten und nicht an den Heren rumfummeln, dürfte das auch kaum Diskussion geben ;-). Außerdem geht man nicht "hochgerüstet " auf den "Markt". Wenn ich sowas sehe, gucke ich immer, ob´s Messer "richtig" sitzt :)). Oder wollt Ihr da "Heiden" jagen??? Ich z.B. bin mit entspannten Bogen und verdeckten Pfeilen zum Turnierplatz und habe das da geparkt. Auf dem Rückweg war der Bogen auch entspannt, und das ganze wurde bei einer Bekannten geparkt. "Gerüstet zum Kampfe" ist als Gast grob unhöflich :)) OT OFF
 
naja... ganz totlaufen wird sichs nicht. Aber zumindest hier in Ö wird einerseits langsam doch, gerade bei Händlern, spürbar, dass die Kundschaft nachlässt. Bei den Gruppen muss man sagen teilt sich die Schere hier auch mit heuer vorallem zunehmend was "A" und "Gromi" betrifft, zumindest ist das mein Eindruck heuer gewesen, dass die Differenzen zwischen den 2 Seiten immer größer werden, aber auch die Gruppen, oft alteingesessene, plötzlich mehr aufs "A" gehen. Zudem setzt sich nun echt zunehmend stark das Thema "gerechte Gagen" auch für Handwerkslager durch und der Trend geht immer mehr zu VAs mit Anspruch und Museums-VA-Schwerpunkte, also wo es auch wieder für "bessere" Gruppen interessant wird/bleibt. Also einige große Feste könnten 2012 definitiv wieder interessant werden :)
 
Nur kurz OT Wilfried: Wir waren ohne Weibsvolk da ;)! In der Regel ziehen wir derzeit, wenn es das Wetter erlaubt, für Fotosessions für unsere neue Website, die gerade noch in Arbeit ist, ersteinmal in Rüstung los. Meist freut es auch das Publikum mit den "gerüsteten Rittern" ein Foto machen zu dürfen und wir wechseln später dann auf Zivil. Ansonsten sollte das nur den Charakter des "Richtduelles" unterstreichen. Liebe Grüße Phillipp
 
@Tjorven Ich weiß es nicht... Vielleicht bekomme ich meine Ordensbrüder ja überredet, dass wir den Markt nächstes Jahr nocheinmal überfallen und dann werd ich den Herren mal in ein Gespräch verwickeln und sehen, wies wirklich gemeint war. Im Zweifel stehen dann 10 hoch gerüstete OT-Brüder für einen Gottesentscheid hinter mir :D!
Prima - dann kommt uns besuchen!
 
Direkt mit Veranstaltern sprechen und ihnen die Sachlage erläutern, bis die erkennen, dass Qualität ihren Preis hat oder , aber sich rentiert. Die Leute müssen aber auch wissen, warum sie die Qualität schätzen sollen und was diese Qualität ausmacht, die wir uns alle wünschen. Warum es besser ist sich historisch korrekte Pikten, Slawen und Normannen bei ihrem "authentisch nachgelebten" Akitvitäten zu beobachten, mal bei etwas "mitmachen" zu dürfen und etwas "gezeigt" zu bekommen, statt Party auf dem nächsten MPS zu machen und sich an ein paar prügelnden Tschechen oder besoffenen Wikis zu erfreuen
Die Sache ist doch so: Viele Händler und auch MA Markt- Veranstalter machen das ganze hauptberuflich. Das heisst, sie müssen damit Geld verdienen um ihren Lebensunterhalt zu bezahlen. Um dann natürlich möglichst viele Leute auf einen solchen Markt zu locken bedarf es schon einiger "Attraktionen". Ein Gaukler, eine Band, ein Turnier oder auch einen Schaukampf gehört für viele eben dazu. So was wollen doch die Leute sehen. Und wenn Mami und Papi am Wochenende die Kinder schnappen und mal schön das Mittelalter erleben wollen, dann gehört auch Bratwurst, Bier, Pommes und Cola dazu. Die Kiddies bekommen alle ein Holzschwert, ein schönes Plastikschild und dazu einen Helm aus Pappe mit einem hübschen Federbusch. Abends sind dann alle zufrieden: Die Kinder, weil sie ordentlich was abgestaubt haben; die Eltern, weil sie ihren Kindern einen tollen Tag geboten haben; die Händler, weil sie guten Umsatz hatten und natürlich auch der Veranstalter, weil er auf seine Kosten gekommen ist. Das ganze ist ja auch nicht verwerflich und hat ja auch durchaus seine Berechtigung. Da sage ich ja auch nichts dagegen. Und eine derartige Veranstaltung kann man ja auch getrost mit "Gromilagern" veranstalten. Wer schaut denn da schon genau hin, ob der Leibriemen des einen Kämpfers mit Leder handgenäht ist und die Schliesse und die Riemenzunge nach Fund gearbeitet worden ist, oder ob dieser Gürtel von einem Schwarzafrikaner auf dem letzten Weihnachtsmarkt verkauft wurde? Sicherlich kein normaler Besucher. Wir, die das ganze als Hobby betreiben (also auch nicht davon leben müssen) sehen das in vielen Dingen anders. Gruppen, Interessengemeinschaften, Vereinen oder Kommunen die Märkte veranstalten, sind da sicher nicht ganz so auf das Geld aus. Hier geht es vielmehr darum, kostendeckend zu arbeiten. Die Frage, ob sich Qualität rentiert ist eine gute Frage. Sind die Leute denn noch vom Hocker zu reissen, wenn sie auf einem Markt anstatt der üblichen Gaukeleien und Schlachten nur noch Gruppen vorfinden, die handwerkliche Tätigkeiten ausführen. Die Weben, nähen, Nadelbinden, Horn- und Knochen schnitzen, Lederarbeiten machen oder (wie wir) Getreide mahlen ? Die Antwort hier muss ganz klar "Ja" lauten. Viele Leute sind schon überrascht von dem, was wir zeigen. Es ist etwas anderes, als dass, was sie bisher auf Märkten gesehen haben. Und sie fragen interessiert nach. Und das tut gut. Davon will ich mehr !
 
Und selbst Kinder sind mit Mehl mahlen zu begeistern! Meine haben im letzten Jahr auf Burg Ziesar 4 Stunden an der Handmühle durchgehalten, und sind in diesem Jahr glatt wieder den halben Tag dort gewesen. Weiß gar nicht, was ich mit dem vielen Dinkelmehl alles anfangen soll. Also: es muss nicht immer das Holzschwert sein, ein wenig handwerk ist auch sehr schön.
 
Gut, dass wir uns da weitestgehend einig sind ;)! Ulrich, ich hoffe ich hab dich nicht falsch verstanden... Ich kann das in gewisser Weise verstehen und denke auch, dass diese "Spektake"l nicht vollends aussterben werden, aber ich bin da in meiner Meinung recht eingeschossen. Wenn diese Grobmi-Veranstaltungen mich tangieren, weil sie das mit ihrem Auftreten die "Wirklichkeit" verfälschen und die Leute dreist "belügen" und falsch informieren und somit dem Hobby und auch mir schaden, dann werd ich das nicht tolerieren. Ich habe Verständnis, dass es nicht einfach ist für Händler oder Veranstalter, aber da sage ich irgendwo auch: Ihr habt euch das so ausgesucht Leute! Die meisten von uns haben anstrengende, anspruchsvolle Tätigkeiten und es nicht immer einfach seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dass man es ihnen nicht unnötig schwerer machen muss ist klar, aber wie gesagt: Es geht auch anders! Und problematisch sind nicht die leute, die sich klar als Fantasy oder Grombi deklarieren, sondern einfach so tun, als wäre alles richtig und in Ordnung wie es ist und sich am besten noch wie die größten Hengste und absolut unnahbar aufführen ... Auch ich war schon auf MPSen zum Spaß haben, aber gewisse Missstände waren kaum zu ertragen. Und auch ich hab Freunde unter den Grobmis, aber diese maßen sich nicht an mit meiner Darstellung zu konkurrieren. Diese Grobmi-Veranstalter und Händler können damit nur solange Geld machen, wie auch genügend "Dumme" darauf (vorallem aus Unwissendheit) anspringen. Nein, ich will den Leuten nicht ihren "Spaß" nehmen, aber ich will, dass diese Veranstaltunge nicht die Regel sind und vorallem, dass sie sich noch klarer von dem Abrenzen was wir machen. Da kann gerne der ein Händler sein, der günstige Baumwollklamotten, Holzschwerter etc. verkauft und Nebenan eine Taverne mit Met und Würstchen, da bin ich tolerant und realistisch, schlimm wirds für mich nur, wenn diese die Überhand nehmen. Der Trend, dass reine Fantasy-Müll "gute Vernstaltungen" verdrängen ist einfach nur grausam. Und das Wort "Fantasy" im Titel ist jedoch schon ein ordentlicher Fortschritt um sich abzugrenzen, aber das reicht bei Weitem noch nicht (vorallem wenn immernoch mit Klischees und falschen Behauptungen geworben wird). Die Frage lautet also wieder: Wie können wir diesen Trend stoppen, vielleicht sogar umkehren? Und ich setze da auf Hartnäckigkeit und Aufklärung. Mag idealistisch und aussichtslos klingen, aber das hängt auch davon ab, wo man ansetzt und wie intensiv man das betreibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man es richtig angeht, so etwas verdammt mächtig sein kann. Liebe Grüße
 
Das mit dem Mehl mahlen habe ich ähnlich auf einem Lernbauernhof erlebt, Thema "vom Korn zum Brot". Da waren zwei Jungs (ca. 12 Jahre alt), die haben mit einer Steinmühle solange rumprobiert, bis sie ein wirklich feines Mehl hatten, mit dem man Biskuitteig hätte backen können. Die wollten es wissen (und haben meinen Zeitplan gründlich zerlegt)! Im anderen Forum - ihr wisst schon welches ;) - wurde ja auch schon lang&breit über pädagogische Ansätze usw. diskutiert. Die Frage ist, in wieweit man sich traut oder Lust hat, auf die Besucher zuzugehen. Also nicht warten, bis sie fragen, sondern sein Wissen und Können schmackhaft machen, die Besucher einbeziehen. Eigentlich ganz ähnlich wie auf einer Messe. Ich selbst habe meine Probleme damit, weil ich eher introvertiert bin, aber Kinder zum Fingerloopen oder zum Bandweben zu bringen ist sogar für mich kein Problem. Kinder (und Erwachsene) Rohwolle, Rohleinen anfassen und fühlen lassen und das Ganze eben. Natürlich wäre es schön, wenn die Darsteller möglichst korrekt rüberkommen, aber ob man das wirklich so streng sehen soll? *zwei Seelen - ach - in meiner Brust* 8| @Mara: die Weihnachtsbäckerei ...?
 
Der Trend, dass reine Fantasy-Müll "gute Vernstaltungen" verdrängen ist einfach nur grausam.
Gibt es diesen Trend denn? Oder beklagst du eher, daß alteingesessene Veranstaltungen sich umorientieren und kommerzieller werden? Ich hatte im letzten Jahr eher den Eindruck, daß die beiden Bereiche ("A"-Veranstaltung versus GroMi) sich mehr und mehr voneinander abgrenzen. Eine "gemischte" Veranstaltung (was Freienfels eurer Beschreibung nach gewesen zu sein scheint) müßte sich dann für eine der beiden Seiten entscheiden. Was ich - aus Besuchersicht - nicht für das Schlechteste halte. Denn diese Ansicht:
Diese Grobmi-Veranstalter und Händler können damit nur solange Geld machen, wie auch genügend "Dumme" darauf (vorallem aus Unwissendheit) anspringen.
kann ich dann nicht teilen, wenn du mit "Dumme" die Besucher ("Touri vulgaris") meinst. - Ich kann nur von mir selbst ausgehen. Meine erste Erfahrung mit MA-Märkten war Kaltenberg. Also das Optimum an Kommerz. Und weder ich noch die diversen Leute, die uns dorthin begleitet haben, wären je auf die Idee gekommen, in der ganzen Angelegenheit mehr zu sehen als eine große Kostümparty. Oder, anders ausgedrückt: mir wäre nie eingefallen, irgendjemanden von den Darstellern dort zu bitten, mir etwas über das Mittelalter zu erzählen. - Daß manche davon das durchaus könnten, ist mir erst auf diesem Forum klargeworden. Zuvor waren das für mich halt "Statisten, die Ritter mimen". Und aus. Das Publikum, das Museumsveranstaltungen besucht, und das Publikum von Mittelaltermärkten sind nicht identisch. Sogar die Schnittmenge ist wohl nicht sonderlich groß. Es gibt in unserer Gegend einen relativ jungen, sehr rührigen Archäologischen Verein, der jedes Jahr eine oder zwei Veranstaltungen auf die Beine stellt, die auch "Normalsterbliche" wie mich anziehen. Hin und wieder siehst du da auch jemanden in Carbone-Klamotte erscheinen - aber wirklich einen. Und bestimmt nur einmal. Diese Veranstaltungen locken natürlich weniger Leute an als ein Mittelaltermarkt. Mit dem müssen sie aber auch nicht konkurrieren. Der Versuch, in meiner Stadt einen größeren MA-Markt abzuhalten, ist dagegen gründlich gescheitert. Kein ambientiges Gelände, viel zu wenig Besucherinteresse. MA-Märkte sind für Leute mit entweder a) Interesse an Geschichte oder b) Interesse an der eigenen Region völlig uninteressant. Diese Märkte konkurrieren in ihrer Attraktivität mit Volksfesten und Open-Air-Konzerten, wovon es in unserer Region eine Menge gibt. Und verglichen mit den beiden letztgenannten haftet den Märkten oft etwas sehr Unprofessionelles an. Daß zwei so völlig unterschiedliche Arten von Veranstaltung immer mehr auseinander driften, kommt mir nur logisch vor. Es gibt bestimmt mehr "Dumme", die auf einem MA-Markt einfach nur ihre Currywurst essen, einer "Mittelalter"-Band zuhören und sich mit Met vollaufen lassen wollen, als es Leute gibt, die sich einen Vortrag über Regionalgeschichte anhören. Aber es gibt beides. Manche Leute wollen sogar an einem Tag einfach das Eine, und am nächsten das Andere.
 
Als "die Dummen" würde ich den "Touri vulgaris " jetzt nicht beschimpfen. Ich besuche ja nun bestimmt Märkte regelmäßig. Demnächst wahrscheinlich auch wieder als Darsteller, so ich denn nicht "zu teuer " bin. Es sind meist immer die selben Gäste, manche kennt man schon. Die kommen direkt erstmal zu einem oder, so man als Besucher da ist, sprechen einen an, warum man nicht darstellt. Die wollen sich nicht nur volllaufen lassen und Spaß haben, die kommen zum Einkaufen.Und das nimmt sogar zu. Bestellen, zahlen und drauf warten oder am zweiten Tag abholen. Oder eben direkt zum Händlerstand, einkaufen, da parken und abends abholen. So fragen : "Ich suche xx und kann den nicht finden, ..." Auch Anzahlung und hole ich mir in yyy ab, kommt häufiger vor als früher. Das ist nämlich die dritte Variante eines MA Markts Und solche Märkte machen richtig spass
 
"Wir können aber nichts für Lager zahlen..."
Jetzt staune ich aber mal gepflegt einen Bauklotz :schock1 . Es gibt Märkte, die dafür zahlen, dass Lager kommen? Ich kenne nicht einen Markt in Schleswig-Holstein/ Hamburg bei dem man etwas außer einem lauwarmen Dankeschön bekommen würde - und manchmal nicht einmal das! Hier ist momentan der Trend am Laufen, dass immer mehr Märkte nicht einmal mehr Holz zur Verfügung stellen oder, wenn doch, soetwas wie druckimprägnierte Eisenbahnschienen-Reste oder halb durchgegammeltes, nasses Holz. ABER: Ein Markt, der in den letzten Jahren immer beliebter wurde und damit angefangen hat kein Holz mehr zu liefern, wird wahrscheinlich sein blaues Wunder erleben. Die Lager, die ich kenne, sind stinksauer und werden Pfingten dort nicht aufschlagen (zumal auch die Toilettensituation mit 5 offenen Wiesen und drei Klos immer brisanter wurde). Es gibt genug Alternativen! Die werden sich schon umsehen, wenn statt der "Macher und Erklärer" nur noch Wiki-Ramsch und Gewandungscamper kommen. :wiki2 :wiki1 :wiki4
 
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Gut, dass wir uns da weitestgehend einig sind ;)! Ulrich, ich hoffe ich hab dich nicht falsch verstanden...
*lach* Wir sind uns weitestgehend einig :) Aber ich denke, auch die Gromies und Fantasy Leute haben auch eine Daseinsberechtigung. Schliesslich sieht jeder sein Hobby anders. Und das ein Gromi immer nur Blödsinn erzählt, kann ich auch nicht bestätigen. Mittlerweile bin ich aber auch davon überzeugt, dass der Besucher auch schon aufgeklärter ist und kritischer mit den Antworten umgeht. (Sofern er sich überhaupt auf Fragen einlässt) Die "Szene" ist eben bunt !
weil sie das mit ihrem Auftreten die "Wirklichkeit" verfälschen und die Leute dreist "belügen" und falsch informieren und somit dem Hobby und auch mir schaden, dann werd ich das nicht tolerieren.
Das würde mich natürlich auch stören und da gebe ich dir völlig recht. Wer keine Ahnung hat, sollte zu dem Thema auch nichts sagen. Aber ich denke schlimmer sind da unsere Freunde vom Fernsehen. Hier werden ja in "Dokumentationen" historische Inhalte vermittelt, die zum großen Teil ganz aus der Luft gegriffen sind. Auch so tolle Sendungen wie Galileo (wir machen den Test) tragen zur falschen Aufklärung der Bevölkerung bei. Zudem kommen noch schöne Fernsehserien, wie "Die neuen Abenteuer von Merlin" (oder so), die dem Betrachter ebenfalls ein Mittelalterbild vermitteln, bei dem sich mir die Nackenhaare sträuben.
Das Publikum, das Museumsveranstaltungen besucht, und das Publikum von Mittelaltermärkten sind nicht identisch.
Das kann ich bestätigen !
MA-Märkte sind für Leute mit entweder a) Interesse an Geschichte oder b) Interesse an der eigenen Region völlig uninteressant. Diese Märkte konkurrieren in ihrer Attraktivität mit Volksfesten und Open-Air-Konzerten,
Schöner hätte ich es auch nicht sagen können.
 
moin moin doch auch in schleswig holstein gibt es märkte die einen buchen heidermarktfrieden hat mich gebucht töpfern für kinder ein weihnachtsmarkt hat mich gebucht und bei stadtfesten zahle ich keine standbegühr auch nicht für den verkauf von keramik bb eilidh
 
@Perchta und Wilfried ihr habt da natürlich Recht... Ich kann auch nur für die Märkte sprechen, auf denen ich war. Diese "Dummen" sind für mich nicht generell Touris, sondern jene die sich stumpf ausnehmen und die Gruppen, die sich für soetwas missbrauchen lassen. 18€ für ein Tagesticket?! Ich bitte euch... Auch ich kenne genug 0815-Touristen, die ernsthaftes Interesse zeigen und nicht zum Totsaufen auf so ein Event begeben. Sicher gibt es unterschiedliches Publikum, doch Ich hab ebenfalls mit genug Leuten gesprochen, die das, was auf MPSen oder Grobmiveranstaltungen passiert für bare Münze nehmen. Das ist das Problem, nicht die Leute, die wissen was es eigentlich ist. Und dann, wie gesagt, gibt es weiterhin reichlich Menschen (Gruppen) die das aus verschiedenen Beweggründen fördern. Ich weiß nicht, ob sich das Publikum zwangsläufig unterscheidet. Als Historiker wird man nicht zwangsläufig auf ein MPS gehen um lebendige Geschichte zu erleben, aber es gibt einige Leute, die aus pragmatischen Gründen ("dichter", "größer", " vermeintlich aufregender") eher auf Grobmi-Event XY statt auf den 150 km entfernten Museumsmarkt fahren. Viele können das wohl auch garnicht differenzieren. Es findet eine Auseinanderentwicklung statt (vorallem hin zu privaten Events) ich erlebe aber, wieviele "mittelalterliche" Stadtfeste etc. gerade aufgezogen werden und, ganz klar weils scheinbar spektakulärer ist, Leute ziehen, die woanders fehlen.Was aber ein legetimer Einwand ist, den ich nicht klar beantworten kann: Machen diese Spectacula die Idee vom Mittelalter und den Fantasykram erst populär und kommen deshalb erst soviel Leute zu solchen Events? Reaktionen die ich erlebt habe: Die Veranstaltung wird kommerzieller, die Kosten werden woanders wieder reingeholt (das passiert z.B. bei uns Lagernden), die Veranstaltung wird privatisiert oder die Veranstaltung wird eingestampft. Der ehemalige "Stammmarkt" meiner Gruppe macht die ersten beiden Dinge gerade durch, weshalb wir dort wohl nichtmehr lagern werden. Früher sehr schön und viele Anspruchsvolle Menschen, jetzt ein Steckstuhl neben dem anderen. Mein Hauptproblem dabei ist einfach, dass sich sowas anmaßt sich als "Mittelalter" zu bezeichnen. Und Ulrich du hast Recht! Was die letzten Jahre im Fernsehen kam zu dem Thema war bis auf Weniges wirklich grausam. Nicht desto trotzt tun jene Leute ihr Übriges. Und ich spreche auch nicht von absoluten Verhältnissen. Ich denke auch, dass so ein MPS Spaß machen kann, aber ich möchte eigentlich nicht, dass diese die Überhand nehmen. Ich bin (eigentlich?) sehr (wirtschafts-)liberal und von daher heißt es für mich, sofern alles mit lauteren Mitteln passiert: "Das "bessere" Konzept (in welcher Hinsicht auch immer) gewinnt und das ist fair!". Wobei ich mich bei extremer Auslebung dieser Prinzipien mittlerweile etwas schwer tuhe. Deshalb triffts dann vielleicht ordo-liberal besser. Meine Überlegungen laufen nun darauf hinnaus: Sind A-Veranstaltungen weniger interessant und daher schwächer frequentiert? Und falls ja: Wie kann man sich im Rahmen unserer Möglichkeiten interessanter machen. Ich denke Mara hat da einige gute Ansätze genannt. Vielleicht bin ich auch einfach durch die Erfahrungen der letzten Saison etwas verbittert und engstirnig geworden und nichtmehr objektiv genug und ihr bringt mich wieder auf den richtigen Pfad ;)... Naja, wie auch immer... Liebe Grüße
 
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Sind A-Veranstaltungen weniger interessant und daher schwächer frequentiert? Und falls ja: Wie kann man sich im Rahmen unserer Möglichkeiten interessanter machen.
Wenn du sie mit Groß-Events à la Kaltenberg oder MPS vergleichst: Ja. Aber das ist sowieso nicht eure Konkurrenz, hätte ich gesagt ^_^. Wenn es um den üblichen, mittelgroßen kommerziellen MA-Markt geht (mit "Ritterturnier", Mäuseroulette, Met-Taverne, Verkaufsständen für Esoterik-Kram und allerlei Kleinkunst, einem Haufen Freßständen und etlichen Lagern als Hintergrund-Kulisse), wäre meine persönliche, sehr subjektive Antwort ein klares Nein. Wir haben uns, als zeitweise sehr eifrige Marktgänger, auf mehreren Veranstaltungen schon gelangweilt. Und das, was wir letztlich sehen wollten (eine bestimmte Band, eine bestimmte Gruppe) hätten wir wahrscheinlich auch in anderem Rahmen geboten gekriegt. Bei diesen Märkten und Stadtfesten halte ich das Angebot inzwischen für größer als die Nachfrage. Vielleicht noch eine Idee, von der ich nicht weiß, inwieweit sie sich praktisch umsetzen läßt: beschäftigt euch mit dem Ort, an den ihr geht, zieht vielleicht Parallelen zu eurer Zeit und Region oder weist auf Unterschiede hin. Das Interesse an der eigenen Heimat ist, nach allem, was ich mitkriege, im Moment riesengroß, und zwar auch und gerade bei ganz normalen Leuten, die sich sonst wenig mit Geschichte beschäftigen.
 

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