Gebühr in Freienfels 2012

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Machen diese Spectacula die Idee vom Mittelalter und den Fantasykram erst populär und kommen deshalb erst soviel Leute zu solchen Events?
Wie ich oben schon erwähnt hatte, braucht man "Attraktionen" um Leute anzulocken, wenn man Geld verdienen will/ muss. Es geht hierbei aber schon lange nicht mehr um "die Idee des Mittelalters". Wie Perchta schon so schön geschrieben hat, sind das eher Volksfeste. Und obwohl ich immer noch nie auf einem MPS war, behaupte ich trotzdem ganz steif und fest, das diese mit dem Mittelalter überhaupt nichts mehr zu tun haben. - Ich möchte an dieser Stelle keine weitere Diskussion über Märkte von Herrn H. vom Zaun brechen. Davon haben wir hier genug. Danke -
Es findet eine Auseinanderentwicklung statt (vorallem hin zu privaten Events) ich erlebe aber, wieviele "mittelalterliche" Stadtfeste etc. gerade aufgezogen werden und, ganz klar weils scheinbar spektakulärer ist, Leute ziehen, die woanders fehlen.
Auch schon erwähnt. Die Schere, die unsere "Szene" teilt ist größer geworden.
Sind A-Veranstaltungen weniger interessant und daher schwächer frequentiert?
Beim Museumsfest in Enger haben wir unser Programm mit dem Getreide mahlen vorgeführt. Bei meinem Weib konnten die Besucher erstmal die verschiedenen Getreidesorten erraten und bestimmen. Bei mir wurde dann gemahlen was das Zeug hielt und bei meinem Servi, der an der Feuerstelle stand und Teigfladen gebacken hatte, konnten die Besucher kostenlos probieren. Wir hatten die ganze Zeit echt zu tun und konnten uns vor dem Ansturm kaum retten. Es hat total viel Spaß gemacht, wenn man sieht, wie interessiert die Leute waren. Einge Wochen zuvor hatten wir dieses Programm beim Rathausfest in Wernigerode sozusagen probelaufen lassen. Auch hier waren die Besucher sehr interessiert, aber nicht so, wie es die Leute auf dem Museumsfest waren. Das war echt ein ganz anderes Klientel. Aber ich war auch hier sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Bei dem einzigsten kommerziellen reinen Mittelaltermarkt, den wir in diesem Jahr hatten, haben wir dieses Programm gar nicht erst angeboten. Vielleicht hätte man es mal probieren sollen. Aber auf diesem Markt war die "Konkurenz" mit Ritterturnier u.ä. zu stark, dass wir beschlossen hatten, hier eher ein ruhiges Wochenende zu verbringen. Also unsere Erfahrung: Je A-iger, desto mehr frequentiert !
Vielleicht bin ich auch einfach durch die Erfahrungen der letzten Saison etwas verbittert und engstirnig geworden und nichtmehr objektiv genug und ihr bringt mich wieder auf den richtigen Pfad ;)...
Wenn es so ist, dann sei mal herzlich eingeladen. Du wohnst ja nicht so weit weg und ich habe leckeres Kirschbier da :trink02
 
Auf Veranstaltungen wie das MPS würde ich heute auch auf keinen Fall mehr gehen und ärgere mich ebenso, wenn auf den Gromi-Veranstaltungen von einigen versucht wird, dem Publikum zu vermitteln, dass es damals wirklich so war. Selbst jetzt, seit wir eine ernsthafte Darstellung aufgebaut haben, sträube ich mich davor, das als "so war es damals" zu bezeichnen, dazu wissen wir zwar viel, aber eben längst nicht alles. Trotzdem sehe ich es auch so, dass diese Komerzveranstaltungen ihre Berechtigung haben; nicht zuletzt dadurch, dass sie viele ernsthafte Darsteller erst hervorgebracht haben, wir gehören auch dazu. Das richtige Interesse an Geschichte ist erst über die Jahre bei uns gewachsen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass unter dem Publikum der eine oder andere erst durch solche Veranstaltungen auf den Geschmack an Geschichte gekommen ist und dadurch letztendlich auch Ausstellungen und Museen profitieren. Vor fünf Jahren wäre ich jedenfalls noch nicht auf die Idee gekommen, für eine Ausstellung mal eben 300-400 Kilometer zu fahren. Zu den Gebühren für Darsteller kann ich allerdings auch nur sagen, dass ich sie im Großen und Ganzen nicht in Ordnung finde, aber auch ein wenig "situationsabhängig" machen würde. Für Lager, die eben nur lagern und es als reines Freizeitvergnügen betrachten hat eine Gebühr bei in den letzten Jahren förmlich explodierenden Preisen für Holz und Stroh, (Biogas und Kamine lassen grüßen ;)), vielleicht zum Teil seine Berechtigung. Wenn man allerdings so wie wir Vorführungen macht, ist das ein Acht-Stunden-Fulltime-Job. Und da erwarte ich dann auch vom Veranstalter, dass das honoriert wird, wenn schon nicht finanziell im vollen Umfang, schließlich habe ich mir das Hobby freiwillig ausgesucht, aber doch wenigstens durch Stellen von Feuerholz, Wasser etc. . Gebühren würde ich in dem Moment als Abwertung meiner "Arbeit" empfinden und solche Märkte daher auch meiden. Gruss Martina
 
Uli, warum habt Ihr Euer Programm nicht gemacht? Nach meiner Erfahrung sind die Gäste an sowas eigentlich immer interessiert. Es muß bloß klar sein, das es eine Mitmachaktion ist. Also z.B. eine Handvoll Korn mahlen, 5 ct. Da gibts dann wahrscheinlich so 100 -200 Gäste , die das mal ausprobieren möchten. Mehlsäckchen nähen 50ct. Du mußt den Leuten nur die Gelegenheit zur Gegenleistung geben. Wette, die Leute stehen Schlange, alle Altersklassen !!
 
@Wilfried: Ich denke, Oelber war nicht der richtige Markt dafür. In Enger dagegen waren es schätzungsweise 50 - 60 Kinder, die unbedingt mal drehen wollten. Geld hatten wir dafür aber nicht genommen. Wer wollte konnte für den Teigfladen eine kleine Spende in die Schüssel werfen. Und das mit dem nähen ist ne nette Idee, aber für so was brauche ich noch einen weiteren Servi oder eine Magd :)
 
Wie gesagt, ein kleiner Obulus ist hilfreich, die Leute wollen nicht nur nehmen sondern auch geben, wissen aber nicht, wieviel. Oelber war ja nun auch ein wenig nass und Kalt
 
Zum Thema "Obolus"... unsere Version hab ich, glaub ich, schon mal woanders gepostet. Auf Märkten haben wir unsere Holzschale... die "Kasse des murrenden Wanstes"... und sagen klar an: Geben Sie, was SIE für richtig halten. Da ich gleich am Anfang 1,- Euro- oder 2,- Euro-Stücke zum Start reinlege und dann immer das kleine Geld unter 1,- Euro regelmäßig raus sammle ... geben die Leute fast immer mind. 1,- Euro :thumbsup:
 
Schon mal darüber nachgedacht einen Bettler oder Beutelschneider darzustellen? Man könnte auch einen mittelalterlichen Abort mit Klofrau, Schemel und Holzteller anbieten...
 
Man könnte auch einen mittelalterlichen Abort mit Klofrau, Schemel und Holzteller anbieten...
*grins* So was in der Art gab es tatsächlich. Als die Städte es irgendwann mal unter Strafe stellten, dass die Leute in den Strassen ihre Notdurft hinterliessen. So gingen denn sogenannte "Abtrittnehmerinnen" durch die Strassen. Die hatten unter ihrem großen Umhang Eimer dabei, wo sich der Bürger schnell und diskret erleichtern konnte. Natürlich führte die Dame auch "wohlriechende Kräuter" mit sich.
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Ich habe mir das jetzt groß teils durchgelesen mit dem Obolus abtreten: 1.) bin strickt dagegen 2.) sind mir jedoch auch schon Gruppen untergekommen die Bezahlen um auf einen Markt zu kommen. Ich sehe es mit großem missfallen das die Aufwandsentschädigung von Jahr zu Jahr weniger wird, obwohl die kosten für Benzin und Materialien steigen und gleichzeitig mehr von den Gruppen verlangt wird. Kosten für Holz würde ich eventuell mir noch eingehen lassen, wenn ich dann auch gutes Trockenes bekomme und nicht wie in der letzten Zeit modrige Holzabfälle oder frischgeschlagen tropfnasses Holz, wir bringen in der Regel unser eigenes mit. Jedoch für Wasser und Toilettenbenutzung sehe ich als Teilnehmer und damit auch als eine Attraktion für den Veranstalter (Markt) wirklich nicht ein. Was wären die Ma Märkte denn ohne gute Gruppen nur irgend ein Markt unter vielen, denn die meisten Händler haben ja auch nur allerwelts--Artikel selten sind welche die wirklich handgearbeitete historisch nachgewiesene Ware haben (zumindest in Bayern)
 
Was ich für wichtig halte und was viele von euch offenbar auch praktizieren ist, dass man den Veranstaltern höflich sagt, warum man nicht kommt bzw. wenn man schon vor Ort ist, was einem nicht gefällt. Und nicht einfach wegbleibt oder hintenrum abk*tzt. Natürlich geht man das Risiko ein, bei mancher Orga zum Staatsfeind Nr. 1 zu werden, aber nur so können Veranstalter auch lernen. So sie wollen. Objektive Kritik austeilen und annehmen gehört zu einem halbwegs freien Bürger dazu.
 
@ Susanna: Da hast du recht, das stimmt. Ich hab da noch nie so richtig drüber nachgedacht - aber woher sollen die Veranstalter es sonst wissen... kann ja auch sein, dass man nicht kommt, weil das Auto kaputt ist und schon wird keiner die Schuld bei sich suchen.
 
Was ich für wichtig halte und was viele von euch offenbar auch praktizieren ist, dass man den Veranstaltern höflich sagt, warum man nicht kommt bzw. wenn man schon vor Ort ist, was einem nicht gefällt. Und nicht einfach wegbleibt oder hintenrum abk*tzt. Natürlich geht man das Risiko ein, bei mancher Orga zum Staatsfeind Nr. 1 zu werden, aber nur so können Veranstalter auch lernen. So sie wollen. Objektive Kritik austeilen und annehmen gehört zu einem halbwegs freien Bürger dazu.
Da kann ich nur aus eigener leidvoller Erfahrung sprechen. Wir haben es vor einigen Jahren "gewagt" uns bei einem Veranstalter darüber zu beschweren, dass a) der Toilettenwagen Nachts abgeschlossen war und b) man zu den geöffneten Zeiten dann auch noch seinen Obolus entrichten sollte. Nachdem wir ein gemeinsames konstruktives Gespräch mit dem Veranstalter geführt hatten, bei dem genau diese Punkte angesprochen wurden, wurden unse Anmeldungen in den folgenden Jahren durchweg kommentarlos abgelehnt. Schade eigentlich, da die Veranstaltung und das Gelände sehr schön sind. Aber man weiß wenigstens wo man dran ist. Und wenn sich ein Veranstalter so Kritikresitent zeigt und darüber hinaus auch völlig kritikunfähig ist, dann spare ich mir solche Veranstaltung lieber, denn wer weiß, was da noch nachkommt.
 
Schon mal darüber nachgedacht einen Bettler oder Beutelschneider darzustellen? Man könnte auch einen mittelalterlichen Abort mit Klofrau, Schemel und Holzteller anbieten...
Zumindest die Klofrau hattest du Jahrelang vor deiner Haustüre :bye01
 

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