Auf Veranstaltungen wie das MPS würde ich heute auch auf keinen Fall mehr gehen und ärgere mich ebenso, wenn auf den Gromi-Veranstaltungen von einigen versucht wird, dem Publikum zu vermitteln, dass es damals wirklich so war. Selbst jetzt, seit wir eine ernsthafte Darstellung aufgebaut haben, sträube ich mich davor, das als "so war es damals" zu bezeichnen, dazu wissen wir zwar viel, aber eben längst nicht alles. Trotzdem sehe ich es auch so, dass diese Komerzveranstaltungen ihre Berechtigung haben; nicht zuletzt dadurch, dass sie viele ernsthafte Darsteller erst hervorgebracht haben, wir gehören auch dazu. Das richtige Interesse an Geschichte ist erst über die Jahre bei uns gewachsen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass unter dem Publikum der eine oder andere erst durch solche Veranstaltungen auf den Geschmack an Geschichte gekommen ist und dadurch letztendlich auch Ausstellungen und Museen profitieren. Vor fünf Jahren wäre ich jedenfalls noch nicht auf die Idee gekommen, für eine Ausstellung mal eben 300-400 Kilometer zu fahren. Zu den Gebühren für Darsteller kann ich allerdings auch nur sagen, dass ich sie im Großen und Ganzen nicht in Ordnung finde, aber auch ein wenig "situationsabhängig" machen würde. Für Lager, die eben nur lagern und es als reines Freizeitvergnügen betrachten hat eine Gebühr bei in den letzten Jahren förmlich explodierenden Preisen für Holz und Stroh, (Biogas und Kamine lassen grüßen
), vielleicht zum Teil seine Berechtigung. Wenn man allerdings so wie wir Vorführungen macht, ist das ein Acht-Stunden-Fulltime-Job. Und da erwarte ich dann auch vom Veranstalter, dass das honoriert wird, wenn schon nicht finanziell im vollen Umfang, schließlich habe ich mir das Hobby freiwillig ausgesucht, aber doch wenigstens durch Stellen von Feuerholz, Wasser etc. . Gebühren würde ich in dem Moment als Abwertung meiner "Arbeit" empfinden und solche Märkte daher auch meiden. Gruss Martina