Heilkunde im Mittelalter

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Eiswolf

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Hallo, zur Recherche suche ich empfehlenswerte Internetportale und Bücher über die Heilkunst im frühen und hohen Mittelalter, bis ca. 1050. Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir ein paar Empfehlungen posten würdet oder mit einen ähnlichen Thread in diesem Forum nennt, den ich vielleicht übersehen habe. Vielen Dank schon mal. :) Liebe Grüße, Eiswolf
 
Hallo Eiswolf Als Einstieg, wenn du es nicht schon hast : Die Geschichte der Medizin von der Antike bis zur Gegenwart von Bernt Karger-Decker ISBN 3-491-96029-0 Ansonsten wird in der einschlägigen Fachliteratur meistens kurz die Geschichte der jeweiligen Fachrichtung, Chrirugie etc angesprochen. Jerome :)
 
Vielen Dank für die Info, Jerome. Ich schau mir das Buch mal an. Ich suche aber auch den alltäglichen Umgang mit Krankheiten und was man z. B. auf Reisen bei Verletzungen gemacht hat oder wie man die Verwundeten nach einer Schlacht versorgt hat. Was wurde getan, um ggf. Wundbrand zu verhindern. Was war möglich, mit wenigen Mitteln. War ja nicht immer ein Fachkundiger dabei. Gab es ein allgemeines "Heilwissen"? Liebe Grüße, Eiswolf
 
Hallöle, ich empfehle Dir da eine Top-Originalqulle, die keine Deiner Fragen unbeantwortet läßt: Hans von Gersdorff : "Feldbuch der Wundarzney" Straßburg 1517 http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00010085/images/
bsb00010085_00056.jpg
Quelle : BSB digital: http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00010085/images/bsb00010085_00056.jpg
 
In gedruckter Form sind noch zu empfehlen:
  1. "Illustrierte-Geschichte-Medizin" von R.Toellner; http://www.amazon.de/Illustrierte-Geschichte-Medizin-Sonderausgabe-Bde/dp/3860702041
  2. "Der Arzt und die Heilkunst in alten Zeiten" von H.Peters, Eugen Diederichs Verlag
  3. "Heilkunst und Heilkult" von A. Krug, C.H.Beck Verlag
  4. "Medizin in der Antike" von E. Künzl, Theiss-Verlag
Und hier noch ein Digitalisat des "Regimen sanitatis" der Schule von Salerno: http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00034679/images/index.html?id=00034679&fip=eayayztsewqeayaxssdasyztsqrseayaxs&no=2&seite=1
 
Hallo Anno Super Quellen. Hab mal gleich Quergelesen bei den Wundärzten. Absolut Spitze. Vielleicht mache ich mit diesen Quellen doch noch ne medizinische Seite für meine HP. :thumbsup: Jerome :)
 
Hi Jerome, :bye01 Danke für das Lob. Ich persönlich ziehe den Gersdorff als Quelle zur "alten" Medizin immer vor, da es sich um eine, dem MA noch sehr zeitnahe, Quelle handelt. Wenn Du für Deine HP noch andere Quellen oder Materialien brauchst, dann melde Dich einfach mal bei mir via PN, und schreibe mir mal konkret was Du brauchst. Ich denke da kann Dir geholfen werden. Hier noch mal Forumslinks: Medizin im Mittelalter Medizin und Menschenversuche? Die Welt in Aufruhr !- Pest, Syphilis und Lepra...
 
Hallo Anno, das sind wirklich gute Quellen - muss mich beim Original erst mal an die Schrift gewöhnen aber die Illustrationen sprechen schon für sich. :) Werde mir deine Tipps mal in Ruhe anschauen. Ich denke aber, da bleibt kein "Wunsch" offen. Vielen Dank. Liebe Grüße, Eiswolf
 
@Eiswolf: schau einfach mal. Sonst kannnst Du mir bei Fragen auch ne PN schicken.... :thumbsup:
 
@Anno: Vielen Dank für die Forumlinks, da habe ich jetzt doch schon einiges erfahren und mir einen Überblick über die Fachliteratur verschaffen können. :) Schönen Abend noch, Eiswolf.
 
Hallo Eiswolf, wie wäre es mit der Pflanzenheilkunde der Hildegard von Bingen? Sie ist zwar nach 1050 geboren aber viele einheimische Rezepturen basieren auf Weitergabe von Alt zu Jung. Da ist bestimmt einiges dabei, was du für deinen Zeitrahmen bis 1050 verwenden könntest. Und gerade in der Kräuterkunde... Oder vielleicht findest du was unter Klostermedizin, Kräuterheilkunde ( Heilkunde ist "sehr" alt und früher betrieben es in der Regel Nonnen etc.).
 
Hallo Mara, danke für den Tipp. Ich glaube, wir haben sogar so ein Büchlein im Regal stehen. Was mich aber auch interessiert ist auch der alltägliche Umgang mit Krankheit und Verletzung, wenn kein Heilkundiger anwesend war. Welches Wissen war im Volk verbreitet? Da muss es auch etwas gegeben haben, wie wir ja heute auch ein laienhaftes, wenn auch modernes, Verständnis dafür haben. Welche Kräuter waren allgemein hin bekannt? Was machte man bei eine Verletzung, wenn man unterwegs war? Schnittwunden, Quetschungen, etc.? Heute wissen wir in etwa, wie man etwas verbinden muss, wenn auch nur provisorisch. Aber man weiß sich ja zu helfen. Und damals? Nicht immer war eine Kräuterfrau in der Nähe ... :huh: Lieben Gruß, Eiswolf
 
Hi Eiswolf, :bye01 also auch wenn es etwas schwer zu lesen ist, ist der "Gersdorff" da eine gute Quelle für die Info`s die Du suchst. Vor allem die Abbildungen sind prima. Es gibt aber noch spätere Werke, wie den "Scultetus". Ich kann da ja noch mal für Dich reinschauen. :)
 
Hallo Eiswolf, darüber weiß ich jetzt halt nichts. Aber was ich weiß ist, dass bei mir am Gartenzaun zum Beispiel Odermennig wächst. Eine sehr alte Pflanze. Bei äußerlichen Verletzungen betupfst du die Wunde mit dem Saft und die Blutung hört schneller auf. Und so haben es viele viele viele Menschen schon seit Urzeiten, also auch schon vor dem Mittelalter gehalten. Und dies auf Grund von Überlieferungen. Und dies war und ist im Üblichen das Wissen und die Handhabung des einfachen Volkes gewesen..... Naja, heute nicht mehr, heute schaut mich mein Nachbar ganz verständnislos an, wenn ich an den Gartenzaun geh....
 
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Hallo Anno, danke für das Angebot, ich behalte es mal im Hinterkopf. Momentan habe ich mir ein paar Bücher aus den vielen Links und Hinweisen rausgesucht und schaue mal, was ich damit anfangen kann. Falls ich noch Info brauche, werde ich auf dich zurück kommen. :) LG, Eiswolf
 
Hallo Mara, das ist interessant. Um dieses allgemeine Wissen geht es mir. Ich kann mir auch vorstellen, dass es für "Vielreisende" eine kleine Grundausstattung für die Erstversorgung im Notfall gab. Ähnlich unserem Verbandskasten im Auto ... aber das ist jetzt reine Spekulation aus unserem heutigen Sicherheitsdenken heraus und damit auch völlig absurd, weil man das früher so nicht kannte ... ich schau mal, was die empfohlene Fachliteratur hergibt. LG, Eiswolf
 
Hi Eiswolf, :bye01 ich denke auch, schau einfach mal was die Lteratur hergibt. Wenn man sich ein wenig an Schrift und Sprachstil gewöhnt hat, dann sind die Quellen wirklich lesbar. Eine kleine "Reiseapotheke" hat es mit Sicherheit im MA nicht gegeben, weil:
  1. die Heilkunde nur von bestimmten Personengruppen ausgeübt wurde, und eine "flächendeckende" Grundausbildung nicht existierte.
  2. der Begriff der "Asepsis" und seine Bedeutung ncht existierte
  3. man sich eigentlich im Notfall nur mit dem naheliegenden und einfachen beholfen hat, wie ein Stück Stoff, Moos oder Blätter, bei blutenden Wunden.
  4. die "Pflege" einer kleinen Handapotheke zu umständlich war, und fundiertes Wissen vorraussetzte.
  5. man immer bedenken muß, daß bis in die frühe Neuzeit noch die 4-Säfte Theorie vorhherrschend war, d.H. die "Uhren" definitiv anders tickten, als nach heutigem Verständnis. Auch die anatomischen Kenntnisse waren beim Laien nicht vorhanden, bzw. umsetzbar.
Also, wie gesagt, bei Bedarf gibt es mehr.... ^^
 
Hallo Anno, danke nochmals für die Info. Ja, Reiseapotheke gab es sicher nicht. Das leuchtet mir ein. Aber man wusste sich zu helfen, schätze ich mal. Vielleicht auch etwas über das Moos und ein Stück Stoff hinaus. Krankheiten kurieren konnte Hinz und Kunz nicht, ganz klar. Das ist ja heute noch nicht anders. Aber sicher gab es ein etwas breiteres "Kräuterwissen" als es heute der Fall ist. Welches Kraut hilft gegen kleine, blutende Wunden (s. Beitrag weiter oben) etc. Und wie sieht es aus, wenn eine größere Gruppe unterwegs war? Wie war das z. B. bei den Seefahrern? Steuerten die Land an, wenn es für einen Kameraden ernst wurde? Reichte das Gebet aus? Oder die Wikinger, was machten die eigentlich, wenn sie auf große Fahrt gingen? Hatten die eine Art Grundausrüstung? Hildegard von Bingen ist zwar etwas später als meine Zeit, in der ich recherchieren möchte, doch sie gibt einen tiefen Einblick in das damalige Denken. Sie war ja eine DER großen Mystikerinen damals und ihr Heilwissen ging über die 4-Säfte-Lehre hinaus (wobei sie natürlich die Grundlage bietet). Ob hier noch altes wissen aus einer Zeit vor der Christianisierung durch schlägt? Ich bin mal gespannt, was ich noch so alles erfahre. Euch schon mal ein schönes WE und liebe Grüße Eiswolf.
 
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