Nach dem Zigeunerschnitzel gehts jetzt dem holländischen Nikolaus an den Kragen

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... bei aller Liebe, aber hier wächst mir eine AK 74 aus der feisten Hüfte: http://www.sueddeutsche.de/bildung/uni-l…sorin-1.1688501
8| 8| 8| Ham´ wir schon den ersten April...? Sollte ich derartig lange geschlafen haben ? ?( ?( Und falls nicht...: Da sieht man mal, was passiert, wenn man einem Akademikergremium Holz sowie Hammer und Nagel in die Hand gibt... Die nageln sich glatt auf der Stelle selber n´ Brett vor´n Kopf... :kopfhau :kopfhau Ich kann mir dazu richtig bildlich vorstellen, wie Alice Schwartzer (und xx weitere Hardcore-Feministinnen) gerade gruppenweise Freuden-Purzelbäume schlagen (würden)... Mal ernsthaft, alleine diese Aussage, Zitat : "Die neue Regelung verdeutliche, dass Frauen heute in der Universität in der Mehrheit seien." Zitat Ende... ...ist doch wohl sowas von :kopfhau :schock2 :heul :help :kopfwand und außerdem derartig unwissenschaftlich und blödsinnig als Begründung, daß mir da nix weiter zu einfällt... Nee, daß MUSS / KANN doch einfach einfach nur n´ Scherz sein... oder... ?( ?( LG Halfdan Horntrinker
 
Wie sehr man wohlmeinend in die völlig falsche kerbe hauen kann, zeigt vielleicht eine Anekdote aus meiner eigenen Schulzeit: Es waren die 70er jahre, ich ging in die 6. klasse der Internationalen gesamtschule Heidelberg, in der es wirklich Schüler aus aller Herren Länder gab. Die Schule trug ihre bezeichnung zu Recht. In der ersten Erdkundestunde im Schuljahr kam die Lehrerin in die Klasse, entrollte eine große Weltkarte und bat alle Kinder, deren Familien nicht aus Deutschland seien, nach vorne zu kommen, ihr Herkunftsland zu zeigen und etwas über die Heimat zu erzählen. Es traten an: Eine Türkin ("Wo ist Kurdistan?" - "Kurdistan ist kein Staat" - "NOCH nicht..."), ein strohblonder, blauäugiger Grieche und meine Wenigkeit. Ein afrikanisch aussehendes Kind blieb sitzen und wurde von der Lehrerin freundlich angesprochen: "Möchtest du nicht nach vorne kommen?" - "Nää, net werklich." - "Aber alle ausländischen Kinder sollen nach vorne kommen..." - "Ha jo! Ich bin vun Heidelberg, mei Mudder is vun hier un mei Babba aach. Also bleib ich hocke!"
 
Ähnlich wie damals in Urwald: Ich arbeite (ist schon lange her, war 1991) an einer Missionsschule in Papua-Neuguinea. Eines Tages kam eine neue Schülern (8 Jahre alt), eine Niugini, also ein niedliches melanesisches (Neger würde hier ohnehin nicht passen, da die Südmelanesier zwar dunkelhäutig sind, aber keine Neger) Mädchen mit krausem Haar, wie aus dem Bilderbuch. Ich fragte meinen Chef, warum sie denn nicht an die nächste High-School ginge, die gar nicht so weit weg sei, sondern zu uns. Worauf er erklärte, sie könne kein Englisch, was aber die Unterrichtssprache an der High-School sei (Bitte die dortige "High-School" nicht mit dem verwechseln, was man sich unter diesem Begriff etwa in Amerika vorstellt). Sch... dachte ich, denn das hieße ja, sie spräche nur Melanesisches Pidgin, was die dortige Umgangssprache ist, die ich zu diesem Zeitpunkt aber erst sehr rudimentär beherrschte. Ich karpfte mich also ab, mich dem Mädchen radebrechend verständlich zu machen. Die Kleine sah sich das etwa 2 Wochen an und sagte dann, breit grinsend im ebenso breiten fränkischen Dialekt: "Ey, midd mier konnst fei redn wei daham!" Gnarf...
 
Ich denke so etwas ist fast jedem schon passiert.... Ich stand in der Stadt und habe auf meine Frau gewartet die im Schuhladen war (ACHTUNG das war schon der erste Schenkelklopfer)..... Da kommt ein Afrikaner auf mich zu. Also er war richtig dunkelschwarz (darf man das jetzt so sagen?) Er trug seine "landesübliche Tracht" (denk ich mal). Also bunte Cotte bis zu den Knöcheln, ne Art offene Bergziegenverfolgungsschuhe und eine bunte, reich bestickte Kappe. Zwei große Ohrringe, bunte Armbänder und eine bestickte Umhängetasche rundeten das Bild ab. Er kam zielstrebig auf mich zu und man sah das er was fragen wollte. Ich wappnete mich schon mit ein paar Brocken englisch und gymnastischen Arm und Beinübungen um seine evtl. Frage irgendwie beantworten zu können. "Entschuldigung, wo ist hier die nächste Apotheke?" frage er in astreinem akzentfreien hochdeutsch. Ich war so perplex, das ich nur mit dem Finger zur Apotheke (man sah das Schild) zeigte. Der hat sich sicher auch gedacht:" Wieder ein Ausländer der kaum ein Wort versteht!"
 
:groehl Ja, da ertappt sich der vorurteilfreie Mitteleuropäer bei seinen eigenen Vorurteilen. Ist mir auch schon passiert :rolleyes:
 
Ich denke so etwas ist fast jedem schon passiert.... ... Ich war so perplex, das ich nur mit dem Finger zur Apotheke (man sah das Schild) zeigte. Der hat sich sicher auch gedacht:" Wieder ein Ausländer der kaum ein Wort versteht!"
Das kenne ich auch von mir,irgendwie haben wir wohl alle das eine oder andere Klischee,dass wir mit uns rumschleppen. Umgekehrte Erfahrungen gibt es auch: Ein guter,langjähriger Freund von mir ist gläubiger Muslim,in der BRD geboren und aufgewachsen,er spricht Deutsch mit leicht schwäbischem Akzent,arbeitet als freiberuflicher Dolmetscher und kann ebenso gut Heine oder Goethe wie Rumi zitieren--auswendig! Wenn er Menschen,die ihn nicht kennen,im Gespräch sagt,dass er Muslim ist,kommt oft die Frage: "Wo kommen Sie denn her,Sie sprechen ja fast akzentfrei Deutsch?" seine Standartantwort: "Aus Schwaben!"
 
Vorurteile sind ja an sich auch nix Schlimmes, schon gar kein endgültiges Urteil, sondern vorläufige schnelle Einschätzung einer Situation anhand rasch wahrnehmbarer Merkmale. Das zu können, sind wir entwicklungsgeschichtlich auch angewiesen. Das Vorurteil - oder besser die Erwartungshaltung -, ein schwarzer Mann in bunten Kleidern könne vielleicht eher Englisch als Deutsch, hindert mich ja nicht daran, mit ihm zu sprechen. Das Miteinander behindernd werden Vorurteile erst dann, wenn ich nur noch selektiv wahrnehme, stets Schlimmstes vom anderen erwarte und ihm entsprechend begegne. Ein ganz süß gemachter Film, in dem Vorurteile aller Art von allen Seiten beleuchtet werden, ist "Almanya - Willkommen in Deutschland". Sollte man sich unbedingt mit seinen - so vorhandenen - türkischen Nachbarn oder Kollegen angucken!
 
Irgendwie lustig, aber noch lustigeres ist "Malente" passert (Studienkollege damals in Clausthal). Bergbaustudent auf Südafrikatour (Praktikum), so 1978,also auch Pflichtprogramm damals , Namibia ... Er brauchte Briefmarken, die ganze Stadt menschenleer, bis auf einen richtig Schwarzen. Nun ist das da ja nicht ungewöhnlich, n weißer Deutscher aber auch nicht. So mittags ... Malente also hin: "Sorry, where can I buy some Stamps? Breefmarke?" "Ja, mei, wennst das Postamt suchst, näschte rechts dridde links !!" Das Gesicht muß wohl etwas sehr fragend ausgesehen haben ... "Du bist doch Deutscher, verstehst kein Deutsch nit?" mit stark bairischem Akzent ..... Es wurde nur noch "dooch, danke für die Auskunft" gestammelt ... Man ist schließlich fast überall auf der Welt Ausländer ...
 
..und dann gibt es ja auch noch diese andere Diskriminierung- dass man meint, die Randgruppenmitglieder gar nicht mehr kritisieren zu dürfen. Also, wenn mich jemand so pampern würde, käme ich mir ganz schön diskriminert vor! Deshalb zur Ergänzung und Erheiterung ein Beitrag von Funny van Dannen: http://www.youtube.com/watch?v=YnH1Cfin9TY
 
Es gibt ja schon deutsche,politische überaus "korrekte",Zeitgenossen,die meinen,sie müssten sich berechtigte Kritik an der israelischen Regierung verkneifen,weil die Kritik ja antisemitisch sei.
 
Dazu finde ich die aktuelle Werbung der "Aktion Mensch" richtig gut: "Darf man einen Jungen doof finden, auch wenn er im Rollstuhl sitzt?" (Nachdem er beim Ballspielen den Ball nie abgibt und die Mädchen weg gehen.) "Ist man überrascht, wenn die Band richtig gut ist." (Nachdem der Keyboarder offensichtlich Down-Syndrom hat)
 
Ja, die find ich auch gut. Eine witzige, aber auch nachdenklich machende Situation erlebte ich einmal als Zwölfjährige: Unsere Schule hatte eine Patenschaft mit einer Schule für körperlich und geistig behinderte Schüler und half mit, das Sportfest der Sonderschule auszurichten. Ich war Patin für eine kleine Gruppe Kinder mit geistigen Behinderungen und sollte die Kinder gemeinsam mit ihrem Lehrer bei den Wettkämpfen betreuen. Der Lehrer ging sich einen Kaffee holen und ich war allein mit einer Handvoll seltsam aussehender Kinder, die sich weigerten mit mir zu reden, gemeinsam tuschelten, mit dem Finger auf mich zeigten und kicherten. Inzwischen schwitze ich Blut und Wasser, weil die Gruppe Anstalten machte, geschlossen vom Platz zu marschieren und so tat, als sei ich gar nicht vorhanden. Ein kleines Mädchen mit Down-Syndrom rief schließlich den Kindern etwas zu, was ich nicht verstand, worauf diese betreten unter sich sahen und blieben, um auf den Lehrer zu warten. Die Kleine kam auf mich zu: "Gell, die ärgern dich?" "Ja." "Jetzt bist du traurig." "Schon" "Mach dir nichts draus. Die sind doch alle behindert. - Ich bin auch behindert - aber nicht SO!!!"
 
Ich hab da mal einen interessanten Kommentar von einem ABiD ev Mitglied gelesen. Es ging darum dass viele Behinderte sich ausgegrenzt fühlen weil man keine Witze auf ihre Kosten macht, das sei auch eine Form der Ausgrenzung. Es waren natürlich keine gehässigen Witze gemeint, und Witze auf Kosten von Leuten die nicht in der Lage sind den Witz zu verstehen gehen natürlich nicht. Ich stand mal vor einem kleinwüchsigen Richter. Nach der Anhörung haben wir noch ein wenig geplaudert, irgendwann sind wir beim Thema Urlaub gelandet. Er erzählte mir dann das er immer spontan zum Flughafen fährt, guckt wo noch was frei ist und bucht. Auf meine Frage ob das nicht etwas kompliziert sei meinte er "Ist kein Problem, ich reise ja immer mit kleinem Gepäck"... Er hatte das als Scherz gemeint, ich saß aber erstmal da und wusste nicht wie ich reagieren soll... :)
 
ich hätte einfach gelacht ... Gut , ich darf das, denn die Luft hier oben ist gut und es gibt selten Niederschläge :)), ach ja, und seit der Schluckimpfung für Füchse gegen Tollwut wird auch seltener nach der Flinte gegraben un d der Orden vom göldenen Vlies ist auch aufgelöst
 
Würde mich mal interessieren, ob Alexandra´s "Zigeunerjunge" nun auch politisch korrekt umbenannt werden muß
 

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