"Neger" verkneif ich mir in Gesprächen, weil dieses Wort mittlerweile zu schlecht besetzt ist und ich keine Lust hab, mich ständig zu erklären (nicht jeder Afrikaner ist schwarz, nicht jeder Schwarze ein Afrikaner und oft genug nicht mal richtig schwarz...). "Zigeuner" sag ich in Bezug auf Schnitzel, Soße, Musik... das meine ich dann auch keineswegs abwertend. "Sinti und Roma" ist mir allerdings zu sperrig und das sag ich nur, wenn der Betreffende tatsächlich den entsprechenden Volksgruppen angehört. Geht es um den nicht sesshaften Lebensstil, sag ich "Fahrende". Denn es gibt ja auch (ehemals) Fahrende, die keine Sinti / Roma sind, zB die Jenischen, die aber den gleichen Lebensstil haben bzw. hatten. Sind Abkömmlinge dieser Gruppen inzwischen sesshaft geworden (wie zB Marianne Rosenberg), besteht für mich kein Grund, die Herkunft sonderlich zu betonen, da sich ja weder im Aussehen, noch in Sprache oder Kultur irgendwelche Unterschiede zur Nationalität im Pass feststellen lassen. Marianne Rosenberg ist Deutsche, punctum. Ansonsten achte ich darauf, ob und wie die Betreffenden ihre Herkunft thematisieren. Ich kenne zwei Familien, die einen mit Sinti-Hintergrund, die andere von Jenischen abstammend. Beide sind sehr stolz auf ihre "Zigeuner-Abstammung". Die sehen das halt als was Besonderes an. Andere fühlen sich eben als Deutsche (was sie ja auch seit Generationen sind) und möchten auch so bezeichnet werden.