Nach dem Zigeunerschnitzel gehts jetzt dem holländischen Nikolaus an den Kragen

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Genau das meinte ich,Rotschopf. Übrigens pflegt eine Bekannte von mir nicht von Behinderten sondern von "Menschen mit besonderen Eigenschaften" zu sprechen,nur als ich ihr mal sagte,dann wäre jeder Mensch behindert ( ;) ) wusste sie nicht,was sie kontern sollte.
 
Morgan,ich weiss nicht,inwieweit Dir Benjamin Lebert etwas sagt,er schrieb vor 15 Jahren (oder ist es schon länger her?) "Crazy". Benjamin hat eine halbseitige Lähmung auf Grund einer Spastik und bezeichnet sich immer wieder mal als "Krüppel" oder als "Halbseitenspastiker" und hat mal auf die Frage eines Journalisten,ob das in Ordnung sei,geantwortet,er (also Benjamin) dürfe das. Ein Bekannter von mir,der im Rollstuhl sitzt,sagt,wenn er nach einem gemeinsamen Treffen nach Hause fährt, regelmässig: "Na,dann gehe ich mal." und grinst breit. Das ist ein unverkrampfter Umgang mit dem Thema Behinderte,wie ich ihn liebe.
 
@Johann: Willst du mir sagen, diese Diskusion ist unnötig, weil es für dich so anstrengend ist, darüber nachzudenken?
Noch vieles besser wäre, wenn man manchmal wüsste, welches der korrekte Ausdruck ist. Ich hab mich schon oft erwischt (z.Bsp wenn mein Sohn dabei ist), das ich keines der Worte benutze, nur um ihn nicht was Falsches hören zu lassen. Bei dem ganzen hin und her weiss man doch teilweise garnet mehr, wie man manche Menschengruppen anreden soll oder besser gesagt darf !
Jetzt hab ich lange drüber nachgedacht, aber ich sehe keinen Zusammenhang zwischen meinem Beitrag und deiner Antwort.
 
Jetzt mal aktuell nachgefragt: Wie ist das eigentlich mit der Bezeichnung "Piefke" in Österreich oder das deutsche Pendant "Schluchtenscheißer"? :thumbdown:
 
Ja, Bejamin Lebert kenne ich, hab auch den Film gesehen. :thumbup: "Ziemlich beste Freunde" thematisiert Ähnliches. Ich mag das Wort "Behinderter" eigentlich gar nicht, weil er impliziert, dass da jemand ist, der nicht klarkommt, bestimmte (oder alle möglichen) Dinge nicht kann. "Krüppel" ssagt nur aus, dass da etwas nicht gerade oder nicht vollständig ausgebildet ist, ohne auszusagen, ob dies eine Einschränkung darstellt. Passend ist dieser Begriff natürlich auch nur für klar definierte körperliche Einschränkungen. "Mensch mit Behinderung" ist schon besser, da dieser Begriff nahelegt, es gebe eine Behinderung in einem bestimmten Bereich, aber andere Bereiche sind nicht betroffen. Wenn ein Betroffener sich selbst mit einem bestimmten Wort belegt oder so genannt werden möchte, ist das in Ordnung. Genau wie es in Ordnung ist, wenn ein Betroffener NICHT mit einer bestimmten Bezeichnung bedacht werden möchte. Es gibt auch Wörter, die eigentlich keine "schlimme" Bedeutung haben, aber dennoch falsch sind. Dazu gehört die Bezeichnung "mongoloid" für Menschen mit Down-Syndrom. Die wenigsten werden wissen, dass der Begriff vom Erstbeschreiber des Syndroms, dem englischen Neurologen Langdon-Down Mitte des 19. Jahrhunderts geprägt wurde. Damals glaubte man noch, dass es Menschenrassen gäbe und eine Eigenart der Menschen mit Trisomie 21, die besondere Augenform, erinnerte Down eben an Angehörige der "mongolischen Rasse" (die es ja gar nicht gibt). Der begriff ist also schlicht unpassend, weil an falsche Voraussetzungen anknüpfend und es ist richtig, dass er ersetzt wurde. Dass er auch diskriminierend sein soll - und er gilt als diskriminierend! - erschließt sich mir nicht. Dann wäre es ja etwas Schlimmes, Mongole zu sein... Ich unterstelle Menschen, die mangels Wissen oder aus Gewohnheit den Begriff "mongoloid" benutzen, dennoch nicht, etwas gegen Behinderte zu haben, nur weil sie nicht "Trisomie 21" sagen.
 
Mich erinnert die ganze Sache ein wenig an einen Sozialpädagogen, der andere in bester Wolfssprache anpflaumt, sie sollen doch gefälligst Giraffensprache verwenden. Ich habe Respekt vor selbstkritischen Menschen, die versuchen, die Probleme der Welt zu lösen, indem sie ihr eigenes Verhalten ändern. Ich habe hingegen wenig Respekt vor Menschen, die meinen, sie müssten die Probleme der Welt lösen, indem sie ständig an anderen herumkritteln und anderen ihre eigene Moral aufzwingen. Zumal die ganze Sache zwar auf den ersten Blick ganz dolle gut und richtig klingt, sich bei näherer Betrachtung aber eben kolossal widersprüchlich, konflikterzeugend und aktionistisch entpuppt. 1. Mich beleidigt etwa der latente Vorwurf - allgemein bezüglich der ganzen Political Correctnes-Debatte, nicht bezogen auf einen konkreten Fall hier im Thread - ich sei rassistisch, nur weil ich mich weigere, irgendeine Moralistenaktion mitzumachen. Warum muss ich mich beleidigen lassen, damit andere Menschen sich nicht beleidigt fühlen? Und da wir uns ja nun schon einig sind, dass selbst ein Einziger, der sich diskriminiert, beleidigt oder sonstwie unwohl fühlt, ausreicht, dass alle anderen ihr Verhalten überdenken müssen, fordere ich das für mich auch ein. Oder bin ich mit meinen Gefühlen aus irgendeinem seltsamen Grund weniger wert als ein afrikanisches Kind? 2. Warum nehmen wir Rücksicht auf die politisch korrekte Auseinandersetzung mit Homosexualität, aber nicht mit Pädophilie? Warum ist ein von Neonazis verprügelter südländisch aussehender Deutscher, der gar kein Ausländer war, ein Opfer dumpfer Gewalttäter, ein von Antifaschisten verprügelter deutscher Kahlkopf, der gar kein Neonazi war, aber ein kleines Missverständnis wehrhafter Demokraten? Warum müssen wir energisch mit aller Härte des Gesetzes gegen politisch unopportune Meinungen vorgehen, brechen aber gleichzeitig sämtliche Grundrechte, verbindliche rechtstsaatliche Prinzipien und juristische Sorgfalt sobald es bei einer Straftat irgendwie um das Thema "Sex" zu gehen scheint? Warum sind von Rechten angezündete Mülltonnen schlimmer als von Linken angezündete Autos? Ersetzen wir nicht ein gesellschaftliches Opfer schlicht durch ein anderes, je nachdem, was gerade Mode ist? Ersetzen wir nicht einen Extremismus nur durch einen anderen? Das ist ohnehin etwas, das die Deutschen noch nie draufhatten: Der goldene Mittelweg, besonnene Vernunft, leben und leben lassen. Stattddessen immer nur vom einen ins andere Extrem. Ich hatte eigentlich gehofft, dass der Rest der Europäer da lockerer ist und diese deutschen Allüren etwas bremst, aber scheinbar ist es genau andersrum. Sind die ganzen Verfechter der political correctness wirklich objektiv und sachlich kritisch oder doch nur Propagandisten im Dienst einer aktuellen gesellschaftlichen Tageslaune? 3. Sind wir wirklich konsequent in der Umsetzung unserer sprachlichen Anpassungen im täglichen Leben? Denn das ist ja das angebliche Ziel der Sache. Verhaltensauffällige Kinder sind neuerdings "verhaltensoriginell". Wenn ich nun in der U-Bahn jemandem dei Fresse poliere, kann ich dann dem Richter sagen: "Na, das war doch originell, oder? Ich weiß nicht, was Sie haben." Oder ist diese begriffliche Überrücksicht doch nur dem Umstand geschuldet, dass bei bloßer Erwähnung des Wortes "Kind" derzeit in diesem Lande das halbe Hirn des Deutschen die Arbeit vorübergehend einstellt? Zumindest der Teil des Hirns, in dem der gesunde Menschenverstand sitzt. Ich ereifere mich deshalb so, weil ich nicht etwa nur eine gewisse Sinnlosigkeit hinter der ganzen Sache zu sehen vermeine, sondern handfeste Gefahren. Wir leiten Schlimmes in die Wege und berauschen uns dabei an der Autosuggestion, wir wären ganz supertoll gut und edel! Sind wir nicht. Wir spulen lediglich ein anderes Programm ab und sprechen neue Mantras nach, um ja nicht wirklich nachdenken und uns wirklich mit unangenehmen Themen auseinandersetzen zu müssen. Neue Sprache, neue Moral, neue Regeln und Gesetze, neue Opfer. Das hatten wir schon mal. Dem liefen auch alle hinterher, weil ihnen gesagt wurde, das sei gut, notwendig und politisch korrekt.
 
Also echt.....jetzt fühle ich mich total diskriminiert. Schluchtenscheißer X( wir sind Ösis bitte. Übrigens, was mir einfällt, ich brauche eine neue Bezeichnung für schwarze römische Keramik. Weil wenn ich sie Terra Nigra nenne könnte ich ja jemanden diskriminieren :kopfhau
 
Warum sollte eine Diskussion wie diese nicht zum wirklichen Nachdenken anregen? Ich denke es wird den meisten klar geworden sein, dass so ziemlich jede Aussage (jede!) hier verletzend sein kann. Das ist doch mal ein Grund über die "Kraft der Worte" nachzudenken. ;) Grüße Christian
 
Warum sollte eine Diskussion wie diese nicht zum wirklichen Nachdenken anregen?
Das soll sie ja, Katan, mein junger Padawan. Und sicher ich bin, dass sie das tut. Doch nicht bei jedem, denn die Macht, stark nur bei wenigen sie ist. Und jeder seine eigenen Gedanken dazu haben wird. Viele anders denken werden als Du und ich, obgleich gedacht sie sicher haben. Gefährlich nur die sind, die glauben, gedacht zu haben doch in Wahrheit nur den Einflüsterungen der dunklen Seite erlegen sie sind. Denn als Licht sie sich tarnt, das Gute sie Dir vorgaukelt, bevor die Galaxis ins Verderben sie stürzt. Stets nach dem Verborgenen Du musst fragen, nie glauben, was vorgeredet Dir wird! Stets kritisch Du musst sein, auch wenn gut Dir erscheint, was Du siehst. (ich will einen Yoda-Smiley!)
 
Warum sollte eine Diskussion wie diese nicht zum wirklichen Nachdenken anregen?
Doch das hat sie, wenn man auch mal keinen Senf dazu gibt, sondern still mitgelesen hat.
 
Ich denke es sollte kein Problem sein diskriminierende Ausdrücke aus dem eigenen Sprachgebrauch zu entfernen, aber es gibt da auch Grenzen. Den Vorstoß eines Politikers, ich glaube aus Hannover, Fußgängerzonen umzubenennen, da "Füßgänger" ja männlich sein und "Zone" ein militärischer Begriff fand ich reichlich albern.
 
Wie soll das dann heißen? Fußgänger*innenbereich? schön ist, wenn bei diesem Genderwahn auch die Rechtschreibung & Grammatik verzerrt wird (mensch statt man) :kopfhau
 
und wehe, da fühlt sich jetzt ein professor diskriminiert! (gilt er dann als hassprediger oder sowas?)
 
Ich glaube, den habe ich schon gebracht, aber er passt halt grad: Germanistikstudent beim AstA Marburg: "Welcher Idiot hat auf dem Flugblatt "BundesInnenminister" geschrieben?" :kopfwand :kopfwand :kopfwand :D :D :D prost1
 
Jetzt mal aktuell nachgefragt: Wie ist das eigentlich mit der Bezeichnung "Piefke" in Österreich oder das deutsche Pendant "Schluchtenscheißer"? :thumbdown:
Find ich genauso blöd wie zu Asiaten "Schlitzi" zu sagen oder zu Behinderten "Spasti".
 

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