Meine Frau arbeitet (zum Glück schon vor Corona) von zu Hause aus für einen großen Händler im HealthCare/ LifeSience Bereich. Einiges bekomme ich mit- es herrscht der blanke Irrsinn. Und wir stehen in Deutschland erst am Anfang, wenn die Infektionsraten steigen, wovon auszugehen ist, wird es "lustig". Es kommt nichts an Schutzausrüstung nach, zumindest nicht für den öffentlichen Bereich. Die Produzenten sitzen überwiegend in China in der Region Wuhan, was sie liefern lassen sie sich teuer bezahlen. Das was an Lieferungen verfügbar ist wird nach Dringlichkeit zugeteilt. Zusätzlich wäre dann noch ein immer grösser werdendes Problem in der Transportkette. Es gibt Unternehmen die verlangen von den Fahrern eine Bestätigung, dass sie nicht in von Corona betroffenen Gebieten unterwegs waren. Geben die Fahrer von einigen großen Speditionen auf Weisung der Geschäftsführungen natürlich aus Haftungsgründen nicht ab. Oder irgendwo hängt ein Schild mit "Corona" und "Bitte zur Anlieferung an Tor xyz klingeln" am Werkstor und da sehr viele Fahrer die deutschen Sprache nicht unbedingt als Muttersprache hatten sehen sie nur "Corona", bekommen Schiss und nehmen das Zeug wieder in die übervollen Zwischenlager mit. Was passiert mit medizinischer Ware deren Lieferkette unterbrochen wurde? Nur eine rhetorische Frage, ich weiss es jetzt. Meine Frau kämpft zusammen mit ihren Kollegen mittlerweile nicht nur mit verzweifelten Kunden und dem zunehmend rauheren Ton, sondern auch damit Lieferungen neu zu disponieren, umzuleiten und mit verschiedenen Lieferanten, Herstellern und Spediteuren zu jonglieren. Die große Tochter sitzt zu Hause, brütet über ihren Abiturvorbereitungen, zockt PS4 und irgendso ein Nintendoding und hat einen tierischen Höhlenkoller. Unsere jüngere Tochter ist z.zt. anderweitig untergebracht und gut versorgt. Nervig ist nur die Kontaktsperre. Ich bin ebenfalls "Systemrelevant" und muss jeden Tag zum Dienst. Da hat sich nichts geändert, ausser dass wir weniger Automobilindustrie und Container von und zu den großen Seehäfen bzw Containerterminals, sondern mehr Einzelwagenverkehr, Treibstoffe und Chemie fahren. Blöd für mich sind die Fahrten die ich als Passagier in normalen Zügen mit dem recht hohen Infektionsrisiko zurück legen muss. Am Zielort gibt es oft keine Möglichkeiten Hände zu waschen und Desinfektionsmittel- siehe oben. Habe mir selbst was aus Isopropanol, Wasser und Glycerin zusammen gemischt.