Projekt Klappenrock (ehemals Projekt Kaftan)

[Brokkr]

aso naja macht nix... bin grad am Zettelschreiben und material im wald sammeln... wir müssen bis 13 September unserer ganze kleidung gefärbt und genäht haben.... und jetz will ich nächste oder übernächste woche alles fertig haben.. also gefärbt mein ich... oja des birkengelb kommt auf meinen klappenrock (brennessel:grün) gibt denk ich nen schönen kotrast lg Brokkr

 

[b****]

So, das Rezept für die Kaltbeize hat Inhaberin der oben genannten HP (textiles-werken.de) hier in einem Forum verraten: https://www.xn--kruterkommune-cfb.de/viewtopic.php?p=2426&sid= (Beitrag vom 16 Jan 2007, 18:19 )

 

[Hre***]

Original von Brokkr wie ist es denn bei krapp und birke... mit %? (des wären dann alle farben die ich brauchen werde... hoffe ich nerv nicht )

Nein, Du nervst überhaupt nicht. Also Birke: Beize: Du nimmst auf 100 g Wolle / Stoff ca. 2-3 l Wasser und 15 g Alaun, das Ganze langsam zum köcheln erhitzen und ca. 1 h köcheln lassen, dabei mehrmals vorsichtig umrühren, damit die Beize auch überall hingelangen kann. Dann kannst Du den Stoff im Topf auskühlen lassen, oder Du machst gleich weiter: Färben: je 100 g Stoff ca. 130 g Birkenblätter (getrocknet) mind. 1 Stunde oder über Nacht in 2 - 3 l Wasser (je 100 g Stoff) einweichen. Diesen Mix dann 1 Stunde kochen und abkühlen lassen (z.B. über Nacht) und abseihen. Den Sud mit Wasser dann wieder auf die errechete Menge auffüllen. Die gebeizte Wolle dann hineinlegen, langsam zum köcheln erhitzen und ca. 1 Stunde bei 90 - 95 Grad C halten. Auch wieder ab und zu vorsichtig ümrühren. Im Sud abkühlen lassen. spülen, bis keine Farbe mehr herauskommt (bitte vorsichtig und nicht walken!). Dann ca. 1/2 h in Wasser mit etwas Essig darin einlegen. Herausnehmen und tropfnass aufhängen. Fertig ! Krapp: Beizen: je 100 g Stoff ca. 2 l Wasser und 15 g Alaun und 15 g Weinstein. köcheln und so wie oben Färben: je 100 g Stoff ca. 2 - 3 l Wasser und 80 - 90 g Krapp. Den Krapp locker in ein Säckchen füllen (z.B. Mullwindel) und ca. 24 h einweichen. Die gebeizte Wolle in den Sud legen und langsam bis auf ca. 70 - 80 Grad C erhitzen. Bei dieser Temperatur halten. (bei 70 - 80 Gad C wirds rot, bei höherer Temp. dann immer brauner). Immer wieder vorsichtig (!) rühren, damit die Farbe überall gleichmäßig hinkommt. Im Sud auskühlen lassen (hier auch mal hin und wieder umrühren) und spülen - also wie oben. Du kannst den Sack mit dem Krapp während des Färbens im Topf lassen, Du mußt ihn aber nach dem Köcheln herausnehmen, denn wenn der Stoff darauf länger liegt, gibt es dunklere Flecken. LG Hrefna

 

[Brokkr]

vielen dank in 2 wochen färb ich alle meine stoffe und ich werd euch bilder zeigen *ich, als laie*

 

[Brokkr]

ach ja... der sack/tuch wo ich das färbezeugs reinwirf... habst ihr da vorschläge? alltes bettkissen..bezugsdings... jutesack?... sollte doch immer grob sein?... kann ich den auch öffter für verschiedene farben hernehmen wenn ich ihn jedesmal danach auswasch? lg Brokkr

 

[Brokkr]

ach ja und noch was :whistling: :whistling: wenn ich mehr wolle bzw wollstoff kan ich die beiz angaben ect. einfach hochrechnen oder? lg Brokkr

 

[Quorthon]

Ich meine bei einigen Färbegütern kannst du det auch ohne Beutel machen, Wallnuss, Krapp und so meine ich.

 

[Hre***]

@ Brokkr die Mengen für Beize und Färbepflanze werden einfach für den vorhandenen Stoff hochgerechnet. Du kannst als Färbebeutel z.B. einen alten Kopfkissenbezug (den Du dann hinterher nicht mehr brauchst) nehmen, oder eine Mullwindel, oder ein Käsetuch. Für ganz grobe Färbepflanze kannst Du auch Fliegengitter (für das Fenster) nehmen, oder Pollengitter (gab es gerade sehr günstig bei Aldi) - und Du solltest auch immer nur die selbe Farbe mit färben, denn die im Beutel vorhandene restliche Farbe (auch wenn mehrfach gewaschen) kann wieder austreten und ein Färbeergbnis verändern. Ach ja, und den Färbebeutel gut zubinden mit ungefärbtem Faden/Band :whistling: @ Quorthon ja, man muß nicht unbedingt einen Färbebeutel machen, bei Krapp würde ich ihn aber empfehlen, da die Wurzel recht klein geschnitten sind, und sich kleine Fitzelchen im Stoff oder in der Wolle festhaken können. Ist eine Heiden(!)arbeit, die rauszupuzzeln, und diese kleinen Biester können auch wieder dunklere Flecken verursachen.... LG Hrefna

 

[Brokkr]

und wiedereinmal vielen dank... :thumbsup: :thumbsup:

 

[Brokkr]

also wenn ich z.b. blätter sammle und die trockne kann ich davon ausgehen das sie um die hälfte leichter werden oder mehr? tu mich da immer schwer des einzuschätzen... lg Brokkr

 

[Hre***]

Also, ich denke mal, bezogen auf das Färben, kann man das so ungefähr und pauschal sagen. Aus 1 T frisch wird 1/2 T getrocknet - oder aus 100 g frisch werden 50 g getrocknet. Wenn Du die Pflanzen wegen Heilkraft und oder ätherischen Ölen trocknen möchtest, ist es meist (aber nicht immer) anders herum, da beim Trocknen viel dieser fragilen Inhaltsstoffe verloren gehen (z.B. Melisse - nach dem Trocknen ist, wenn überhaupt, noch ca. 10 % ätherisches Öl vorhanden...) LG Hrefna

 

[Hre***]

sorry, doppelt

 

[Brokkr]

so ich hab soweit alles beisammen... letzte frage: ich will meine tunika walnussbraun färben... (ich weiß das keine beize nötig ist 8) ) naja bei meiner Färbetour durchs inet hab ich fürs walnuss färben allerei verschiedene anleitungen gefunden , die sich teilweiße gar nicht gleich sind.... kann mir bitte jemand sagen welche zusammensetzung (mischverhältnis) ich brauche für wolle : Nussschalen? welche erfahrungen habt ihr gemacht ?( vielen dank im voraus Brokkr

 

[Hre***]

mit Walnuß habe ich noch nicht gefärbt, da ich hier keinen Walnußbaum in der Nähe habe (*schnüff*) aber wichtig zu wissen ist: Zum Färben kann man die grünen (getrocknet sind sie braun) Nüßhüllen (auch grüne Walnußschalen genannt), die Blätter, die gefallenen Kätzchen (Blüten), die Wurzeln und die Rinde des Walnußbaumes nehmen (Wurzeln und Rinde aber erst nach dem Fällen eines Baumes). Soweit ich weiß, färben die Schalen der Walnüsse, so wie sie im Handel sind, nicht oder nicht sonderlich. Ah, und wichtig: Haut und Haare nehmen den Farbstoff Juglon, der in den o.g. Teilen des Baumes enthalten ist, auch und langanhaltend an - also immer Handschuhe tragen und Spritzer vermeiden. anscheinend sind die Mengen nicht ganz so wichtig, schau mal hier: http://www.wirweben.de/Experimente/Farben/Walnuss/walnuss.html oder hier: http://www.iglu1250.de/index.php?mode=5-1 Viel Spaß und laß auf jeden Fall mal Deine Ergebnisse sehen. LG Hrefna

 

[Brokkr]

vielen dank evtl hat ja schon mal wer mit walnuss gefärbt bitte einfach melden lg Brokkr

 

[Hre***]

ah, die beste Seite habe ich noch vergessen: schau mal in Hallveigs Blog: http://www.fruehes-handwerk.de/hallveig/?p=859 Sie hat mit Walnuß experimentiert - sehr interessant. LG Hrefna

 

[Perchta]

Mit Walnuß gefärbt habe ich auch noch nicht, aber ich möchte nochmal dick unterstreichen, was Hrefna über Handschuhe gesagt hat - meine Eltern haben einen Nußbaum im Garten (als ich klein war, waren's sogar noch zwei). Ich erinnere mich noch gut, im Herbst des öfteren mit gelblich-braun verfärbten Fingern in die Schule gegangen zu sein... ;( Also, Einweg-Handschuhe reichen definitiv NICHT.

 

[Brokkr]

so jetz allerletze frage: soll ich normales leitungswasser zum färben benutzen oder regenwasser? lg Brokkr

 

[Hre***]

ja, gute Frage. am besten ist unverschmutztes und weiches See- oder Flußwasser. oder Regenwasser. Leitungswasser solltest Du nur nehmen, wenn es sehr weich ist (man kann aber das Wasser enthärten mit versch. Geräten) LG Hrefna

 

[Perchta]

Wobei: Es geht durchaus auch mit normalen, kalkhaltigem Leitungswasser. Hab ich hier in meiner Wohnung (sogar ziemlich hartes Wasser) leider. Nur das Ergebnis wird halt nicht so schön, und die Farben nicht so leuchtend.