Ribe 850-einfache Gewandung

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Ferun Namid

Guest
Hallo! Der Büchereiausweis ist schon beantragt und die Liste für die Fernleihe ist auch schon geschrieben, dauert aber leider alles seine Zeit. Aber ich hab trotzdem ein paar Fragen zur Gewandung. Ich erklär am besten erstmal was ich mir so als erste Gewandung vorgestellt habe. Ein Unterkleid aus naturfarbenem Leinen Ein leichtes Wollkleid mit Birkenblättern grün gefärbt und ein dickeres Wollkleid mit Wallnussschalen gefärbt Die beiden gefärbten Kleider sollen einen Schlüsselloch-Ausschnitt haben. Das Braune soll Borte am Kragen und den Ärmeln bekommen. Bundschuhe und/oder wendegenähte Schuhe Dazu noch ein naturgrauer Rechteckmantel. Es soll insgesamt erstmal eine einfache Darstellung werden. Erstens weil mir noch das Geld fehlt und zweitens, weil ich irgendwie mit diesen Schürzen und Schalenfibeln mit Ketten nicht viel anfangen kann. So nun meine Fragen. Ich weiß bis jetzt nur von ein paar Schalenfibeln aus Ribe. Gibt es dort Funde von Gewandnadeln und/oder Ringfibeln? Ich hatte bei E-Bay einen sehr schönen Wollstoff gefunden, aber 2% Polyester also leichter Stretchanteil. War eigentlich ein Schnäppchen, aber ich hab ihn nicht ersteigert, weil ich mir nicht sicher war. Wie hätte sich der Stoff beim Färben verhalten? Sieht man da was? Ich hoffe natürlich noch immer auf einen Stoff mit 100% Wolle. Wie sieht es mit den Stofftypen aus? Diamantkörper und Fischgrat waren doch bestimmt was besonderes? Gruß Ferun
 
Hallo Freun Zu den Stoffen; ->www.naturtuche.de ->www.stoffburg.com ->www.folhoffer.eu ->www.lichtgewand.de (Nur auf Märkten) Zu der Gewandung; Gug dich mal auf der Seite von A.v.w.de um. -> Hier Zu den Schuhen; Würde erstmal Holzschuhe empfehlen. Sonst wird es schnell sehr teuer. Frag malin der Nachbarschaft ob jemand Lederreste hatt. Dan einen Testschuh und dan erst ranwagen. Zur Borte Selber machen oder bei Franziska von Zollern besorgen ->www.brettchenborten.de Liebe Grüße&Viel Glück Christian
 
Ich hatte bei E-Bay einen sehr schönen Wollstoff gefunden, aber 2% Polyester also leichter Stretchanteil. War eigentlich ein Schnäppchen, aber ich hab ihn nicht ersteigert, weil ich mir nicht sicher war. Wie hätte sich der Stoff beim Färben verhalten?
Gut so, das du ihn nicht ersteigert hast :) . Poly läßt sich nicht färben und ist auch generell ungeeignet für die historische Kleidung. Zum Glück gibt es ja heutzutagen genug Shops, wo man ganzjährig auch Wollstoffe bekommt. Aber immer darauf achten, das es sich um 100%ige Wolle handelt, ggf. nachfragen, da heute auch betrogen wird. Polyanteil muß nicht unbedingt gleich Stretch sein, müßte sonst dabei stehen, aber viele Wollstoffe werden leider heute auch als Wirkware angeboten, und der ist dann in der Tat dehnbar, auch wenn kein Poly drin ist. Wirkware=Strickware. Also auch hier ggf. nachfragen, sonst bei Unsicherheiten lieber die Finger davon lassen. Zur Ribe Bekleidung kann ich dir leider auch nichts genaueres sagen, aber ich weiß, das sich oft nach den Haithabu-Funden mit orientiert wird. Oder sonst mal im Museum in Stadt Ribe nachfragen. Die haben auch Literatur dazu, wenn ich mich Recht erinnere, leider habe ich sie selber nicht.
 
als einfache darstellung gleich ne borte an die kleidung nähen....ich kann mich irren,aber wäre das nicht schon für eine etwas gehobenere darstellung???
 
Hallo, Das mit der Borte würde ich auch eher für eine etwas gehobenere Darstellung empfehlen. Als Link noch: http://www.wollstoff.de Die haben auch natürliche Färbemittel (Walnüsse, etc.) Grüße, Brad
 
Danke! Den Link kenne ich. Ich hoffe ja noch so an Walnussschalen und Birkenblätter zu kommen. Hier wächst ja schließlich ziemlich viel. Also meint ihr lieber ohne Borte?!?! Hmmm aber den Saum mit andersfarbigem Garn versäubern, das ginge wohl oder? Also z.B. Krapprot oder auch in Grün.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, ich denke wenn es ne einfache Darstellung werden soll, sollte zuerst nur das Oberkleid gefärbt werden, würde da auch zu Walnuss raten (mit Birke wurde übrigens wenn nur Gelb gefärbt, Grün entstand immer durch Doppelfärbungen). Von der Borte würd ich auch Abstand nehmen, vllt eher mal für ne festlichere Gewandung. Zu den Schuhe bietet sich vllt einer der beiden in Ribe gefundenen Bundschuhe an, diese sehen allerdings komplett anders aus als die Bundschuhe die man überall so findet und sind auch aufs 8.Jh. datiert. Allerdings wären diese sehr einfach und günstig herzustellen und passen auch hervorragend zu einer einfachen Darstellung. Bei Interesse kann ich dir Bilder davon zukommen lassen. Wegen der Kleidung würd ich bei den Schnitten auch auf Haithabu zurückgreifen, da für Ribe (soweit ich weiß) keine größeren Untersuchungen an den Textilien vorliegen (zumindest nicht Trachtenkundlich).
 
Es soll insgesamt erstmal eine einfache Darstellung werden
Deswegen rate auch ich dir erst einmal von Borten ab. Borten sind, wie mein Vorredner schon sagen, für die gehobenere Darstellung. Und wie gesagt, Ribe hat keine Textilfunde wie Haithabu, Haithabu ist da eine sehr große Ausnahme, was die Fundlage betrifft und daher wird sich meist auch daran als Vergleichsfunde mit orientiert. Genauso an Birka, wobei es auch hier keine textilen Funde wie in Haithabu gibt und auch Birka sich u.a. mit an Haithabu orientiert, zumindest in der Frauenkleidung. Meistens handelt es sich um textile Reste, die an metallischen Gewandteilen, wie z.B Fibeln und Gürtelbeschlägen, noch vorhanden sind. Und daher entstehen die Rekonstruktionen erst einmal an der Lage der Gewandteile, aber auch schriftliche Quellen werden herangezogen. Für die archäologische Seite der Wikingerkleidung ist Inga Hägg die Spezialistin, siehe dazu auch die Fundbücher von Haithabu. 1) Die Textilfunde aus der Siedlung und aus den Gräbern von Haithabu, von Inga Hägg, Wacholtz Verlag 2) Die Textilfunde aus demHafen von Haithabu, von Inga Hägg, Wacholtz Verlag Letzteres ist nur noch über Fernleihe zu bekommen. Aber vielleicht hast du das ja sowieso schon auf deiner Bücherliste ;)
weil ich irgendwie mit diesen Schürzen und Schalenfibeln mit Ketten nicht viel anfangen kann.
Schau dir mal Torbens Seite an, außerdem hat er jetzt für den internen Gebrauch speziell für uns LH-Darsteller ein sehr feines tolles Büchlein in Eigenleistung erstellt. Frag mal an, ob du noch eines bekommen kannst. Er hatte es auch hier vorgestellt. Nur so viel, so wie es aussieht, sind die Glasperlen, auch mit Kettenverteiler, nicht unbedingt zwischen den Fibeln getragen worden, sondern wohl doch eher um den Hals. Aber wie gesagt, darüber kann Torben mehr sagen... Und: wie die Borten, gehören auch die Fibeln und Trägerröcke/Hängeschürzen nicht zur einfachen und alltäglichen Kleidung.
 
Moin, bezüglich der Schuhe würde ich dir sowohl von Bundschuhen (ich meine hiermit die üblichen Eisenzeittreter) als auch von Holzschuhen abraten. Beides ist für die von dir angepeilte Darstellung nicht belegt. Dann nimm lieber ein paar Indienimport-Wendeschuhe nach passendem Schnitt (möglichst aber nicht alles glauben, was die Reseller angeben und lieber mit den Funden abgleichen) oder spare auf was richtig gutes und laufe barfuß. Der Preisunterschied zwischen Importwendeschuhen und Holzschuhen bzw. Bundschuhen ist eher marginal. Alternativ kannste natürlich auch welche selbermachen. Gruß, Timm
 
Hab diese Bücher nun etwas höher gestellt in meiner Liste. @Ulfar: Wenn du mir Bilder von den Bundschuhen oder Schnitte schicken könntest, wäre ich sehr dankbar. Also ein gelbes Untergewand. Doppelfärbung heißt? Färberwaid und Birkenblatt? Oder Indigo und Birkenblatt? Also ist das Birkenblattgrün nicht üblich gewesen? Liegt das an dem Stoff, denn ich da noch zugeben muss um es grün zu bekommen? Schade grün ist meine Lieblingsfarbe. :( Ist Färberwaid auch eine teuer importierte Pflanze, wie Krapp und der Farbstoff Indigo? OK! Dann keine Borte und keine Fibeln mit Ketten...... Die Seite von Torben kenn ich schon. Er hat sich auf meinen Blog verirrt und mir schon ein wenig weiter geholfen. Ich denke mal Bernstein war auch damals teuer. Meine Kette ohne Reenacment Hintergrund, besteht aus einem silbernen Thorshammer, Bernstein, grünen Glasperlen und Knochenperlen. Also ich würde dann zu einem Hammer und einer Fibel aus Messing tendieren. @Timm (Uhhh und dann auch noch mit Doppel MM.......aber das ist ne andere Geschichte! ;) ) Also die Schuhe mache ich mir auf jeden Fall selber. Und wenn das Wetter und das Gelände stimmt, dann bin ich eh meist barfuß unterwegs.
 
Also die Möglichkeit auch Gelbfärber zu nutzen um ein Grün zu erzeugen gab es, dafür reicht wohl schon etwas Rost im Topf. Gemacht wurde es allerdings nicht, warum weiß ich auch nciht genau, hat vllt was damit zu tun, dass das Eisen die Fasern angreift oder auch mit der Lichtechtheit. Gefärbt wurde Grün mit Färberwaid, der dort wohl auch überall wächst/wuchs und einem Gelbfärber (welche Pflanze genau kann man nicht sagen, gibt ne Liste von um die 25 in Frage kommenden Pflanzen die Grün färben). Man kann natürlich auch mit Indigo färben, nur musste dieser Stoff importiert werden. Mit Waid oder einer Gelb/Waid Doppelfärbung machst du auf jeden Fall nichts falsch, diese machen nämlich über 50% der gefärbten Textilien aus und dürften zumindest der Mittelschicht zur Verfügung gestanden haben. Und von Holzschuhen rate ich auch ab, auch wenn die wohl bei Matsch und Regen sehr praktisch sein sollen. Und selbermachen ist nicht allzu schwer wie ich finde. Und falls du es noch nicht kennst, kann ich dir das Buch "Ribe zur Wikingerzeit" empfehlen, werden auch diverse Aspekte wie Handel, Handwerk und Siedlungsstrukturen behandelt.
 
Das Buch steht auch auf meiner Liste zusammen mit Ribe Excavation 1-5 Dann muss ich mal schauen, wie ich das mit dem Färben am besten mache....................erstmal brauch ich eh die Stoffe.
 
Moin Alwina, Messing wird spätestens seit dem Römischen Kaiserreich verwendet, der Zink wurde in Form von Galmei zugesetzt. Oder meintest du explizit Thorshämmer (da kenne ich die Befundlage nicht)? Würde mich arg wundern, wenns nichts für das Skandinavische FMA an Messingfunden gäbe. Evtl. kann Nina da was zu sagen? Gruß, Timm
 
:kopfhau Meinte doch Bronze. Die beiden Metalle werf ich immer durcheinander. Sehen sich ja auch nicht unähnlich. Ach beim Hammer bin ich nicht sooo pingelig. Ich nehm da keinen Fund. Mein Avatar zeigt ja mein Hämmerchen. Vielleicht schnitze ich mir auch noch einen selber aus Knochen. Wie komme ich an Knochen ran. Kann ich da einfach nen guten Suppenknochen vom Rind nehmen? Da hab ich dann ja doppelt was von. Hups nen Gürtel mit Tasche und Messer brauche ich ja auch noch und Wollsocken. Aber erstmal wird genäht.
 
Wurde nicht in Haithabu ein Thorshammer aus Bernstein gefunden? Das wär doch mal was :) (Bin mir da aber nicht sicher!) Bin übrigens total neidisch. Ich muss noch knapp zwei Monate warten, bis ich wieder Lektüre bekomme um weiter zu recherchieren. Vorher is nicht mehr viel mit Basteln. Also erstmal warten... Ich wünsch dir aber viel Erfolg und berichte uns von deinen Ergebnissen! Bin immer interessiert an Wikinger-Gewandung. Auch wenns Frauenkleidung is :) mfg, Brad
 
Wieso neidisch??? Ich hab noch nicht mal Stoffe und Bücher zum Recherchieren. Ich beantrage die Bücher erst am Samstag. Also kann sich das noch hinziehen. Außerdem brauche ich erstmal Kohle. Meine Larpkleider sind noch nicht verkauft und meine Mangasammlung auch nicht. Also muss ich mich erstmal mit Recherche begnügen. Aber an einen Hammer aus Bernstein hatte ich auch schon mal gedacht....... :love:
 
Na aber du KANNST immerhin was machen. Btw. warum denn das Larp-Zeug verkaufen? Ich bin gerade nebenbei noch an meiner Fantasy-Darstellung am Basteln :) Alles schön billig mit Restposten von diversen Online-Shops etc. Da kriegt man interessante Sachen zuwege gebracht, hehe. Und die Recherche macht doch genausoviel Spaß wie das eigentliche basteln! Wahrscheinlich eher mehr. Wenn ich mir vorstelle wie ich dann im Winter mehrere Kleidungsstücke per Hand nähen muss... das wird ein langer Winter. Aber machmal@Bernstein. Gibt kein schöneres Material :)
 

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