Scharfe Schwertklingen

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@Panzerreiter: Welche Krimbesetzung? Fahr mal hin und frag die Leute... Aber laß dein Schwert hier :D
 
Ihr produziert das Zeug, gebt rudimentäre Sicherheitshinweise (der Kodex von Sargan besteht eigentlich auch nur aus ein paar Allgemeinplätzen) und verlasst euch darauf, dass die Leute mit Euren Produkten vernünftig umgehen.
Lassen wir mal das Missverständnis ausser Acht, mich würde Deine konstruktive Kritik an unserem Kodex für Mitwirkende im Gesamten wirklich interessieren. Wärest Du bereit dazu und wie kann ich Dir das gesamte Dokument schicken (E-Mail?)
Sorry, falls ich da ein bisschen überreagiere, aber bei diversen gesellschaftlichen Themen bin ich sehr empfindlich, da habe ich Narben auf der Seele.
Kein Problem! Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
Das werde ich gerne tun, aber ich fürchte, mein Standpunkt wurde schon im Ansatz nicht verstanden: Ich bin nicht der Ansicht, man müsste noch mehr und noch präzisere Vorgaben, Regeln, Gesetze oder Codices formulieren, sondern vielmehr weniger von alledem. Das Problem mit der Sicherheit ist doch folgendes: Vernünftige Menschen, die mit einem gesunden Maß an Grips gesegnet sind, brauchen solche Vorgaben nicht wirklich, außer es geht um technische Details, die sich nicht kennen können (z.B. bei der Produktion von irgendwelchen Gerätschaften). Relevant ist für die in Bezug auf die Objekte, von denen wir hier reden, eigentlich nur die rechtliche Situation, nicht zuletzt weil die derzeit schneller verschärft, nachreguliert und neuformuliert wird, als man sie lernen kann. Wie, bitteschön, soll denn der Bürger sich gesetzeskonform verhalten, wenn unsere Legislative die Dinger öfter wechselt als ihre Unterwäsche? ( :eek:ff1 Dabei fällt mir der alte Bundeswehr-Witz ein: "Männer, aus Gründen der Hygiene sollen auf höheren Wunsch regelmäßig die Unterhosen gewechselt werden! Dem wird umgehend Folge geleistet! Meyer wechselt mit Schulz, Schmidt wechselt mit Huber, Wagner wechselt mit Böhm...!") Wobei sich ja auch hier schon die Katze in den Schwanz beißt. Solche ständigen Neuvergatterungen wären nicht notwendig, wenn eben die Gesetze mal eine Zeit lang zuverlässig konstant blieben. Abgesehen von den Gesetzen selbst, die man theoretisch, wenn man arbeitslos ist und den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, in ihrer aktuellen Form nachschlagen könnte, gibt es ja hinter den Kulissen auch noch behördeninterne Anweisungen, Richtlinien und ähnliches, was der Bürger gar nicht zu Gesicht bekommt. Ich kann (und will!) mich nicht an Dinge halten, die nur die Polizei selbst kennt. Als ich neulich wegen einer Erbschaftsangelegenheit ein paar mal beim Amtsgericht war, musste ich jedesmal durch die Sicherheitsschleuse. Dabei plauderte ich ein wenig mit den unterschiedlichen Sicherheitskräften wie denn nun bei diversen Sachen so die Rechtslage sei. Ergebnis: 4 Beamte, 4 Antworten. Und nicht etwa deckungslgleich. (Ganz abgesehen davon, dass man besagte Behörde auch schwerst bewaffnet ganz einfach durch den vollkommen ungesicherten Aufzug hätte betreten können, der bis in die öffentliche Tiefgarage ging...
kopfhau.gif
)
Es hat auch mit Rechtssicherheit nichts mehr zu tun, wenn jeder Poli, den man trifft, in seiner Planlosigkeit seine eigene Version der Rechtslage durchsetzt. Aber ich schweife ab, es geht mir an dieser Stelle gar nicht darum, die Nöte der Behörden mit der ständig wechselnden Rechtslage, die den unseren gar nicht so unähnlich sind, zu beschreiben. Dazu ist dieser Thread eher der passende Ort. Ich denke, dass Hinweise wie "passt auf Eure Waffen auf" oder "setzt eure Waffen nicht gegen Besucher ein!" irgendwo auf der Skala zwischen rührend über lächerlich bis vollkommen überflüssig einzuordnen sind. Für jemanden, der intellektuell auf einer Stufe steht, dass er den aufrechten Gang beherrscht, finde ich solche Ratschläge schon fast beleidigend. Die Leute, die solche Sachen willfährig lesen, sind nicht das Problem. Noch nicht einmal die Dummen. Höchstens die, die eh eine Gewalttat vorhaben und denen geht es am Arsch vorbei. Das Problem sind eher die Leute, die nachmittags nüchtern noch überzeugt waren, ihren Waffenladen im Griff zu haben und abends, nach dem zwölften Methorn, stockbesoffen anfangen, Blödsinn zu machen. Das Gefahrenpotential ist damit nicht grundlegend, sondern von der individuellen Situation abhängig. Und gegen solche helfen dergestalt formulierte Vorgaben überhaupt nichts. Man müsste in seine Marktordnung reinschreiben, dass jeder, der entweder doof oder mit einer geringen Selbstbeherrschung geschlagen ist oder gerne mal einen über den Durst trinkt, keine Waffen mitführen darf. Schreibt das mal rein, viel Spaß. (Ist noch nicht einmal juristisch als Gesetzestext brauchbar, weil die Defintition einer Straftat tatbezogen sein muss und nicht täterbezogen.) Und noch mehr Spaß, das dann an der Kasse zum Markt umzusetzen. ("Ey, du da, du schaust so unintelligent aus, du kummst hier net rein!") Wobei das ja ohnehin vollkommen egal wäre, weil der bewusstseinserweiterte Randalierer seinem Gegenüber dann halt mit dem ach so ungefährlichen Bierkrug den Schädel einschlägt. Fragt mal die Kameraden in den Notaufnahmen, womit die Leute auf Festivitäten erfahrungsgemäß kaputtgeprügelt werden. Schwerter und Hellebarden spielen da eine ganz untergeordntete Rolle. Ich erinnere daran, dass es in diesem Thread um scharfe Waffen geht, nicht um Sportgeräte oder Schaukampfwaffen. Es ist ja mitnichten so, dass der normale Bürger davon ausginge, solange das nicht explizit für diesen Markt unerwünscht sei, sei es völlig in Ordnung, anderen Leuten sein Schwert überzuziehen. Das ist für jeden normalen Menschen selbstverständlich. Und das Argument, es gebe ja auch unnormale Menschen, taugt nicht, um die normalen noch mehr zu belehren. Dann, bitteschön, pickt Euch auch die unnormalen raus, wie Ihr die herausfindet, überlasse ich Euch. Aber mich persönlich nerven immer und immer wieder aufs Neue vorgebrachte, klugscheißereische Belehrungen, ich solle mein scharfes Schwert nicht einfach irgendwo herumliegen lassen. Hätte ich eh nicht gemacht, ich häng an dem Ding. War teuer. Ist eine Replik nach Grabfund. Ich entscheide sehr genau, wem ich das wann in die Hand gebe. Und neben mir gibt es abertausende von vernünftigen Waffenbesitzern, die sehr wohl Herr ihrer Sinne sind und Belehrungen auf Kindergartenniveau weder brauchen noch wünschen. Regelungen, die an sich realitätsbezogen wären, wie etwa "sobald Ihr besoffen seid, gebt Eure scharfen Waffen in zuverlässige Hände ab oder verstaut sie so, dass Ihr selber nicht mehr rankommt" scheitern an der Situation, die sie beschreiben, selbst. In dem Zustand würde der Betreffende, selbst wenn er es gelesen und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte zugestimmt hätte, nicht mehr daran denken. Das könnte man bestenfalls an den Rest der Gruppe richten ("Wenn Ihr merkt, dass [...] nehmt ihm rechtzeitig die Waffen ab"), aber eben das stufe ich schon wieder als nicht belehrungswürdig, weil selbstverständlich ein. Fazit: Ich halte solche "Sicherheitsvorgaben" für vollkommen wirkungslos. Wer nichts anstellt, der hätte auch ohne sie nichts angestellt, und wer was anstellt, der tut es trotzdem. Ich glaube nicht, dass es die Mühe wert ist, noch sorgfältiger zu formulieren. Selbst von den 10 Geboten reichen eigentlich 5.
 
@Panzerreiter Du sprichst hier ein sehr generelles Problem an. Da ich als Behördling auch oft Bescheide schreibe weiß ich, dass da oft Sachen drin stehen von denen man ausgeht, dass jemand mit gesundem Menschenverstand diesen (meistens Hinweis) nicht gebraucht hätte. Die tagtägliche Arbeit in der Behörde zeigt aber das genaue Gegenteil. Gut. Ist jetzt nicht direkt mit dem von dir angesprochenen allgemeinen Gesetzestexten vergleichbar, da der Bescheid ja den Einzelfall regelt aber von der Sache her ähnlich. Man geht immer von der dunkelsten Kerze auf dem Kuchen aus, die Erfahrung zeigt, dass immer einer kommt der noch mehr flackert... *hust* Hier sind wir dann im Bereich des Selbstschutzes des Behördenmitarbeiters ;) . Läuft etwas schief, kann ich mit unfangreichen, teils übertrieben umsichtigen Forderungen komfortabel auf meinen Bescheid verweisen und den schwarzen Peter quasi schnell weiter schieben ohne mich zuerst auf Diskussionen über den Begriff "Gesunder Menschenverstand" einlassen zu müssen auf die ich überhaupt keine Lust habe. Möglichst noch vor Gericht *kotz*. Es liegt also im System unseres Rechtsstaates, dass teilweise überreguliert wird, wir hängen alle über dem sprichwörtlichen Haifischbecken (die Haifische haben meistens das zweite Staatsexamen ;) ) und versuchen einfach nicht hinein zu fallen. Wie dieses henerelle Problem zu lösen ist? Keine Ahnung! Eine Aufgabe für Philosophen und große Denker? :wiki1
 
Wie dieses henerelle Problem zu lösen ist? Keine Ahnung! Eine Aufgabe für Philosophen und große Denker?
Wahrscheinlich. Aber ich scheue mich, das noch mehr zu vertiefen, da wir jetzt schon stark migriert sind. Eigentlich ging's ja um die Motivation, aus welchen Gründen manche Leute so gerne scharfe Schwerter (und ähnliche "echte" mittelalterliche Waffen) in ihrem Hobby haben und mitführen wollen. Davon ging's dann recht schnell zu den klassischen, stereotyp vorgebrachten Bedenken, allen voran die Sicherheit. Und davon kam es dann zu Regelungen, Vorschriften und Gesetzen bezüglich Waffen welcher Art im Hobby (was keine unangebrachte Themenmigration war, da die TE selbst diese Frage gestellt hatte). Von da ging's dann zu Staat, Gesetzesmacht, Regelungs- und Vorschriftenexzesse sowie gesellschaftliche Paranoia an sich. Wiewohl ich auch bis zu diesem Punkt bezüglich der Themenmigration ein relativ ruhiges Gewissen habe, an dieser letzten Migration bin ich, wie so oft, nicht ganz unschuldig. Daher scheue ich mich ein wenig, diesen Thread auf dieser Ebene weiterzuführen. Trotzdem gehe ich darauf ein und versuche mich an einer Antwort, denn: Andererseits ist ja genau diese Situation, die Überregulierung, der Gesetzeswahn, die gesellschaftliche Paranoia, ein wichtiger Aspekt bei der ganzen Betrachtung des Themas. Sei es die Sicherheitsfrage, die automatisch und überbesorgt gestellt wird, obwohl in all den Jahren überhaupt nichts passiert ist. Das ist schon ein interessantes Phänomen. Warum haben die Leute so viel Angst vor Dingen, die überhaupt nicht passieren? Und sind andererseits bei Dingen, die passieren, so vollkommen gleichgültig und uninteressiert? Ist Euch zum Beispiel bekannt, dass in Deutschland pro Jahr etwa 3.000 Menschen an Medikamenten zur Schmerzlinderung (Ibuprofen, Paracetamol...) sterben? Warum bei statistisch nachweislich harmlosen scharfen Schwertern Besorgnis und Verbote, bei statistisch nachweislich gefährlichen Medikamenten aber nicht? Diese Mittelchen kann jeder ohne Rezept frei in der Apotheke kaufen. Die Regelungswut des Staates allein mit echten Sicherheitsbedenken zu begründen greift also nicht. Es gbit in diesem Lande so viele brandgefährliche Dinge, bei denen die Behörden keinerlei Anlass zu restriktiver Regelung sehen, während sie sich an offenbar ungefährlichen Dingen austoben. Und von den Machern der Regelungen erwarte ich schon, dass sie Ahnung haben und informiert sind. Sollten sie es nicht sein, sollten unsere Gesetzesmacher von den wahren Umständen, den seriösen Statistiken, den Fakten nur genauso viel Ahnung haben wie die hackestrammen Suffköpfe am Stammtisch in meiner Stammkneipe, dann gehören sie nicht an die Regierung, dann gehört ihnen das Gesetzesmachen bei Strafe verboten. Warum also die Gesetze, die wir haben? Ganz einfach: Weil Politiker nur eines interesssiert: Wählerstimmen. Und wenn sie der Meinung sind, mit irgendeinem Gesetz viele vollkommen planlose Leute zu beeindrucken, dann erlassen sie es. Ob dieses Gesetz Sinn macht, ob die damit eingeschränkten oder gar kriminlaisierten Menschen wirklich zurecht kriminalisiert werden, das schert sie einen feuchten Dreck, solange das Gesetz so viele Wählerstimmen generiert, dass man an der Macht bleibt. Wenn unsere Politiker wirklich Problemlösungskompetenz hätten, warum sind dann ausnahmslos alle großen europäischen Probleme der letzten 10 Jahre ungelöst? Was ist mit dem Ukraine-Konflikt? Was mit der Jugendarbeitsloigkeit in den südlichen europäischen Ländern? Was mit der Schuldenkrise? Was mit der darauf aufbauenden Eurokrise? Was mit dem Auseinanderdriften der EU? Was mit dem internationalen Terrorismus? Was mit der Flüchtlingskrise? Allesamt ungelöst. Warum? Die können's schlicht nicht. Und davon müssen sie ablenken. Also werden Gesetze erlassen, die eine Gefahr eindämmen sollen, die gar nicht existiert und genau damit später Erfolg vorgetäuscht. Ich warte ja nur darauf, dass endlich mal jemand das Pseudoargument vorbringt, dass nur deshalb in Deutschland mit scharfen Schwertern so wenig passiert, weil die Behörden das Waffenrecht verschärft haben. NEIN, Herrgott nochmal. Es ist auch in den Jahrzehnten vor den ganzen Verschärfungen nichts passiert! Glaubt mir, Leute, die Welt ist nur deshalb nicht untergegangen, weil ich das höchstpersönlich vor 30 Jahren verboten habe, jawollja! Huldigt mir! Es geht in der Politik nicht um Realität, es geht um den Anschein von Realität. Das Argument, die präzise Regelung diene auch dem Schutz der Behörde und ihrer Mitarbeiter selbst, kann ich nicht zulassen. Denn hier wird ein grundsätzliches Problem nur juristisch abgesichert. Man nennt das dann "juristisch einwandfrei" und in dieser Form hört man es auch regelmäßig aus dem Munde von führenden Politikern, bevorzugt Justiz- und Innenministerium. Diese Legitimation durch bestehende Gesetze, die man ja schließlich selbt vorher erlassen hat, ist verlogen. "Ich habe mich nur an meine Vorschriften gehalten" oder "das ist alles klar gesetzlich geregelt" lasse ich nicht gelten. Das haben die Mauerschützen der DDR und die KZ-Wachmannschaften auch gesagt. "Juristisch einwandfrei" waren die Hexenprozesse, die Inquisition, die Judenverfolgung auch. Diese Ausrede dient einzig und allein der Absicherung und der Bequemlichkeit der Behörden. Sie müssen sich gar keine Gedanken über die Sinnhaftigkeit ihres Tuns machen, sie sind ja fein raus. Sie schieben die Verantwortung nach oben zur Legislative (obwohl sie die meisten internen Vorschriften, auf die sie sich berufen, selbst gemacht haben), diese wiederum schiebt die Verantwortung nach unten auf das Volk, denn wir leben ja in einer Demokratie. Und damit sind wir in der Tat bei dem Kern de Problems: Die Gesellschaft, vulgo gerne "das Volk" genannt, das zu vertreten die Regierung auch dann behauptet, wenn, wie 2013 in Bayern, nur 47,7% der Stimmen auf sie entfallen - was interessanterweise ganz ohne Koalitionspartner für eine absolute Mehrheit gereicht hat. Kein Bayernspecial, nebenbei erwähnt, das ginge nach unserem Wahlrecht auf Bundesebene auch. Wie dem auch sei, die Politik setzt das um, was sie als "den Wählerwillen" bzw "den Willen der Mehrheit" erachtet. Nicht aus Gründen der Vernunft, sondern weil sie, wie erwähnt, auf die Stimmen dieser Mehrheit scharf ist. Und wenn diese Mehrheit Blödsinn will, dann bekommt sie ihn. Sie ist der Mob, vor dem jeder seriöse, ehrliche Politiker Angst hat, denn er, der Mob, wird ihn, den vernünftigen Politiker, steinigen, wenn er, der Politiker, ihm, dem Mob, nicht das erzählt, was er hören will. Weshalb diese Politikergattung auch schon lange ausgestorben ist beziehungsweise politisch vernichtet wird, bevor sie in halbwegs einflussreiche Positionen aufsteigt. (Kennt Ihr die Steigerung von "Feind"? "Feind", "Todfeind", "Parteifreund"...) Den Vorwurf, ich würde gegen die Politik polemisieren, weise ich von mir. Denn meine Argumentation führt ja eben gerade von der Politik als dem Schuldigen an der Misere weg. Sie ist nicht schuld, sie setzt nur um. Der Schuldige ist die Gesellschaft selbst. Sie laboriert an einigen steinzeitlichen Relikten in ihrem Kleinhirn. Angst, Grusel, Hass und Empörung sind starke Gefühle, nicht zwingend rational, aber zusammenschweißend und potentiell schützend. Jede kleine Gruppe rottet sich zusammen, wenn sie nur ein valides Feindbild hat. Es geht dabei oft gar nicht um die reale Gefährlichkeit des Feindes, es geht darum, die eigene Gruppe fester zusammenzubinden. Wenn man den Nachbarstamm ausgerottet hat, kann man sein Land und seinen Besitz übernehmen, fein das. Weil aber niemand, selbst ein Homo Erectus, eine an sich nette Familie ausrottet, muss diese vorher dämonisiert werden. Und genau dieses urzeitliche Relikt in unseren Gehirnen macht heute noch das, was es seit Jahrtausenden tut. Es erhöht sich selbst und dämonisiert andere. Es gibt Leute, die prügeln ihr Kind zu Tode, weil es schreit. Und fordern gleichzeitig lauthals Gesetzesverschärfungen gegen Pädophile. Wöchentlich sterben in Deutschland im Schnitt 3 Kinder durch Vernachlässigung oder häusliche Gewalt, die Zahlen steigen seit 2012 jährlich um etwa 8%. Dementgegen liegt der Anteil von Pädophilen selbst an Sexualdelikten an Kindern laut Kriminalstatistik bei gerade mal 4 - 6 %. Der Rest (immerhin 94 - 96%) sind "ganz normale" Menschen. Es ist statistisch erwiesen, dass von "normalen" Menschen eine immens größere Gefahr für Kinder ausgeht als von Pädophilen. Auf wen aber haben sich Gesellschaft, Medien und Politik eingeschossen? Das Unterbewusste wieder: Ich selbst bin gut und rein; böse, das können nur die anderen sein. Und genau dieses Irrationale, das Kontrafaktische, das greift auch hier bei unserem Problem. Warum werden die vielen Bedenkenträger nicht müde, obwohl man ihnen wiederholt die objektive Statistik um die Ohren haut? Warum fordern sie mehr Sicherheit, obwohl gar keine messbare Gefahr existiert? Warum phantasieren sie abstrakte Bedrohungen herbei, um sich dann an der solcherart herbeibeschworenen Gefahr zu gruseln? Weil sie Opfer ihrer Steinzeithirne sind. Weil sie einem Mechanismus folgen, der Jahrtausende alt ist. Das ist nicht lustig, denn wegen dieser Borniertheit gingen Völker regelmäßig über Leichen. Viele Leichen. Millionen Leichen. Die dann, posthume Vernichtung schlechthin, an ihrem Schicksal ja schließlich "selber schuld" waren. Man erließ rechtzeitig bequeme Gesetze gegen sie und suhlte sich dann in der juristischen Einwandfreie seines Tuns. Alles völlig legal, das. Und das ist auch auf Dauer die einzige Möglichkeit, die wir haben, wenn wir uns nicht nur technisch, sondern auch gesellschaftlich weiterentwickeln wollen: Fakten, Fakten, Fakten. Ständiges Hinterfragen des eigenen Tuns. Und diese Fakten notfalls in die verstockten Hirne hineinprügeln.
 
Gern geschehen, auch wenn ich befürchte, dass das Ergebnis bisher enttäuschend ausgefallen ist. Wenn mir noch was einfällt, reiche ich nach.
 
Hallo Ihr Lieben, ich frage mich das schon länger, und es ist eine ernst aber nicht böse gemeinte Frage und ich stelle sie absichtlich hier der Schwarmintelligenz : wozu braucht man ein scharfes Schwert ?
Ihr Lieben das sind ja schöne Diskussionsbeiträge. Vielen Dank! Nun habe ich mir auch ein paar Gedanken zu Silvias Frage gemacht. Und die Antwort ist: Man(n) braucht es einfach! Seit 2 Millionen Jahren hat der Mann Waffen, um jagen zu können (Frau hat Hunger) und um kämpfen zu können (Frau hat Angst und will beschützt werden). Es ist jetzt egal welche Arten von Waffen, aber ich denke der Mann war bestrebt immer das beste zu haben. Deshalb auch die Waffenentwicklung von der Keule zur Winchester. Dieses 2 Millionen Jahre alte Verhalten des Mannes ist ihm zum Instinkt geworden und ist es bis heute. Deshalb waren Soldaten bis vor kurzem auch nur Männer (die letzten Jahrezehnte wo das anders ist sind ein Wimpernschlag in der Menschheitsgeschichte). Und die Frauen wußten, der Mann bei der Fahne beschützt Heimat, Hof, Frau und Kind. Und weil das ein uralter Instinkt des Mannes ist, findet Mann heute (noch) Waffen faszinierend. Und weil stumpfe Waffen nichts nützen müssen es scharfe sein. Nun gibt es heute staatliche Regularien die das eindämmen. Also sucht Mann sich das unkomplizierteste was er bekommen kann. Blankwaffen kann er ab 18 frei kaufen. Prima. In der Steinzeit haben unsere Altvorderen (Männer) abends um das Lagerfeuer gesessen und sich über Krieg, Jagd und Waffen unterhalten. Auch das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen - noch heute reden die alten Männer am Stammtisch über ihre Erlebnisse bei der Armee; gut, die ganz alten über Krankheiten... Waffen wurden getragen weil sie eben zum Mann dazugehören, bis der Staat das eingeschränkt hat. Um das zu umgehen trägt Mann heute die Waffen die erlaubt sind - Schwerter! Geht auch nicht andauernd, also braucht Mann Gelegenheiten dazu. MIttelaltermärkte, Schlachtdarstellungen usw. Und weil Mann seit 2 Millionen Jahren weiß, dass stumpfe Waffen nichts taugen, müssen es eben scharfe sein. Und weil Männer mit Schwertern in Jeans und Jackett doof aussehen, muß zum Schwert noch eine Mittelalterklamotte her. Jetzt im Ernst - das wäre mal ein schöner neuer thread - ich denke viele (Männer) sind zu historischen Hobbies gekommen weil sie erst waffenbegeistert waren und sich danach mit der Geschichte zu den Waffen befaßt haben. Stimmt nicht? Beobachtet mal die Jungens auf dem Märkten. Was wollen die? Ein Holzschwert. Keine wendegenähten Schuhe oder pflanzengefärbte Gugeln. Maximal noch ein Schild und ein Papphelm. Warum? Weil es eben ein Instinkt ist. Und nicht weil der 7jährige "Die Säulen der Erde" gelesen hat. Warum Schwerter? Weil diese (Blank-)Waffen wiederum mehr als 4000 Jahre lang den Mann geprägt haben, gerade wegen des Kampfes Mann gegen Mann. So etwas läßt sich nicht einfach mit 3 heutigen Generationen auslöschen. Das hat ja schließlich 2 Mill... äh lassen wir das jetzt. Warum will Frau dann keine scharfen Schwerter? Weil sie in der Hand des Feindes ihre Familie bedrohen. Weil sie weiß, der Mann oder Sohn kann getötet werden wenn er in den Krieg zieht. Auch dieses Verhalten bzw. Empfinden ist uralt und steckt in Frau tief drin. Dafür muß Mann nun wieder Verständnis haben. Gerade in der heutigen Zeit. Aber der Mann braucht auch Verständnis, daß er ohne Waffe kein Mann ist. Ich erlaube mir noch ein paar Worte zur "waffenlosen" zivilen MA-Darstellung. Ich glaube, die Handwerker- und Bauerndarsteller vergessen einfach, daß auch diese Stände im MA Dienst an der Waffe zu leisten hatten - für ihre Stadt oder ihren Lehnsherrn. Mußte kein scharfes Schwert sein - zu teuer - Bogen, Armbrust und Dreschflegel taten es auch und tun es noch. Männer! Rüstet Euch! Ihr könnt nicht anders! Meine lieben Damen! Habt Verständnis, die Männer können nicht anders. Euer Wilfried Waffenberg
 
Vielen Dank für diesen erhellenden Beitrag, Wilfried, dass es eigentlich für mich natürlich sein müsste, mich nicht für scharfen Stahlkrams zu interessieren. Ich packe dann alle Messer nur noch zum Kochen aus.
 
Warum Schwerter? Weil diese (Blank-)Waffen [...]
Ich finde, Schwerter sind einfach sie schönsten und elegantesten Blankwaffen. Und nicht zuletzt auch die mythischsten. Wie viele sagenhafte oder magische Hellebarden oder Keulen gibt es denn? Wenn es nur um die Tradition ginge dann müssten Speere, Keulen und Pfeil und Bogen eine noch größere Anziehungskraft auf große und kleine Jungs ausüben. Das Schwert ist schon etwas ganz besonderes.
 
.... Bogen 8o Nun wo ich wach bin eine Gegenfrage, tut es das denn nicht, also zumindest bei den Bögen :love: ohne dabei natürlich nicht die herrlich Ausdruck- bzw Eindruckstarken, auf grazil gestreckten mit natürlicher Befiederung versehenen Holzkörper, verschiedenst angebrachte Pfeilarten außer Betracht zu lassen :rolleyes: und okay bei schönen pattern welded "seaxas" natürlich auch ^^
 
Bin nun leicht irritiert, und frage mich ob ich dein Beitrag wohl liken darf Ach was solls :saint:
 
Vielen Dank für diesen erhellenden Beitrag, Wilfried, dass es eigentlich für mich natürlich sein müsste, mich nicht für scharfen Stahlkrams zu interessieren. Ich packe dann alle Messer nur noch zum Kochen aus.
Ach Dvergr, mein Beitrag schließt natürlich alle Frauen mit ein, die Waffen etwas abgewinnen können, diese lieben und auch benutzen. Aber wenn ich dann noch differenziere nach bewaffneten Frauen und auf Amazonen, Frauenbataillone, Partisaninnen und die "gemeinen Flintenweiber" usw. usf. etc. pp.eingehen wollte, wäre ich heute noch nicht fertig... Betrachte Dich und andere einfach eingeschlossen in die Ausführungen soweit Du magst... Gruß Wilfried T. PS: Kochen ist auch ein gefährliches Handwerk! :)
 
Ach Dvergr, mein Beitrag schließt natürlich alle Frauen mit ein, die Waffen etwas abgewinnen können, diese lieben und auch benutzen. Aber wenn ich dann noch differenziere nach bewaffneten Frauen und auf Amazonen, Frauenbataillone, Partisaninnen und die "gemeinen Flintenweiber" usw. usf. etc. pp.eingehen wollte, wäre ich heute noch nicht fertig... Betrachte Dich und andere einfach eingeschlossen in die Ausführungen soweit Du magst...
Waffenliebhaber_innen? Waffenliebhaberx? Waffenliebhabeichhörnchen? :D Ich hab keinen extra Einschließungsbedarf, geht schon klar. ;)
 

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