Schwert für Hospitaliter - Waffenbruder

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Sigurdur

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Um den Gelübte zufolge mich für Arme und Schwache einzusetzen und um den Pilgern Geleit zu sichern, habe ich mir ein neues Spielzeug zugelegt. @Lazarus von Akkon ... ich sprach ja schon davon ! Bilder davon in meiner Galerie.
 
Herzlichen Glückwunsch zum Schwert, mein lieber Gerd (das reimt sich sogar :D )! :thumbup: Kannst du bitte noch etwas zu deiner Darstellungszeit sagen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein schönes Schwert! Möge es Dir immer zum Sieg verhelfen! :wiki4 Wobei Du auch sonst schöne Teile in Deiner Sammlung hast. Ich musste ein bissle suchen, bis ich zu den Bildern komme. Als Frischling muss man sich halt durchklicken...
 
Herzlichen Glückwunsch zum Schwert, mein lieber Gerd (das reimt sich sogar :D )! :thumbup: Kannst du bitte noch etwas zu deiner Darstellungszeit sagen?
Ich schwanke noch etwas zwischen 1180 und 1250, wobei es wohl eher um 1250 werden wird. Da passt das Schwert "etwas" besser, obwohl es andere, ggf. besser passende, gäbe. Das einhändige Schwert mit dieser Klingenform ist der Klassiker für diese Zeit um die Mitte des 13.Jahrhundert. Was auffällt ist der achteckige Knauf. Das liefert wieder Grundlage für rege Diskussionen. Einer der üblichen Pommel ( Knauf ) um 1250 war Typ H nach Oakeshott, auch als einfacher Rundknauf bekannt. Den auch oft zu sehenden Paranussknauf würde ich früher einordnen. Dieses Schwert trägt als Knauf Typ I , besser I1 ( also eine achteckige Variante ). Der gute Oakeshott legt diese Form eher für das 14.Jahrhundert und später fest. Das wäre für meine angestrebte Zeit deutlich zu spät. Falscher Knauf also ? M.E. dennoch um 1250 tragbar. Als Fundquelle verweise ich kurz auf den Deutschen Orden. Hochmeister Konrad von Thüringen ist 1240 verstorben. Sein Schwert blieb erhalten und befindet sich heute im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Es zeigt bereits den achteckigen Knauf ( also für die Mitte des 13.Jahrhundert ). Kennt wer weitere frühe Quellen für die Oakeshott I1 ?
 
Wieder zu langsam um nachzubearbeiten ; ich habe vergessen das Parier zu erwähnen. Gefertigt nach den Parier der Form Oakeshott 2 .
 
Falscher Knauf also ?
Das Thema ist sehr spannend und war einer der Gründe, warum ich nach deinem Darstellungszeitraum fragte. Diese Knaufform finde ich persönlich auch sehr attraktiv! Es gibt einige erhaltene Exemplare, die diese (sogar exakte diese) Knaufform aufzeigen. Diese Stücke sind ab 1300 datiert. Zwei davon sind nachweislich dem Templern zuzuordnen. Im 14. und 15. Jhd. findet man sie auch. Bilder kann ich dir (wenn du möchtest) gerne zukommen lassen. Der Schwertknauf des Schwertes von Konrad von Thrüringen ist etwas anderes geformt, aber natürlich auch achteckig, das stimmt. Ob dieser jetzt als Beleg für den Knauf des Schwertes eines Hospitaliters um 1250 standhält, musst du selbst entscheiden. Dann stellt sich auch die Frage, ob der Spangenhelm noch zeitlich dazu passt, usw. usw. Was mich auch (für eines meiner Projekte) noch interessieren würde, ist die Beriemung mit Schnalle. Wie sieht da die dir bekannte Beleglage für Deutschland (um 1250) aus? Ich konnte dazu noch nichts finden (suche aber auch noch nicht sooo lange gezielt danach).
 
Die Klassiker Manesse und Maciejowski Bibel zeigen ja einige grundsätzliche Beispiele dafür ; z.B. bei Folio 27 recto / 28 verso / 46 recto Sammlung: Die Miniaturen der Maciejowski-Bibel Wobei die reine schnallenlose Bindung damals wohl eher der Trend war. Da die Scheide, wie auch das Schwert - mehr oder weniger - Stangenware sind, kann oder müßte man ggf. noch nachbessern. Die schnallenlose Bindung gefällt mir irgendwie besser und scheint auch zeitlich besser passend. Schön bei "meiner" Scheide auch die kleine gerundete Überlappung am Parier ; auch hierfür schöne historische Vergleichszeichnungen in der Maciejowski Bibel. Gefällt mir persönlich viel besser, als oben plane Scheiden. Was die Schnallen betrifft, wären die Grabsteine von Ordensritter, insbesondere von den Templern, interessant ; es existieren ja noch einige. Man achtet eben immer auf andere Details.
 
[...] Maciejowski Bibel zeigen ja einige grundsätzliche Beispiele.
Ja, die kenne ich auch, ist aber eben eine französische Quelle. Die Manesse (gibt's da Schnallen an den Schwertberiemungen zusehen? Ich muss da unbedingt mal wieder nachschlagen.) ist zu spät. Ich hab bei Lehnart gelesen, dass sich die Schnalle an der Beriemung der Schwertscheide ab 1250 Stück für Stück in Deutschland durchsetzt, die Beriemung ohne Schnalle sich aber fest bis ins 14. Jhd. parallel dazu hält. Nur Belege für Schnallen um 1250/60/70/etc. habe ich noch nicht wirklich dafür gefunden. Aber eben, ich suche erst seit kurzem.
 
Schöne Fotos! Motiviert einen mal das eigene Schwert fertigzumachen (Griff komplett) und eine Scheide zu bauen. Na, das mach ich über den Winter (2018 - lach!). Noch was off topic: Hatte heute ein Gespräch mit einem Vereinsfreund. Der erzählte mir von seinem Marinesäbel (1900, original), den er getrennt von seiner Lederscheide aufbewahrt. Weil Leder immer Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt. Auch wenn die Schwertscheiden aus Holz sind und das Lammfell innen schon gut Öl hat, es ist doch auch Haut mit Wolle, die nicht nur Öl aufnimmt. War nur so ein Gedanke...
 
Das ist richtig, die Scheide ist nicht unbedingt der allerbeste Aufbewahrungsort für die Waffe. Sie dient nur zum Transport und eben als Schutz beim Tragen selbst. Restfeuchten, selbst durch Beschlagen, können der Waffe schnell zusetzen. Große Temperaturunterschiede möglichst meiden, wie bei Schusswaffen. Bei Schwertscheiden geht man gewöhnlich davon aus, nach maximal 2 Wochen, wenn eine Aufbewahrung in der Scheide erfolgen " muss " die Waffe zu kontrollieren, reinigen und ölen. Dann sollte nix passieren ; besser ist es, das Schwert ohne die Scheide bei Zimmertemperatur ohne Zugluft und starke Sonneneinstrahlung aufzubewahren. Und auch hier regelmäßig reinigen und eine Hauch Öl gönnen. Und unbedingt vermeiden Schmutz oder / und Rostpartikel in die Scheide einzubringen ; dies setzt sich allzugerne fest und schädigt die Klinge immer weiter.
 
Kennt wer weitere frühe Quellen für die Oakeshott I1 ?
Hatte ich dir nicht mal die PDF geschickt? Da waren doch Fundschwerter mit Zuordnung drin.... Wollte grad nochmal schauen - Datei ist aber auf dem anderen Laptop und da komm ich gerade nicht ran. ....ohen riesige Umräumaktion zu machen.
 
Da die Scheide, wie auch das Schwert - mehr oder weniger - Stangenware sind, kann oder müßte man ggf. noch nachbessern.
Wo hast du denn die Stangenware her? Die Scheide sieht doch gar nicht so schlecht aus, mit etwas nacharbeiten jedenfalls ordentlich.
 

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