Stellung Zeit Rolle was passt? :)

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so, dann erwecke ich mal das hier wieder zum Leben, bevor ich noch neue themen erstelle. Außerdem passt der Bereich ganzgut und ich kann euch mit Fragen bombadieren 8o 1. könnt ich mich auf den Boden kuglen vor Lachen wenn ich meine ersten Beiträge hier lese, danke dass ihr mich vor Katastrophen gewarnt habt :keule1
Für Deine erste Gewandung könntest Du Dich auch mal mit Ruth Reismann von der Kleiderschneiderei in Soest in Verbindung setzen. Schau' mal hier: http://www.mittelalterfreunde.org/wb/pag…schneiderei.php Sie begleitet mich jetzt auch Schritt für Schritt durch das erste Gewandprojekt; supernett, kompetent mit sauvielen Tipps. Passende Schnittmuster kannst Du Dir dort auch auf Maß erstellen lassen.
mein aktueller Stand: ich hab dank des Jobwechsels eine ehemalige gelernte Näherin kennengelernt, die mir für eine Reitstunde + Kutschfahrt meine Gewandung zaubert :thumbsup: da Sie relativ wenig Ahnung von dem Mittelalter hat fahren wir sobald es unser beidiger Dienstplan vorsieht zu der besagten Ruth Reismann, die mir/uns die Schnittmuster zaubert, Tipps gibt und Stoffe verkauft, wie sie mir in einer netten Email zugesichert hat. Gleichzeitig besuchen wir das burghofmuseum in Soest in der Hoffnung dort Darstellungen zu finden, die man kopieren könnte :whistling: Um mein größtes Problem, die regionale Anpassung zu beheben gehört zwar in einen anderen Bereich aber passt grade: Kennt jemand das Museum? ^^ der Versuch mit der Bücherkunde hab ich über Bord geworfen, es verwirrt mehr mit den gegenseitigen Widersprechungen als dass es hilft :thumbdown: Das Untergewand wird mein 1. selbstgenähtes Kleidungsstück. In 1. Woche trifft sich die Mittelalter truppe aus Hagen zum Nähen und wollen es mir dann beibringen. so Organisiert ich wieder bin fällt mir ein das ich ja noch Stoff brauche. Was muss man dabei beachten? A. wie viel Stoff brauch ich ca? B. wie schwer sollte es sein? C. was ist mit den Musterungen? zb. Diamantkörper? Fischgrat?! ?( Möchte überings naturfarbendes Leinen Mir ist wichtig praktisch, authentisch, gut zu nähen :rolleyes: Außerdem: was brauch ich für so ein Nähtreffen außer Stoff und Schnittmuster? Nähmaschinen sind schon vorort. Stimmt, Faden :D irgendwas zu beachten? außer vllt die Farbe? :pinch: sonst noch was? :heupf1
 
Da hast du ja ne menge auf die Beine gestellt! Wieviel Stoff ist so ne Sache: Zum Einen kannst du dir, wie in einem anderen Thread schon empfohlem, das Schnittmuster aus Packpapier ausschneiden und auf dem Fußboden anordnen, nachdem du da zB mit Klebeband einen Streifen in Breite des gewünschten Stoffes ausgelegt hast. Manchmal kann man keine halben etc. Meter bestellen, zB bei naturtuche. Dann reicht für ein Unterkleid in jedem Fall ein Stück von 140 bzw. 150 x 200 cm. (Bei recht dicken Leuten wird das knapp, aber das scheint bei dir net der Fall zu sein) Denk dran, die Gehren aus Rechtecken auszuschneiden, die du dann diagonal halbierst und mit den geraden Kanten aneinander nähst. Ist Fisselarbeit, aber spart Stoff. Fürs Untergewand reicht Stoff in Leinwandbindung. Der fällt auch locker und anschmiegsam. Leichtes bis mittleres Leinen ist gut. Was brauchst du beim Nähkurs (oder überhaupt zum Nähen) außer dem Stoff? - passenden Faden - wenigstens zwei lange und kräftige Nähnadeln mit nicht zu kleinem Öhr (hin und wieder bricht ne Nadel ab, gerade bei Leinen) - Nadelkissen oder Stoffrest, um nicht benötigte Nadeln einzustecken - Ein Kästchen Stecknadeln - Schneiderkreide, "Zauberstift" oder einfach ein Stück helle, aber farbige Schulkreide - eine sehr scharfe Schere, die nicht zu klein sein sollte - ein flacher kleiner Stein oder ein Metall-Fingerhut zum "Flachbügeln" der Umbrüche bei Nahtzugaben und Säumen. Spart manchmal sogar das Abstecken Weiterhin solltest du als angehende Gewandschneiderin immer im Hause haben: - Packpapier (manche nehmen auch dicke Malerabdeckfolie) zum Schnittmusterteile erstellen - Edding - Geodreieck und langes Lineal - Maßband - Ordner mit Prospekthüllen zum Aufbewahren der Schnittmusterteile. Diese IMMER beschriften!
 
Wenn du authentisch nähen willst, solltest du aber auf die Nähmaschinen verzichten ;) Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier keine Diskussion auslösen und ich finde es auch nicht schlimm, die Maschine zu benutzen. Mir ist nur aufgefallen, dass sich das in deinem Beitrag etwas widerspricht ;)
 
Das Burghofmuseum in Soest ist toll - insbesondere was die Sachkultur betrifft. Neben Alltagsgegenständen findet sich auch ein wunderbarer Kerzenleuchter sowie viel Spielzeug. Pilgerzeichen und Schmuck 8o haben mich ebenfalls begeistert. Da meine Zeit das 13. Jdt. ist, habe ich auf spätmittelalterliche bildliche Darstellung nicht so sehr geachtet ;( , glaube aber mich erinnern zu können, daß es eher weniger Bilder (oberste Etage vielleicht??) gibt. Ein Besuch lohnt aber auf jeden Fall!! :thumbup: Gruß Aleidis
 
Also als Stoffe würde ich dir leinwandbindiges Leinen, naturfarben - noch besser gebleicht eigentlich zu der Zeit und damals wäre dein Unterkleid nach einigen Waschgängen und Bleichtrocknungen in der Sonne ohnehin bald weiß gewesen - und für drüber reine Wolle in Köperbindung (eher nicht Fischgrat oder Diamant, lieber eine einfache Art zB Gleichgratköper). Hier eine Übersicht über Köperarten: http://de.wikipedia.org/wiki/Köperbindung Farblich würde ich erst mal nur eine Farbe wählen, Streifen und bunte Kleidung gab es da schon, aber ich glaube einfarbig ist für die ersten Nähversuche besser. Bitte beachte beim Schnitt, dass die Unterkleider dieser Zeit bereits eine Art Bruststütze oben enthielten http://www.pinterest.com/pin/66920744435904711/ http://www.pinterest.com/pin/181058847492502156/ Das heißt, sie sind zweiteilig, oben sehr enganliegend wie eine Art Sport-BH und unten ein weiter Rockteil, der sogar gerafft sein kann unter der Brust. Die neuesten Funde aus Lengberg schlagen sogar Brusttaschen wie bei heutigen BHs vor: http://www.uibk.ac.at/urgeschichte/...lingerie-from-lengberg-castle-east-tyrol.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
nabend :) danke für eure zahlreichen tipps, haben mir sehr geholfen, auch wenn ich jetzt erst antworte, kam im NÄHFIEBER nicht da zu :heupf1 hab das Untergewand fast fertig nachdem ich 2 mal den stoff falsch zugeschnitten hab, somit 2 mal das gewand schon in die ecke gepfeffert hab und meine finger mittlerweile zerstochen sind :whistling: Ein Ärmel fehlt noch... :thumbup:
Bitte beachte beim Schnitt, dass die Unterkleider dieser Zeit bereits eine Art Bruststütze oben enthielten http://www.pinterest.com/pin/66920744435904711/ http://www.pinterest.com/pin/181058847492502156/ Das heißt, sie sind zweiteilig, oben sehr enganliegend wie eine Art Sport-BH und unten ein weiter Rockteil, der sogar gerafft sein kann unter der Brust. Die neuesten Funde aus Lengberg schlagen sogar Brusttaschen wie bei heutigen BHs vor: http://www.uibk.ac.at/urgeschichte/proje…east-tyrol.html
hast du zufällig genaue schnittmuster dafür? kann mir nicht ganz vorstellen wie ich das nähen soll :/
Für Deine erste Gewandung könntest Du Dich auch mal mit Ruth Reismann von der Kleiderschneiderei in Soest in Verbindung setzen. Schau' mal hier: http://www.mittelalterfreunde.org/wb/pag…schneiderei.php Sie begleitet mich jetzt auch Schritt für Schritt durch das erste Gewandprojekt; supernett, kompetent mit sauvielen Tipps. Passende Schnittmuster kannst Du Dir dort auch auf Maß erstellen lasse
bei ruth war ich jetzt samstag gewesen, hab fertige Schnittmuster bekommen, sowie stoff und gute tipps, allerdings wird das Überkleid mit der maschine genäht und ich verziehre hinterher nur noch mit hand. was Nimmt ihr denn dann für Faden? weil Leinengarn geht ja nicht ... ?( habt ihr zufällig anleitungen für die Knöpfe? wie wurden die hergestellt? http://www.google.de/imgres?biw=123...08&start=28&ndsp=48&ved=1t:429,r:52,s:0,i:242 hier ist eine anleitung, was haltet ihr davon? andere hab ich nicth gefunden 8|
 
Für mittelalterliche Stoffknöpfe ist diese Anleitung leider nicht brauchbar, viel haltbarer, durch Funde belegt und sauberer ist diese Variante: http://wh1350.at/handwerk/wollverarbeitung/stoffknopfe-nahen-eine-anleitung/ (Anleitung hab ich gemacht). Wegen dem Unterkleid: Das ist eigentlich ganz einfach, der obere Teil ist nur zwei Vierecke, an 2 Seiten aneinandergenäht mit zwei Trägern dran (Kannst du dir zB von einem Tanktop abschaun, nur halt ohne den Bauchteil). Wichtig ist, dass es halt straff sitzt oben, damit die Brüste gestützt werden. Und der untere Teil ist eine lange Stoffbahn (würde ca deinen 1,5fachen Hüftumfang als Länge und den Abstand Brust - Wade als Breite nehmen), die gerafft wird (mit großen Handstichen einmal die Längsseite entlangnähen und dann mit dem Faden zusammenziehen) und dann das gerüschte oben an das Oberteil angenäht, versäubern und fertig.
 
@ Rotschopf: Danke für die tolle Anleitung und besonderen Dank für die super übersichtlichen, detailreichen Fotos! LG Therese
 
ein super dankeschön an die anleitungen :danke ich probiere mal aus, mit welcher ich besser klarkomme.. Die Rekunstruktion des Untergewandes ist super, werd ich mir fürs frühjahr vormerken, hab das 1. Untergewand jetzt fertig, auch mit langenarm anstatt die träger, weil wegen Winter. Muss erstmal wieder ne neue ladung stoff bestellen für die ganzen Vorhaben... Jetzt stehen erstmal noch andere Projekte an :) bin grad auf der suche nach bildhaften Beweisen für so Armstulpen. In diesem Nähstübchen in Soest erwähnte sie diese, und ich wollte aus übrigen Stoff diese nachnähen... wisst ihr wo ich welche finde? finde bisher nur ledernde... und auf der imareal seite wird mir nur gesagt, das sie mir das Bild nciht zeigen dürften :thumbdown:
 
habt ihr zufällig Anleitungen für nadelgebundene Socken? wie viele maschen ich wo brauche für 41er Socken? :wacko:
 
Ich nadel immer frei Schnauze. Die Maschen sind elastisch, ziehen sich aber nicht so zusammen wie Strickmaschen im Bündchenmuster oder Patentstrick. Also einfach Maschen aufnehmen und die entstehende Kette immer mal wieder um die Wade legen, bis es passt. Dann zum Ring schließen. Dann den Schlauch nadeln, bis der Sockenschaft fertig ist. So auf Höhe der Knöchel wieder eine Kette Anfangsmaschen nadeln, halb so lang wie der Umfang des Schaftes. Die Kette wieder an den Rand des Schaluches annadeln. Du hast jetzt einen Schlauch mit Schlitz. In diesen Schlitz nadelst du dann die Ferse, aber dazu später mehr. Zunächst immer weiter nadeln, bis die Socke fast über die Zehen passt. Dann zügig Maschen abnehmen, dazu einfach in regelmäßigen Abständen eine Masche beim nadeln überspringen. Jetzt ist auch der Fuß fertig. Die Ferse arbeitest du, indem du einfach irgendwo am Schlitzrand anfängst zu nadeln und dich Runde um Runde hocharbeitest. Dabei überspringst du jeweils die Masche an beiden Enden des Schlitzes. Das ist die zweiteinfachste Art, Socken zu nadeln, die ich kenne. Die einfachste ist, einfach einen Schlauch in gewünschter Länge zu nadeln und den ddann an einem Ende durch Maschen überspringen zuzunadeln. Die Ferse bildet sich von selbst durchs Tragen, das ist auch bewuem, meine ersten Socken sind auch so.
 
Bei der Anfangsrunde musst du nicht nur auf den Beinumfang achten, sondern vor allem darauf, dass deine Ferse als breiteste Stelle auch beim An- und Ausziehen durch den Ring passt (bei meinem Mann z.B., der einen hohen Spann hat, muss der Bund dann weiter als das Bein sein, sonst kriegt er die Ferse nicht in die Socke). @Morgan: Du "überspringst" beim Abnehmen Schlingen? Gibt das keine Löcher? Ich fasse immer zwei nebeneinander liegende Schlingen der Vorreihe mit einer neuen zusammen.
 
Kommt wahrscheinlich auf den Stich an. Ich mach so einen ganz einfachen aus der Bronzezeit, da gibt das keine Löcher, sondern zieht sich wunderbar zusammen.
 
Ich nadle zwar nicht selbst, denke aber, das hängt auch davon ab, wie " dick " die Wolle ist, oder ?
 
Mutmaßlich. Ich nadle mit Filz(Docht.)wolle, die schluckt und verzeiht alles :)
 
bin grad auf der suche nach bildhaften Beweisen für so Armstulpen. In diesem Nähstübchen in Soest erwähnte sie diese, und ich wollte aus übrigen Stoff diese nachnähen... wisst ihr wo ich welche finde? finde bisher nur ledernde... und auf der imareal seite wird mir nur gesagt, das sie mir das Bild nciht zeigen dürften :thumbdown:
was meinst du denn für Armstulpen? wär mir jetz nix bekannt zu der Zeit, das dem Begriff entspräche?
 
Mutmaßlich. Ich nadle mit Filz(Docht.)wolle, die schluckt und verzeiht alles :)
Ich nadle zwar nicht selbst, denke aber, das hängt auch davon ab, wie " dick " die Wolle ist, oder ?
ich Bekomme die Wolle dafür von einer Bekannten, die sie immer selber plänzlich färbt und alles, muss ich mal nachhaken was genau für eine Wolle sie da hat ^^
Kommt wahrscheinlich auf den Stich an. Ich mach so einen ganz einfachen aus der Bronzezeit, da gibt das keine Löcher, sondern zieht sich wunderbar zusammen.
ich dachte es gäb nur einen Stich zum Nadelbinding :whistling: aber grad nachm bisschen genauerem recherchieren wurd ich dann noch eines besseren belehrt :thumbup: Ich weiß garnicht wie der Stich heißt den ich machen wollte...hatte den aufgeschnappt als der Stich grad einer anderen beigebracht wurde :huh: Auf jden fall vorm daumen einen Faden und hinterm Daumen eine Schlaufe, dann wird durch die hintere "gestochen" und vordere wird hochgeschoben...
was meinst du denn für Armstulpen? wär mir jetz nix bekannt zu der Zeit, das dem Begriff entspräche?
Als die Dame die Armstulpen erwähnte war ich noch zu sehr mit dem Schnittmuster der Cotehardie beschäftigt um genauer nachzufragen :kopfwand Stulpenähnliche Dinger halt, die am Handgelenk anfangen und entweder vorm Ellebogen aufhören oder erst weiter oben enden. wollte halt nach Belegen recherchieren um die genaue form rauszukriegen, was die Länge angeht und den Abschluss am Hangelenk bzw Ellenbogen... Aber bisher finde ich einfach ncihts ?( wäre eine gute Alternative für die winterlichen Temperaturen gewesen...oder suche ich nur unter dem falschen Namen? Ich hätte jetzt einfach eine enganliegende röhre genäht, die direkt am Handgelenk und direkt in der Armbeuge aufhört. ( vllt die außenkante hinten n taken länger) und die Naht evtl. mit einer Knopfleiste verziehrt... mysteriös :S
 

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