Du hast mich glaubich nicht verstanden, ich gebe LH eben nicht die Definition, dass ich alles hundertpro mache,
Das habe ich ja auch nicht gesagt, in meinem Post steht zwei mal bewusst drin "soweit möglich" / "so nah wie möglich". Du gibst der LH übrigens nicht
einen Maßstab, Du gibst ihr
Deinen Maßstab. Das ist für Dich selbst auch völlig legitim und wenn Du Deine hohen Ansprüche selbst mit großem Eifer, Ernsthaftigkeit und fachlicher Selbstkritik zu erfüllen suchst, dann adelt Dich das. Aber ich habe hin und wieder den Eindruck, dass Du diesen Maßstab eben auch auf andere ausdehnst. Das ist ein wenig egozentrisch, denn Dein Anspruch an dich selbst ist so hoch, aber in dem was Du tust eben auch sehr speziell (Du schreibst selbst explizit
Ich möchte in allen Dingen, die ich bei diesem Hobby tue an die historische Realität herankommen. [...]
), dass wohl die meisten Hobbyisten Deine Definition von LH so, wie Du sie zuerst formuliert hast, nicht teilen und sie auch recht schwer vermittelbar sein dürfte. Du magst also vielleicht eine besondere Motivation oder Intensität haben, wie Du die LH auslebst und umsetzt, aber sobald Du anfängst, Deinen
individuellen Standard als
allgemeinen Standard zu propagieren, andere als Gromi zu titulieren, als LH nicht ernst zu nehmen, nur weil sie nicht Deine Vorstellung teilen, stößt Du viele Leute vor den Kopf und darfst Dich nicht wundern, wenn Du Gegenwind bekommst. Dein Definitionsansatz, so wie ich ihn jetzt zu verstehen glaube, ist interessant, indem Du von messbaren Faktoren abrückst und eher eine innere Einstellung in den Vordergrund rückst. Ein interessanter neuer Aspekt, der mich reizt, wohl auch, weil ich unterbewusst in eine ähnliche Richtung tendiere. In meinem Beruf habe ich eine ganz ähnliche, um nicht zu sagen nahezu identische Meinung: Was einen Schüler zu einem guten Schüler macht, ist nicht das Auswendiglernen von Fakten, nicht eine bestimmte Stundenzahl, die er täglich lernt, sondern eine ganz bestimmte Geisteshaltung, eine Motivation, ein Verstehen- und Hinterfragenwollen. Nachdem Dich in Deinem Hobby offenbar das Lernenwollen, das Erlebenwollen und das Verstehenwollen motiviert, ist das für Dich der Kern Deines Hobbys. Und damit ist Deine Definition für Dich auch sehr zutreffend und ich kann sie begreifen und akzeptieren. Aber eben
für Dich. Für mich zum Beispiel steht weniger das Lernen im Vordergrund, als vielmehr das Lehren. Dass man nur Dinge lehren kann, die man selber gelernt hat, ist natürlich klar, aber der Fokus ist ein anderer. Ich lerne, um zu lehren, Du lernst, um zu wissen, etwas vereinfacht ausgedrückt. (Auch ich lerne natürlich viele Dinge, weil sie mich interessieren, nicht weil ich sie lehren will) Aber damit schaue ich eben auch auf Aspekte in einer Darstellung, die für Dich und viele andere ziemlich bis völlig nebensächlich sind. Was für Dich toll sein kann, kann für mich mittelmäßig bis schlecht sein und vice versa, weil wir auf unterschiedliche "Qualitätsmerkmale" schauen. Aber eben diese unterschiedlichen Motivationen, Einstellungen und Herangehensweisen zu erkennen und zu verstehen, das ist notwendig, um die gewünschte gegenseitige Akzeptanz zu erreichen. Dazu braucht man Austausch. Nicht Abgrenzung nach dem Motto "LH ist das was ich mache, Gromi ist das, was die anderen machen." @ Heidensohn: Die erste Runde geht auf mich! prost1