Fragen zum Zubern (und zu Badehäusern)

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Pit der Schreiber

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Hallo, ich habe da eine Frage: Welche Haltung nahm die Kirche im Hochmittelalter den Badehäusern/-stuben gegenüber ein? Ich höre von "Kirchenkritikern" immer wieder: "Die Kirche hat sowas ja immer abgelehnt!" Und dann habe ich da noch konkrete/praktische Fragen: Auf dem nächsten MA-Markt wollte ich selber - erstmals - zubern. Worauf ist da zu achten (Regeln,Verhalten gegenüber Mitbadenden usw.) um nicht gleich in mehrere Fettnäpchen zu treten? Gehabt Euch wohl, Euer Pit
 
Huhu Pit, wie sagte mal ein Bader zu mir, warste ein Mal wirst Du süchtig :D Ich würde darauf achten, dass das Badehaus in jedem Fall eine Dusche hat und die vorher auch genutzt werden muss !!! Und schauen ob das Wasser regelmäßig gewechselt wird. Cool is natürlich nette Gesellschaft (am besten vorher nen festen Termin mit Gruppe buchen, wenn Du zu wenige Leute hast, kein Thema, es finden sich immer Zuberwillige). Es sollte eine Ablage und Umkleidekabine geben und netten Service..sprich was zu trinken im Zuber und evtl. noch, das ist leider selten Trauben und Co...die Krönung ist anschließend eine Massage...hmmmm Zum Historischen...kann ich Dir nix zu 100 % sagen..ich denke aber bei den Tunnelsystemen zwischen den Klöstern und und...dass auch die Kirche wenn auch nur heimlich sowas hatte ;)...War ja auch eine Frage der Reinlichkeit ! Viel Spaß beim ersten Zubern möge es ein Erlebnis sein !!! Grüßele Talena
 
Danke für die Tips, Talena. Ich habe ein Erlebnis auf einem MA-Markt gehabt, da dachte ich: Bist Du im falschen Film? Ein Besucher (Rentneralter) kam zu dem Badehaus, sah die Leute im Zuber und dann kam folgender Dialog zwischen ihm und dem Bader zustande: "Ist das Wasser echt?" "Ja!" "Und die Leute, tragen die Badekleidung?" "Badekl..- Nö!" "Dann sind die ja ...(entsetzt!) nackt!" In diesem Sinne Pit-der-Schreiber
Original von Talena Huhu Pit, wie sagte mal ein Bader zu mir, warste ein Mal wirst Du süchtig ... ... Viel Spaß beim ersten Zubern möge es ein Erlebnis sein !!! Grüßele Talena
 
Fürs selbst zubern solltest Du vorallem darauf achten, dass vor dem Zuber ein Bottich für die Füsse steht und nicht jeder Hans und Franz mit seinen Schlammlatschen reintapst. Auch sollte die Möglichkeit gegeben sein, dass man sihc vorher schon mal kalt abwaschen kann, insbesondere wenn keine Chemie verwendet wird, sondern die Holzkohlevariante. Auf jeden Fall viel Vergnügen.
 
Oh ja, es macht total suechtig.... Ich finde es aber auch schoener, wenn ganz viiiiel Zeife drin ist, dann wird das Wasser eh so milchig, dass man nix mehr sieht... Hab es schon einmal mit klarem Wasser erlebt, haben dann abends den letzten Zuber-Termin genommen und gaaaanz viel Zeife reinbekommen. Ja und Trauben, mit denen wir dann unsere Kerle fuettern konnten und ne riesen Flasche mit Baby-Oel, das war toll.... ^^ Gruessle, Hibi
 
Original von Hibiskus Oh ja, es macht total suechtig.... Ich finde es aber auch schoener, wenn ganz viiiiel Zeife drin ist, dann wird das Wasser eh so milchig, dass man nix mehr sieht... ... Gruessle, Hibi
...was bei einigen Zeitgenossen vieleicht auch besser- ich meine ansehnlicher ist. Grüße, Pit
 
Original von Pit der Schreiber ich habe da eine Frage: Welche Haltung nahm die Kirche im Hochmittelalter den Badehäusern/-stuben gegenüber ein? Ich höre von "Kirchenkritikern" immer wieder: "Die Kirche hat sowas ja immer abgelehnt!" Euer Pit
wohlwollend stand sie dem nicht gegenüber, allerdings sprichtst du vom HoMi, welchen Zeitraum im HoMi du meinst weiß ich nicht. Anfang des 13.Jh boomte ja der Städtebau und so machten die Badehäuser durchaus Sinn und nicht nur hinsichtlich der sexuellen Aktivitäten sondern auch unter der Betrachtung dass der Bader ja auch "medizinisch" ausgebildet war. Beschäftigt man sich mit der Stadtgeschichte im deutschen Mittelalter so erfährt man dass spätestens im SpäMi die Badehäuser feste Institutionen waren und die Kirche ihren Zehnt von den Häusern forderte. Man kann davon ausgehen dass das Gebaren innerhalb dieser Häuser wohl das kleinere Übel war.
 
@Pit...dass is nix neues..die beste Theorie die wir mal auf nem Markt hatten war die eines Vaters: Sohn, dass ist wie bei der Augsburger Puppenkiste, die tun nur so und haben Folie bis zum Hals kleben und bewegen sich, damit es aussieht wie Wasser !!! Pruuuust..zum gegen Beweis ist eins unserer Mädels dann mal kurz aufgestanden :D .... Und denk dran, wenn einer zu nah dran kommt oder Fotos macht, verlange einen "Spanntaler"! Den muss der Touri dann ins Wasser werfen und es gibt eine lustige Unterwassersuchaktion... Und wegen Gesprächen und Co..mach Dir keinen Kopp..der Zuber hat seine eigene Atmosphere...da werden alte und neue Zubergeschichten ausgepackt..Lieder gesungen Witze erzählt und und...ein Mal war ich auf nem Markt im Zuber mit Martin von den Streunern..wir haben gesungen und Blödsinn gemacht..da kam ein Typ von der Bühne und meinte Poeta Magica hätten gebeten, dass wir etwas leiser sein sollten..Hallo, dann sollen die lauter singen :p Wenn ich zu 100% empfehlen kann ist Herby von "Wagelyn" und die Zuberwölfin..schau mal in Freienfels..da findest Du die größte Zuberansammlung...Grüßele Talena
 
Original von trixiemueller wohlwollend stand sie dem nicht gegenüber, allerdings sprichtst du vom HoMi, welchen Zeitraum im HoMi du meinst weiß ich nicht. Anfang des 13.Jh boomte ja der Städtebau und so machten die Badehäuser durchaus Sinn und nicht nur hinsichtlich der sexuellen Aktivitäten sondern auch unter der Betrachtung dass der Bader ja auch "medizinisch" ausgebildet war. Beschäftigt man sich mit der Stadtgeschichte im deutschen Mittelalter so erfährt man dass spätestens im SpäMi die Badehäuser feste Institutionen waren und die Kirche ihren Zehnt von den Häusern forderte. Man kann davon ausgehen dass das Gebaren innerhalb dieser Häuser wohl das kleinere Übel war.
Hierbei muss aber gesagt werden, das die Kirche sehr wohl etwas gegen die freien Bader hatte, denn im eigentlichem Sinne war es den Klöstern vorbehalten entsprechende medizinische Badehäuser zu betreiben, obwohl die Kirche für den Klerus auch entsprechende eigene Badehäuser unterhalten hatte wo auch sexuelle Handlungen vollzogen wurden, dies stand aber unter der Verschwiegenheit und war nur den oberen kirchlichen Würdenträger vorbehalten. Selbst Luther sprach in einem Brief an seinem Priestervater von seiner Romreise davon. Es kam aber auch oftmals vor, das freie Bader die Erlaubnis von den Klöstern im HoMi bekamen, ein medizinisches Badehaus zu betreiben und wurden meist in den jeweiligen Klöstern vorher ausgebildet. Man darf nicht vergessen das der klassische Bader in den Städten des HoMi oftmals auch als Zuhälter angesehen war.
 
Original von Talena @Pit...dass is nix neues..die beste Theorie die wir mal auf nem Markt hatten war die eines Vaters: Sohn, dass ist wie bei der Augsburger Puppenkiste, die tun nur so und haben Folie bis zum Hals kleben und bewegen sich, damit es aussieht wie Wasser !!! Pruuuust..zum gegen Beweis ist eins unserer Mädels dann mal kurz aufgestanden :D ....
Den Trick merk ich mir :D Wenn du mal nen Wiki mit startklarerem Fotoapparat siehst, der den Spruch loslässt weißt du wer das ist.
Original von Talena Und denk dran, wenn einer zu nah dran kommt oder Fotos macht, verlange einen "Spanntaler"!
Und wenn er nicht zahlt, steigt ihr alle aus dem Zuber und verfolgt ihn ^^ Also ich persönlich halte das zubern auf Märkten für öffentliche Zurschaustellung. Und ich persönlich denke das dies eine Art von Exhibitionismus ist, die die Zubernden da ausleben. Aber das ist meine persönliche Meinung. Und mich kriegt man in so ein Ding nicht rein.
 
Original von Viking Und wenn er nicht zahlt, steigt ihr alle aus dem Zuber und verfolgt ihn Also ich persönlich halte das zubern auf Märkten für öffentliche Zurschaustellung. Und ich persönlich denke das dies eine Art von Exhibitionismus ist, die die Zubernden da ausleben. Aber das ist meine persönliche Meinung. Und mich kriegt man in so ein Ding nicht rein.
Wer zu Nahe kommt kriegt von uns eine nette Warnung, dann eine unfreundliche Warnung und dann Wasser, spätestens dann bringen sie ihre Kameras in Sicherheit. Aber davon abgesehn, ist das eh nicht so wild. Die meisten Bader, bei denen wir badeten, hielten uns die Leute die sich nicht benehmen konnten vom Leib, was selten genug war. Das einzige Mal das wir Wasser einsetzen mußten, war bei einer, uns sehr unsymphatischen Hexen(Nervensägen)darstellerin. Ansonsten haben wir als Handtücher immer große Leinenltücher ( trocknen eh schneller als die modernen, und wirken auf der Leine neben dem Zelt nicht ganz so seltsam wie Madames Tweetybadetuch) bereit, damit kriegt man jede Dame in den Zuber geleitet, ohne das sie mehr zeigt wie sie will. LG. BigM ( bekennender Zuberfan)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nacktheit hat nicht immer was mit Sexualität zu tun. Meiner Meinung nach hat die Gesellschaft da ein deutliches Problem mit der Unterscheidung zwischen bloßer "Kleidungslosigkeit" und aufreizender, sexueller Nacktheit. Ich hab persönlich kein Problem damit, nackt in dem Zuber zu sitzen. Meiner Meinung nach gibts an mir wenig, was nicht jeder schon mal gesehn hat. Und Kinder, die nichts mit gewöhnlicher Nacktheit anfangen können und noch nie Erwachsene ohne Kleidung gesehn haben, bei deren Erziehung läuft meiner Meinung nach was falsch. Trotzdem finde ich es total unverschämt, in meiner Nacktheit dann fotografiert zu werden. Solche Leute kriegen von uns immer gleich eine ernstgemeinte Warnung. Ich bin nicht dazu da, dass sich irgendwer daheim mit solchen Fotos dann einen vergnüglichen Abend macht. Und ehrlich gesagt steige ich auch nicht in einen Zuber, der direkt an einer Straße oder einem Hauptweg steht. Ich weiß, dass manche Menschen das offensichtlich nicht gut aufnehmen, wenn andere nackt sind in ihrer Gegenwart und will da niemand belästigen damit. Und so direkt an der Menschenmenge dran kann man ja drauf warten, bis einer mit der Kamera kommt.
 
Original von Pit der Schreiber Hallo, ich habe da eine Frage: Welche Haltung nahm die Kirche im Hochmittelalter den Badehäusern/-stuben gegenüber ein? Ich höre von "Kirchenkritikern" immer wieder: "Die Kirche hat sowas ja immer abgelehnt!"
Die Kirche stand Sauberkeit nicht ablehnend gegenüber. Denn gemäß dem Kirchenrecht achtete sie bei allen kultischen Verrichtungen auf Reinlichkeit. Auch mussten die Kirchenmänner der mangelnden Hygiene Rechnung tragen, die mit der Entstehung der Städte einherging. Allerdings verfügten bis zum Spätmittelalter hauptsächlich Klöster über durchdachte Wasserleitungssysteme, wie wir sie aus der Antike kennen. Die Kreuzfahrer waren es, die die Badekultur aus den muslimischen Landen wieder nach Europa brachten. Es braucht aber einige Zeit, damit sich diese auch hier wieder etablierte. Erst im Spätmittelalter unterhielten die Städte wieder öffentliche Leitungssysteme, an denen auch wohlhabende Bürgerhäuser angeschlossen waren. In dieser Zeit wurde es üblich, dass in Städten und auch Dörfern ein Badehaus errichtet wurde. (Ich möchte hier die jüdische Religion ausklammern, die ihren Angehörigen das Baden und Waschen meist in den Häusern der Rabbiner ermöglichte.) Gegen was die Kirche wetterte, waren die Ausschweifungen, die in den Badehäusern. Sie verbot ihren Priestern auch den Besuch einer öffentlichen Badestube. Wie im alten Rom galt der Besuch des Badehauses neben der Reinigung als gesellschaftliches Muss und man wusch sich nicht nur. Im Wasser wurden Geschäfte gemacht, gegessen, getrunken und angebandelt. Aufgrund der Ruhebetten, die es in größeren Badehäusern gab, galten diese auch als geheime Bordelle. Sicher war dieser Vorwurf bei einigen gerechtfertigt. Der Bader galt als einer der unehrenhaften Berufe. Neben seinem Tun als Barbier und Chirurg war er auch gegen Bezahlung als Kuppler und Heiratsvermittler tätig.
 
Original von Heribert von Werden Man darf nicht vergessen das der klassische Bader in den Städten des HoMi oftmals auch als Zuhälter angesehen war.
Also hierzu hätte ich mal eine literarische Quelle, den war es nicht der Züchtiger, welcher im HoMi die Aufsicht über die Hübschlerinnen hatte!
 
@viking Also es hat auch ne ganze weile gedauert bis ich dass erste Mal zubern war..aber es ist einfach wirklich sau entspannend..nach so 7 Stunden Aufbauen und meist noch etlichen Stunden Fahrt zu so nem Markt... Wir hatten in Herzberg mal echt nen Katastrophenmarkt mit 7 Tagen Schlamm bis zu den Knien, Stürmen, Scheisse in den Lagern und und...das einzigste was die Stimmung gerettet hat, war die Marzipantorte eines Lagerteilnehmers der Geburttag hatte (Zuckerschock) und dass Zubern...es ist wirklich war..Sorgen und Pein, wäscht Zuberwasser von ganz allein... Und zum Thema öffentliche Zurschaustellung..die meisten Bader haben eine Abdeckung oder halten das Handtuch wenn man braucht...und davon abgesehen wer hat noch nie schon mal nen Nackten gesehen.. ? Da finde ich Saunen viel krasser ..da laufen die Leute z.B. im Mediterrana den ganzen Tag nackt rum..und im Zuber sieht man nur was für ein paar Sekunden rein und raus...ich bin bestimmt kein exhibitionist (gott hab ich dass richtig geschrieben ?!) aber irgendwie muss man ja halt da rein und es ist soooo genialll zumindets beim richtigen Bader !!! Grüßele Talena P.S.: Ich kannte mal ein mädel, dass tatsächlich nackt über den halben Markt mit Armbrust hinter nem Typen her ist der nich zahklen wollte,,,der war so perplex der hat direkt 5 DM gegeben !!!
 
Original von Talena ... Und zum Thema öffentliche Zurschaustellung..die meisten Bader haben eine Abdeckung oder halten das Handtuch wenn man braucht...und davon abgesehen wer hat noch nie schon mal nen Nackten gesehen.. ?...und im Zuber sieht man nur was für ein paar Sekunden rein und raus......
..so wie 4 junge Leute, so um die 20 Jahre jung, 2 Mädels und zwei Jungs, die sich beim letzten Spectaculum in Telgte im Bade"haus" auszogen, zum Zuber gingen und eben locker reinstiegen - ohne alles. Nur, als dann ein Besucher in ! den Zuber schauen wollte- gab es eine unfreiwillige Dusche! :D Enen Typen habe ich mal erlebt, der stieg nach einiger Zeit aus dem Zuber aus und ging- kein Witz - im "Adamskostüm" zu den "Stallungen" (sprich:den Dixies) und stellte sich an! Ich dachte, ich bin im falschen Film! ?(
 
Bei uns hat eine befreundete Gruppe ein extra Zelt mit Zuber und Umkleide. Zusätzlich gibt es Damenbadezeiten und Herrenbadezeiten, bei Bedarf auch mal gemischt. So ist man/frau vor Spannern geschützt und, mach auch viel Spass. Wenn das Wasser am Anfang einmal so richtig aufgeheizt ist, wirkt das Zelt oft wie eine Sauna.
 
Nun schön und gut Talena, aber eine Sauna steht auch nicht auf einem öffentlichen Markt. Aber jedem das seine. Aber mich würde nur noch interessieren wo das Mädel die Armbrust so schnell her hatte? Und vor allem was sie wohl gemacht hätte wenn er nicht gezahlt hätte.
 

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