kleidung für einen druiden?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Original von domdom von der vogelweyde die sache mit dem darstellen ist halt auch nur etwas schwer, denn ich müsste dazu auch einen eigenen stand haben, kann mich ja schlecht mit meinem topf auf die wiese stellen und meine suppe aufsetzen.
Kannst du schon, für den Anfang nimmst du einen Tontopf, und baust dir eine Feuerstelle vor dein Minizelt (Typ "Dackelgarge", siehst du in meiner Galerie). Oder du heuerst bei einer Gruppe als Koch an. Wenn du ein bisschen Erfahrung gesammelt hast, kannst du dich dann selbsttändig machen. So habe ich auch angefangen. ;)
 
An Deiner Stelle würde ich in den Fantasybereich gehen, und mich auf eine Darstellung konzentrieren, die Dir niemand so schnell nachmacht. Du kannst ja Elemente kombinieren, Geschirr, Druidenbart, der beim Kochen schonmal im Feuer hängt, Kiepe (als Verbindung zu Westfalen), Zauberstab usw.( siehe Skizze ). So könntest Du nämlich das tun, was Du willst, und müßtest nicht ständig am Kochtopf stehen, um Deine Darstellung authentisch vorzuführen. Ich teile die Ansicht, die, wie es schien, am Anfang des Threads als mögliche Idee zu erkennen war, nämlich sich ganz auf einen Charakter zu konzentrieren, den man darstellen möchte, und sich demnach von einer möglichen Festlegung auf irgendein Umfeld zu trennen. Die Umsetzung ist nicht weniger arbeitsintensiv, nur weil es sich um eine fiktive Figur handelt. Auch der fantastische Bereich hat seine Grenzen, die Dich schon genügend einschränken werden.
 
da bin ich mit nachtmahr einer meinung. eine rolle spielen im living history bereich ist immer etwas seltsames. wenn du eine rolle spielen willst denke ich bist du auf ner Con /beim Larp besser aufgehoben
 
@this: warum? Es kommt auf die Veranstaltung an. Wenn ich auf eine internen Veranstaltung bin kann ich einfach irgendwer sein, der von Kleidung, Ausstattung und Funktion her den kleineren Adel repräsentiert. Wenn der Veranstalter aber auch auf wirksame Vermittlung besteht und den Auftrag gibt, daß alle Darsteller miteinander arbeiten, um die Gäste aktiv in die Zeit zu versetzen, dann nehmen wir Rollen an. Wie in einem Theaterstück. Es wird ein Thema ausgearbeitet und eine Handlung und die wird das Wochenende durchgespielt - historisch so korrekt wie es unser Kenntnisstand ermöglicht. Beispiel: Ritterschlag, Heiligenprozession, Gerichtsverhandlung nach Rechtssätzen des Sachsenspiegels ("Festessen" für Darsteller, die Rechtsgeschichte studiert haben) usw usf. Ich würde sowas eher als schauspielerisches Element bezeichnen - ja, wir schlüpfen dann in eine Rolle, aber um der Veranstaltung willen (und damit ich nicht ständig mir was ausdenken muß habe ich mir eben eine Identität gezimmert, die auf Gepflogenheiten und gesellschaftlich erwiesenen Tatsachen von damals beruht und es mir möglich macht meine künstlerischen Talente im zeitlich korrekten Rahmen auszuleben). Edit: und deshalb versuche ich noch mich im mitteleuropäischen Mittelalter auf gesellschaftlicher Ebene zurechtzufinden und habe relativ wenig Kenntnis wenn es um geographische Gegebenheiten und ähnliches geht. Da weiß ich leider mehr über das iberische Mittelalter .... :| Das auch als Erklärung für einige vergangene Aussagen meinerseits. Man sollte nicht zu schnell jemanden be- bzw. verurteilen, nur weil er/sie etwas unkonventionell rüberkommt. Vielleicht helfen meine Ausführungen auch domdom etwas. Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Veranstalter in der Vergangenheit von mir erwartet hat etwas für Besucher und geschichtsinteressierte Menschen in einem Museum zu machen, dann wollte dieser oder die Stiftung nicht von mir, dass ich eine Rolle spiele. Viel mehr wird Wert darauf gelegt so normal wie möglich zu sein um sich von Rollenspielen oder einfachen Middelalter Märkten zu unterscheiden. Da kommt für mich wieder das Gefühl hoch (ich verbinde das jetzt nicht mit dir!!!) jetzt fehlt nur noch der Marktsprech um es überspitzt darzustellen. Die Widergabe von geschichtlich inhaltlichen Aspekten steht dabei im Vordergrund und nicht das Schauspielerische Talent. Bei solchen VA steht auch mehr das zeigen in Form von Handwerk und Repliken/Originalen im Vordergrund. Dies begleitend mit Information für den interessierten Besucher zu präsentieren. Natürlich wenn möglich in einem Historischen Bereich einer Burg oder andere passende Örtlichkeiten. Sachlich vorgetragene Information zur Geschichte ist aus dem Grund nicht langweiliger, es lenkt meiner Meinung nicht ab was ein Schauspiel aber durchaus aus meiner Sicht macht. Ich empfinde es ja noch sinnvoll gewisse Rituale zu zeigen durch erklären und vorstellen. Warum sollte ich mich aber ein ganzes Wochenende als Schauspieler mit einer erdachten oder weniger erdachten Person rumschlagen. Außerdem kann man gewisse Punkte nicht oder nur sehr schlecht wiedergeben und das ist u.a. die Alltagsgeschichte in Verbindung der sozialen und Kulturellen sowie geistigen Einflussnahme. Viele Psychologische Verhaltensformen kann man gar nicht nachvollziehen oder die wenig geklärten spielt doch kaum einer nach unter der Vorgehens- und Denkweise des 21Jhdt. Aus diesem Grund bin ich für eine klar ersichtliche Trennung. Der Besucher soll unterscheiden können was heute gegenüber früher ist, ohne Ablenkung eines Schauspiels. Mehr Intension auf Handwerksdarstellungen und Alltagsgegenstände. Historisches Kochen und Information über Politik, Leben usw. in der vorgestellten Zeit. Meine persönliche Meinung… Ich hoffe du nimmst hier nichts persönliche, sondern lässt meine Argumente genauso zu wie ich deine. ;)
 
Ich respektiere deine Argumente, die sehr gut in ein Museum passen, aber nicht in eine Veranstaltung die auch der Kurzweil eines nur bedingt interessierten Publikums dient. Mit deinen Möglichkeiten bereitest du bereits interessiertem Publikum einen interessanten Tag - Publikum, das erst das eigene Interesse am historischen vor dem Interesse an Unterhaltung für sich und v.a. für ihre Kinder entdecken muß wäre eine museale Veranstaltung nur bedingt zumutbar. Ich gebe hier nur die Meinungen verschiedener Veranstaltungsbesucher wider. Und wie du wahrscheinlich aus meinen Worten korrekt schließen wirst - nein, ich bin auf keinen musealen Veranstaltungen im hochmittelalterlichen Bereich anzutreffen, sondern auf kulturell gehobeneren "Märkten". Dieses Jahr werde ich an meiner ersten Museumsveranstaltung teilnehmen - aber im Wikibereich und mit einer Gruppe, die mir den Einstieg ermöglicht. Und nein, da habe ich keine Rolle - da bin ich einfach nur eine Frau die sich mit der Spindel beschäftigt und gerade Naalbinding lernt (und die Klappe hält, bis sie mehr über Birka und Ribe gelesen hat). Viele Grüße
 
Ich glaube, wir sind inzwischen ein bißchen sehr weit weg von Domdoms eigentlichem Anliegen. Der ganze letzte Part gehört vom Thema her ja eher in den "Was ist Reenactment?"-Thread. Ich würde Oliver eigentlich im Prinzip zustimmen. "Rollenspiel" ist zur Informationsvermittlung nicht notwendig und sogar eher kontraproduktiv. Daraus folgt dann eigentlich aber auch, daß auf Veranstaltungen, die der Wissensvermittlung dienen sollen, es gar keine "Verkleidungen" geben dürfte. Die Leute, die da Handwerk oder Waffentechniken vorführen, sollten dann in zweckmäßiger moderner Kleidung auftreten (passiert ja wohl auch auf vielen Veranstaltungen). Rüstungen und Gewandung kann ich mir auch an einer Puppe anschauen (sogar besser, als an einem echten Menschen, dessen Privatsphäre ich ja irgendwo doch respektieren und ihm/ihr vielleicht ned direkt unter den Saum der Tunika schauen sollte :whistling: ). Es gibt überhaupt keinen Grund, warum Talhofer-Fechtkünste auch in mittelalterlichen Klamotten vorgeführt werden müssen - außer, daß es halt "besser ausschaut". Aber anscheinend will man dann doch auf vielen Veranstaltungen lieber darauf setzen, eine rundum "historisch anmutende" Szene inklusive Statisten zu schaffen, um mehr Stimmung zu erzeugen - und dann sind wir halt schon wieder am Anfang der Theaterspielerei. Es stellt sich dann natürlich auch die Frage, inwieweit "Living History", das ja doch zum großen Teil außerhalb des Universitätsbetriebes von Laien als Hobby betrieben wird, sich überhaupt besonders gut zur Wissensvermittlung eignet. Mal überspitzt ausgedrückt: Davon, daß ich einer Gruppe Gewandeter dabei zuschaue, wie sie ein Wochenende lang auf mittelalterlich campen geht, erweitern sich meine Kenntnisse zu den Auseinandersetzungen zwischen Staufern und Welfen nicht automatisch. :rolleyes: Die Bedenken und wissenschaftlichen Ansprüche vieler Leute hier in allen Ehren (und mit allem untertänigem Respekt ausdrücklich gewürdigt!) - letztlich ist der Übergang zwischen "Living History" und "Rollenspiel" m.E. immer fließend. Wenn du Geschichte wirklich "lebendig" machen willst, wirst du nicht darum herum kommen, einen ganz bestimmten Menschen mit einem ganz bestimmten Backgrund und ganz bestimmten Fähigkeiten und Kenntnissen darzustellen. Wie sehr man sich diesen Background ausmalt, wie stark man sich mit der Rolle identifiziert, steht dann wieder auf einem ganz anderen Blatt. (Bitte nicht böse sein - ist nur meine Meinung).
 
Danke Perchta - du erklärst das viel besser als ich.
 
Hmmm......ich finde Perchta du hast das gut zusammengefasst, auch wenn das ein oder andere aus meiner Sicht doch einen anderen Hintergrund hat aber in den Grundzügen sehr gut. Das mit der Verkleidung wie du es nennst sehe ich anders. Ich möchte durch aus ein stimmiges Bild in einer Museumsanlage auch dadurch wiedergeben, in dem ich eine Rekonstruktion der Kleidung auf dem Körper wiedergebe genauso durch die Verwendung von Alltagsgegenständen und z.B. Werkzeug. erst dadurch erschließt sich doch mir selbst und dem Besucher viel besser der Umgang damit. Zum Anfassen kann der Besucher gerne die Kleidung, die als Anschauungsobjekte ausliegen berühren. Katharina deinem Vorgehen oder nennen wir es Umsetzung kann ich auf einen Markt nachvollziehen und wünsche dir viel Spaß bei deiner ersten VA in einem Museum. Der Erfahrungsbericht würde mich interessieren. 2oo interessierte strengen mehr an als 1000 Markbesucher die vorbei laufen. :D :D
 
Kann ich mir denken ;) Bericht werde ich auch schreiben. Die Veranstaltung ist aber erst Ende Juli und zwar genau an meinem Geburtstag :D
 
Fast genau wie bei mir :D :D Ende Juni eine VA gerade an meinem Geburtstag vorbei. Aber ich lass die Jahre lieber weg......zu alt ;(
 
nun...ich finde, dass perchta es ganz schön dargeboten hat. ich stimme ihm völlig überein. und wenn ich hier und da teilweise LH mit RS symbiotisiere, nehme ich es in meiner noch relativen MA-fachunkenntnis doch sehr ernst und sehr genau und man sieht an meinen literaturvorschlägen, dass ich mich hier und da doch relativ zeitintensiv weiterbilde und mich in die materie weiter einbringe. nundenn, mögen mich andere auch weiterhin vielleicht als nicht würdig ansehen mit meinem standpunkt, aber im großen und ganzen mag ich meine assasinen-schurken-gauner-attentäter-wegelagerer-rolle und bin eigentlich beim puplikum und den staustellen ein gern gesehenes objekt der begierde. und dies veranlasst mich zu denken, dass ich es eingentlich ganz gut mache, wenn man mir hier und da ein paar heller gibt, um den ehegatten niederzuringen. :)
 

Neueste Beiträge

Oben