Literatur-Cafe

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Na, dann werd ich mal die Augen offenhalten, @ Johann. :D Aber ich hätte auch noch was für Urs und alle anderen, die eventuell auf eine Veröffentlichung bei einem Verkag spekulieren: - Liste mit Literaturagenturen. Grundsätzlich sollte eine seriöse Agentur von einem Autor nur dann Honorar einfordern, wenn sie ihm auch einen abgeschlossenen Autorenvertrag mit einem Verlag an Land gezogen hat. Jede Agentur, der vorher auch nur eine müde Mark vom Autor verlangt, ist sowieso nichts wert. - Unseriöse Agenturen und wie man sie erkennt. Lohnt sich überhaupt, sich da mal ein bißchen durchzuklicken. - Artikel aus der SZ von letzter Woche, zum Thema Zuschuss-Verlage, wollte ich schon lange verlinken. Ganz generell sollte man immer daran denken: ein Buch einfach nur machen und drucken lassen, das kann man bei BoD zum Beispiel schon für ein paar hundert Euro. Also, bevor ich bei einem zwielichtigen Schein-Verlag mehrere tausend Euro für dieselbe Leistung ablöhne, bietet sich diese Option immer noch an.
 
@Johann Klar kenn ich Hildburghausen und Umgebung. Neben der Veste Coburg ist die Veste Heldburg wirklich sehr sehenswert. Brauchste wohl Infos? @Perchta :D Danke! (Meine Thessi hat letzthin angedeutet, dass sie einer Veröffentlichung wohl nicht entgegenstehen wird....)
 
@Perchta Hat mir sehr gut gefallen, Deine Geschichte! Habe mal einen Roman aus der Zeit Karls des Großen gelesen, da braucht sich Dein Auszug nicht hinter zu verstecken. Überhaupt schreit diese Leseprobe nach mehr - ringe Deinen inneren Schweinehund nieder und arbeite weiter daran! ^^ Fulcko & Lantpert haben gewiß doch noch einiges auf Lager... (Obwohl meine heimliche Favoritin Hemma war :D )
 
Klar kenn ich Hildburghausen und Umgebung. Neben der Veste Coburg ist die Veste Heldburg wirklich sehr sehenswert. Brauchste wohl Infos?
nö - meine sippe stammt von dort. kennst das schloss in hellingen mit wassergraben drumrum? ehemals mit schlossmolkerei - von der steht aber inzwischen nix mehr.
 
He, des is ja cool. Die Welt is halt doch a Dorf!!! Hellingen, da war ich bisher denk ich erst einmal nach der Wende. Irgendwie verschlägts mich kaum in diese Richtung. Schon komisch, da fährt man am Wochenende einfach 200 km und mehr, aber 40 sind einem zu ungünstig.
 
@Perchta Vielen Dank für Deine Links, das war sehr interessant zu lesen. :thumbup: Daß ein seriöser Agent keine Vorausfinanzierung von einem Autor verlangt, war mir z.B. nicht klar. Da wäre das Suchen einer Agentur ja doch einen Versuch wert, zumal ich von der Aushandlung irgendwelcher Konditionen mit Verlagen (so es soweit kommen sollte) sowas von überhaupt keine Ahnung hätte... ^^
 
Gern geschehen, ich freu mich ja immer, wenn ich auch mal was weiß :) . Wenn ihr Zeit habt, stöbert vielleicht ruhig mal auf den Foren rum, wo sich angehende Profi- und Hobby-Autoren treffen. Da fällt mit Sicherheit der eine oder andere Tipp ab. Warum sollte man für die Fehler, die andere Leute schon gemacht haben, nochmal Lehrgeld zahlen? Und @ Urs: Vielen lieben Dank! Leider ist mein innerer Schweinehund mein einziges Haustier, und es ist sehr verwöhnt... *Schweinehund eine Praline hinwerf* Und ich lese ja außerdem gerade Julias Geschichte, und wie ich oben schon gesagt habe: immer wenn ich was Gutes lese, bin ich total entmutigt. Insofern sind alle eure Geschichten Gift für meine Motivation... :( ;) Hemma... ja, die hätte eine richtig schöne Auftrittszene haben sollen im "Roman". Ich hatte die Figur eigentlich in die Kurzgeschichte reingeschrieben extra für eine Kollegin, von der ich wußte, daß sie solche Typen mag - aber Pustekuchen. Hemma mochte sie nicht. Hmpf. Wenn du ähnliche Geschichten magst, Urs, hätte ich einen Literaturtipp: von Robert Gordian die Reihe um die zwei Königsboten "Odo und Lupus". Die hat mir zum Teil als Vorbild gedient, auch wenn die zwei Hauptfiguren doch sehr anders sind, und einer der Kommentatoren, die meine Geschichte auf Fanfiktion.de reviewt haben, hat sie auch sofort wiedererkannt. Die Geschichten spielen in derselben Zeit (Karl der Große) und sind recht witzig zu lesen. Außerdem gibt es noch einen Vorgänger, auch mit zwei karolingischen Königsboten, aus dem Französischen, von dem ich aber den Namen vergessen habe. Das Buch war auch bei weitem nicht so schön zu lesen, aber ich vermute mal, von dem hatte wiederum Robert Gordian die Idee zu seinen Krimis ^^. Wenn ich meine Faulheit und mein Gefühl der Unzulänglichkeit mal überwinde, schaffe ich vielleicht wenigstens die Kurzgeschichte, die ich angefangen hatte, bis zum Schluß zu schreiben. Darin wollte ich das gesamte Nest auf Bärenjagd schicken :D . Liegt aber nun schon seit Monaten, nach kaum mehr als dem Anfang.
 
Hallo Perchta! Etwas schwierig als Neuling in den Thread zu kommen. Ich habe deine Geschichte gelesen und fand sie ziemlich gut. Die Sprache vielleicht ein klein wenig zu modern, aber das kann man ohnehin nicht jedem Recht machen, weil letzten Endes niemand genau weiß, wie man in dieser Zeit gesprochen hat. Sehr schön fand ich deine Aussage weiter oben im Threat: Auch im Mittelalter bestand das Leben aus Banalitäten. Eigentlich ein geniales Thema für Kurzgeschichten, denn bei näherer Betrachtung erscheint das Problem natürlich überhaupt nicht mehr banal. Ohne mich in der fränkischen Rechtsprechung näher auszukennen, hätte die Geschichte auch ganz anders ausgehen können. Wie man weiß, sprang man mit Dieben nicht gerade zimperlich um. Auch ein Mönch, der sich als solcher ausgibt aber keiner ist wäre in arge Bedrängnis gekommen. Banal nur auf den ersten Blick, auf den Zweiten lässt deine Geschichte Raum für viele Fragen und Interpretationen, eben so, wie eine gute Kurzgeschichte meiner Meinung nach sein sollte. Kompliment. Mit Fulcko und Lantpert hast du zwei Charaktere geschaffen, die wirklich gut sind und von denen man mehr lesen möchte. Gab es diese Form der Rechtsprechung im fränkischen Reich? Gab es so etwas wie den ludex? Wenn ja würde ich von Lantpert gerne mehr lesen wollen, am liebsten einen Roman. Gruß Dieter
 
Hallo Dieter, schön dass Du's trotz aller Schwierigkeiten hier her gefunden hast. Ein kleiner Willkommenstrunk gefällig? Kann momentan aber nur Zitronenwasser anbieten.
...Die Sprache vielleicht ein klein wenig zu modern... würde ich von Lantpert gerne mehr lesen wollen, am liebsten einen Roman.
Na, auf die Kommentare von Perchta bin ich jetzt schon gespannt. ;)
 
Hallo Julia! Danke für den Willkomenstrunk. Zitronenwasser ist das einzig Richtige bei den Temperaturen :)
 
Hallo Dieter, schön dass Du's trotz aller Schwierigkeiten hier her gefunden hast. Ein kleiner Willkommenstrunk gefällig? Kann momentan aber nur Zitronenwasser anbieten.
...Die Sprache vielleicht ein klein wenig zu modern... würde ich von Lantpert gerne mehr lesen wollen, am liebsten einen Roman.
Na, auf die Kommentare von Perchta bin ich jetzt schon gespannt. ;)
Ach, wenn Perchta ihren inneren Schweinehund ein bisken trainiert, klappt's auch mit dem Lantpert! :D
 
Och, und wie das klappt ^^. Jedesmal, wenn ich meinem Schweinehund das Kommando "Platz!" beibringen will, trolle ich mich brav wieder ins Bett... Leider hänge ich momentan beruflich ein bißchen arg im Geschirr, darum die späte Rückmeldung. Erst mal vielen lieben Dank, Uhlmann! Ich vermute mal, bei der "modernen Sprache" denkst du an die Dialoge zwischen den Figuren? Ansonsten finde ich meine eigene Sprache nämlich meistens fürchterlich altmodisch (Lieblingslektüre als Kind Karl May - und seitdem irgendwie nie so recht vom neunzehnten Jahrhundert weggekommen). Falles es um die geht: Die Dialoge sind mit Absicht so gehalten, weil ich mit diesen gekünstelten "Marktsprech"-Varianten des Deutschen wenig anfangen kann. Außerdem würde es mMn nicht in die Umgebung passen, und zur "Banalität" des Erzählten. Das Personal der Story besteht zum größten Teil aus simplen Bauern, und Fulcko und Lantpert sind zwei junge Kerle, die dürfen eine eher lockere Sprache pflegen und müssen sich nicht ausdrücken wie Legolas im Herrn der Ringe ^^.
Gab es diese Form der Rechtsprechung im fränkischen Reich?
Tja. Das wäre dann jetzt quasi die "A"-Frage (Frage nach der Authentizität) bezogen auf das Schreiben? :D - Also, was es gab, waren die vierzehntägigen (bei Bedarf auch wöchentlichen) allgemeinen Gerichtstage, zu denen jeder Freie des Gerichtsgebiets zu erscheinen hatte. Was es auch gab, war das Amt des Iudex, und während es im fränkischen Kerngebiet eher einen Verwaltungsbeamten von Krongütern bezeichnet haben könnte, scheint ein Iudex in Baiern tatsächlich, dem ursprünglichen Wortsinn nach, ein Richter gewesen zu sein. Darin und in noch ein paar Eigentümlichkeiten scheint sich sogar damals schon Baiern immer eine Extrawurst gegenüber dem restlichen Reich gebraten zu haben ^^. - Was es sicher nicht gab, ist ein Gerichtsbeamter, der Detektiv spielt. Das Zustandekommen dieser Kurzgeschichte ist auch etwas schwer zu erklären - ich hatte tatsächlich eine Geschichte vom Ausmaß eines Romans angefangen, in der es unter anderem darum gehen sollte, wie Fulcko und die übrigen Franken in das Herzogsgut in Ardeoingas kommen und wie Fulcko und Lantpert sich kennen lernen. Diese Story ist bei mir im Kopf relativ fertig, und die Kurzgeschichte nimmt immer wieder mal Bezug darauf. Diese Bezüge kann man eigentlich als Leser überhaupt nicht verstehen. Und der "Roman" ist natürlich, wie immer, wenn ich was Größeres anfange, bei Kapitel 2 stecken geblieben. Bin ich eigentlich die einzige, die dieses Problem hat, Dinge nicht fertig zu kriegen? *schäm* Und Uhlmann, ich hab mal einen kurzen Blick auf deine Webseite geworfen. Magst du ein bißchen was zu deinem Roman erzählen? Mach doch mal ein bißchen Werbung, schadet bestimmt nicht ^^. Und nachdem es hier ja etliche Leute gibt, die durchaus auch selber mit einer Veröffentlichung liebäugeln: Hast du Tipps zur Vorgehensweise und zu Verhandlungen mit Verlagen? Wie findet man denn am besten einen Verlag? Und noch eine Frage, nachdem es hier ja mehrmals auch um die "Charaktere" ging: Ich gebe gern zu, daß für mich als Leser die Figuren teilweise viel wichtiger sind als die Handlung. Was dazu führt, daß ich schon mit Begeisterung Dinge verschlungen habe, die ich verstandesmäßig als glatte Schund eingeordnet hätte - aber ich fand einen oder mehrere Charaktere einfach so toll. Wie ist das bei euch? Wie wichtig ist für euch die Charakterentwicklung (auch bei Nebenfiguren), und wie gut kennt ihr eure Figuren? (Wißt ihr, welche Farbe ihre Zahnbürsten hätten, wenn sie welche hätten? :D ) Okay, jetzt bin ich gespannt auf die Antworten.
 
Hallo!
Ich vermute mal, bei der "modernen Sprache" denkst du an die Dialoge zwischen den Figuren?
Genau. Für eine Kurzgeschichte als Stilmittel eingesetzt finde ich das aber absolut o.k. Bei einem Roman würden das eingefleischte Histoleser allerdings sofort anmerken. Aber auch da kann man herrlich geteilter Meinung über die Sprache sein. Die Idee eines Richters im fränkischen Reich, der noch dazu Dedektiv spielt finde ich als Romanthema ziemlich gut. In Germanien gab es Thingversammlungen, auf denen Recht gesprochen wurde. Karl der Große hat ja viel reformiert, allerdings auch viel zerstört, man denke an die Sachsen. Wahrscheinlich gab es zumindest in Sachsen immer noch Thingversammlungen.
Bin ich eigentlich die einzige, die dieses Problem hat, Dinge nicht fertig zu kriegen? *schäm*
Nein! Das geht mir auch so. Ich habe das Gefühl, dass ein Roman oder eine Geschichte nie fertig wird. Solange ich die Geschichte schreibe gehört sie mir. In dem Augenblick wo ich sie veröffentliche (Verlag, Zeitschrift, oder Internet) gehört sie dem Leser. Er kann mit ihr machen was er will. Der Leser kann sie gut finden, schlecht finden, sich mitreißen lassen oder sie gelangweilt weg legen. Ich für mich habe jedenfalls festgestellt, dass das der Grund ist, warum ich manchmal einfach nicht weiterschreibe. Ein Roman erfordert selbstverständlich einen ganz schön langen Atem. Dranbleiben lautet da die Devise.
Magst du ein bißchen was zu deinem Roman erzählen?
Mein Roman heißt: "Geheimnis der Heiligen Steine" Er spielt in der Zeit von 17 v. Chr. bis 20 n. Chr. in Germanien. Außerdem macht er immer mal wieder einen Zeitsprung in das Jahr 69 n. Chr. Zwei historische Figuren (Veleda, Seherin der Brukterer und Iulius Civilis, Anführer des sogenannten Bataveraufstandes) reden sozusagen über die Ereignisse der Varusschlacht und die Arminiuskriege. Das Buch ist ein Mix aus Abenteuerroman, Liebesgeschichte und hat auch viele mystische Elemente. Amazon und Co stellen den Roman allerdings eher in die Geschichtsecke, da er den Untertitel, Eine Geschichte der Varusschlacht, trägt. Da gehört er aber eigentlich nicht hin. Die eigentliche Schlacht wird nur auf ein paar Seiten behandelt. Ein spannende Geschichte war mir wichtiger als ein Geschichtsbuch zu schreiben. Hier könnte ich noch seitenlang weiterschreiben, da ich mich durchaus monatelang mental bei den Brukterern, Marsern, Chatten und Cheruskern in den germanischen Sümpfen herumgetrieben habe, deswegen stoppe ich mich da jetzt selbst. Charaktere sind wichtig und wie schon geschrieben, finde ich Lantpert sehr gut gelungen. Bei einem Roman muss der Protagonist den Leser aber auch durch die Handlung tragen. Er muss ihn mitnehmen. Das heißt, die Handlung muss spannend sein, denn wenn der Leser sich langweilt, nutzt auch die beste Charakterentwicklung nix. Tipps und Schreibratgeber, wie man einen Verlag findet gibt es zu Hauf. Grundsätzlich gilt aber: Kein Geld bezahlen für nix. Als Autor hast du deinen Job gemacht, alles andere trägt der Verlag. Jeder der was anderes erzählt, will sich die Taschen vollmachen und ist unseriös. Eine Ausnahme bilden für mich die Books on Demand Verlage. Dort kann man für relativ kleines Geld, Kleinstauflagen selber drucken. Für die AKtion: Buch für die beste Freundin, (ich glaube Julia war das?) ist das auf jeden Fall eine Alternative. Zum Geld verdienen und gelesen werden, wohl eher nicht. Es scheitert meistens am Lektorat. Als ich Geheimnis der Heiligen Steine fertig hatte, dachte ich: Super Buch fertig. Job erledigt. Ich hatte zwei Lektoren vom Verlag und machte dann die Feststellung, das es bis zum Druck noch unglaublich viel Arbeit war. Ein Lektorat ist sehr teuer. Das ist auch der Grund, warum auch kleinere Verlage natürlich nicht jeden Autor veröffentlichen können. Nach der Erfahrung meines ersten Romans kann ich jedoch heute sagen, dass ich ohne Lektorat nicht veröffentlichen würde. Es gibt genug Verlage. Man muss sich einfach trauen. Was kann schlimmsten Falles passieren. Eine Absage. Na und! Dann geht man halt ein Häuschen weiter. Eine Absage ist auch kein Kriterium für die Qualität einer Geschichte, sondern sagt nur aus, das der Verlag glaubt, mit der Geschichte kein Geld verdienen zu können. Der Austausch mit anderen Schreibwütigen, schreiben, lesen und sich immer weiter zu entwickeln erscheint mir persönlich sinnvoller, als das Studieren irgendwelcher Schreibratgeber. Da ich historische Geschichten schreibe, ist der Austausch mit Leuten aus der Living- History- Szene sehr wichtig. Einfach weil es oft Menschen sind, die versuchen Geschichte anfassbar zu machen und die Dinge einfach ausprobieren. Das hilft mir beim Schreiben mehr als wissenschaftliche Berater und jahrelanges Quellenstudium, was allerdings auch wichtig ist. Gruß Dieter
 
Ach ja, die Charaktere... ^^ Für mich sind die schon wichtig (Naja, für welchen Schreibenden sind sie nicht wichtig? :D ), sie entwickeln sich aber ganz unterschiedlich. Es gibt welche, die für mich richtig lebendig sind, die ich "gut kenne": ich weiß wie sie aussehen; sich kleiden, bewegen, sprechen; welche Marotten sie haben; wie sie wohnen; was sie denken, fühlen, wünschen, fürchten; wie sie aufgewachsen sind, etc.pp. Dabei ist es egal, ob es Haupt- oder Nebenfiguren sind. Manche Nebenfigur wird mir so präsent, daß sie mehr Raum in der Geschichte einnimmt, als ursprünglich gedacht. Und manche Hauptfigur stiehlt sich in mein Herz! Der Yorick (aus dem Auszug, den ich verlinkt habe) ist so einer. Am Anfang der Geschichte stand Rufus, der Henker, und den hatte ich, von Beginn an, ganz deutlich vor Augen. Er war so präsent und lag mir so am Herzen, daß ich schon Sorgen hatte, wie sich die anderen Figuren ihm gegenüber behaupten würden. Schließlich kam Yorick, dem Gaukler, auch besondere Bedeutung zu. Tja, und dann hatte Yorick seinen ersten Auftritt und mir war ganz schnell klar: den mag ich einfach nur gern und es macht Spaß ihn zu schreiben, besonders wenn er mit Rufus zusammen agiert. Da haben sich beide schon einige Szenen ergattert, wo sie einfach nur machen, ohne daß es die Handlung jetzt großartig voranbringt - aber man sieht ihnen gerne zu. ^^ Andere Figuren verschließen sich mir in bestimmten Bereichen, sie bleiben blasser, wie Menschen bei denen man über eine Bekanntschaft nicht heraus kommt... Leider kommt das ab & an auch bei Hauptfiguren vor. Dann habe ich immer ein ganz schlechtes Gewissen, es ist fast als zöge man ein Kind einem anderen vor. Aber auch wenn ich mich bemühe, mich diesen Figuren besonders anzunähern, gelingt das nicht immer. So bin ich mir da nicht so sicher, wie sie auf den Leser wirken, denn den sollten sie ja trotzdem berühren. Aber das ist eben die Crux - wer weiß, ob die Charaktere die Leser so erreichen, wie beabsichtigt? Ob man die Figuren so rüberbringt, wie sie vor einem stehen, lebendig, mit all ihren Facetten? Oder ob das was sie tun & erleben, dem Leser letztlich am Allerwertesten vorbeigeht? Denn da stimme ich Perchta zu: Wenn die Charaktere toll sind, ist das mehr als die halbe Miete. Ich hab mal ein Buch geschenkt bekommen, was vom Thema her ganz meins war. Die Story hatte eigentlich alles was sie brauchte, um mir zu gefallen. Nur leider waren mir die Figuren komplett egal! Muß ich noch erwähnen, daß ich das Buch doof fand? :whistling:
 
kennst ihr "das lied von eis und feuer"? da gibt es eigentlich ja auch keine hauptchars - aber is trotzdem ne interessante alternative zu "normalen" büchern. ich mochte es net so und hab nach paar teilen aufgehört. ich denk die hauptfigur muss man als derer "erfinder" mögen und sich auch lebhaft vorstellen können. ich such mir da meist jemand aus dem bekanntenkreis - ist irgendwie wesentlich einfacher, gesichtsmimik die man live gesehen hat wiederzugeben. also bestimmte reaktionen in bestimmten situationen. also irgendwie kenne ich dadurch alle personen die im laufe der zeit mal so vorkommen "persönlich" leute die ich net mag bekommen ne miese oder schnell tödliche "rolle" :S mit deiner "zahnbürstenfarbfrage" (wasn wort) hast du m ich jetzt ganz schön in rudern gebracht petra - ich schreib jetzt ein bissl um. die aufbewahrungsdose für die dritten ist blau! :D :D :D
 
kennst ihr "das lied von eis und feuer"? da gibt es eigentlich ja auch keine hauptchars - aber is trotzdem ne interessante alternative zu "normalen" büchern.
Wie muß man sich das denn vorstellen? ?( Ständig neue Personen? Oder gar keine? :D
ich mochte es net so und hab nach paar teilen aufgehört.
Weil es so anders zu lesen ist? Oder die Geschichte generell nicht so Deins war?
 
naja, das fängt halt an wie ein normales buch, kaum hat man sich an die personen gewöhnt, geht die handlung und der ort an dem die geschcihte spielt weiter. es tauchen neue figuren auf, die alten verschwinden und die geschichte geht weiter. kaum fängt man an sich an die neuen zu gewöhnen verschwinden die wieder und es kommen wieder neue. is irgendwie blöd zu erklärn. ein kumpel von mir fährt da voll drauf ab - ich mochte es net so, obwohl ich die idee ganz gut finde und es auch schön zu lesen war. aus wiki: Jedes Kapitel wird aus der Sichtweise einer bestimmten Person beschrieben, wobei sogar die meisten Kapitel keine Titel, sondern nur den Namen der jeweiligen Hauptperson, aufweisen. Mit jedem Buch bringt Martin weitere Sichtweisen-Charaktere hinzu, so dass sich der Eindruck, den man aus bisherigen Kapiteln über eine bestimmte Person hatte, sich nach dem Lesen der eigenen Kapitel dieser Person schnell ändern kann. Dementsprechend findet man im „Lied von Eis und Feuer“ keine stereotypen Bösewichte und keine reinen Helden. Weiterhin auffallend an den Büchern ist, dass Martin einen für das Fantasygenre bemerkenswerten Realismus beim Schreiben von Gewalt- oder auch Sexszenen an den Tag legt. Dabei dienen diese Szenen jedoch nicht der Glorifizierung von Gewalt oder der ****ografischen Darstellung, sondern sind Stilmittel des Autors, um seine Charaktere eingehend darzustellen und auch eine düstere, realistische Atmosphäre seiner literarischen Welt zu erreichen. Weitere Kriterien dafür ist auch die (besonders in den ersten Bänden) fast vollkommene Abwesenheit von magischen Kreaturen, wobei der Anteil und die Bedeutung der Magie mit jedem weiteren Buch der Reihe steigt. Martin ist als Autor auch dafür bekannt, nicht davor zurückzuschrecken, auch Hauptpersonen seiner Geschichte sterben zu lassen, womit es ihm gelingt, eine sehr große Spannung aufzubauen, da man sich eben nicht sicher sein kann, dass ein Charakter die Handlung unversehrt übersteht.
 
"moderne Sprache" Für eine Kurzgeschichte als Stilmittel eingesetzt finde ich das aber absolut o.k. Bei einem Roman würden das eingefleischte Histoleser allerdings sofort anmerken. Aber auch da kann man herrlich geteilter Meinung über die Sprache sein.
Vielleicht hebt es einen Historoman aber auch aus der Masse heraus, wenn er in "moderner Sprache" geschrieben wurde. Der Markt ist ja besonders in Deutschland mit diesem Genre gut besetzt. Da kann man sich gut in Szene setzen, wenn man anders wie die anderen schreibt.
Bin ich eigentlich die einzige, die dieses Problem hat, Dinge nicht fertig zu kriegen? *schäm*
Ein Roman erfordert selbstverständlich einen ganz schön langen Atem. Dranbleiben lautet da die Devise.
Ach ja der Atem, momentan schnaufe ich schon etwas aus dem letzten Loch. Ganz nach dem Motto: „Kurz vorm Schei….haus zusammengebrochen.“ Von der Geschichte her habe ich nämlich nur noch „zwei Monate“ + dem Epilog zu schreiben. Mein Kopf schwirrt, weil ich so viel noch reinpacken möchte und vom historischen Rahmen her muss. Seitdem ich begonnen habe, habe ich glaub ich jetzt die hundertste „letzte“ Szene mit Schlusssatz im Kopf. Weiteres Problem: ich mag und kann mich nicht trennen; schiebe die Abnabelungsphase immer weiter hinaus (siehe hierzu auch Punkt Charaktere). Also, Perchta, ich habe das Gefühl, dass ich nicht fertig werde. Außerdem kommt langsam die Angst, dass ich mich wiederhole. Dann stieg mein eigener Anspruch mit jeder Seite, was bedeutet, dass ich parallel zum aktuellen Schreiben auch das alte noch einmal überarbeite. (Auch weil ich Perchta nicht einen vollen Krampf zum Lesen gebe möchte.) Dabei fällt mir so viel auf, was ich anders hätte machen müssen, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie, was wieder meine Depristimmung erhöht und das Gefühl in mir anwachsen lässt, dass ich nicht fertig werde.
Ein spannende Geschichte war mir wichtiger als ein Geschichtsbuch zu schreiben.
Das war und ist auch mein Bestreben und meine große Angst, dass ich unsanft an meine Grenzen durch mich gestoßen werde, dass ich es halt einfach nicht zustande bringe, eine spannende Geschichte, die den Leser fesselt, ihn berührt, zustande zu bringen. Oder besser gesagt Figuren erschaffe, die den Leser fesseln, er sie liebt oder hasst, so wie ich… Die Charaktere sind für mich immens wichtig, denn nur bestimmten Personen meiner Geschichte habe ich es zu verdanken, dass ich mich jeden Tag aufs Neue mit dem Roman auseinander gesetzt habe. Ich kann Euch nicht nur sagen, welche Farbe die Zahnbürste meiner Hauptperson hätte, wenn es damals schon so was gegeben hätte. Ich kann Euch sagen, wo welche Sommersprosse ist, ob er seine Füßnägel schön geschnitten hat, wo welches Barthärchen gewachsen ist als er in das Alter kam… Ich bin seit seiner Geburt mit ihm zusammen und er ist mir dermaßen ans Herz gewachsen, dass ich nicht loslassen kann. Bin da wie ne Glucke, stelle ich fest. Auch bei den Nebenfiguren gab es so den/die ein/eine oder anderen/andere, die mir so sehr ans Herz gewachsen sind, dass ich sie jetzt schon vermissen werde. Besonders die, die gar nicht so sehr in Szene gesetzt werden. Ich hoffe, dass ich meine Figuren nicht allzu glatt darstelle. Ich möchte sie menschlich preisgeben, mal gut, mal böse, mal liebevoll, mal grausam. Bis auf drei, da hab ich bei meinen ersten Zeilen als sie auftauchten beschlossen, die sind böse bis zum Schluss. Die mocht ich nämlich vom ersten Moment an nicht. „Vorbilder” für meine Figuren habe ich im realen Leben nicht. Das sind wirklich alles, soweit nicht historisch belegbar, reine Geistesgeschöpfe. Bei den historischen habe ich mich schon etwas an Biographien gehalten. Von den Grundzügen her, sind sie jetzt nach 1000 Seiten und soweit sie noch leben, so wie ich sie mir von Anfang an gedacht habe.
…Da haben sich beide schon einige Szenen ergattert, wo sie einfach nur machen, ohne daß es die Handlung jetzt großartig voranbringt - aber man sieht ihnen gerne zu. ^^
Ja, solche Szenen habe ich auch. Das waren aber auch die, die mir am einfachsten aus der Hand flossen und deshalb bleiben die auch drin. Irgendwie denke ich, dass das was leicht geschrieben wurde auch leicht zu lesen ist. Also, für manche quälenden Seiten entschädigt.
 
Da ich historische Geschichten schreibe, ist der Austausch mit Leuten aus der Living- History- Szene sehr wichtig. Einfach weil es oft Menschen sind, die versuchen Geschichte anfassbar zu machen und die Dinge einfach ausprobieren. Das hilft mir beim Schreiben mehr als wissenschaftliche Berater und jahrelanges Quellenstudium, was allerdings auch wichtig ist.
Für meinen nächsten Roman, der ja schon im Kopf ist, möchte ich auch mit den Händen recherchieren. Fang schon an, die ersten Brote wurden schon im Holzbackofen gebacken! Sich mit Darstellern aus dem Living-History-Bereich zu unterhalten ist ja auch viel spannender als Quellenstudium. Allerdings können auch Wissenschaftler sehr spannend sein. Übrigens, das war mein 1000 Post! Ich schmeiß ne Runde! Nach was stehts Euch denn?
 

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