Gibt keine blöden Fragen ;-) Als überzeugter Protestant ist eine solche Thematik durchaus für mich interessant. Deswegen kann ich Dir diese Frage wie gewünscht auch sehr subjektiv beantworten. Die Aussage 'Bei der Produktion von Astra Zeneca werden Zellen abgetriebener menschlicher Föten verwendet' klingt natürlich erst einmal sehr ungeheuerlich. Noch ungeheuerlicher ist der Umstand, dass diese Aussage streng genommen sogar stimmt. Schauen wir uns das Ganze einmal im Detail an. Um manche Stadien bestimmter Typen von Impfstoffen zu entwickeln sind humanoide Wirtszellen erforderlich. Hier greift die Pharnaindustrie auf die sogenannten Zelllinien zurück. Zelllinien sind Zellen, die aus einem kleinen Kontingent von Startzellen immer und immer wieder vermehrt worden sind. Man benötigt also glücklicherweise nicht immer wieder neues 'frisches' Material. Bekannte Zelllinien sind beispielsweise WI-38 und MRC-5. Beide stammen jeweils aus einem angetriebenen Fötus, soweit stimmt die Aussage noch. Allerdings sollte man ehrlicherweise auch hinzufügen, dass dies in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts geschehen ist. Es werden also seit rund 60 Jahren die Zellen dieser beiden Kinder immer noch vervielfacht und haben die Grundlage für einige sehr wichtige Impfstoffe bilden können. Die Zelllinie MRC-5 wird z.B. auch für die Impfungen gegen Masern und Röteln verwendet und hat damit Millionenfach Leben retten können. Für Astra Zeneca wurde in einem sehr frühen Studium die Zelllinie HEC-238 genutzt. Aber auch die stammt bereits aus den 70ern. Also, fassen wir zusammen: 1) Ja, für einige Impfstoffe werden in der Produktion menschliche Zellen benötigt. Allerdings nur als Wirtszellen. 2) Ja, die Zellen stammen aus abgetriebenen menschlichen Föten. Aus einigen sehr wenigen. In den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die wurden auch nicht extra für die Impfstoffproduktion getötet. Sondern - klingt makaber, ist aber leider so - es wurden einige ihrer Zellen genutzt, die sonst einfach nur weggeschmissen worden wären. 3) Nein, die Pharmaindustrie braucht nicht stetig neuen Nachschub an Embryonen. Sie kann bequem auf Zellen zurück greifen, die seit Jahrzehnten reproduziert werden. Rein persönlich habe ich damit null Probleme. Weder menschlich-moralisch noch aus religiöser Sicht. Es ist niemand extra für einen Impfstoff getötet worden, und es bedarf keines neuen und regelmäßigen 'Nachschubs'. Auch alle großen Kirchen haben sich (teilweise schon vor etlichen Jahren, denn diese Thematik ist alles andere als neu) dazu offiziell geäußert. Alle sehen die immense Bedeutung der Vorteile als moralisch vertretbar gegenüber den Bedenken an, und fordern gleichzeitig die Industrie zur Entwicklung von Impfstoffen auf, die ohne humanoide Zellen auskommen. Von meiner Seite aus kann ich dieser Argumentation vollumfänglich folgen.