Viele Bereiche unseres ganz normalen Alltags benötigen ein Minimum an Arbeitskräften, um funktionsfähig zu sein. Wenn zu viele davon gleichzeitig krank sind (nicht mal im Krankenhaus, sondern einfach nur krank zuhause), bricht schnell vieles zusammen. Sind gleichzeitig zu viele Fahrer im ÖPNV krank, kommen tausende Pendler nicht mehr zur Arbeit. Sind gleichzeitig zu viele LKW-Fahrer krank, bekommt der Supermarkt keine Waren mehr, die Tankstelle kein Benzin, die Industrie keine Bauteile. Fehlt der Tankstelle der Sprit, kommen auch die Pendler nicht mehr zur Arbeit, die vom Bus aufs Auto umsteigen wollten. Die können dann leider auch keine Waren mehr für die Supermärkte produzieren. Macht aber nichts, weil diese ohnehin nicht mehr dorthin gelangen würden. Fällt aber auch nicht mehr auf, weil gleichzeitig zu viele Lehrer und Erzieher in Schulen und Kitas krank sind, die anderen nicht mehr wissen, wie sie zur Arbeit kommen sollen, und deswegen wieder Homeschooling angesagt ist. Davon sind auch diverse Supermarktmitarbeiter betroffen, die dann zur Kinderbetreuung daheim bleiben müssen, so dass der Supermarkt eh mangels Personal geschlossen hat. Müllabfuhr, Winterdienst auf den Straßen, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst. Keiner davon erfreut sich einer dicken Personaldecke. Ganz im Gegenteil. Wie lange kann man ein Kernkraftwerk sicher betreiben, wenn die Hälfte vom Personal gleichzeitig krank ist? Wie viele Reserven haben wir bei der Energieversorgung, wenn eins oder mehrere vom Netz gehen? Soll ich das Szenario noch weiter ausführen? Leere Regale im Supermarkt hatten wir letztes Jahr schon mal. Und das bereits ohne Mangel an Arbeitskräften, und auch ohne echten Mangel bei der Versorgung. Du erinnerst Dich sicher, was da schon los war. Das gibt im Januar eine wirtschaftliche und humanitäre Katastrophe. Und ich hoffe inständig, dass ich mich irre.