Vielen Dank für eure "seelische Unterstützung". Ja, mein Grossvater hat mit seinen 98 Jahren ein stolzes Alter erreicht und das erst noch so wie er es sich gewünscht hat - daheim und nicht im Altersheim sterben zu können. Töchterchen hat mich bereits gefragt ob sie dann an die Beerdigung mitkommen darf. Bis jetzt kann ich ihr das leider noch nicht sagen, aber es wäre schon schön wenn sie die jüngste Generation und damit die Urenkel vertreten könnte. Mit 7 Jahren ist sie durchaus fähig sich entsprechend zu verhalten damit die anderen Leute nicht gestört werden. Ein Kind kann auch Positives bewirken, zeigen, dass es weiter geht und wie ihr wisst kann das sehr ansteckend sein. Ich staune immer wieder wie die Kinder mit solchen Situationen fertig werden. Beide wollten wissen warum mein Grossvater gestorben ist. Bis jetzt sind alle die in unserem Umfeld gestorben sind irgendwie krank gewesen und, dass jemand auch einfach sterben kann er alt ist, ist für die Kinder neu. Sie nehmen das irgendwie ziemlich locker und sind sehr unbefangen, es ist ja normal und gehört zum Leben. Wir haben allerdings den Ort wo die Verstorbenen sind - egal ob Mensch oder Haustier - als "Himmel" bezeichnet wo diese Leute/Tiere weiter leben können. Ohne ihre Gebrechen oder Krankheiten. Da bei uns vor fast einem Jahr auch unsere alte Hundedame gestorben ist mussten wir den Ort auch für Tiere "einrichten". Wir haben dann beschlossen, dass der "Menschen-Himmel" und der "Tier-Himmel" so eine Art Häuser sind und sie sich gegenseitig besuchen können. Dort gehen jetzt mein Grossvater und mein Schwiegervater zusammen mit unserer alten Hundedame spazieren. Das habe übrigens nicht ich erfunden, die Kinder haben dabei viel mit geholfen und es hilft ihnen - und auch mir - sehr damit klar zu kommen. So müssen wir nicht nur traurig sein, sondern können irgendwie auch "glücklich" sein, dass sich alle wieder sehen dürfen. Mit meiner Grossmutter ist es zur Zeit so, dass sich meine Mutter und ihre beiden Schwester darum kümmern und schauen wie es weiter geht. Dass sie in der Familie untergebracht wird geht leider nicht - wer nicht arbeitet hat entweder Treppen im Haus und kein Lift oder es sind Kinder da was sie auf Dauer völlig überfordern würde. Klar wäre die Spitex wo regelmässig jemand vorbei kommt und hilft etwas, aber ich denke, dass meine Grossmutter eben mehr Betreuung braucht. Das mit der Spitex ist schon länger im Gespräch und wäre wohl als Übergangslösung gut, aber auf Dauer reicht das nicht mehr weil sie jetzt allein ist. Meine Grossmutter hört mittlerweile sehr schlecht und ihre Augen haben so stark nachgelassen, dass sie fast blind ist. Sie kann also nicht mehr schreiben, kochen, allgemein die Hausarbeit geht nicht mehr. Abgesehen von kochen wo der "Mahlzeitendienst" das Mittagessen gebracht hat, hat mein Grossvater viele Sachen - zum Teil mit Hilfe - gemacht und es hat gut funktioniert, aber jetzt ist er nicht mehr da und sie hat ihre "Stütze" verloren. Darum muss sie sich wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden, dass sie in ein Pflegeheim muss wo sie entsprechende Unterstützung bekommt. Sie ist ja auch bereits 95 Jahre alt!