Wir haben mittlerweile Gewissheit, dass meine Grossmutter ins Pflegeheim kommt. Heute wird sie dorthin gebracht. Mein Grossvater ist gestern kremiert worden. Nicht einfach weil es alle so wollten, sondern damit meine Grosmutter noch etwas Zeit hat das überhaupt richtig zu realisieren. Meine Tante hat gemeint, dass die Nachricht vom Tod ihres Mannes irgendwie gar nicht richtig angekommen ist. Das mit den Kindern und der Beerdigung hab ich mit meiner Mutter geklärt. Sie hat gesagt, dass die Kinder natürlich auch mit kommen und dabei sein dürfen. Die "Verabschiedung" wird nicht in einem öffentlichen Gottesdienst sein und so kann man das etwas lockerer nehmen. Es ist eben so, dass die Kinder bei der Beerdigung von ihrem Grossvater (Vaterseite) und der Frau vom Götti von Töchterchen (an Krebs gestorben) nicht mit durften. Für Töchterchen ist es schon damals - sie ist 4 Jahre alt gewesen - selbstverständlich gewesen dass sie mit geht - "Ich geh mit Papi an die Beerdigung und Mami hütet den kleinen Bruder" hat sie ganz selbstverständlich gesagt. Sie musste doch ihren Götti trösten weil er seine Frau nicht mehr hat - und der Götti wollte sie nicht dabei haben. Es ist für mich sehr schwierig gewesen ihr das zu erklären und sie versteht es bis heute nicht. Am Schluss haben wir es dann so gemacht, dass sie für den Götti eine Zeichnung macht und ich ihm die gebe. Er hat sehr Freude an der Zeichnung mit den vielen Sonnen gehabt, aber es ist halt nicht gleich wie wenn sie ihn in den Arm nehmen könnte. Jetzt wo mein Grossvater gestorben und meine Grossmutter im Pflegeheim ist geht die ganz grosse Arbeit los - die Wohnung ausmisten und aufräumen, schauen wer was behalten möchte und so. Das ist ganz schön viel Arbeit weil sich in den vielen Jahren einiges angesammelt hat... Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich die alten Fotoalben möchte. Da hat es Bilder aus den 1920er-Jahren wo mein Grossvater noch ein Kind ist dabei! Damit werde ich wohl so eine Art "Familiengeschichte-Hüter". Was wohl mit dem Klavier von meiner Grossmutter passiert? Sie hat bis es nicht mehr ging täglich Klavier gespielt und ist lange sogar in die Klavierstunde gegangen. Von den Noten die sie gehabt hat ist mir immer fast schwindlig geworden weil die so kompliziert waren! Als Kind hab ich ihr immer beim üben zugehört und oft auf dem Boden gespielt - mit einer ganzen Schuhschachtel voll Knöpfen die ich nach Grösse, Farbe oder Form sortiert hab. Fragt nicht warum ausgerechnet Knöpfe, aber irgendwie ist diese Schachtel mit den Knöpfen interessant gewesen.