nieten für schuhsohle

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Michael

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Hallo, welche (Art) Nieten benutzt man am Besten für die Schuhsohle? Hintergrund: Ich habe mir Wendegenähte Schuhe aus ca. 1,4mm dicken Leder angefertigt. Die Sohle ist aus dem gleichem Materieal wie der Rest des Schuhs, also nur 1,4mm! Jetzt wollte ich ein 3-4mm dickes Leder als Sohle an den Schuh nieten, dann von innen Kork drauf und noch eine Schicht dünnes Leder. Welche Nieten benutzt man dazu (Art, Form, Material)?
 
Wenn Du Deine wendegenähten Schuhe schon "versauen" möchtest, kann ich Dir nur Patex oder Schusterleim (der eigentlich auch nicht anderes ist) empfehlen bzw. näh die zweite Sohle mit nem Tunnelstich an. Dann ist es zumindest für´s SpäMi noch korrekt ;o)
 
Ich weiß nur, dass die Römer ihre Sohlen mit Nägeln versehen haben, da diese Schuhe richtige Marsch und laufschuhe waren. Aber normalerweise werden Solen angenäht, und zwar so, dass du nicht auf der Naht läufst. Bei dickerem Leder ist das kein problem. Einfach mit der Nadel seitlich ins Leder stechen anstatt von unten. Wenn du auf der Naht läufst wird sie durchgeschäuert und die Sohlen gehen die wieder flöten. LG Dani
 
Die Nägel gingen ja aber nicht durch sondern sind zwischen den Sohlen... oder? Das heißt die haben in jedem Fall nix mit der Befestigung zu tun...
 
Ob die Nägel was mit der befestigung zu tun hatte weiß ich nicht. Die Nägel wurden von unten nach oben eingeschlagen, also müssen die Nägel recht kurz sein, und das Leder recht stark gewesen sein, denn sonnst tut das laufen ganz arg weh. Die Nagelköpfe wurden also zum Teil als Sohle genutzt und erwieden sich als wesentlich haltbarer als die Ledersohlen. Allerdings kann ich mir einerseits schon vorstellen dass die Nägen den zusammenhaltvon Schuh und Sole unterstützt haben, aber als alleine befestigung kann ichs mir auch nicht vorstellen... LG Dani
 
Danke schnmal für die Antworten! Also kleben scheidet für mich aus! <- ist zu unhistorisch! Das mit dem nähen hab ich mir auch schon überlegt! Aber ist das auch stabil genug? Reisst das dickere leder nicht an der Nahtstelle ein? Wie haben die das im mittelalter gelöst? Hatten die so eine Hornhaut an den Füssen, dass ihnen 1-2mm Leder als Sohle genügten? :)
 
Nein, da bin ich mir nicht sicher! Kann mir nur nicht vorstellen, dass es damals einen Kleber gab, der die Belastungen einer Sohle ausgehlten hätte! Oder doch? Kleben wäre natürlich am Einfachsten!
 
Naja, es wurde einfach von Kind an sehr viel mehr barfuß gelaufen als heute. (Ein schönes mediales Beispiel zu Problemen mit Füßen und Schuhen gab es in dem Steinzeit-Experiment, welches vor 1-2 Jahren im TV zu sehen war. Steinzeit ist was anderes, ich weiß, aber der Bundschuh wurde ja über Jahrtausende genutzt und er unterscheidet sich ja nicht so fundamental von Eisenzeit-Schuhen...) Genagelt wurden die Schuhe meines Wissens nach jedoch wirklich nur bei den Römern. Und kleben ist auch nicht so un-a. Natürlich gab es schon Klebestoffe (wie haltbar diese Deine Schuhe machen, weiß ich natürlich nicht) und Du musst jetzt ja eh improvisieren. Wie wäre es denn mit dicker Filz-Einlegesohle im Schuh?
 
Hallo Michael,
Also kleben scheidet für mich aus! QUOTE] OK, kann ich irgendwo nachvollziehen, aber dann scheiden genietete Sohlen bzw. Wendeschuhsohlen aus mehreren Lagen wohl auch aus. Geklebt wurde sicherlich schon im Mittelalter, aber ob Leder geklebt wurde, wage ich zu bezweifeln. Hast du nicht evtl. die Möglichkeit, die dünnen Sohlen durch etwas dickere zu ersetzen? Und Flizeinlegesohlen wie Finlir vorschlägt sind für Haithabu beispielsweise belegt. Gruß Ollie
 
Ich kann Olli nur Recht geben, Nieten scheiden defininitv aus, ebenso mehrlagige Sohlen, außer einer Innensohle. Und wie schon vorgeschlagen, nähe diese dann ein, wenn du nicht kleben magst.
 
Einlegesohlen sind natürlich am einfachsten Nachzurüsten! Sehr gute Idee!!!! Ist mir gar nicht in den Sinn gekommen die Sohle auch in die andere Richtung (nach oben) zu 'verstabilisieren'. Sorry, hatte das Jahr vergessen! Wäre für 1250 gewesen... (aber wird eh ziemlich gleich gewesen sein!?) Danke nochmal an alle!!! Gruß Michael
 
Original von A.v.w.de Ich kann Olli nur Recht geben, Nieten scheiden defininitv aus, ebenso mehrlagige Sohlen, außer einer Innensohle. Und wie schon vorgeschlagen, nähe diese dann ein, wenn du nicht kleben magst.
In den Schleswigfunden sind komplett erhaltene Schuhe dabei, die über eine zweite, von unten angenähte Sohle verfügen. Diese wurden mit einem Blind- bzw Tunnelstich angenäht, damit man nicht auf den Nähten läuft (bei Bedarf scan ich die entsprechenden Seiten gern mal ein). Innensohlen sind bei Schuhen etwas ab dem Jahr 1200 bekannt. Allerdings ist nicht eindeutig, ob dies evtl. nur "Reparatureinlagen" waren. Zum Kleben wurde im MA Knochen- oder Hautleim benutzt, der allerdings bei viel Feutigkeit dazu neigt, sich aufzulösen. Evtl. wäre noch Birkenteer o.ä. möglich...allerdings wohl auch nicht wirklich in nem warmen Hochsommer...
 
Okej, 13. Jh., stimmt, hätte mal nachfragen sollen nach deiner zeitlichen Darstellung, also 2. Sohle von unten + evt. Innensohle... und beides genäht, na das dürfte dann wohl dick genug sein :D
 
also,... ich als schuhmacherlehrling kann dir sagen, dass nieten blödsinnig sind, (zumindest um ledersohlen miteinander zu verbinden) was du schon machen kannst (wenn du eine dicke, harte ledersohle hast), sind sogenannte mausköpfe reinzuschlagen um besseren halt zu bekommen. (wenn du damit viel wandern willst) um ledersohlen zu verbinden (ledersohlen sollten aus Croupon sein) kannst du: Holznageln: dazu brauchst zu ein "Bohrerheft" und "bohrer" ,hammer , Hirschkleber, Holzstifte und einen Knieriemen, eine raspel, (sollte man bei jedem schuster bekommen) Beim holznageln werden zuerst die Löcher vorgeschlagen (komplett durch die ganze sohle) dann wird Hirschkleber reingestrichen, dann die holzstifte eingeschlagen. am ende werden die eingeschlagenen stifte mit einem nassen schwamm nass gemacht (dadurch fasern sie aus und verankern sich im leder) wenn man es richtig gemacht hat sieht man innen die stiftspitzen erausstehen (wie bei fakirschuhen), diese werden dann mit einer raspel eingeebnet. dann einlagesohle rein und fertig. Nähen: hierbei wird die dicke ledersohle ein wasser eingeweicht, dann kann man es super verarbeiten, wenn man die naht versenken will schneidet man mit einem scharfen messer das leder ca 1mm tief ein, dann wird das leder dort aufgebogen und damit kann man in einer rille nähen. am schluss einfach wieder zubiegen und mit hammer festklopfen (immer feucht machen!) vorgestochen wird mit einer ahle, der faden wird mit mit 2 stahlborsten durchgezogen (an jedemfaden ende befindet sich ne stahlborste) am einfachsten ist es wenn man zu einem reparaturschuster geht und es sich die sohle durchnähen lässt (wenn der schuster eine durchnähmaschine besitzt) wegen klebestoffen: am besten Pechverklebungen (bei näharbeiten den faden auch einpechen) (baumharz ist auch super!), ansonnsten Kontaktkleber (patex) wer sich näher für schuhmacherei interessiert empfehle ich das buch von lazlo vass http://www.weltbild.at/3/14322129-1/buch/herrenschuhe-handgearbeitet.html es handelt sich dabei zwar um moderne schuhe aber man lernt trotzdem viel dabei lg Klingeling
 

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