Reenactment Waffen- und Rüstkammer (alles was historisch belegbar ist)

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Gegen die Fingerschweißtheorie spricht aber, dass an den späteren Kavalierdegen ähnliche Konstruktionen aus Metall zu sehen sind - oder es war eine Mode, die sich aus einem praktischen Nutzen entwickelt hatte. Wir werden es wohl nie erfahren aber es sieht stylisch aus und sollte viel öfter umgesetzt werden...
 
So ist das wohl. Es ist auch ok, wenn manche Dinge hinter dem Schleier der Jahrhunderte etwas verborgen bleiben. Das macht sie eher noch spannender. Ich finde auch, dass es stylisch aussieht.
 
Hab ein bereits etwas älteres, aber dennoch recht eindrückliches Foto zum Thema "Schutzwaffen" gefunden, dass ich hier posten möchte.
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(Bildquelle: ich) Zusehen sind meine Topfhelmreproduktionen von ca. 1200 bis 1300 (Stand 10/2016). Man erkennt an den abgebildeten Beispielen ganz gut die Entwicklung vom frühen Topfhelm bis zum Übergang zum Kübelhelm. Der "Typ Dargen" wird in diesem Jahr noch durch einen neuen Nachbau ersetzt.
 
Stilecht mit artgerechter Aufbewahrung durch und durch. Der nach einem Bodenfund auf dem Regalboden im Dachboden sich befindende Helm. [/size] Schön, sehr sehr schön anzusehen :thumbsup: Solltest du aber noch ein neues Sammelprojekt suchen, empfehle ich dir Topflappen. Damit kämst du dann bestimmt auch ins Fernsehen. ... Sie sehen rechts die Topfhelme, links die Topflappen :D
 
Wirklich eine erlesene Sammlung, die du da hast! :thumbup: Was mich aber besonders interessiert, ist der weiße Buckler hinten rechts. Hast du den selbst gemacht? So etwas in der Art will ich nämlich auch noch bauen. Gruß pippovic
 
Was mich aber besonders interessiert, ist der weiße Buckler hinten rechts. Hast du den selbst gemacht? So etwas in der Art will ich nämlich auch noch bauen.
Den (und einen zweiten) Buckler hat Martin gebaut. Ich hatte die mal für meine Sammlung übernommen. Die sind aus Lindenholzblanken gebaut, mit Rohaut bezogen und Knochenleim verleimt. Die Buckel sind hangeschmiedet. Der zweite hat zusätzlich einen Strern aus Leder, der mit Blattgold belegt wurde. Alles in allem sind die nicht schlecht gemacht, auch wenn der Kreidegrund bei beiden zu dick aufegtragen wurde und leider gerissen ist.
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(Bildquelle: Martin Mompair / facebook)
 
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(Bildquelle: ich) Diese süddeutsche Schaller, angelehnt an ein Landshuter Original, um 1470-1480 (ausgestellt im Germanischen Nationalmuseum) ist mit einem einteiligen geschmiedeten Bart und mit einem Ringpanzerbart (" mail bevor") ausgestattet. Derzeit ist diese Schaller mit ihren beiden Bartvarianten für mich die schönste Reproduktion des spätmittelalterlichen Bereiches meiner Sammlung an "Schutzbewaffnung". Hergestellt wurde die Schaller und der einteilige Bart von der Schmiedevereinigung "Craftsman of Taurica" (namentlich von Andrew Yumanow). Was dieses Ensemble für mich so besonders macht, ist die auf der Collage zu erkennende Interpretation eines Ringpanzerbartes. Dieser wurde von Ralf Bäuerle rekonstruiert. Die Ringe (5mm ID) sind an der Vorder- und Hinterseite (am Kinn- und Halsbereich) doppelt (also in zwei Reihen hintereinander) verlegt und ineinander verflochten. Der Ringquerschnitt ist sehr dick und dies ergibt, kombiniert mit der Art der Verflechtung. ein sehr dichtes und stabiles, aber dennoch bewegliches Geflecht. Dieses Exemplar ist derzeit der einzige mir bekannte Rekonstruktionsversuch eines solchen Stückes in Europa.
Zwei Updates gibt es zu diesem Stück. Zum einen ist die Reproduktion eines Ringpanzerbartes nicht mehr die (mir) einzig bekannte in Europa. Arne Koets hat mittlerweile auch eine ähnliche. Zum anderen wurde der einteilige Bart noch etwas überarbeitet. Er hat ein Polster (Leinen gefüttert mit Baumwollflocken) eingenietet bekommen. Zusätzlich wurden zwei Löcher (zur Befestigung des Bartes mittels eines Riemens auf der Brust) angebracht.
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(Bildquelle: ich)
 
Man sieht zwar keine direkten Fotos mehr und das anschauen macht so keinen wirklichen Spass, aber so ein schönes Display, dass auch etliches an hoch- und spätmittelalterlicher Ausrüstung beinhaltete, möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich durfte es letztes Wochenende auf Schloss Wellenberg ausstellen. Anbei ein paar Impressionen für euch:
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(Bildquellen: ich)
 
Die Preise für Blankwaffen steigen nicht nur gefühlt stetig weiter und weiter nach oben. Einige Hersteller/Schmiede, deren Werke vor ein paar Jahren noch für kleines Geld zu bekommen waren, haben ihre Preise mittlerweile in hoch dreistellige- oder auch vierstellige Bereiche geschraubt. Nicht immer ist dabei mit dem Preis auch die Qualität mitgewachsen. Auch die "grossen" werden fast jährlich teurer und ich bin teils wirklich froh, dass ich das ein oder andere "Traumschwert" damals noch zu deutlich attraktiveren Konditionen erwerben konnte. Erfreulich ist aber auch, dass es noch Anbieter gibt, deren Preis/Leistungsverhältnis (ich rede von "Custom-Arbeiten") seit längerem stabil -und daher auch für jedermann "bezahlbar"- geblieben sind. Hier möchte ich euch ein -wie ich finde- recht gelungenes "low budget-Projekt" vorstellen. Diese Schwert orientiert sich an einem Original, dass sich im Royal Armouries Museum in Leeds, England, befindet und auf 1250-1300 datiert wird. Diese Reproduktion ist in der Gesamtlänge nur 4mm länger als das Original (also 91,8cm), hat aber eine etwas längere Klinge (nach Oakeshott: Typ XIV), die beidseitig geschärft und an der Basis nahezu 8cm breit ist. Die Hilze ist mit 9,5cm "knackig kurz" und der Balancepoint liegt genau bei 16cm vor dem Parier. Mit seinen 1187g liegt dieses Exemplar auch vom Gewicht her dicht an seiner Vorlage und ist ein wirklich sehr führiger "Cutter". Kurz um, ich bin soweit ganz zufrieden und freue mich über dieses Stück. Es wird nicht das letzte "ausgefallene" Schwert gewesen sein... ;) http://oi64.tinypic.com/10n4wfs.jpg (Bildquelle: ich & pinterest)
 
(Bildquelle: ich) Hier sind mal zwei Stücke aus dem 16. Jhd. zu sehen. Ein Seitschwert (oben) und ein Katzbalger. Heute hab ich die Klinge des Seitschwertes etwas überarbeitet. Sie hatte - wie man auf dem Bild oben noch gut sieht - ein "Antik-Finish" (eine Art "Anstrich" der die Klinge dunkler macht und somit älter wirken lässt) und dieser wurde nun weggeschliffen. Die Farbe ging leicht zu entfernen und die Waffe wirkt so viel stimmiger. Das Stück stammt aus dem Hause Hanwei und ich habe es für einen vernünftigen Preis in einer Waffenbörse erstanden. Nichts besonderes, aber die Form (gerade des Gefässes) wurde gut getroffen. Das Seitschwert ist ein schlankes, einhändig geführtes Schwert, das eine Zwischenform in der Entwicklung vom mittelalterlichen Schwert hin zum stichoptimierten Rapier bildet und seine Hauptverwendungszeit im 16. Jhd. hatte. Im militärischen Gebrauch hielt sich das durch seine Hiebfähigkeit nützlichere Seitschwert (das auch als Reitschwert oder auch Feldrapier bezeichnet wird) lange parallel neben dem Rapier, das primär eine Zivilwaffe darstellte. Seitschwerter zeichnen sich durch eine vergleichsweise schlanke Klinge und einem, im Vergleich zum mittelalterlichen Schwert, komplexeren Gefäss aus. Man erkennt neben der obligatorischen Parierstange verschiedene Kombinationen von Zusatzelementen wie zum Beispiel Fingerringen, Parierringen und auch Klingen- und/oder Faustbügeln. Im Vergleich zu den späteren Rapieren sind die Gefässe aber noch deutlich weniger vollständig ausgebildet. Auch die Klinge ist noch nicht so lang, schmal und stichoptimiert wie beim Rapier. (Quelle: Wikipediaeintrag - von mir überarbeitet) Auch der Katzbalger auf dem Foto stammt aus einer Waffenbörse. Er war eine kleine "Wundertüte", da die Bilder und die Beschreibung eigentlich nichts hergaben. Aber der Preis war so unverschämt niedrig, dass ich das Risiko ohne zu überlegen einging und ihn erwarb. Und siehe da, es war eine sehr positive Überraschung! Tolles Stück, scharfe Klinge, schön kurze Hilze, gut verarbeitet und nicht zu schwer. Vermutlich handelt es sich hierbei um ein bereits etwas älteres Stück, da er bereits hier und da etwas "Patina" angesetzt hat. Die Klinge verfügt über keine Schmiedemarke. Es gibt zahlreiche Klingenvarianten bei Katzbalgern. Eine wie die hier gezeigte (recht breite Klinge, ohne Hohlkehle, mit durchgängigen Mittelgrad und spatelförmigem Ort) sieht man (neben anderen Varianten) zum Beispiel in der Renaissanceausstellung im Dresdner Schloss. Datieren lässt sich das Stück auf um 1520/1530.
 
(Bildquelle: ich) Hurra Hurra, der Herbst ist da... nein natürlich noch nicht, aber ein bereits vor einer ganzen Weile erworbenes Schwert ist kürzlich endlich eingetroffen. Ansich nichts besonderes, sowas wie ein "VW Golf" (würde man es jetzt mit Autos vergleichen), aber ein doch recht schöner muss ich sagen... eine kleine Vorstellung ist es mir jedenfalls Wert. Dieses Langschwert (Klingetyp Oakeshott XVIIIa) wurde von Rafal (InCarius Craft) hergstellt. Ich erwarb das Stück aus "1. Hand" gebraucht mit "kleineren Macken", die mittlerweile vom Schmied meines Vertrauens wieder gerichtet wurden. Dies nahm doch etwas Zeit in Anspruch. Das Schwert ist gesamt 117cm lang (KL: 89,5cm / Hilze: 20cm), es ist scharf ausgeschliffen und wiegt 1300g. Die Klinge ist an der Basis 5cm breit und 6mm dick. Es wird einen schönen Platz in einem meiner SpäMi-Blankwaffenständer bei seinen Langschwert-Kollegen erhalten.
 

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